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Thermodynamische Behandlung einiger Eigenschaften des Wassers und des Wasserdampfes PDF

26 Pages·1910·0.684 MB·German
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Thermodynamische Behandlnng einiger Eigenschaften des Wassers und des Wasserdampfes Von Dr. Herbert Levy Berlin Verlag von Julius Springer 1910 ISBN -13: 978-3-642-47228-2 e-ISBN-13: 978-3-642-47598-6 DOl: 10.1007/978-3-642-47598-6 Softcover reprint of the hardcover I st edition 1910 }}leinen lieben Eltern! Inhaltsverzeichnis. 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . 7 2. Die Zustandsgleichung des Wasserdampfes 9 3. Die spezifische Warme des Wasserdampfes 12 4. Kritische Zusammenfassung der friiheren Untersuchungen der spezifischen Warme des Wasserdampfes 17 5. Sattigungsdruck der Verdampfungswarme 18 6. Tabellen . . . . . . . . . . . . 25 7. Zusammenfassung der Ergebnisse 27 § 1. Einleitung. Bereits aus den Arbeiten Regnaults1) ging es unzweifel haft hervor, daB der Wasserdampf wesentliche Abweichungen in seinen thermischen Eigenschaften von denen der idealen Gase zeigt. Aber erst in den letzten Jahren ist es durch ein umfang reiches Beobachtungsmaterial gelungen, vollige Klarheit uber diese Eigenschaften des Wasserdampfes zu erlangen. In ganz hervor ragendem MaBe hat sich daran bezuglich des gesattigten Dampfes die Physikalisch-Technische Reichsanstalt besonders mit den Ar beiten von Holborn und Henning beteiligt, wahrend Knob lauch, Linde und Klebe2), sowie Knoblauch und Jakob3) im Laboratorium fur technische Physik der Technischen Hoch schule zu Munchen den uberhitzten Dampf in auBerst umfang reicher Weise untersucht haben. Der Ausgangspunkt fUr die thermodynamischen Beziehungen des Wasserdampfes ist die Zustandsgleichung. Aber schon hierbei zeigt es sich, wie ungenau noch die Vorstellungen beziiglich des 'Vasserdampfes bis vor kurzer Zeit gewesen sind. Aus den Regnaultschen Messungen entwickelte Zeuner4) eine Zustands gleichung von der Form PV = Rl1 - OP'!• • Da fur ideale Gase die Gleichung PV=RT gilt, so wird durch das Glied 0 P';' die Abweichung vom idealen Gaszustande korrigiert. 1) V. Regnault, Memoires de l'Academie Royal de l'Institut de France 21, 1847. 2) Mitt. iib. Forschungsarb. a. d. Geb. d. Ing.-Wesens, Heft 21. 3) Daselbst, Heft 35, 36. 4) Zeuner, Technische Thermodynamik, Ed. 2. 8 Aus den direkten Messungen des spezifischen Volumens von Battellj1) hat Tumlirz2) eine Zustandsgleichung von del' noch einfacheren Form PV= RT - CP abgeleitet. Das Korrektionsglied ist also C P. Sowohl die Zustandsgleichung von Ze uner wie diejenige von Tumlirz raumen nul' dem Druck, nicht abel' auch del' Temperatur einen EinfluB auf die Abweichung vom idealen Gas zustande ein. Nun wies R. Linde3) auf Grund del' Messung von Knob lauch, Linde und Klebe (1. c.) nach, daB die Zustandsgleichung des Wasserdampfes die Form besitzen muB: PV=R1' +F, wobei F eine Funktion von zweien del' drei Variabeln P, V und T ist, und welche fUr P = 0 verschwindet. Rein thermodynamisch ist del' Wasserdampf bisher nul' in del' van del' Waalsschen Zustandsgleichung behandelt worden. Abel' auch hierbei kommt namentlich del' EinfluB del' Temperatur nicht in ausreichender Weise zur Geltung. Durch Veranderung del' van del' 'Vaalsschen Gleichung (p + v~) (v - b) = BT in del' Weise, daB bei geniigender Entfernung vom kritischen Punkt die Volumenkorrektion b vernachlassigt wurde, gelangte Reinganum4), indem er a als Funktion del' Temperatur setzte, zu del' Gleichung BT = (p + f~~)) v = pv + f~) . Wir sehen, daB diese Gleichung del' Form nach den Miinchener Beobachtungen entspricht. In del' Tat ist sie nach einigen Um formungen von R. Linde fUr die Zustandsgleichung des Wasser dampfes benutzt worden. Linde kommt schlieBlich zu del' Gleichung 1) Memorie della reale academia di Torino. Ser. II, 40. 2) Sitzungsber. d. K. K. Akademie d. Wiss., math.·naturwiss. Kl. Wien IIa, S. 1058, 1899. 3) Mitt. lib. Forschungsarb. 21, 57. 1905. 4) Ann. d. Phys. (4) G, 533. 1901. 9 pv=BT-p(l-ap) [C( T37 3)3 -D] und setzt B = 47,10 a = 0,000002 C = 0,031 D = 0,0052. Diese Gleiehung paBt sieh den Beobaehtungen gut an; dennoch werden wir sehen, daB wir unter Zugrundelegung einer anderen Auffassung in viel zwangloserer Weise zu einer Zustands gleiehung gelangen, welehe die vorliegenden Messungen in ein wandfreier Weise widergibt. Die zugrundeliegende Hypothese HiBt sieh aber iiberdies noeh zur Berechnung des Sattigungs druekes, der Verdampfungswarme, vor allem aber der spezifisehen Warme verwenden. Noch bis vor kiirzester Zeit herrschte namlich iiber das Ver halten der spezifischen Warme des iiberhitzten \Vasserdampfes vollige Unklarheit, indem so>vohl der EinfluB der Temperatur, wie der des Druekes verkannt wurde. Nun haben die Messungen Knoblauchs und Jakobs (1. c.) ein ganz eigenartiges Ab hangigkeitsverhaltnis der spezifischen Warme ergeben, fUr welches die Beobachter seIber nur eine reeht gezwungene Erklarung fanden, die wegen ihrer Kompliziertheit zu einer mathematisehen Formulierung nieht zu verwenden war. Die der hier vorgeschla genen Form der Zustandsgleichung zugrundeliegende Hypothese gibt dagegen die beobachtete Abhangigkeit der spezifischen Warme von Druck und Temperatur ungezwungen wieder und laBt sich in entspreehend einfacher Weise zur thermodynamischen Berechnung verwenden. § 2. Aufstellung der Zustandsgleichung des Wasserdampfes. Urn die Abweiehungen des Wasserdampfes von den Gas gesetzen zu erklaren, hat der Verfasser eine Auffassung zugrunde gelegt, die bereits mehrfaeh von N ernstl) zum Ausdruek gebraeht worden ist. Nernst nimmt namlich an, daB der Wasserdampf 1) Zeitschr. f. phys. Chemie 8, 135. 1891; Theoret. Chemie, 4. Aun., S. 62. 1903; Verhandl. d. Deutsch. physikal. Gesellschaft ll, 313. 1909. Erganzt ebenda 12, 565. 1910. Der Versuch von Bose (Zeitschr. f. Elektrochemie 14, 269. 1908), die gleiche Auffassung rechnerisch zu verwerten, fiihrte infolge der Benutzung ungeeigneten Beobachtungsmaterials zu keinem brauchbaren Ergebnis. 10 - Doppelmolekiile bildet, also ein dissoziierendes Gas, entsprechend der Gleichung ist. An der oben zitierten Stelle fuhrt N ernst auch den Nach weis, daB Wasser, in Ather gelOst, Doppelmolekiile bildet, was unsere Annahme noch wahrscheinlicher macht. Del' Ein£luB der Polymerisation auf den Zustand ist fur an0ere Gase bereits mit Erfolg rechnerisch untersucht worden. Fur Stickstoffdioxyd ist der entsprechende Nachweis von E. und L. Natanson1) in gutem Einklang mit den Beobachtungen ge fuhrt. Auch bei der VOl' kurzer Zeit von Pier2) am Physikalisch Chemischen Institut der Universitat Berlin angestellten Unter suchung uber Chlor hat sich die gleiche Hypothese als auBerst niitzlich erwiesen. Del' Verfasser hat nun auf Veranlassung des Herrn Prof. N ernst die ausfuhrliche Untersuchung der thermischen Eigen schaften des Wasserdampfes unter Zugrundelegung dieser An nahme unternommen, deren Ergebnisse er bereits als kurze Notiz veroffentlicht hat3). Fur Gase, die bei del' Dissoziation zwei gleichartige Bestand teile hilden, die also entsprechend der Gleichung M2=2M dissoziieren, haben wir folgende Beziehungen: Bezeichnen wir die wirkliche Dampfdichte mit L1 und die jenige des vollig assoziierten Gases mit b, so gilt fUr den Dissozia tionsgrad y b-L1 y = -L1-' (1) Aus der Gleichung der Reaktionsisochore folgt by2P Q + (2) In (1 _ y3) T = - RT B . Die Gl. (1) und (2) ergeben (b-L1)2P Q In(2L1 _ b)-T = - RT + B. (3) 1) Ann. de Phys. 24, 454. 1885; 21', 606. 1886. 2) Zeitschr. f. phys. Chemie 62, 385-419. 1908. 3) Verhandl. d. Deutsch. Physikal. Gesellschaft ll. 1909 und dieselben Verhandl.12, 1910 alsNachtrag zu derdorterschienenen Arbeit von Nernst. - 11 - Wenn wir fur die Gaskonstante R = 1,985 setzen und die Gl. (2) und (3) fur die dekadischen Logarithmen umrechnen, er halten wir die Gleichungen 1 o log 1::2 ) '2 (2a) Q rp + + = ----- B' log-. J (0 - Ll)2 4,571 T P log2L1_0 (3a) Q ist die Warmetonung bei der Dissoziation eines Mols, ent sprechend der Gleichung M2 = 2M ... Q. Fur Wasserdampf finden wir nun, wenn P den Druck in Atmospharen und T die Temperatur in absoluter Zahlung bedeutet: Q = 2519 B' = 0,1384 ; o ist gleich 1,2432 zu setzen. Wir erhalten dann die Gleichungen log --0-)'-2- - } (2 b) ° + + I - )'2 = _ 551,04 1384 10 ~. (0-Ll)2 T' gT logTLI _ 0 (3b) A priori darf allerdings Q nicht ohne weiteres als konstant angenommen ,verden. Die Warmetonung kann sehr wohl eine Funktion der Temperatur sein. Der weitere Verlauf der Rechnung hat indes ergeben, daB der Temperaturkoeffizient fur Q vernach lassigt werden kann. Mit Hilfe von (2b) laBt sich auch eine andere Form der Zu standsgleichung verwenden. Es gilt namlich auch die Gleichung PV=RT(1+)'). (4) Naturlich ist hier fur R nicht der kalorimetrische Wert, sondern cler ursprungliche Wert R = 0,08207 zu setzen. Schreibt man die Gl. (4) in der Form + P V = RT RT)' , so falIt sofort die Ubereinstimmung mit der aus den Beobachtungen von Knoblauch, Linde und Klebe abgeleiteten Gleichung PV=RT+F mit den bekannten Bedingungen fUr F (vgl. S. 7) auf. - 12 - DaB die Gl. (3b) den Beobachtungen geniigt, geht aus fo1- gender Tabelle fiir die Dichten des gesattigten Wasserdampfes hervor, und zwar sind zum Vergleich die Messungen von Knob lauch, Linde und Klebe allS dem Miinchener Laboratorium (M), sowie die nach Messungen der Physikalisch-Technischen Reichs anstalt (R) von Henning veroffentJichten Werte herangezogen. Tabelle 1. I I Llber. nA beob. Beobachter DiffPerroezn.z in 100 0,6325 ~:~~f-I-' ~ + ~:~; llO 0,6350 I 120 0,6385 0,6378 R -0,11 130 0,6418 0,6418 R I· + 0,00 140 0,6458 0,6463 R + 0,07 + 150 0,6501 0,6509 M 0,12 160 0,6548 0,6546 M -0,03 170 0,6599 0,6608 M -0,14 180 0,6652 0,6667 M -0,23 Die Abweichungen der naeh Formel (3b) bereehneten Werte von den beobaehteten iibersehreiten nirgends die Grenzen der Beo bach tungsfehle~·. § 3. Die spezifische Warme des Wasserdampfes. Eine weitere Stiitze fiir die Riehtigkeit unserer Zustands gleiehung und die Anwendbarkeit der ihr zugrunde liegenden Hypothese findet sieh in der folgenden Bereehnung der spezifisehen Warme des Wasserdampfes. Es ist bereits in der Einleitung darauf hingewiesen, daB in noeh viel hoherem MaBe als beziiglieh der Zustandsgleichung iiber die Abhangigkeit der spezifischen Warme des Wasserdampfes von Druck und Temperatur noch bis vor kurzem die groBte Un sieherheit herrsehte. Allerdings ist die experimentelle Bestim mung dieser Abhangigkeit mit den groBten Sehwierigkeiten ver bunden. Innerhalb des hier zu untersuehenden Gebietes (bis 500°) waren lange Zeit die Messungen von Regnaultl) allein maB gebend. Regnault hat aber weder beziiglich des Einflusses der Temperatur, noeh beziiglich des Druckes Angaben gemacht. Erst 1) Mem. de l' Acad. des Science 26, 167. 1862.

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