ebook img

Therapie psychischer Erkrankungen. STATE OF THE ART PDF

269 Pages·2005·6.074 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Therapie psychischer Erkrankungen. STATE OF THE ART

ZuschriftenundKritikan: ElsevierGmbH,Urban&FischerVerlag,LektoratMedizin,Karlstraße45,80333München E-Mail:medizin — elsevier.com Herausgeber: Priv.-Doz.Dr.UlrichVoderholzer Prof.Dr.FritzHohagen UniversitätsklinikumFreiburg UniversitätsklinikumSH PsychiatrieundPsychotherapie PsychiatrieundPsychotherapie Hauptstr.5 RatzeburgerAllee160 79104Freiburg 12538Lübeck WichtigerHinweisfürdenBenutzer DieErkenntnisseinderMedizinunterliegenlaufendemWandeldurchForschungundklinischeErfahrungen.Heraus- geberundAutorendiesesWerkeshabengroßeSorgfaltdaraufverwendet,dassdieindiesemWerkgemachtentherapeu- tischen Angaben (insbesondere hinsichtlich Indikation, Dosierung und unerwünschten Wirkungen) dem derzeitigen Wissensstandentsprechen.DasentbindetdenNutzerdiesesWerkesabernichtvonderVerpflichtung,anhandderBei- packzettel zu verschreibender Präparate zu überprüfen, ob die dort gemachten Angaben von denen in diesem Buch abweichenundseineVerordnungineigenerVerantwortungzutreffen. WieallgemeinüblichwurdenWarenzeichenbzw.Namen(z.B.beiPharmapräparaten)nichtbesondersgekennzeichnet. BibliografischeInformationDerDeutschenBibliothek DieDeutscheBibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie;detailliertebibliografische DatensindimInternetunterhttp://dnb.ddb.deabrufbar. AlleRechtevorbehalten 1.Auflage2006 ©ElsevierGmbH,München DerUrban&FischerVerlagisteinImprintderElsevierGmbH. DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertungaußerhalbderengenGrenzen desUrheberrechtsgesetzesistohneZustimmungdesVerlagesunzulässigundstrafbar.DasgiltinsbesonderefürVerviel- fältigungen,Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. PlanungundLektorat:ElkeKlein,Dr.YvonneCornesse,München Redaktion:UlrikeKriegel,München Herstellung:DietmarRadünz,München Satz:Mitterweger&Partner,Plankstadt DruckundBindung:Krips,Meppel,Niederlande Umschlagsgestaltung:SpießDesignBürofürGestaltung,Neu-Ulm ISBN3-437-24130-3 AktuelleInformationenfindenSieimInternetunterwww.elsevier.comundwww.elsevier.de ( o [ " o [ ˚ Dieses Buch verdankt sein Entstehen einem liches Kapitel befasst sich mit dem aktuellen häufig geäußerten Wunsch von Kongressteil- Kenntnisstand zum Thema Suizidalität. Die nehmern,diejedesJahrzahlreicherzurJahres- Reihenfolge der Kapitel orientiert sich an der tagung der Deutschen Gesellschaft für Psych- ReihenfolgederDiagnosegruppeninderInter- iatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde nationalen Klassifikation psychischer Störun- nach Berlin kommen. Erstmals wurden auf gen (ICD-10). Aufgrund der Häufigkeit und demDGPPN-KongressimJahre2003systema- Relevanz für das Fachgebiet sind dem Thema tisch STATEOFTHE ART-Symposien zu den wich- Schizophrenie zwei Kapitel und den affektiven tigsten psychischen Erkrankungen angeboten. Störungen drei Kapitel gewidmet. Das Interesse an diesen Veranstaltungen war Ziel des Buches ist es, den aktuellen Kennt- sehr groß. Es zeigte sich, dass für viele ärztli- nisstand insbesondere der evidenzbasierten che und psychologische Therapeuten im nie- Therapiemöglichkeiten und des leitlinienori- dergelassenen Bereich, in Kliniken und in entierten Vorgehens bei psychischen Erkran- anderen sozialtherapeutischen Einrichtungen kungeninkurzerundpräziserFormdarzustel- eingroßesInteresseamaktuellenStandthera- len. Beschreibungen von Krankheitsbildern peutischer Möglichkeiten bei verschiedenen und deren Ursachen sind entweder nur in psychischen Erkrankungen besteht. Für den knapper Form enthalten, oder es wurde ganz EinzelnenistdasständiganwachsendeWissen aufsieverzichtet.DieAutorenwurdengebeten, und die Vielzahl neuer Entwicklungen in der nebenderBerücksichtigungvonMetaanalysen Therapie kaum mehr überschaubar. So wurde und der Cochrane-Datenbank auch die aller- der Wunsch nach aktuellen Zusammenfassun- neuesten Studienergebnisse aus dem Jahre gen der derzeitigen Therapiestandards geäu- 2005miteinzubeziehen.DasBuchmöchtedazu ßertundwiederholtnachschriftlichenZusam- beitragen,dassLeitlinienhäufigerbenutztwer- menfassungen der STATEOFTHE ART-Symposien den. Die Autoren wurden daher gebeten, in gefragt. Dies ist nun der konkrete Anlass, um ihren Kapiteln konkret auf vorhandene Leitli- erstmalsimJahr2005einBuchherauszugeben, nien zu verweisen. Zu manchen der in diesem in dem die wichtigsten Inhalte, insbesondere Buch behandelten Erkrankungen existieren dieaktuellenTherapiestandards,inkurzerund jedochbis zumheutigenZeitpunktkeineLeit- knapperFormwiedergegebenwerden. linien; bei anderen Krankheitsbildern sind die vorhandenenLeitlinienbereitswiederveraltet. > j £ Ø J ˚ ‚ j c v o j – § r ˚ WennvonevidenzbasierterTherapiepsychi- scher Erkrankungen gesprochen wird, ist Die 17 Kapitel des Buches entsprechen den damitselbstverständlichnichtnurdiePharma- STATEOFTHE ART-Symposien des DGPPN-Kon- kotherapie, sondern auch die Psychotherapie gresses2005.Dafürwurdendiehäufigstenund und andere Therapien, wie z.B. Soziotherapie, klinisch relevantesten Erkrankungen bzw. gemeint. Allerdings wäre es unmöglich, in Erkrankungsgruppen ausgewählt. Ein zusätz- einem bewusst sehr knapp gehaltenen Buch V ( o [ " o [ ˚ das gesamte Spektrum der therapeutischen UmfangdiesesBuchesbeiweitemnichtausrei- Möglichkeiten darzustellen. Der Schwerpunkt chen würde, um die evidenzbasierte Medizin liegt daher auf der Darstellung des aktuellen psychischer Erkrankungen darzustellen. Kenntnisstandes zur Pharmako- und Psycho- Außerdem muss zu evidenzbasierter Medizin therapiederpsychischenErkrankungen. kritisch angemerkt werden, dass in zahlrei- chen Metaanalysen und Cochrane-Reviews ganz aktuelle Studienergebnisse, die u.U. von q ¯ § J ‰ [ ‚ r r § hoher klinischer Relevanz sind, nicht berück- sichtigt sind, und daher besser in STATEOFTHE DasBuchistinersterLiniefürklinischinPra- ART-Übersichten dargestellt werden können. xen oder Kliniken tätige Psychiater und Psy- Außerdem sind Patienten, die in den zahlrei- chotherapeuten bzw. Nervenärzte und Neuro- chenrandomisiertenkontrolliertenklinischen logen gedacht. Es eignet sich aber auch für Studien untersucht wurden, selektionierte Ärzte für Psychotherapeutische Medizin und Patienten, die sich zumindest in manchen Psychotherapie und Psychologen sowie für AspektenvondenPatienten,diewirimAlltag Hausärzte, die in ihren Praxen häufig Men- behandeln, unterscheiden. Aufgrund vielfälti- schen mit psychischen Erkrankungen behan- gerAspektekönnenoftmalsdieTherapiestan- deln. dards evidenzbasierter Medizin beim einzel- nenPatientennichtangewendetwerden.Den- + § ‰ [ § j – ‚ j ‰ § j noch sollte dies nicht dazu führen, das ganze KonzeptderevidenzbasiertenMedizinzuver- EswardasKonzeptdesBuches,inkurzerund werfen. Gerade im Bereich der psychischen knapper Form die aktuellen Therapiestan- Erkrankungen, ganz besonders bei den psy- dards darzustellen. Natürlich wird dies der chotherapeutischen Methoden, gibt es eine Komplexität psychischer Erkrankungen und sehrgroßeFülleunterschiedlichsterTherapien der vielfältigen Aspekte bei Therapieentschei- und Pseudotherapien, deren Wirksamkeit dungen nur begrenzt gerecht. Für den ärztli- einerseits und deren Risiken andererseits nie chen oder psychologischen Therapeuten, der wissenschaftlich überprüft wurde. Insbeson- sichaufeinStörungsbildspezialisiert,seihier derehiererscheintesvongrößterWichtigkeit, auf detaillierte Darstellungen bzw. auf die bei Therapieentscheidungen wissenschaftlich aktuellen Leitlinien verwiesen. Auch möchten überprüfte Methoden zu wählen. Wenn von wir auf die Begrenztheit evidenzbasierter einer breiten Fülle evidenzbasierter und gesi- Medizin hinweisen, die nicht der alleinige cherter Therapieergebnisse die Rede ist, darf Maßstab für ärztliches und psychologisches allerdings nicht übersehen werden, dass die Handeln in der Praxis sein kann. Evidenzba- meisten Studienergebnisse sich auf Kurzzeit- sierte Medizin hat das Ziel, Ärzte in die Lage studien beziehen und zu Langzeitwirkungen zu versetzen, ihre Therapieentscheidungen undLangzeitrisikenvonTherapienkaumgesi- nicht nur auf individuellen Meinungen aufzu- cherte Ergebnisse vorhanden sind–etwa im bauen, sondern vielmehr an wissenschaftlich Bereich der Behandlung affektiver Störungen belegten Erkenntnissen zur Wirksamkeit the- mitAntidepressiva.Weitmehrals90%rando- rapeutischer Maßnahmen zu orientieren. misierter kontrollierter Studienergebnisse bei Diese Entwicklung ist zweifelsohne von sehr Depression beziehen sich auf Zeiträume von großer Bedeutung und wird hoffentlich die Wochen; der maximale Zeitraum von einzel- Behandlungsqualität von Patienten mit psy- nenTherapiestudienliegtbei3Jahren.Psychi- chischen Erkrankungen verbessern. Inzwi- sche Erkrankungen ziehen sich oft über die schen ist die Anzahl der vorhandenen Meta- gesamte Lebensspanne hin und wir wissen analysen und Cochrane-Reviews allerdings daherheutenochwenig,obunsereTherapien bereits so umfangreich geworden, dass der auchlangfristigNutzenerbringen. VI ( o [ " o [ ˚ Wir danken dem Verlag Elsevier, Urban&Fi- Nutzen sein wird. Über Kritik und Anregun- scher sehr für die kurzfristige Umsetzung die- gen in jedweder Form würden wir uns freuen. sesBuches. Auf der Basis Ihrer Rückmeldungen möchten EinganzbesondererDankgiltdeneinzelnen wir im kommenden Jahr eine neue Auflage Autoren, die bereit waren, innerhalb sehr herausbringen. knapper Fristen ihre Beiträge zu verfassen, so dass es gelingen konnte, dieses Buch rechtzei- FreiburgundLübeckimSeptember2005 tig zum DGPPN-Kongress 2005 erstmals vor- PDDr.UlrichVoderholzer zulegen. Vorstandsmitglied der DGPPN für Aus-, Fort- und Weiterbildung Wirhoffen,dassdiesesBuchdenvieleninder PraxistätigenKolleginnenundKollegen–Ärz- Prof.Dr.FritzHohagen ten wie Psychologen–bei ihrer Tätigkeit von PräsidentderDGPPN VII ⁄ ‚ ˚ o [ ¯ j j § j ‚ j c ⁄ ‚ ˚ o [ § j Prof.VolkerArolt Prof.Dr.WolfgangFleischhacker UniversitätsklinikumMünster Universitätsklinik Psychiatrie Psychiatrie Albert-Schweitzer-Str.11 Anich35a 48129Münster 6020Innsbruck Österreich Prof.Dr.BorwinBandelow UniversitätGöttingen Prof.Dr.LutzFrölich PsychiatrieundPsychotherapie ZIfürSeelischeGesundheit Von-Siebold-Str.5 Gerontopsychiatrie 37075Göttingen J5 68159Mannheim Priv.-Doz.Dr.MichaelBauer Charite´-Universitätsmedizin Dr.UlrichFrommberger CCM,Psychiatrie KlinikanderLindenhöhe Schumannstr.20/21 PsychiatrieundPsychotherapie 10117Berlin Bertha-von-Suttner-Str.1 77654Offenburg Prof.Dr.MathiasBerger Universitätsklinikum Prof.Dr.EuphrosyneGouzoulis-Mayfrank PsychiatrieundPsychotherapie UniversitätzuKöln Hauptstr.5 PsychiatrieundPsychotherapie 79104Freiburg Joseph-Stelzmann-Str.9 50931Köln Prof.Dr.MartinBohus ZIfürSeelischeGesundheit Prof.Dr.WaldemarGreil KlinikfürPsychosomatik SanatoriumKilchberg J5 PsychiatrischePrivatklinik 68159Mannheim AlteLandstr.70 8802Kilchberg-Zürich Prof.Dr.PeterFiedler Schweiz UniversitätHeidelberg KlinischePsychologie Prof.Dr.AndreasHeinz Hauptstr.47-51 Charite´ Berlin 69117Heidelberg PsychiatrieundPsychotherapie Schumannstr.20/21 10117Berlin XI ⁄ ‚ ˚ o [ ¯ j j § j ‚ j c ⁄ ‚ ˚ o [ § j Prof.Dr.SabineHerpertz Prof.Hans-JürgenMöller UniklinikumRostock LMU PsychiatrieundPsychotherapie PsychiatrieundPsychotherapie GehlsheimerStr.20 Nussbaumstr.7 18147Rostock 80336München Prof.Dr.BeateHerpertz-Dahlmann Prof.Dr.FranzMüller-Spahn UniversitätsklinikumAachen UPKBasel Kinder-undJugendpsychiatrie PsychiatrischeKlinik NeuenhoferWeg21 Wilhelm-Klein-Str.27 52074Aachen 4025Basel Schweiz Priv.-Doz.Dr.BerndHeßlinger Prof.Dr.DieterNaber UniversitätsklinikumFreiburg UniversitätsklinikumEppendorf PsychiatrieundPsychotherapie PsychiatrieundPsychotherapie Hauptstr.5 Martinistr.52 79104Freiburg 20246Hamburg Prof.Dr.FritzHohagen Prof.Dr.WinfriedRief UniversitätsklinikumSH Phillipps-Universität PsychiatrieundPsychotherapie KlinischePsychologie RatzeburgerAllee160 Gutenbergstr.18 12538Lübeck 35032Marburg Prof.Dr.KlausLieb Prof.Dr.MichaelRösler UniversitätsklinikFreiburg UniversitätdesSaarlandes PsychiatrieundPsychotherapie ForensischePsychiatrie Hauptstr.5 KirrbergerStr. 79104Freiburg 66421Homburg Prof.Dr.MichaelLinden Prof.Dr.NorbertScherbaum Charite´ Berlin Universitaetsklinikum/Rheinische Kliniken CampusBenjaminFranklin Essen LichterfelderAllee55 Virchowstr.174 14513Teltow-Berlin Klinik für abhängiges Verhalten und Sucht- medizin Prof.Dr.AndreasMaercker 45147Essen UniversitätTrier FachbereichI Prof.Dr.ThomasSchläpfer KlinischePsychologieundPsychotherapie UniklinikumBonn 54286Trier KlinikumfürPsychiatrieundPsychotherapie Sigmund-Freud-Str.25 Prof.Dr.KarlMann 53105Bonn ZIfürSeelischeGesundheit KlinikfürSuchtmedizin Dipl.Psych.DorotheeSchmidt J5 PsychiatrischeKlinikderUniversitätMünchen 68159Mannheim Nussbaumstraße7 80336München XII ⁄ ‚ ˚ o [ ¯ j j § j ‚ j c ⁄ ‚ ˚ o [ § j Prof.Dr.phil.Dr.med.habil.ArminSchmidtke RebeccaWinkler(stud.phil.I.) UniversitätsklinikumWürzburg SanatoriumKilchberg KlinikfürPsychiatrieundPsychotherapie PsychiatrischePrivatklinik Füchsleinstrasse15 AlteLandstr.70 97080Würzburg 8802KilchbergbeiZürich Schweiz Prof.Dr.RainerThomasius Universitätsklinikum Prof.Dr.ManfredWolfersdorf PsychatrieundPsychotherapie BezirkskrankenhausBayreuth Martinistr. 52 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und 20246Hamburg Psychosomatik Nordring2 Priv.-Doz.Dr.UlrichVoderholzer 95445Bayreuth UniversitätsklinikumFreiburg PsychiatrieundPsychotherapie Prof.Dr.MartinadeZwaan Hauptstr.5 UniversitätsklinikumErlangen 79104Freiburg Psychosomatik/Psychotherapie Schwabachanlage6 Dr.StefanWeinmann 91054Erlangen AbteilungPsychiatrieIIderUniversitätUlm BezirkskrankenhausGünzburg Ludwig-Heilmeyer-Str.2 89312Günzburg XIII ˙ # ¯ Ø ‰ j o ] ˚ ¯ Æ ‚ j c ? £ § [ Ø r ¯ § c § ø § j – ¯ § J J § [ 8 “ j c [ o ø § ´ > V # z ˙ ¸ 5 ¸ f LUTZFRÖLICHUNDFRANZMÜLLER-SPAHN Inhalt ˙6˙ # ¯ Ø ‰ j o ] ˚¯ Æ c § ø § j – ¯ § JJ § [ 8 “ j c [ o ø § .................................... 1 1.1.1 Einleitung.................................................. 1 1.1.2 DiagnostikderkognitivenStörung .............................. 2 1.1.3 Diagnostikdernicht-kognitivenSymptome ....................... 3 1.1.4 BeurteilungderFunktionsfähigkeitimAlltag....................... 3 1.1.5 ÄtiologischeDiagnostik....................................... 5 1.1.6 StrukturellesNeuroimaging(CToderMRT)........................ 5 1.1.7 PraktischerNutzeneinerFrühdiagnosebeiDemenzen .............. 8 1.1.8 Leitlinien................................................... 8 1.1.9 ZusammenfassungundEmpfehlungenzumdiagnostischenVorgehen.. 9 ˙6 E ? £ § [ Ø r ¯ § c § ø § j – ¯ § JJ § [ 8 “ j c [ o ø § ..................................... 10 1.2.1 ProphylaxedemenziellerErkrankungen .......................... 13 1.2.2 AnderemedikamentöseTherapiestrategieninderProphylaxebzw. BehandlungdemenziellerErkrankungen.......................... 14 1.2.3 VerhaltensauffälligkeitenbeiDemenz ............................ 14 1.2.4 Leitlinien................................................... 17 1.2.5 Zusammenfassung .......................................... 17 ˙ 6 ˙ # ¯ Ø ‰ j o ] ˚ ¯ Æ c § ø § j – ¯ § J J § [ Bei Patienten mit kognitiven Störungen ermöglicht eine systematische Anamnese häu- 8 “ j c [ o ø § fig schon eine gute Verdachtsdiagnose. Die Anamneseerhebung erfordert aber bei dieser LUTZFRÖLICH Patientengruppe (ältere Menschen, Patienten mit Gedächtnisstörungen) oft Zeit und Auf- ˙ 6 ˙ 6 ˙ ) ¯ j J § ¯ ˚ ‚ j ‰ wand. Informationen müssen von Angehörigen DieDiagnostikdemenziellerSyndrome,insbe- oderanderenvertrautenBezugspersoneneinge- sonderederAlzheimer-Krankheit(AD),orien- holtwerden,umKrankheitsschwereundBeein- tiert sich im Wesentlichen an vier Zielen: trächtigungimAlltagzutreffendeinschätzenzu – ErkennungundQuantifizierungderkogniti- können.FürdiePraxisistwichtig,dasssubjek- ven Störung, tiv beklagte kognitive Beeinträchtigungen, wel- – Erfassen der nicht-kognitiven Symptome, chesichimpsychopathologischenBefundnicht – Beurteilung der Funktionsfähigkeit im All- erhärten lassen, einerseits deutlich von einer tag sowie Demenz abgegrenzt werden, aber doch in der – ätiologische Zuordnung der zur Demenz Regel Anlass zu einer umfassenden neuropsy- führendenErkrankung. chologischenTestdiagnostikgebensollen. 1 # ¯ Ø ‰ j o ] ˚¯ Æ ‚ j c ? £ § [ Ø r ¯ § c § ø § j – ¯ § JJ § [ 8 “ j c [ o ø § ´> V # z ˙ ¸ 5 ¸ f ˙ 6 ˙ 6 E # ¯ Ø ‰ j o ] ˚ ¯ Æ c § [ Æ o ‰ j ¯ ˚ ¯ — § j aber vom Schweregrad her nicht die diagnosti- 8 ˚ w [ ‚ j ‰ schenKriterienfüreineDemenzerfüllen.Diese Patienten mit einer „leichten kognitiven Beein- Nach den Kriterien der ICD-10 ist ein demen- trächtigung“(MildCognitiveImpairmentMCI) zielles Syndrom durch eine progrediente Ver- sind in verschiedenen Studien untersucht und schlechterungmehrererkognitiverFunktionen anhand einer Reihe von Kriterien klassifiziert bei einem bewusstseinsklaren Patienten ge- worden.DasRisikodieserPatientenfürdieEnt- kennzeichnet. wicklung einer AD ist im Vergleich zur Allge- Leitsymptome sind Kurzzeit- und Langzeit- meinbevölkerung um das 10-fache erhöht, gedächtnisstörungen bis hin zu Störungen der wenngleich das Syndrom ätiologisch sehr hete- Orientierung (zur Zeit, zum Ort, zur Person rogenist.NachdenvorliegendenStudienzeigen und zur Situation). Darüber hinaus müssen 6–23% der Patienten mit MCI pro Jahr eine nochStörungenweitererkognitiverFunktionen Progression zur Demenz (Median 11%), nach vorliegen wie z.B. abstrakt-logisches Denken, Langzeitdatenwerdenmindestens20%derPati- Handlungsplanung, Kritik- oder Urteilsfähig- enten sicher bis zu 6 Jahren demenzfrei sein, keit,Spracheoderräumlich-konstruktiveFähig- d.h. bei diesen Patienten liegt mit Sicherheit keit. Die mnestischen und kognitiven Defizite eineandereÄtiologiealsUrsachedesMCIvor. müssen zu einer Einschränkung der Alltags- Neuropsychologische Demenzdiagnostik. kompetenz und können darüber hinaus zu Der wichtigste Beitrag der neuropsychologi- emotionalerLabilität,Reizbarkeit,Apathieoder schen Untersuchung bei Demenzen ist es, einer Vergröberung des Sozialverhaltens ge- kognitiveStörungenfrühzeitigzuerkennenund führthaben. zuquantifizieren,bevordieStörungderAlltags- Hinsichtlich der Diagnostik kognitiver Stö- kompetenzdasklinischeBilddominiert.Inletz- rungen wirft eine Gruppe von Patienten in der terem Fall wird eine testpsychologische Unter- Abklärung besondere Probleme auf. Dies sind suchung besser durch eine Verhaltensbeobach- Patienten, die eine eindeutige Abnahme ihres tung oder eine Fremdeinschätzung ersetzt. In früheren kognitiven Leistungsniveaus haben, Tabelle1-1 werden die wichtigsten/am häufig- Tab.1–1 NeuropsychologischeScreening-VerfahrenundspezielleTestbatterienzurDiagnostikderDemenz (Bearbeitungsdauer). MMST(10–15min) Mini-Mental-StatusTest klinischentwickelt,weit Folsteinetal.1975 gebräuchlich,wenigsensitiv Uhr(5min) Uhr-Zeichen-Test alltagsrelevant,schlecht Shulman2000 operationalisiert,nicht sprachgebunden TfDD(10min) TestfürdieDiagnostikder demenzbezogenkurz, Ihletal.2000 DemenzenmitDepressions- fürFrühformen abgrenzung Dem-Tect(10min) TestzurDetektionvon demenzbezogenkurz, Calabreseetal.2000 Demenzen fürFrühformen CERAD-(20–30min) Testbatterie sensitiv,Alzheimer-orientiert Morrisetal.1985 weltweiterMinimal-Standard ADAS(25–35min) Alzheimer’sdiseaseAssess- RatingSkalaplusLeistungs- Mohsetal.1983 mentScale prüfungstest,füralle Schweregrade SKT(15–20min) Syndrom-Kurz-Test Aufmerksamkeitund Erzigkeit1996 Gedächtnis-bezogen,nicht fürschwereDemenzen 2 1.1DiagnostikdemenziellerSyndrome sten verwendeten neuropsychologischen Leis- Depression ˙ tungstests (keine Einschätzungsskalen!) aufge- Eine depressive Stimmung und Irritabilität/ listet, die im deutschen Sprachraum validiert Ängstlichkeit mit Anklammerungstendenzen sind und psychometrischen Gütekriterien treten häufig im Rahmen einer Demenz auf, genügen. meist in sehr frühen Krankheitsstadien. Bei Depression bei manifester Demenz steht die ˙ 6 ˙ 6 ı # ¯ Ø ‰ j o ] ˚ ¯ Æ c § [ j ¯ B £ ˚ z Stimmungsgedrücktheit häufig nicht im Vor- Æ o ‰ j ¯ ˚ ¯ — § j 8 “ ø r ˚ o ø § dergrund, Antriebsmangel oder gedrücktes Selbstwertgefühl bestimmen das Bild. Verhaltensauffälligkeiten Mangelnde soziale Unterstützung, ein negati- AgitationundaggressivesVerhalten ves emotionales Klima sowie eine unvertraute VerhaltensauffälligkeitenwieaggressiveHand- und ungünstige soziale Umgebung beeinflus- lungen, Enthemmungsphänomene, Weglauf- sen erheblich die Entwicklung und den Aus- tendenzen,exzessiverBewegungsdrang,repeti- prägungsgrad von Verhaltensauffälligkeiten. tiveVokalisationensowieeineschwereStörung Veränderungen der Persönlichkeit im Sinne des Schlaf-Wach-Rhythmus und allgemein einer Akzentuierung vorbestehender Wesens- psychomotorische Unruhe mit einem ausge- merkmale bzw. die Entwicklung von ausge- prägten Bewegungsdrang sind häufige Phäno- prägten Verhaltensauffälligkeiten, insbeson- mene bei schweren demenziellen Erkrankun- dere bei frontotemporaler Demenz (z.B. Ent- gen. Der Bewegungsdrang ist insbesondere hemmungsphänomene, aggressive Durchbrü- imfortgeschrittenenKrankheitsstadiumzube- che,Apathie,Reizbarkeit,Missachtungsozialer obachten. Normen und Regeln sowie geringe Frustrati- onstoleranz), können das klinische Bild prä- Schlafstörungen gen. Die Verhaltensauffälligkeiten werden von den betreuenden Angehörigen als besonders Eine Entkopplung des Schlaf-Wach-Rhythmus belastenderlebt. ist häufig und insbesondere in den späteren Krankheitsstadien zu beobachten. Antrieb/Apathie Häufig fällt längere Zeit vor der Manifestie- ˙ 6 ˙ 6 ' + § ‚ [ ˚ § ¯J ‚ j ‰ c § [ rung von kognitiven Einbußen eine Antriebs- 5 ‚ j Æ ˚ ¯ o j ] - ¿ £ ¯ ‰ Æ § ¯ ˚ ¯ ø ⁄ JJ ˚ Ø ‰ und Initiativeminderung auf oder diese wird von Angehörigen geschildert. Diese ist häufig Für die Erfassung von Störungen komplexer persistierend. Handlungsabläufe gibt es eine Vielzahl von Messinstrumenten, zumeist Fremdeinschät- PsychotischePhänomene zungsverfahren. Im Sinne der Activities of Daily Living (ADL) werden basale Funktionen Wahnsyndromeund(visuelle)Halluzinationen der Selbstständigkeit wie Nahrungsaufnahme, tretenimRahmendemenziellerErkrankungen Ausscheidungsfunktionen, Gehen und Anzie- relativ häufig auf, meist zusammen mit psy- hen erfasst, mit den Instrumental Activities of chomotorischer Unruhe und aggressivem Ver- DailyLiving-(IADL)-Skalenwerdenauchkom- halten. Auch die Missidentifizierungssyn- plexere Alltagsaktivitäten wie Telefonbenut- drome (Verkennen von Angehörigen als zung, Einkaufen, Kochen, Benutzung öffentli- Fremde oder Doppelgänger sowie das Verken- cherVerkehrsmitteloderderUmgangmitGeld nen von Fremden als nahe Angehörige) sind beschrieben. Die Einschränkung der Alltags- wahnhaftePhänomene. kompetenz korreliert mit dem Ausmaß der kognitiven wie der nicht-kognitiven Störung 3

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.