Markus Buntfuß Tradition und Innovation W DE G Theologische Bibliothek Töpelmann Herausgegeben von O. Bayer · W. Härle · H.-P. Müller Band 84 Walter de Gruyter · Berlin · New York 1997 Markus Buntfuß Tradition und Innovation Die Funktion der Metapher in der theologischen Theoriesprache Walter de Gruyter · Berlin · New York 1997 ® Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt. Die Deutsche Bibliothek - ClP-Einheitsaufnahme Buntfuß, Markus: Tradition und Innovation : die Funktion der Metapher in der theolo- gischen Theoriesprache / von Markus Buntfuß. - Berlin ; New York : de Gruyter, 1997. (Theologische Bibliothek Töpelmann ; Bd. 84) Zugl.: München, Univ., Diss., 1996 ISBN 3-11-015575-3 © Copyright 1997 by Walter de Gruyter & Co., D-10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Druck: Werner Hildebrand, Berlin Buchbinderische Verarbeitung: Lüderitz & Bauer-GmbH, Berlin Für Gretel und Uli Unsere Sprache wächst durch Metaphern. Und zwar kann man sagen, daß jede Metapher zuerst bewußt gebraucht wird und in den Organismus der Sprache, als Zuwachs, erst dann eingetreten ist, wenn man sie nicht mehr als Metapher fühlt. Fritz Mauthner Wenn man ein altes Wort gebraucht, so geht es oft in dem Kanal nach dem Verstand, den das ABC-Buch gegraben hat; eine Metapher macht sich einen neuen, und schlägt oft grad durch. Georg Christoph Lichtenberg Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 1996 von der Evange- lisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München als Dissertation angenommen. Mein Dank gilt allen voran Herrn Prof. Dr. Dr. Hermann Timm. Durch ihn und im Kreis seiner Doktorandinnen und Doktoranden wurde mir vielfältige Förderung zuteil. Im Rahmen meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitar- beiter räumte er mir nicht nur die Zeit zum Schreiben ein, sondern wendete auch selbst viel Engagement und Zeit für die Betreuung des Projektes auf. Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Trutz Rendtorff danke ich für die Übernahme des Korreferates. Den Herausgebern der 'Theologischen Bibliothek Töpelmann' und dem Verlag Walter de Gruyter versichere ich meine Freude, einen so renommierten Platz für meine Arbeit gefunden zu haben. Für die Gewährung eines zweijährigen Stipendiums danke ich der Bayeri- schen Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses. Hilfe und Anregung wurde mir durch zahlreiche Freundinnen und Freunde zuteil. Mit förderndem Interesse begleitete Prof. Dr. Dr. Klaas Huizing die Verfertigung der Gedanken beim Schreiben. Frau Dr. Friederike Nüssel gab aufschlußreiche Hinweise. Mit den Kollegen Dr. Christian Senkel und Dr. Thomas Vogl verband sich eine freundschaftliche Arbeitsgemeinschaft. Schließlich hätte die Arbeit nicht ohne die Unterstützung und das Verständnis meiner Frau Daniela Jelinek entstehen können. Das Verdienst meiner Eltern sei mit der Widmung zum Ausdruck gebracht. Sie haben in jeder Hinsicht den Grund für einen erfolgreichen Abschluß gelegt. Ihnen danke ich von ganzem Herzen. Kirchheim bei München im Juni 1997 Markus Buntfuß Inhaltsverzeichnis Vorwort VII Inhaltsverzeichnis IX Einleitung 1 A. METAPHOROLOGIE Kapitel 1: Die lebendige Metapher (P. Ricoeur) 13 1. Die Semiotik der Metapher 16 2. Die Semantik der Metapher 22 2.1 Metapher und Semantik der Aussage 23 2.2 Metapher und Semantik der Rede 25 2.3 Metapher und semantische Rhetorik 25 3. Die Referenz der Metapher 32 4. Metapher und philosophischer Diskurs 40 4.1 Metapher und Philosophie bei M. Heidegger und J. Derrida 40 4.2 Zur ontologischen Explikation des Referenzpostulats 45 5. Das Wirken der Ähnlichkeit 47 6. Fazit: Leistung und Grenzen einer Theorie der lebendigen Metapher 50 Kapitel 2: Die konzeptuelle Metapher (M. Pielenz) 53 1. Argumentationstheoretische Grundlegung 58 2. Metapherntheoretische Anwendung 61 2.1 Die konzeptuelle Metapherntheorie von Lakoff/Johnson 62 2.2 Alltagskreative und theoriekreative Metaphern 64 2.3 Die Mikrostruktur konzeptueller Metaphern 66 2.4 Bereichsmetaphern 68 2.5 Lebendige und tote Metaphern 69 3. Metaphern und Topoi 71 4. Metaphern und Mentalitäten 73 4.1 Mentalitätsgeschichte 73 4.2 Mentalität und Metapher 81 5. Fazit: Leistung und Grenzen einer Theorie der konzeptuellen Metapher 84 X Inhaltsverzeichnis Kapitel 3: Die absolute Metapher (H. Blumenberg) 87 I. Die absolute Metapher 90 1. Zur Rehabilitierung der Metapher 90 2. Die Funktion der absoluten Metapher 95 2.1 Die lebensweltliche Verlegenheit pragmatischer Orientierungsfragen.... 95 2.2 Die logische Verlegenheit theoretischer Totalitätsfragen 97 3. Hintergrundmetaphorik 99 4. Sprengmetaphorik und Metaphorisierung der Dogmatik 101 II. Metapher und Lebenswelt 105 1. Die Metapher als Refundierung 106 2. Die Metapher als Störung 108 3. Rhetorische Anthropologie der Metapher 109 4. Fazit: Leistung und Grenzen einer Theorie der absoluten Metapher .... 113 B. METAPHOROLOGISCHE THEOLOGIE Kapitel 4: Metapher und biblische Bildsprache 117 1. Das Gleichnis als lebendige Metapher 119 2. Das Gleichnis als religiöse Spannungsmetapher 120 3. Das Gleichnis als theologische Analogiemetapher 121 4. Das Gleichnis als konzeptuelle Metapher 129 5. Mythos und Metapher 133 Kapitel 5: Die Metapher als Sprachform der Dogmatik 139 1. Das Problem der Sagbarkeit Gottes 140 2. Die These von der Unsagbarkeit Gottes 143 2.1 Die Verneinung und der Rückgang auf die Wirkungen Gottes 144 2.2 Die Selbstausschaltung der Sprache im Verschweigen Gottes 146 2.3 'Sprengmetapher' und 'Duplex Theoria' 147 3. Die traditionelle Analogielehre 150 4. Die Metapher als analog-anthropomorphe Rede von Gott 153 5. Das Evangelium als Maßstab metaphorischer Rede von Gott 161 6. Fazit: Leistung und Grenzen der theologischen Analogiemetapher 166 Kapitel 6: Die Inkarnationsmetapher als Grundübertragung des Christentums 171 1. Die metaphorische Interpretation der Inkarnation 172 2. Die inkarnatorische Interpretation der Metapher 182 3. Fazit: Die metaphorische Ursprungsbildung des Dogmas 185