Am Anfang sitzt der Ich-Erzähler wegen Mordes im Gefängnis, ohne überhaupt zu ahnen, wie es soweit kommen konnte. Er habe „noch immer nicht so ganz durchschaut, was eigentlich geschehen ist“, schreibt er nieder. Dank der Erzählkunst von Arnaldur Indriðason aus Reykjavík aber wird bei der Lektüre das ganze Ausmaß seiner Lage überdeutlich und auf packende Weise klar. Denn der Mann ist einer faszinierenden Frau aufgesessen, die seine Leidenschaft zu einer wahrhaft Tödlichen Intrige ausgenutzt hat. Das klingt wie der Stoff, aus dem Tausende von Krimis sind. Aber Indriðason gelingt es trotzdem, seinem Plot immer wieder überraschende Wendungen und Einfälle zu geben, die die Spannung immer auf höchstem Niveau zu halten verstehen.