Blackplate(1,1) Therapielexikon Neurologie Blackplate(3,1) Peter Berlit (Hrsg.) Therapielexikon Neurologie Mit 90 Abbildungen und 110 Tabellen Blackplate(4,1) PPrrooff..DDrr..PPeetteerrBBeerrlliitt KlinikfürNeurologiemitKlinischer Neurophysiologie Alfried-Krupp-Krankenhaus Alfried-Krupp-Straße21 45131Essen [email protected] 3-540-67137-4 Springer Berlin Heidelberg New York BibliografischeInformationDerDeutschenBibliothek DieDeutschenBibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie;detaillierte bibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.ddb.deabrufbar DiesesWerkisturheberrechtlichgeschützt.DiedadurchbegründetenRechte,insbesonderediederÜbersetzung, desNachdrucks,desVortrags,derEntnahmevonAbbildungenundTabellen,derFunksendung,der MikroverfilmungoderderVervielfältigungaufanderenWegenundderSpeicherunginDatenverarbeitungs- anlagen,bleiben,auchbeinurauszugsweiserVerwertung,vorbehalten.EineVervielfältigungdiesesWerkes odervonTeilendiesesWerkesistauchimEinzelfallnurindenGrenzendergesetzlichenBestimmungendes UrheberechtsgesetzesderBundesrepublikDeutschlandvom9.September1965inderjeweilsgeltendenFassung zulässig.Sieistgrundsätzlichvergütungspflichtig.ZuwiderhandlungenunterliegendenStrafbestimmungendes Urheberrechtsgesetzes. SpringeristeinUnternehmenvonSpringerScience+BusinessMedia springer.de ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2005 PrintedinGermany DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkberechtigtauchohne besondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinnederWarenzeichen-und Markenschutzgesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermannbenutztwerdendürften. Produkthaftung:FürAngabenüberDosierungsanweisungenundApplikationsformenkannvomVerlagkeine Gewährübernommenwerden.DerartigeAngabenmüssenvomAnwenderimEinzelfallanhandanderer LiteraturstellenaufihreRichtigkeitüberprüftwerden. Planung:ThomasMager,Heidelberg Redaktion:SylviaBlago,Heidelberg Umschlaggestaltung:deblik,Berlin Satz:RichardAbbott,Heidelberg GedruckaufsäurefreiemPapier SPIN:10713613 14/3109fk-543210 Blackplate(5,1) V Vorwort Im klinischen Alltag des Krankenhauses oder der Arztpraxis kommt es darauf an, rasch die not- wendigenInformationenfürdaseinzelneProblemzurHandzuhaben.HerkömmlicheTextbücher sindoftwenighilfreich,weildasAuffindendergewünschtenInformationüberInhaltsverzeichnis bzw. Sachregister kompliziert ist unddas gewünschte Wissen sich häufig in umfangreichen Text- passagen verbirgt. Das vorliegende Therapielexikon Neurologie soll hier Abhilfe schaffen: alpha- betisch geordnet werden alle im klinischen Alltag relevanten Symptome, Syndrome und Krank- heitsbilderderNeurologiedargestellt.BesondererWertwirdaufrelevantediagnostischeVerfahren, Differenzialdiagnose und therapeutisches Vorgehen gelegt. Die relevanten Medikamente sind mit ihrem Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil abgehandelt und auch nichtmedikamentöse Verfahren werden berücksichtigt. Auch wenn es sich um ein „Therapielexikon“ handelt, enthält dieses Buch diagnostische und differenzialdiagnostische Informationen, die für therapeutische Entscheidungen von Relevanz sind.AutorenundHerausgeberhabensichbemüht,dasfürdenklinischenAlltagrelevanteWissen inübersichtlicherFormaufneuestemStanddarzustellen–eineelektronischeVersiondesLexikons mitkontinuierlichem Update istgeplant. AllenAutoren,dieinmühevollerKleinarbeitdieeinzelnenStichworteerarbeitethaben,sowieFrau Dr. Blago und Herrn Dr. Mager, die verlagsseitig das Projekt kontinuierlich engagiert begleitet haben, dankeich andieser Stelle herzlich. Über Anregungen und Rückmeldungen aus dem Leserkreis würden sich alle an diesem Werk Beteiligtensehrfreuen.MögedasTherapielexikoneinepraktischeHilfeimKlinik-undPraxisalltag sein! Essenim Juni2004 PeterBerlit Blackplate(7,1) VII Autorenverzeichnis Dr.H.Audebert Dr.R.Kollmar Abt.fürNeurologieundklinischeNeurophysiologie NeurologischeUniversitätsklinik Sädt.KrankenhausHarlaching ImNeuenheimerFeld400 Sanatoriumsplatz2 69120Heidelberg 81545München Dr.L.Kornetzky(*) Dr.J.Bardutzky KlinikfürNeurologiemitKlinischer NeurologischeUniversitätsklinik Neurophysiologie ImNeuenheimerFeld400 Alfried-Krupp-Krankenhaus 69120Heidelberg Alfried-Krupp-Straße21 45131Essen Prof.Dr.P.Berlit(*) KlinikfürNeurologiemitKlinischer Dr.M.Kornhuber(*) Neurophysiologie NeurologischeUniversitätsklinik Alfried-Krupp-Krankenhaus Ernst-Grube-Straße20 Alfried-Krupp-Straße21 06097Halle 45131Essen Prof.Dr.E.Kuensch Dr.E.Bonmann KlinikfürNeurologieundPoliklinik ArztfürNeurologieundPsychiatrie UniversitätsklinikumRostock Hochstraße48 GehlsheimerStr.20 46236Bottrop 18147Rostock Prof.Dr.O.Ceballos-Baumann(*) Dr.E.Mix NeurologischeKlinikderTUM KlinikfürNeurologieundPoliklinik Möhlstraße28 UniversitätsklinikumRostock 81675München GehlsheimerStr.20 18147Rostock Prof.Dr.R.L.Haberl(*) Abt.fürNeurologieundklinischeNeurophysiologie Dr.C.Samii(*) Sädt.KrankenhausHarlaching KlinikfürNeurologiemitKlinischer Sanatoriumsplatz2 Neurophysiologie 81545München Alfried-Krupp-Krankenhaus Alfried-Krupp-Straße21 Dr.P.Hopp 45131Essen NeurologischeKlinik,ZentrumEpilepsie UniversitätErlangen Prof.Dr.U.Schlegel(*) Schwabachanlage6 NeurologischeKlinikderUniversitätBonn 91054Erlangen Sigmund-Freud-Straße25 53105Bonn PDDr.A.Jaspert-Grehl(*) KlinikfürNeurologiemitKlinischer Dr.J.-M.Schneidewind-Müller Neurophysiologie Ringstraße7 Alfried-Krupp-Krankenhaus 66424Homburg Alfried-Krupp-Straße21 45131Essen Dr.A.Schreiber Abt.fürNeurologieundklinischeNeurophysiologie Dr.E.Jüttler Sädt.KrankenhausHarlaching NeurologischeUniversitätsklinik Sanatoriumsplatz2 ImNeuenheimerFeld400 81545München 69120Heidelberg Prof.Dr.S.Schwab(*) Dr.B.Kis(*) NeurologischeUniversitätsklinik KlinikfürNeurologiemitKlinischer ImNeuenheimerFeld400 Neurophysiologie 69120Heidelberg Alfried-Krupp-Krankenhaus Alfried-Krupp-Straße21 45131Essen Blackplate(8,1) VIII Prof.Dr.H.Stefan(*) Prof.Dr.U.K.Zettl(*) NeurologischeKlinik KlinikfürNeurologieundPoliklinik UniversitätErlangen UniversitätsklinikumRostock Schwabachanlage6 GehlsheimerStr.20 91054Erlangen 18147Rostock Dr.M.Wittstock Dr.H.Zettl KlinikfürNeurologieundPoliklinik Tumorzentrum UniversitätsklinikumRostock UniversitätRostock GehlsheimerStr.20 Südstadtring 18147Rostock 18059Rostock Dr.A.Wolters KlinikfürNeurologieundPoliklinik UniversitätsklinikumRostock GehlsheimerStr.20 18147Rostock Blackplate(1,1) A zeptorblockade ist reversibel und sinkt 24 h Abciximab nach Injektion auf ca. 50% des anfänglichen Niveaus. Abciximab hemmt signifikant die Definition durch den Gewebefaktor in Gegenwart von Abciximab ist ein monoklonales Antikörper- Plättchen induzierte Bildung von Thrombin, fragment. ein Mechanismus, der zur antithrombotischen Wirksamkeit des Antikörpers beitragen kann. Zubereitung DieklinischenWirkungenvonAbciximabwur- ReoPro® Infusionslösungskonzentrat. den in der multizentrischen Phase-III-EPIC- Studiean2099Hochrisikopatientenuntersucht. Wirkungen BeiKombinationmitAbciximabineinerDosis AbciximabgehörtzurGruppederThrombozy- von0,25mg/kgi.v.alsBolusmitanschließen- tenaggregationshemmer. Abciximab bindet se- der12stündigerInfusionvon10μg/minwurde lektiv an GpIIb/IIIa-Rezeptoren, die durch bei Patienten mit koronarer Angioplastie die strukturelle Veränderungen nach Aktivierung Inzidenz ischämischer Komplikationen (Tod, der Thrombozyten auf deren Oberfläche ver- Myokardinfarkt) innerhalb von 30 Tagen um fügbar werden. Der GpIIb/IIIa-Rezeptor ist 34,8%, nach 6 Monaten um 30,4% im Ver- plättchenspezifisch und vermittelt die durch gleich zur Plazebogruppe gesenkt. Durch die allephysiologischenAgonisteninduziertePlätt- Kombination von Plättchenfunktionshemmung chenaggregation, hat aber keinen oder nur und Antikoagulation traten bei den Patienten einen geringen Einfluss auf die Plättchenadhä- vermehrt Blutungen auf, die jedoch beherrsch- sion. Durch die Bindung von Abciximab wird bar waren. Schlaganfälle und andere lebensbe- insbesondere die Bindung von Fibrinogen und drohliche Komplikationen waren in der Abci- des von Willebrand-Faktors, die für die Plätt- ximab-Gruppe nicht signifikant häufiger als in chenaggregation von entscheidender Bedeu- derPlazebogruppe. tungsind,sowievonanderenadhäsivenMole- Resorption külenwieFibronectionundVitronectionanden GpIIb/IIIa-Rezeptorverhindert.Abciximabbin- Abciximabmussi.v.appliziertwerden.ImAn- det schnell und selektiv mit hoher Affinität an schluss an die i. v. Injektion fallen die freien dieGpIIb/IIIa-Rezeptorenundführtdadurchzu Plasmakonzentrationen sehr schnell ab, wahr- einer konzentrationsabhängigen Hemmung der scheinlich durch die Bindung des Antikörpers Plättchenaggregation. Die Bindung des Anti- andenGpIIb/IIIa-Rezeptor derThrombozyten. körpers an die Thrombozyten ist reversibel. Die Halbwertzeit beträgt in der initialen Phase Zwischen der Anzahl der durch Abciximab ca. 10 min und in der sekundären Phase ca. blockierten GpIIb/IIIa-Rezeptoren und der 30 min. Die i. v. Gabe einer Bolusinjektion Hemmung der Plättchenaggregation besteht von 0,25 mg/kg Abciximab, gefolgt von einer eine sehr gute Korrelation; eine nahezu voll- kontinuierlichen i. v. Infusion von 10 μg/min ständige Hemmung der Aggregation wird er- führtzurelativkonstantenPlasmaspiegelnwäh- reicht, wenn 80% oder mehr Rezeptoren blo- rendderInfusionsdauer. ckiert sind. Eine Blockade von mindestens 80% der Rezeptoren wird unmittelbar nach Wirkungsverlauf der i. v. Bolusinjektion von Abciximab in Eine einmalige Bolusinjektion führt zu einer einer Dosis von 0,25 mg/kg erreicht. Die Re- raschen und dosisabhängigen Hemmung der Blackplate(2,1) 2 Abduzensparese Thrombozytenaggregation.DieThrombozyten- allergischer Reaktionen, Thrombozytopenien funktionnachApplikationvonAbciximabnor- oder unkontrollierter Blutungen ist die Gabe malisiert sich innerhalb von48h. von Abciximab sofort zu beenden. Im Fall einer Thrombozytopenie und nicht kontrollier- Anwendungsgebiete barer Blutungen wird die Transfusion von Abciximab ist womöglich indiziert bei Hoch- Thrombozyten empfohlen. risikopatienten,beideneneineperkutanetrans- luminale Angioplastie (PTCA) durchgeführt wird,auchzusätzlichzurAnwendungvonHe- parin und Acetylsalicylsäure. Es sollte nur in Abduzensparese spezialisierten Einrichtungen eingesetzt und auf Patienten mit einem hohen Risiko für Nervus abducens, Läsion 3 3 akute Thrombosen beschränkt werden. Für die neurologischenIndikationenliegenbislangnur Einzelfallbeschreibungen vor. Absencen Dosierung und Art der Anwendung Die empfohlene Dosis beträgt 0,25 mg/kgKG Synonyme als i. v. Bolusinjektion 10 min vor PTCA mit Absenzen, PetitMal anschließender kontinuierlicher i. v. Infusion von10μg/minüber12h. Definition Unerwünschte Wirkungen Epileptische Anfallsform mit sehr kurz an- dauernder Störung des Bewusstseins und einer Allergische Reaktionen wurden nach einmali- AmnesiefürdiesePhase.Typischsindabrupter ger Anwendung von Abciximab noch nicht BeginnundEndedesüblicherweisebis15Se- beobachtet, können aber potenziell jederzeit kunden andauernden Anfalls, im Gegensatz auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zum komplex-fokalen Anfall kommt es nicht bei der Anwendung von Abciximab gehören zueiner postiktualen Umdämmerung. Blutungskomplikationen, die insbesondere an Sind Abbruch der gerade ausgeführten Tätig- der arteriellen Punktionsstelle, aber auch im keit,AbwesenheitundeinstarrerBlickdieein- Gastrointestinal- und Urogenitalbereich sowie zigen erkennbaren klinischen Zeichen, handelt retroperitoneal auftreten können. Bradykardie, es sich umeine einfache Absence. Hypotonie, Thrombozytopenie, Übelkeit, Er- Bei komplexen Absencen treten neben dem brechen, Fieberkommen vor. Leitsymptom der Bewusstseinsstörung zusätz- lich milde klonische (z. B. rhythmische Myo- Gegenanzeigen/Anwendungsbeschränkung klonienimBereichderAugenlideroderMund- Abciximab soll nicht angewendet werden bei winkel bzw. anderer Muskelgruppen), tonische Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit (z.B.AufwärtsbewegungderBulbi,Kopfrekli- gegen murine monoklonale Antikörper. Es ist nation, Retropulsionsbewegung des Rumpfes kontraindiziert bei Patienten mit inneren Blu- nachhinten), atonische (z.B. Tonusverlust der tungen, mit intrakraniellen, intraspinalen und Kopfhaltemuskulatur) Komponenten oder Au- größeren Operationen während der letzten tomatismen (z. B. oral-alimentäre Automatis- 2 Monate sowie bekannter Blutungsneigung men, Grimassieren, Nesteln, Umherlaufen). oder vorbestehender Thrombozytopenie. Da es Weiterhin können vegetative Phänomene in gegenwärtig keine Kenntnisse hinsichtlich FormvonGesichtsblässeoder-rötung,Mydria- embryotoxischer, teratogener oder mutagener sis, Herzrhythmusänderungen, selten auch Wirkungen von Abciximab gibt, sollte es Speichelfluss oder Urinabgang hinzutreten [1]. Schwangerennurgegebenwerden,wennesun- Eine Sonderform stellen die myoklonischen bedingt notwendigist. Absencendar,dievonstarkenbilateralenrhyth- mischen Zuckungen vor allem der proximalen Toxikologie Muskulatur der oberen Extremitäten begleitet Erfahrungen mit Überdosierungen von Abci- sind. ximab liegen nicht vor. Beim Auftreten akuter AtypischeAbsencen(Synonym:PetitMalvari- Blackplate(3,1) Absencen,juvenile 3 ant) unterscheiden sich von den typischen so- dauer (>30 s) und unilateraler Beginn der A wohl klinisch als auch elektroenzephalogra- Spike-Wave-Aktivität hinweisen können. phisch. Sie beginnen und enden weniger ab- rupt, sind häufiger von tonischen Phänomenen Therapie begleitet und weisen seltener Automatismen Epilepsie, Absencenepilepsie des Kindesal- 3 auf. ters (Pyknolepsie); Absencen,juvenile 3 Einleitung Bewertung Epilepsie, Absencenepilepsie des Kindesal- Absencen sind generalisierte Anfälle, wobei 3 ters (Pyknolepsie); Absencen,juvenile sich sowohl klinisch als auch im Elektroenze- 3 phalogramm bereits initial eine Einbeziehung Prognose beider Hemisphären in die Anfallsaktivität Epilepsie, Absencenepilepsie des Kindesal- zeigt. Typische Absencen treten im Rahmen 3 ters (Pyknolepsie); Absencen,juvenile folgender generalisierter idiopathischer Epilep- 3 siesyndrome auf: Pyknolepsie ( Epilepsie, 3 Diätetik/Lebensgewohnheiten AbsencenepilepsiedesKindesalters(Pyknolep- Epilepsie, Absencenepilepsie des Kindesal- sie)), juvenile Absencenepilepsie ( Absencen, 3 3 ters (Pyknolepsie); Absencen,juvenile juvenile) und juvenile myoklonische Epilepsie 3 ( Impulsiv-Petit-Mal-Epilepsie).DieEpilepsie 3 Literatur mit myoklonischen Absencen ist gekennzeich- netdurcheinehäufiggestörtementaleEntwick- 1. StefanH,SneadOCIII(1997).Absenceseizures. In: Engel J Jr, Peadley T (eds) Epilepsy. A lungundschlechteresAnsprechenaufPharma- comprehensive textbook. Lippincott Raven Pub- kotherapie. lishers,Philadelphia,579590. Atypische Absencen sind Bestandteil sympto- matischergeneralisierterEpilepsien( Lennox- 3 Gastaut-Syndrom). Absencen, juvenile Diagnostik ImElektroenzephalogrammzeigtsichwährend Synonyme derAbsenceeinrhythmischergeneralisierter3/ Juvenile Absencenepilepsie, Epilepsie mit spa- s-Spike-Wave-Paroxysmus, wobei die Fre- nioleptischen Absencen quenz zwischen 2,5–4/s variieren kann und häufig im Anfallsverlauf leicht abnimmt. Im Definition interiktualenEEGfindensichbeiüblicherweise Idiopathische generalisierte Epilepsie mit Ab- normalerHintergrundaktivität gelegentlichein- sencen bei Jugendlichen mit normaler psycho- zelne generalisierte Spike-Wave-Komplexe. mentaler und körperlicher Entwicklung. Das Typische Absencen lassen sich gut durch Hy- bevorzugteManifestationsalterliegtbeifehlen- perventilation provozieren. der Geschlechtspräferenz zwischen dem 10. Das iktuale EEG atypischer Absencen ist ge- und 17. Lebensjahr. Die Absencen unterschei- kennzeichnet durch eine langsame (<2/s), densichphänomenologischnichtvondenAb- mehr oder weniger regelmäßige Spike-Wave- sencen der Pyknolepsie, wobei Absencen mit Aktivität, es können aber auch schnellere oder Retropulsivbewegung seltener vorkommen. andere paroxysmale Aktivitäten auftreten. Die Die Anfallsfrequenz ist niedrig, im Gegensatz paroxysmalen EEG-Veränderungen sind beid- zurPyknolepsiekommtesnichtzueinemtägli- seitig,nichtseltenaberasymmetrisch.Eineab- chengehäuftem Auftreten. Beibis zu80%der norme Hintergrundaktivität (Verlangsamung Patienten treten zusätzlich generalisierte to- des Grundrhythmus, Allgemeinveränderung) nisch-klonische Anfälle auf(in derRegelAuf- undirreguläresowiehäufigasymmetrischehy- wach-Grand-Mal), daneben werden gelegent- persynchrone Aktivität prägen das interiktuale lich auchmyoklonische Anfällebeobachtet. EEG. Differenzialdiagnostisch sind vor allem kom- Einleitung plex-partielleAnfällemitabsenceartigerSymp- IdiopathischegeneralisierteEpilepsie(nachder tomatik abzugrenzen, worauf längere Anfalls- Klassifikation der International League against
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