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Tierbefreiung - Beiträge zu Profil, Strategien und Methoden der Tierrechtsbewegung PDF

278 Pages·2014·7.15 MB·German
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TIERBEFREIUNG Beiträge zu Profil, Strategien und Methoden der Tierrechtsbewegung Emil Franzinelli, Andre Gamerschlag, die tierbefreier e.V. Compassion Media I N H A LT Einleitung 5 Profil und Identität 9 1. Sebastian Vollnhals: Rechte für Tiere? 13 2. Emil Franzinelli: Hauptsache für die Tiere? 16 3. Eskalation auf der Demonstration gegen Tierversuche in Bremen 2012 3.1. Stellungnahme von Tierbefreiung Hamburg 31 3.2. Stellungnahme von Ärzte gegen Tierversuche 35 4. Heiko Weber: Kuschelkurs mit Ovo-Lactos? 38 5. Emil Franzinelli: Zur Frage der Toleranz 41 6. BerTA-Interview: Die Dinge beim Namen nennen 55 7. Emil Franzinelli: Die moderne Tierbewegung 61 8. Emil Franzinelli: Erläuterungen zum Artikel »Die moderne Tierbewegung" 90 9. Maria Schulze: Der schwierige Balanceakt zwischen Kritik und Toleranz 94 10. Franziska Klein: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint 102 11. Markus Kurth:, Ich mal mir eine neue Welt 111 12. TAN-Interview: Bist du „well adjusted"? 116 13. Ulf Naumann: Theorie und Aktivismus, ein perfektes Team! 124 Strategien und Methoden 130 14. KZ-Vergleich - Ja oder Nein? 133 14.1. Sina Waiden: Der verbotene Vergleich 136 14.2. Susann Witt-Stahl: Auschwitz liegt nicht am Strand von Malibu 145 und auch nicht auf unseren Tellern 154 15. Das Great Ape Projekt 15.1. Sina Waiden: Privilegien für Menschenaffen? 155 15.2. Franziska Brunn: Wer wie wir ist, bekommt Rechte?! 162 16. Iris Berger: Tierrettung als Bestandteil gesellschaftlicher Tierbefreiung? 172 17. Espi Twelve: Tierrechtsaktivismus trifft kreativen Widerstand 179 18. Demo-Orga: Warum die 10. Tierbefreiungs-Norddemo diesmal einen anderen Charakter hat 192 19. Konrad Eckstein: Wer hat Angst vorm Schwarzen Block? 194 20. vas-Interview: Der Black Block und die Verbindung von Antif a und Antispe 202 21. TBHH-Interview: Banken blockieren für die Befreiung der Tiere? 219 22. Aktivistin bei TBHH: Kritik am Konzept der Pelzf rei-Demos 224 Direkte Aktionen 230 23. Steven Best: Warum unterstützt du nicht die ALF? 232 24. Dave Palmer: Direkte Aktionen - richtig oder falsch? 243 25. Tierbefreiung versus Tierfreilassung 246 25.1. Beitrag von Mela 2 47 251 25.2. zugesandter Beitrag anonym 26. Ulf Naumann: 252 Peinliche ALF-Aktionen 27. Ulf Naumann: ^54 Abstruse Gedankenwelt 260 Quellenverzeichnis 5 EINLEITUNG Die Tierrechtsbewegung ist seit jeher eine heterogene Bewegung, mit unterschiedlichen Ansichten, Zielen und Strategien. Während die einen darin eine Schwäche sehen und sich ein gemeinsames und einheitliches theoretisches oder weltanschauliches Dach wünschen, sehen die anderen gerade in der Vielfalt die Stärke der Bewegung. Wie auch immer die Verschiedenheit zu bewerten ist, sie ist vorhanden und drückt sich in Diskussionen und Diskursen, aber auch in Frontstellungen und Abspaltungen aus. Diese Auseinandersetzungen fanden unter anderem im Tierrechtsmagazin statt. Manche Beiträge TIERBEFREIUNG im Magazin haben Diskussionen (neu) entfacht oder beeinflusst, andere Beiträge repräsentieren typische Positionen in seit längerem bestehenden Diskursen. Allen ist jedoch gemeinsam, dass sie die Heterogenität und die Kontroversen der Bewegung aufzeigen. Sammelband Im Oktober 2011 trat mit der Idee zu einem Sammelband mit compassion media den interessantesten oder meistdiskutierten Artikeln aus der TIERBEFREIUNG an uns heran. Gut zwei Jahre später, zum zwanzigjährigen Jubiläum des Magazins, präsentieren wir nun das Ergebnis. Der vorliegende Sammelband vereint Diskursbeiträge zu Profil, Identität, Strategien und Methoden der Tierrechts- und der Tierbefreiungsbewegung, die in den letzten zehn Jahren im Magazin erschienen sind. Die Hauptanliegen des Bandes sind, die bestehenden Diskurse zu dokumentieren und Meinungsbildungen zu fördern sowie zu weiterem Austausch und offenen Diskursen anzuregen. Manche Debatten werden nicht ausschließlich konstruktiv geführt. Menschen, die seit ein oder zwei Jahrzehnten in der Bewegung aktiv sind, haben festgestellt, dass sich manche (Streit-)Themen und Auseinandersetzungen alle paar Jahre wiederholen - und dabei fast bei null anfangen. Manche ärgern sich darüber - entweder über die „ewigen Diskussionen" oder über die „Rückschritte" in der Bewegung. Das Ausscheiden einiger aus der Bewegung ist auf diese eine oder andere Unzufriedenheit zurückzuführen. Sie bemängeln den Stillstand und die aus ihrer Sicht unnötigen Reibereien in der Bewegung und verlieren an Motivation, weiterhin aktiv zu sein. Auch um der Frustration und Fluktuation zu begegnen, ist es wichtig, bestehende Diskurse zu dokumentieren und sie davor zu bewahren, vergessen zu werden. Bewegungsdiskurse Nicht wenige Menschen, die sich für Tiere einsetzen, sehen Diskurse generell als überflüssig an und meinen, dass sie vom Aktivismus abhalten. Manche vertreten die Ansicht, dass sie der Bewegung mehr schaden, als ihr zu nutzen. Es lohnt sich jedoch, zur Kenntnis zu nehmen, warum Menschen in der Bewegung über- 6 haupt Diskurse fuhren. Eine Bewegung wird von Aktiven getragen, die jeweils Ansichten und Anliegen haben, die ihnen wichtig sind. Sie fühlen sich mit ande- ren Aktiven verbunden, mit denen sie eine gemeinsame Bewegung bilden. Die- se möchten sie erreichen und für ihre Anliegen sensibilisieren, um gemeinsam mit ihnen die bestehenden Ziele, Strategien, Profile und Strukturen zu erhalten, zu korrigieren oder aufzuheben. Eine soziale Bewegung ist nicht statisch, also gleichbleibend, sondern sie verändert sich stetig. Die Menschen einer Bewegung verbindet mehr miteinander als nur ein gemeinsames Ziel. Eine Graswurzel- bewegung ohne Diskurse erscheint als Widerspruch in sich (die Alternative zu einer Graswurzelbewegung wäre eine Bewegung, die sich von wenigen Köpfen vorgeben lässt, was sie zu tun und zu denken hätte). Wenn wir (die Herausgeber) von „der Bewegung" reden, dann meinen wir die abolitionistische Bewegung. Der Abolitionismus setzt sich angesichts der Sklave- rei nichtmenschlicher Tiere (denen keine Grundrechte zugeschrieben werden) nicht für die reformistische „Humanisierung" der Tiernutzung ein, sondern für ihre „Abschaffung" - und damit für ein radikal anderes Mensch-Tier-Verhältnis. Der Name wurde von der gleichnamigen Befreiungsbewegung übernommen, die sich Ende des 18. Jahrhunderts in Großbritannien und den USA bildete und für die Abschaffung der (zwischenmenschlichen) Sklaverei einsetzte. Die aboli- tionistische Bewegung bezogen auf nichtmenschliche Tiere entstand in Abgren- zung zum politischen oder organisierten Tierschutz, welcher nicht Grundrechte und die Befreiung der nichtmenschlichen Tiere aus dem Herrschaftsverständ- nis der Menschen fordert, sondern (lediglich) Reformen, die unserer Ansicht nach bestenfalls dahin führen, dass manche Tiere in manchen Bereichen nicht mehr ausgebeutet werden. Wir möchten diesen Aktivismus an dieser Stelle nicht schlechtreden, sondern lediglich betonen, dass die reformistische Tierschutz-/ Tierrechtsbewegung sich grundlegend von der abolitionistischen Tierrechts-/ Tierbefreiungsbewegung, unterscheidet. Auf der Suche nach geeigneten Artikeln haben wir festgestellt, dass Diskursbei- träge in der eher ein jüngeres Phänomen sind. In den ersten TIERBEFREIUNG zehn Jahren der Magazingeschichte sind solche Beiträge kaum vertreten. Erst- mals gab es in der Ausgabe 43 (April 2004) mit dem KZ-Vergleich ein Titelthema in Form einer Pro-/Kontra-Auseinandersetzung. Auswahl Bei der Auswahl der Beiträge stand vor allem ihr - auch indirekter - Nutzen für die Bewegung im Vordergrund. Für unsere Auswahl war nicht entscheidend, was wir selbst unterschreiben könnten. Manche Debatten werden teilweise wenig eingehend oder wenig solidarisch kritisierend geführt, sondern eher pauschali- sierend und angreifend. Manch ein Beitrag weckt daher vielleicht den Eindruck einer ungeschickten und zerstrittenen Bewegung. Da wir jedoch eine Dokumen- tation von Diskursen und Kontroversen erstellen, die zum Reflektieren führen soll, darf auch die Art, wie diese teilweise geführt werden, nicht beschönigt wer- den. Wir raten generell dazu, verschiedene Argumentationen und Positionen zur Kenntnis zu nehmen und mit wachsendem Wissensstand gegebenenfalls neu zu bewerten. Aus gelangen gleich sechs unseres Erachtens wichtige TIERBEFREIUNG 76 Diskursbeiträge ins Buch. Während andere Ausgaben noch über den tierbefrei- er-Shop erhältlich sind (teils auch noch sehr alte) und sich auch deren Erwerb und Lektüre lohnt, war die 76. Ausgabe relativ schnell vergriffen. Aufbau Der Sammelband umfasst die drei Themenblöcke „Profil und Identität", „Stra- tegien und Methoden" sowie „Direkte Aktionen". Wir haben Direkte Aktionen nicht unter „Strategien und Methoden" geordnet, da sie eine besondere Bedeu- tung in der Tierbefreiungsbewegung einnehmen und wir sie deshalb mit einem eigenen Block hervorheben wollen. Die Beiträge werden in einer thematisch und inhaltlich sinnvollen Reihenfolge präsentiert und sind nur nachrangig chronologisch angeordnet. Viele Beiträge beziehen sich aufeinander und stellen eine Fortführung von Diskursen dar. Auch innerhalb der Blöcke gibt es thematisch zusammengestellte Stränge. Manche Beiträge würden sowohl in den ersten als auch in den zweiten Block passen. Ent- scheidend für die Zuordnung war häufig die Einbettung in einen bestehenden Themenkomplex. Sprache Die Texte im Sammelband sind nicht alle mit den in der TIERBEFREIUNG abgedruckten identisch. Wir haben über die Rechtschreibkorrektur hinaus manchmal auch eher geringere, an einen Sammelband anpassende Änderungen vorgenommen, vor allem in den Endnoten, zum Beispiel die Vereinheitlichung von Quellenangaben. Der Sinn der Texte wurde jedoch keinesfalls verfälscht. Die Redaktion der stellt es Gastautor Jnnen frei, ob und TIERBEFREIUNG wie sie ihre Beiträge gendern wollen. Die Texte im Band sind sehr unterschied- lich gegendert, meist so, wie sie im Magazin erschienen sind. Ein Beitrag wurde im Magazin mit Binnen-I abgedruckt, eingereicht wurde er damals jedoch mit einem (fiktiven) Generischen Femininum gegendert (hier ist nicht die männli- che Form die grammatikalische Grundform, sondern die weibliche: „Lehrerin- nen" zum Beispiel meint dann alle Geschlechter dieser Berufsgruppe). In der ursprünglichen Form setzen wir ihn auch in den Sammelband. Dieser dokumen- tiert auch ein Stück weit die Veränderung beim Gendern. Es werden mittlerweile mehr Texte überhaupt gegendert, wobei in den letzten Jahren immer häufiger der Gender_Gap angewandt wird, um nicht nur die unterschiedlichen Geschlechter sichtbar zu machen, sondern auch Menschen zu erfassen, die sich nicht diesen dualen Kategorien zuordnen lassen wollen. So, genug der Einleitung! Wir wünschen euch viel Freude bei der Lektüre und hoffen, dass daraus konstruktiver Nutzen gezogen werden kann! Emil Frattzittelli und Andre Gamerschlag November 2013 9 PROFIL UND I D E N T I T ÄT Der erste Block behandelt mit den ersten Beiträgen die jüngere Kritik und deren Beweggründe, die innerhalb der Tierrechtsbewegung in Deutschland geäußert wurden. Wie die Kritiken im Einzelnen und im Ganzen anzusehen und zu beur- teilen sind, bleibt - bitte erst nach der Lektüre - euch überlassen. Die folgenden Beiträge behandeln das Profil oder die Profile der Bewegung(en). Die letzten Texte des Blocks richten sich an Veganerjnnen beziehungsweise Aktivistinnen im Einzelnen, das heißt an deren Identität, theoretische Auseinandersetzung und Aktivismus. Text 1 und 2 Neonazis und die umstrittene Glaubensgemeinschaft Universelles Leben enga- gieren sich seit vielen Jahren für nichtmenschliche Tiere. Ihre Strukturen und ihre Einstellungen, ihr Wirken und ihre Absichten werden ohne eingehendere Betrachtung nicht erkannt und teilweise verharmlost. Während die einen sich darüber freuen, wenn die Bewegung größer wird und sich mehr Bevölkerungs- gruppen „für die Tiere" einsetzen, warnen andere vor dieser fast umfassenden und gleichzeitig unbedarften Toleranz sowie vor der Außendarstellung der Be- wegung und erklären, dass Herrschaftskritik unverzichtbar und unteilbar sei. Eine soziale Bewegung müsse sich sinnvoll abgrenzen und schützen - nicht zu- letzt vor Versuchen der Instrumentalisierung, das heißt des missbräuchlichen Nutzens einer Bewegung für fremde, der Bewegung entgegenstehenden Zwecke. Auch Menschen sind Tiere. Menschenfeindlichen . Organisationen nun die Tür zur Bewegung aufzuhalten und ihnen die Hand zu reichen, wurde skandalisiert. Dies führte jedoch nur teilweise und dann eher schleppend dazu, dass sich mit diesen Organisationen und der Kritik an ihnen auseinandergesetzt wird. Statt- dessen lehnt ein Teil der Bewegung die Ausgrenzung gewisser Anderer ab, da es doch „hauptsächlich um die Tiere" ginge und wir uns nicht leisten könnten, „uns" gegenseitig zu „zerfleischen". Der Beitrag „Rechte für Tiere?" wurde in ei- ner Zeit verfasst, als das Phänomen von an Tierrechten interessierten Neonazis jung war. Der Text ist nicht der geeignetste erste Beitrag in einem Sammelband, der auch Menschen außerhalb der Tierrechtsbewegung ansprechen soll, da er sich mit Spaltungen und Konflikten beschäftigt. Aufgrund der Bezüge auf die- sen Text in späteren Beiträgen konnten wir ihn jedoch nicht anders platzieren und hoffen darauf, dass die Ausgrenzung von Neonazis kein Vorgang ist, der der Leserschaft missfallen könnte. Der Beitrag „Hauptsache für die Tiere?" re- kapituliert hingegen langexistierende Fragen und Spaltungen, wie etwa die Frage danach, inwiefern die „Hauptsache für die Tiere"-Einstellung problematisch ist, woran sie konkret festzumachen sei und wie unpolitisch die Bewegung sein darf. 10 Die Formulierung „Hauptsache für die Tiere" als Einstellung in der Tierrechtsbe- wegung gab es bereits zuvor. Der Artikel gab der Diskussion des Themas jedoch neuen Anschub, was auch durch die drei Texte aus der deut- TIERBEFREIUNG lich wird, die (abgesehen von einem Text zu einem Event in Köln 2011) ebenfalls als Beiträge in diesem Band Eingang fanden. Text 3 bis 5 ' Was gibt es zu beachten, wenn man sich der Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung zugehörig fühlt und im Namen der „Tierrechte" eine Veranstaltung anmeldet? In Luxemburg wurde 2010 eine „Tierrechts"-Veranstaltung kritisch begleitet, die le- diglich den Vegetarismus bewarb, ein Jahr zuvor war auf der Veranstaltung sogar noch das Essen von „Fleisch" mit Tierrechten vereinbar. 2011 wurde in Köln eine Veranstaltung lautstark gestört, 2012 in Bremen - erneut von Menschen aus der eigenen Bewegung. Die Kritik richtete sich gegen die Vermischung einer Tier- rechts- mit einer Tierschutzposition, bei der die Nutzung der Tiere an und für sich nicht thematisiert wird. Die beiden Beiträge zur „Eskalation auf der Demonstration gegen Tierver- suche in Bremen 2012" und der Beitrag „Kuschelkurs mit Ovo-Lactos?" üben Kritik und dokumentieren Gegenaktionen und Ausgrenzung innerhalb einer gemeinsamen Bewegung. In Bremen war als Redner Wolfgang Apel eingeladen worden. Apel ist Ehrenpräsident des aber auch Deutschen Tierschutzbundes - Vorsitzender von NEULAND e.V., „ein landwirtschaftlicher Fachverband zur Förderung einer tiergerechten, umweltschonenden, qualitätsorientierten, bäuer- lichen Nutztierhaltung" Deren „Tierschutzlabel" ist sogar in tierschützerischer Hinsicht umstritten. Allerdings war er gerade in Bremen erfolgreich gegen Tier- versuche engagiert. Mit wem und aus welchen Gründen sollte man nun nicht zu- sammenarbeiten, wo soll die Grenze der Toleranz verlaufen? Ist jede Ablehnung berechtigt und jede Gegenaktion sowie jeder Aufwand gerechtfertigt, eine frag- würdige Veranstaltung zu stören? Die Beiträge zur Eskalation in Bremen haben wir um Stellen gekürzt, die für die Thematik nicht relevant sind. Wann ist Kritik destruktive Hetze, wann ist sie solidarische Hilfe zur Weiter- entwicklung? Welche Formen von Kritik kann es geben? Der Beitrag „Zur Frage der Toleranz" unterscheidet drei Typen von „Kritik" und versucht die Ansicht zu vermitteln, dass Kritik und Diskurse zu einer Bewegung dazugehören. Ein Typus der Kritik wäre tatsächlich destruktive „Hetze", ein zweiter wäre Kritik, die persönlichen Idealen folgt, während ein dritter Typus Kritik darstellt, die im Sinne und zum Schutz der Bewegung geäußert wird. Wenn die Typen der Kritik zusammengeworfen und Kritik pauschal abgelehnt wird, ohne sich auf inner- bewegliche Diskurse einzulassen, kommt es zu Spannungen in der Bewegung, vor allem, wenn Stimmung gegen konstruktiv Kritisierende gemacht wird. Diese Spannungen gab und gibt es noch immer. Es wird sich zwar als gemeinsame Be-

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