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Tötungsbefehle: Talat Paschas Telegramme und der Völkermord an den Armeniern PDF

257 Pages·2019·6.096 MB·German
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Der renommierte türkisch-amerikanische Historiker und Soziologe e Taner Akçam Taner Akçam wagt mit seiner nun auf Deutsch erschienenen Studie l h einen frontalen Angriff auf die türkische Leugnungspolitik. Wäh- e rend es innerhalb der internationalen Historiker-Gemeinschaft f heute unumstritten ist, dass die jungtürkische Regierung in den e b Jahren 1915/16 die Auslöschung der armenischen Bevölkerung im Tötungsbefehle Osmanischen Reich plante und umsetzte, gilt der Begriff des »Völ- s g kermordes« für die türkische Regierung weiterhin als Tabu. Akçam n kann den Nachweis liefern, dass die sogenannten »Talat Pascha- u Telegramme«, die detaillierte Befehle zur Ermordung der Armenier t enthalten, keine Fälschungen sind, wie es bisher von regierungs- ö Talat Paschas Telegramme und offizieller Seite in der Türkei hieß. Vielmehr kann er überzeugend T darlegen, dass diejenigen, die derzeit noch die Authentizität der • der Völkermord an den Armeniern Befehle bezweifeln, auch diejenigen sind, die die entscheidenden m Dokumente in dieser Frage zurückhalten. Nach der Lektüre von Ta- ner Akçams Buch kann man nur noch feststellen, was Cem Özde- a ç mir in seinem Vorwort schreibt: »Ja, es war ein Völkermord.« k Die Studie ist nicht nur ein zentraler Beitrag zur Erforschung des A jungtürkischen Genozids an den Armeniern, sondern ebenso eine bedeutsame Forschungsarbeit zur Analyse der Strategien der Leugnung als integraler Bestandteil des genozidalen Auslö- schungsprozesses selbst. Taner Akçam, Historiker und Soziologe, ist Professor für Geschichte am Strassler Center for Holocaust and Genocide Studies der Clark University in Worcester, Massachusetts. Er hat zahlreiche Publikationen zur Arme- nienpolitik des Osmanischen Reiches und der Türkei, zum türkischen Nationalismus und besonders zur Geschichte des Genozides an den Ar- menier/innen veröffentlicht. Schriftenreihe Genozid und Gedächtnis T www.velbrueck-wissenschaft.de F KA CH ISBN 978-3-95832-196-0 ÜC RS BN VELBRÜCK LE ES VWIS WISSENSCHAFT https://doi.org/10.5771/9783748906568 Generiert durch Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), am 11.02.2020, 15:46:42. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. Schriftenreihe »Genozid und Gedächtnis« des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum https://doi.org/10.5771/9783748906568 Generiert durch Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), am 11.02.2020, 15:46:42. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. Meinem lieben Freund Hrant Dink, der davon träumte, die Armenier und das türkische Volk auf der Grundlage von Wahrheit und Gerech- tigkeit zusammenzubringen. Seine Ermordung im Jahr 2007 hat diesen Traum nicht zerstört, sondern Hunderttausende Menschen dazu inspiriert, seinem Vorbild zu folgen. Und meiner Tochter Helin, die mir Hoffnung auf die Fähigkeit der nächsten Generation gibt, Hrants Traum für eine bessere Zukunft weiterzutragen. https://doi.org/10.5771/9783748906568 Generiert durch Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), am 11.02.2020, 15:46:42. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. Taner Akçam Tötungsbefehle Talat Paschas Telegramme und der Völkermord an den Armeniern Aus dem Englischen unter Zuhilfenahme des türkischen Originals übersetzt von Kamil Taylan VELBRÜCK WISSENSCHAFT https://doi.org/10.5771/9783748906568 Generiert durch Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), am 11.02.2020, 15:46:42. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. Erste Auflage 2019 © Velbrück Wissenschaft, Weilerswist 2019 www.velbrueck-wissenschaft.de Printed in Germany ISBN 978-3-95832-196-0 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. https://doi.org/10.5771/9783748906568 Generiert durch Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), am 11.02.2020, 15:46:42. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. Inhalt Vorwort von Cem Özdemir . . . . . . . . . . . . 9 Hinweis zur Übersetzung und Transkription . . . . . 14 Wichtige Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . 15 Kapitel 1: Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Fakten, Wahrheiten und Leugnung . . . . . . . . . 17 Krikor Guerguerian und sein Archiv . . . . . . . . . 32 Die Verschlüsselungsmethode im Dokument stimmt mit anderen Dokumenten in Archiven überein . . . . . 40 Kapitel 2: Einführung . . . . . . . . . . . . . . . 46 Naim Efendi und seine Memoiren. . . . . . . . . . 47 Kapitel 3: Die Historie und Authentizität Naim Efendis und seiner Memoiren. . . . . . . . . 54 Wie gelangte der Text zu uns? . . . . . . . . . . . 54 Wo befinden sich die Memoiren und Originaldokumente jetzt? . . . . . . . . . . . . . 57 Herausforderungen bezüglich der Authentizität des Textes . 64 Die drei grundsätzlichen Vorbehalte gegen die Naim-Efendi-Memoiren. . . . . . . . . . . . . . 67 Gab es einen osmanischen Beamten namens Naim Efendi? . 69 Die osmanischen Dokumente mit dem Namen »Naim Efendi« . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Die Orte, an denen Naim Efendi stationiert war, und seine Beziehung zu Aram Andonian . . . . . . . 77 Die Rolle von Naim Efendis Persönlichkeit und Charakter . 84 Kapitel 4: Sind die Dokumente Falsifikate, wenn die Memoiren gefälscht sind?. . . . . . . . . . . . 88 Das Registerbuch des Chiffrierbüros im Innenministerium . 89 Chiffrierte Telegramme und die Codes . . . . . . . . 90 Allgemeine Anmerkungen zum Verschlüsselungssystem. . 92 Die Frage nach definierten Zeiträumen für Verschlüsselungsmethoden. . . . . . . . . . . . . 101 Die Behauptungen, die als Beweis für die Unglaubwürdigkeit von Naim Efendis Telegrammen aufgeführt werden. . . . . . . . . . . . . . . . 106 Die Frage der Verwendung von liniertem Papier . . . . 113 Eine letzte Beobachtung. . . . . . . . . . . . . . 115 https://doi.org/10.5771/9783748906568 Generiert durch Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), am 11.02.2020, 15:46:42. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. Die Frage der Datumsangaben auf den Dokumenten und der Unterschriften des Gouverneurs . . . . . . . 118 Beweisen die Datumsangaben auf den Dokumenten ihre Fälschung? . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Die Unterschriften von Gouverneur Mustafa Abdülhalik . 124 Ein letzter Nachtrag zur Frage der Ablehnung der Dokumente . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 Kapitel 5: Die Bestätigung der von Naim Efendi erwähnten Themen und Ereignisse durch osmanische Dokumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 1) Bestimmte Armenier werden gesucht . . . . . . . 134 2) Der Fall So omon Kuyumcuyan . . . . . . . . . 136 3) Armenische Parlamentsabgeordnete und ihre Angehöğrigen. . . . . . . . . . . . . . . 139 4) Die Verschickung der Waisenkinder aus Aleppo nach Istanbul . . . . . . . . . . . . . . . . 146 5) Die Ermordung armenischer Kinder in der Umgebung von Meskene und Rakka. . . . . . . . . . . . 152 6) Die Deportation der armenischen Eisenbahner . . . 156 7) Bahnkommissar Hayri Bey . . . . . . . . . . . 163 8) Die amerikanischen Konsulate und die auf den Deportationsrouten aufgenommenen Fotos. . . . . 166 9) Das Problem der auf den Straßen verbliebenen Leichen . 171 10) Die Ermittlungen gegen unter Verdacht stehende Armenier in Dörtyol und Hadjin. . . . . . . . . 175 Kapitel 6: Nachwort . . . . . . . . . . . . . . . 179 Anhänge Anhang 1-A und 1-B . . . . . . . . . . . . . . . 183 Anhang 1-A – Das osmanisch-türkische Original der Memoiren von Naim Efendi . . . . . . . . . . 183 Anhang 1-B – Die Passagen von Naim Efendis Memoiren, wie sie von Aram Andonian veröffentlicht wurden. . . . 202 Anhang 2 – Dr. Avedis Nakkaschians Brief an Andonian . . . . . . . . . . . . . . . . 227 Anhang 3 – Aram Andonians Brief an Maria Terzian. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233 Anhang 4 – Brief von Konsul W. Rössler an Dr. Lepsius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 https://doi.org/10.5771/9783748906568 Generiert durch Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), am 11.02.2020, 15:46:42. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. Anhang 5 – Aram Andonians Brief an die Anwälte von Soghomon Tehlirian. . . . . . . . . . . . . . 247 Abbildungsverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . 249 Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250 Archivalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250 Zitierte Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . 250 https://doi.org/10.5771/9783748906568 Generiert durch Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), am 11.02.2020, 15:46:42. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. https://doi.org/10.5771/9783748906568 Generiert durch Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), am 11.02.2020, 15:46:42. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. Vorwort Es fällt nie leicht, über etwas so unvorstellbar Grausames wie einen Völ- kermord zu sprechen. Auch bei mir war es ein langer Prozess, bis ich erkannt habe, dass der einzige Weg, um den Nachfahren der Opfer die Linderung ihrer Schmerzen zu ermöglichen und die Geschichte umfas- send aufzuarbeiten, die glasklare Bezeichnung dieses Verbrechens ist. Nur wenn wir der Wahrheit ins Auge blicken, können wir darüber re- den, was wir aus der Geschichte für die Gegenwart lernen können: Wie kam es zum Völkermord? Und wie können wir systematische Ausgren- zung und Gewalt gegen Minderheiten heute verhindern? Als der Deutsche Bundestag am 2. Juni 2016 mit nur einer Gegenstim- me und einer Enthaltung den Völkermord als solchen anerkannte, lag ein langer Denkprozess hinter mir und sicher auch bei vielen meiner Kolle- ginnen und Kollegen im Parlament. Lange Zeit habe ich mich schwer ge- tan, von »Völkermord« zu sprechen. Denn ich hatte erfahren, wie schnell in der Türkei Türen zugemacht wurden, sobald dieses Wort fiel. Mein Umdenken setzte ein, als mein Freund Hrant Dink ermordet wurde. Mit der Gründung der Zeitung »Agos« hatte Hrant der arme- nischen Community in der Türkei eine Stimme verliehen, sie aus der Dunkelheit zurückgeholt. Und er hatte es geschafft, dass über das The- ma Völkermord in der Türkei endlich geredet wurde. Ich hatte das Pri- vileg, Hrant ein Stück seines Weges zu begleiten und ihn bei Besuchen in Istanbul immer wieder zu langen Gesprächen zu treffen. Unvergessen bleibt mir das Treffen zwischen ihm und dem großartigen Schriftsteller Ya ar Kemal, in dem beide sich lange über die Situation der Armenier in der Türkei und den Völkermord austauschten, und dem ich beiwoh- nenş durfte. Ich wünschte, ich hätte das Gespräch dieser großen Anato- lier damals aufgenommen – es wäre wunderbar gewesen, ihre Gedanken für die Nachwelt festzuhalten. Vor zwölf Jahren, am 19. Januar 2007, wurde Hrant Dink auf offe- ner Straße erschossen. Türkische Nationalisten hatten zuvor jahrelang gegen Hrant gehetzt, regierungsnahe Medien ihn als Landesverräter dif- famiert, sogar die Justiz war wegen »Beleidigung des Türkentums« gegen ihn vorgegangen. Vier Tage später trugen hunderttausende Menschen Hrant in Istanbul zu Grabe. Wir liefen durch die Straßen und riefen »hepimiz Hrant’iz« (»Wir sind alle Hrant«) und »hepimiz Ermeni’yiz« (»Wir sind alle Armenier«). Die Mörder wussten genau, was sie taten. Ich spreche im Plural, weil es nicht nur einen oder ein paar Mörder gab. Die Republik und ihr tie- fer Staat haben Hrant ermordet, um zu verhindern, dass immer mehr Menschen über den Völkermord von 1915 und seine Folgen sprechen. 9 https://doi.org/10.5771/9783748906568 Generiert durch Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), am 11.02.2020, 15:46:42. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.

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