TOPOGRAPHIE DER SICHTBAREN MONDOBERFLAECHE. r - ERSTE ABTHEILUNG. DigitizedbyGoogle DigitizedbyGoogle TOPOGRAPHIE DER SICHTBAREN MONDOBERFLAECHE VON WILHELM GOTTHELF LOHRMANN INSPECTOR BEIDERK. S. CAMERAL-VERMESSUNG. ERSTE ABTHEILUNG MIT VI KUPFERTAFELN. AUF KOSTEN DES VERFASSERS. DRESDEN BEI DKUSU.ni.N. LBIPZIG BEI JOB. FRIEDS. IlARTKNOCIt. 1 8 2 4. DigitizedbyGoogle DigitizedbyGoogle SEINER MAJESTÄT DEM KÖNIGE VON SACHSEN FRIEDRICH AUGUST IN TIEFSTER TEREHRUNG ZUGEEIGNET. DigitizedbyGoogle DigitizedbyGoogle EW. KÖNIGLICHEN MAJESTÄT weisen Anordnungen verdankt Sachsen die vorhandenen guten Charten des Landes und die detaillirte Aufnahme der Domainen, der Ströme, Flüsse und Bauwerke. Es bildeten sich in diesen Arbeiten Männer, die die Theorie einer neuen Mess- und Zeichnungsmethode praktisch auszu- führen und gemeinnütziger fürs Leben zu machen im Stande waren. Auch ich erweiterte dabei meine Kenntnisse als Geometer und glaubte diese bei meinen astronomischen Beschäftigungen auf die Topographie des uns benachbarten Mondes zweckmässig anwenden zu können. Jetzt, da die erste Abtheilung des hieraufBezug habenden Werks be- endigt ist, giebt die Huld und Gnade, mit welcher EW. KÖNIGLICHE MAJESTÄT jedes rein wissenschaftliche Streben schätzen, mir den Mutli, ALLERHÜCHSTDERO Throne mich zu nahen und an demselben die Resultate meiner mehrjährigen Forschungen widmend niederzulegen. DigitizedbyGoogle Geruhen EW. KÖNIGLICHE MAJESTÄT, diesen schwachenBeweis meines tiefen Dankgefiihls und meiner unbegrenzten Ehrfurcht gnädigst anzunehmen und meine ersten Leistungen in der Selenotopographie nach- sichtsvoll zu beurtheilen. ALLERHÖCHSTDERO Gnade lebenslänglich verehrend, verharret in tiefster Unterwerfung EW. KÖNIGLICHEN MAJESTÄT allerunterthanigst treu gehorsanuter Wilhelm Gotthelf Lohrmann. dbyGoogl VORREDE AllenAstronomen undFreunden derHimmclskunde übergebe ich jetzt die ersteAb- theilung eines Werkes, durch das ich die Kenntnis* der uns sichtbaren Oberfläche des Mondes zu vermehren, und fernere Beobachtungen und derenMittheilungenzu er- leichtern hoffe. Ich will dabei die Erscheinungen nachweisen, die sich mir begrün- deten, und eine selenographisch richtig entworfene Charte geben, diedie Mondberge und die Mondfärbe möglichst treu darstellen soll. Bei den hierzu nöthigen Messungen und Zeichnungen habe ich Grundsätze ange- wendet, die die Geometrie für richtig erkennt. Sie entsprechen dem jetzigen Stande der Wissenschaft, undnur, indemich von deraltern, bisherbei Abbildungen dieses Gegenstandes gewöhnlichen Zeichnungsartganz abwich, war es mir möglichdie Ober- flächedesMondes so zuchartiren, dass dieDarstellung weder von derLibration, noch von der verschiedenen Beleuchtung abhängig isL Zur nähern Erläuterung enthältderText in der erstenAbtheilung, ausserderEin- leitung, einige Worte überErde und Mond, das Nöthigste über dieInstrumente, ihre Berichtigung und Aufstellung, die Messungs- und Bcobachtungsart, die Berechnungs- theorie undZeichnungsmethode, die Beschreibungder Mondländer aufjeder derjetzt fertigenvierSectionon, und endlich die selcnographischenOrtsbestimmungen derMond- gebirge mitden gemachten Originalbeobachtungen. DigitizedbyGoogle VORREDE. Fürzweckmässig hielt ich es, imTexte und in der Zeichnung nur die Resultate meiner Beobachtungen aufzunehmen, ohne mich in weitläuftige Auseinandersetzungen bei jedem Bcobachtungsmomenteeinzulassen, da eseben so unmöglich ist, alle Erken- nungsmcrkmale einer sich malerisch zeigenden Mondgegend genügend zu beschreiben als abzubilden. Es würdeselbstzu weitgeführt haben, wenn ich bei leicht erkenn- baren Gruben undBergen hätteangeben wollen, wann ich diese in den Umrissen an- legte, mit dem Detail zeichnete und nachmals revidirte. Ich hielt es daher nur bei besonders merkwürdigen, schwach sichtbaren Gegenständen für wesentlichnothwendig zu erwähnen, zu welcher Zeitich dieso erkannteund am deutlichsten sah. Dagegen nahim ich die Bestimmungen auf, dieT.Mayerund Schröter aus ihren Mondbeobachlungen erhielten, undzeigte an, wo ich wesentlicheAenderungen mitdes letztem Charten fand. Ich glaubte aber auch übergehen zu müssen, was neuerlich über Steinarten, Pflanzen und Thiere des Mondes, wie über dessen Festungen, Ge- bäude, Strassen und Bewohner bekannt gemacht worden ist, da solche Gemälde der PhantasieeinesJeden überlassen bleiben könuen. Gern unterwerfeich nun dieseArbeit, die ich aufwiederholtesorgfältige Beobach- tungen gründete, und zu deren guten Ausführung ich keine Kostco scheuete, der Prüfung, und wüusche dassandere, mit guten Fernrohren versehene Beobachter, sie recht genau untersuchen, und mich aufmerksam machen, wenn ihnen in günstigen Momenten, irgend schwach erkennbare Rillen, Grübchen, Hügel, oder Aenderun- gen derMondfarbebemerklich werden. Es wird leichtseyn, diese aufmeinen Char- ten nachzutragen. Denn wohl weiss ich, dass es besonders mit grössern Schwcrk- zeugen möglich ist, in genaueres Detail einzugehen, und somit eine grössere Mond- chartein gleich richtigem Verhältnisse zusammenzustellen. Zu einer solchen wünsche ich Materialien zu sammeln, und werde selbst suchen, Beobachtungen hierzu vorzunehmen und dieso ordnen, auch wenn es mir nicht mög- lich seyn sollte, ein Unternehmen von diesem Umfange, das eine lange Reihe Jahre hindurch die grössten Anstrengungen erfordert, zu beendigen. Diese Beobachtungen aber sollen dieAusgabe der nach dem jetzt entworfenen Plane zu fertigenden t\Jond- DigitizedbyGoogle