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Therapie im Grenzgebiet von Psychiatrie und Neurologie PDF

284 Pages·1993·8.174 MB·German
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H.-J. Moller· H. Przuntek (Hrsg.) Therapie iIn Grenzgebiet von Psychiatrie und Neurologie Unter Mitarbeit von W. Kuhn und S. Kasper Mit 36 Abbildungen und 66 Tabellen Springer Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Budapest Prof. Dr. med. Hans-Jiirgen Moller Psychfatrische Klinik und Poliklinik der Universitat Bonn Sigmund-Freud-Str. 25 5300 Bonn 1 Prof. Dr. med. Horst Przuntek Neurologische Klinik der Ruhr-Universitat Bochum im St.-Josef-Hospital Gudrunstr. 56 4630 Bochum 1 ISBN-13: 978-3-540-56399-0 e-ISBN-13: 978-3-642-78040-0 DOl: 10.1007/978-3-642-78040-0 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Therapie im Grenzgebiet von Psychiatrie nnd Nenrologie : mit 66 Tabellen / H. -J. Moller; H. przuntek (Hrsg.) unetr Mitarbeit von W. Kuhn und S. Kasper. - Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong; Barcelona; Budapest: Springer, 1993 NE: Moller, Hans-Jiirgen [Hrsg.] WG: 33 DBN93.043575.3 93.02.15 7091' bz Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Dbersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funk sendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfiiltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Ver vielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. Sep tember 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zu widerhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heideiberg 1993 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daber von jeder mann benutzt werden diirften. Produkthaftung: Fiir Angaben iiber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Ver lag keine Gewahr iibernommen werden. Derartige Angaben miissen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit iiberpriift werden. Satz: FotoSatz Pfeifer GmbH, GrafelfingIMiinchen 25-3130-543210 - Gedruckt auf saurefreiem Papier Vorwort Mit der zunehmenden Spezialisierung von Psychiatrie und Neurologie und der dadurch bedingten Auflosung des einheitlichen Faches Nervenheilkunde werden die Grenzberei che zwischen Psychiatrie und Neurologie ein diagnostisches und therapeutisches Pro blem, da der klinischeAlltag oft nicht die Zeit laSt fUr eine ausreichende Kommunikation zwischen den Vertretern beider Fachgebiete. Urn dem entgegen zu wirken und ein mog lichst intensives Gesprach abseits von der Hektik des klinischenAlltags zu fordern, wurde ein Symposium durchgefiihrt, das sich speziell diesen Problemen widmen sollte. Einen besonderen Schwerpunkt stellten dabei die motorischen StOrungen dar, die in tensiv aus der Sicht der Vertreter beider Fachdisziplinen erortert wurden. Dabei zeigte sich, wie schwer es fallt, das breite Spektrum unterschiedlicher Bewegungsstorungen de tailliert in einer fUr Psychiater und Neurologen gemeinsamen Fachterminologie zu be schreiben, eine einheitliche Auffassung iiber die Atiopathogenese zu gewinnen und dies beziigliche Therapievorschlage zu machen. Insbesondere die Abgrenzung zwischen psy chogenen Storungen und organischen StOrungen fallt in Grenzfallen immer wieder schwer,.wie sich in der interdisziplinaren Diskussion von Kasuistiken zeigte. Weitere Themen waren KorpergefiihlsstOrungen, Halluzinationen, Schmerz, Epilepsie und verschiedene Probleme der Psychopharmakatherapie im Grenzbereich zwischen Psychiatrie und Neurologie. H.-f. Moller H. Przuntek Verzeichnis der Mitarbeiter Beckmann, Prof. Dr. H., Psychiatrische Klinik u. Poliklinik, Universitats-Nervenklinik, FuchsleinstraBe 15, 8700 Wurzburg Blumenschein, A., Neurologische Universitatsklinik im St. Joseph-Hospital Bochum, Gudrunstr. 56, 4630 Bochum 1 Dengler, Prof. Dr. R., Neurologische Klinik mit Klinischer Neurophysiologie, Medizini sche Hochschule Hannover, Konstanty-Gutschow-Str. 8,3000 Hannover 61 Diener, Prof. Dr. H. C., Universitatsklinikum Essen, Klinik und Poliklinik fur Neurolo gie, HufelandstraBe 55, 4300 Essen Dilling, Prof. Dr. H., Medizinische Universitat, Klinik fur Psychiatrie der Med. Universi tat zu Lubeck, Ratzeburger Allee 160,2400 Lubeck 1 Eggers, Prof. Dr. C., Klinik fur Kinder-und Jugendpsychiatrie an der Rheinischen Lan des-und Hochschulklinik, HufelandstraBe 55, 4300 Essen 1 Emrich, Prof. Dr. H. M., Medizinische Hochschule Hannover, Abt. Klinische Psychia trie, Konstanty-Gutschow-Str. 8, 3000 Hannover 61 w., Gaebel, Prof. Dr. Psychiatrische Klinik der Heinrich-Heine-Universitat, Rheinische Landes-und Hochschulklinik, Bergische Landstr. 2, 4000 Dusseldorf 12 Gaertner, Prof. Dr. H. J., Psychiatrische Klinik der Universitat Tubingen, Osianderstra Be 22, 7400 Tubingen 1 GlaB, Prof. Dr. J., Neurologische Klinik, Klinikum Neubrandenburg, Wilhelm-Kulz StraBe 13 a, 0-2000 Neubrandenburg Kapihammer, Dr. H. P., Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universitat, NuBbaumstraBe 7, 8000 Munchen 2 Kasper, Priv.-Doz. Dr. S., Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universitat Bonn, Sig mund-Freud-StraBe 25,5300 Bonn 1 (Venusberg) Kohler, Prof. Dr. G.-K., PsychiatrischeAbteilung, Johanniter Krankenhaus, Steinbrink straBe 96 a, 4200 Oberhausen 11 Kampf, Prof. Dr. D., Medizinische Universitat, Klinik fur Neurologie der Med. Universi tat zu Lubeck, Ratzeburger Allee 160, 2400 Lubeck 1 w., Kuhn, Priv.-Doz. Dr. Neurologische Klinik der Ruhr-Universitat Bochum im St. Jo sef-Hospital, Gudrunstr. 56, 4630 Bochum 1 Laux, Priv.-Doz. Dr. G., Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universitat Bonn, Sig mund-Freud-Str. 25,5300 Bonn 1 Marneros, Prof. Dr. A., Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universitat Bonn, Sig mund-Freud-StraBe 25,5300 Bonn 1 (Venusberg) Verzeichnis der Mitarbeiter VII Moller, Prof. Dr. H.-J., Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universitat Bonn, Sig mund-Freud-StraBe 25,5300 Bonn 1 (Venusberg) Muller-Spahn, Prof. Dr. F., Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universitat, NuBbaumstraBe 7, 8000 Munchen 2 Neundorfer, Prof. Dr. B., Neurologische Universitatsklinik mit Poliklinik, Schwabach anlage 6,8520 Erlangen Poewe, Prof. Dr. W, Freie Universitat Berlin, Universitatsklinikum Rudolf Virchow, Standort Charlottenburg, Neurochirurg.-Neurologische Klinik und Poliklinik, Span dauer Damm 130, 1000 Berlin 19 Przuntek, Prof. Dr. H., Neurologische Klinik der Ruhr-Universitat Bochum im St. J osef Hospital, GudrunstraBe 56, 4630 Bochum 1 Schmidt, Prof. Dr. D., Arbeitsgruppe Epilepsieforschung, Universitatsklinikum Rudolf Virchow, Augustenburger Platz 1, 1000 Berlin 65 Trenkwalder, Dr. C., Neurologische Universitatsklinik, Klinikum GroBhadem, Marchio ninistraBe 15, 8000 Munchen 70 Inhaltsverzeichnis Behandlung von Kindem mit Psychopharmaka unter Beriicksichtigung friihkindlicher Himschaden C. EGGERS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Patienten mit Schadel-Him-Traumata und ihre Behandlungsmoglichkeiten mit Psychopharmaka J. GLASS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Dyskinesen aus neurologischer Sicht R. DENGLER ............ . 23 Videoanalyse schizophrener Bewegungsstorungen: periodische und proskinetische Katatonie H. BECKMANNundE. FRANZEK ................... . 31 Restless-legs-Syndrom und Akathisie C. TRENKWALDER und W. H. OERTEL . 38 Klinische Differentialdiagnose der Parkinson-Syndrome W. POEWE ....................... . 48 Parkinsonoid, Akinese, negative und depressive Symptomatik bei schizophrenen Erkrankungen W. GAEBEL. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 54 Nieren-und leberinsuffiziente Patienten - ein therapeutisches Problem H. P. KAPFHAMMER. . . . . . . . . . 75 Das neuroleptische maligne Syndrom H. PRZUNTEKundB. SCZESNI. .... 93 Zur Differentialdiagnostik und Therapie katatoner Symptome unter besonderer Beriicksichtigung der febrilen Katatonie H.-J. MOLLER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Inhaltsverzeichnis IX Psychische Storungen bei extrapyramidalmotorischen Krankheiten A. BLUMENSCHEIN und W. KUHN . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 BewegungsstOrungen aus psychiatrischer Sicht H. DILLING ................ . 115 GefiihlsstOrungen aus neurologischer Sicht B. NEUNDORFER ........... ' .. . 124 LeibgefiihlsstOrungen als psychiatrisches Symptom A. MARNEROS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Visuelle Halluzinationen - neurologische Aspekte D. KOMPF .................... . 149 Schmerz aus neurologischer Sicht H. C. DIENER . . . . . . . . . . 171 Schmerz aus psychiatrischer Sicht S. KASPER und S. RUHRMANN. 179 Epilepsie und Psychose G.-K. KOHLER ..... 198 Carbamazepin, eine Substanz im Grenzgebiet von Neurologie und Psychiatrie D. SCHMIDT. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 Die Bedeutung von Carbamazepin und Valproat im Grenzbereich von Psychiatrie und Neurologie H.M. EMRICH, M. DOSEund S. APELT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 217 Klinisch relevante Arzneimittelinteraktionen F. MULLER-SPAHN und U. KLAGES . . . 222 Schwangerschaft und Psychopharmaka I. STEVENS und H.J. GAERTNER .... 227 Alltagsrelevante Vigilanzbeeintriichtigung und Psychopharmaka G. LAUX ............................ . 237 Diskussionen . 249 Sachverzeichnis 273 Behandlung von Kindem mit Psychopharmaka unter Beriicksichtigung friihkindlicher Hirnschaden C. EGGERS AIIgemeines Die Indikationen fur eine Psychopharmakotherapie im Kindes-und Jugendalter sind be grenzt. Dies hat seinen Grund in der Tatsache, daB das junge Individuum sich in einer Periode der Reifung und Entwicklung befindet. Die Interaktionen zwischen Phar maka und Stoffwechsel sind daher komplexer und weniger tibersichtlich als bei Erwach senen. Psychopharmaka treffen beim Kind auf ein zentrales Nervensystem, das sich noch im Stadium der Myelinisation und Strukturvermehrung befindet. Die strukturell-hierar chische Ausdifferenzierung der grauen und weiBen Substanz sowie die bioelektrische, enzymatische und neurohormonelle Reifung sind noch nicht abgeschlossen. Der Neuro transmitterstoffwechsel ist ebenfalls noch nicht ausgereift: Ontogenetische Studien haben ergeben, daB sich dopaminerge, cholinerge und GABA-Neuronensysteme im her anreifenden Organismus ungleichmaBig entwickeln und sich sowohl quantitativ als auch qualitativ von den entsprechenden Neuronenstrukturen und Neurotransmitterfunktio nen des Erwachsenen unterscheiden (Coyle 1976). Die dopaminergen Neurone scheinen relativ spat zu reifen (Carlsson 1980). Da entwicklungsneuropharmakologische Untersuchungen kaum existieren - weder tierexperimentell noch klinisch -, sind unsere Kenntnisse tiber die neuralen WIT kungsgrundlagen von Psychopharmaka bei Kindem und Jugendlichen gering. Ent sprechende Vorsicht ist bei der Anwendung von Psychopharmaka in dieser Altersgruppe geboten. Indikationen Es gibt, kurz gesagt, eigentlich nur 4 klinisch relevante Indikationsgebiete fur die Verord nung von Psychopharmaka: die Psychosen, das hyperkinetische Syndrom, die Enuresis und Tics. Davon sind die Enuresis und das hyperkinetische Syndrom am hiiufigsten: Bei 10jahrigen Kindem liegt sie fur diese beiden Syndrome jeweils bei etwa 3-5% der Alters population. Die Haufigkeit von Tics liegt bei etwa 4-5%'der Alterspopulation, schizo phrene Psychosen machen in der Prapubertat etwa 3-4% der Gesamtmorbiditat aus. Aufgrund der Dramatik psychotischer Zustandsbilder hat die psychopharmakologische Behandlung hier eine ganz besondere Bedeutung, die Indikation ist hier besonders zwin ·gend. Einen Uberblick tiber mogliche Indikationen fur eine Psychopharmakotherapie bei Kindem und Jugendlichen gibt Tabelle 1. 2 C. Eggers Tabelle 1. Mogliche Indikationen fur eine Psychopharmakotherapie bei .Kindern und lugendlichen Neuroleptika Schizophrene Psychosen lugendliche Manie Exogene Psychosen Episodische motorische Erregungszustande Halluzinatorische Syndrome bei friihkindlichem Autismus und Demenzprozessen des Kindesalters Gilles-de-la-Tourette-Syndrom Allergosen (Phenothiazine) Antidepressiva Enuresis Schwere Depressionen mit Suizidgefiihrdung Schwere Zwangssyndrome Affektive Psychosen Somnambulismus Pavor nocturnus ADHD Lithiumsalze Depressive, manisch-depressive und schizoaffektive Psychosen Lithiumsalze in Kombination mit Carbamazepin Episodische Aggressionsdurchbruche bei Hirnschadigung mit und ohne Epilepsie Carbamazepin (evtl. in Kombination mit Neuroleptika) Schizoaffektive Psychosen Manische Episoden Katatone Episoden Tranquilizer Pra-.und postoperativ Psychische Aquilibrierung bei zyanotischen Vitien, Verbrennungen Pseudokrupp, Asthma bronchiale Intermittierend bei schweren SchlafstOrungen Intermittierend bei Angst-und Unruhezustanden Intermittierend bei manchen Phobien und Zwangsneurosen Intermittierend bei schweren Psychosomatosen, z.B. Colitis ulcerosa, Asthma bronchiale Zerebrale Anfallsleiden Stimulanzien Hyperkinetisches Syndrom (mit und ohne Aufmerksamkeitsstorungen) Narkolepsie Hyperserotoninamie bei friihkindlichem Autismus Psychopharmakotherapie der Hirnschidigung Schwere Hirnschadigung Die Art der Pharmakotherapie wird sowohl yom Schweregrad als auch von der zugrundelie genden Atiologie bestimmt. Schwere Hirnschadigungen mit massiven Beeintrachtigungen kognitiver Funktionen sind anders zu behandeln als minimale zerebrale Funktionssto rungen. Erstere konnen vielfache Ursachen haben und entsprechend voneinander unter schieden werden (Tabelle 2).

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