Martin Löffelholz (Hrsg.) J Theorien des ournalismus Martin Löffelholz (Hrsg.) Theorien des Journalismus Ein diskursives Handbuch Westdeutscher Verlag Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich 1. Auflage November 2000 Alle Rechte vorbehalten © Westdeutscher Verlag GmbH, Wiesbaden, 2000 Der Westdeutsche Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schützt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urhe berrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzun gen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronisch en Systemen. www.westdeutschervlg.de Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Verbreitung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen. Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die EinschweiB folie besteht aus Polyäthylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Umschlaggestaltung: Horst Dieter Bürkle, Darmstadt Titelbild: Kersten Hoppe, Ilmenau Redaktion: Thorsten Quandt, Ilmenau ISBN 978-3-531-13341-6 ISBN 978-3-322-97091-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-97091-6 Inhalt Vorwort ........................................................................................................................ 11 Zur Orientierung in ruesem Handbuch. .................................................................. 13 1 Theorien des Joumalismus Martin LöJfelholZ Theorien des ]ournalismus. Entwicklungen, Erkenntnisse, Erfindungen - eine metatheoretische und historische Orientierong ........................................................................... 15 2 Emergenz - Empirie - Praxis: Ausgangspunkte und Grundlagen Martin LöJfelholziThorsten Quandt Emergenz - Empirie - Praxis: Ausgangspunkte und Grondlagen ................................................................... 61 2.1 Manfred Riihl Des ]ournalismus vergangene Zukunft. Zur Theoriegeschichte einer künftigen ]ournalismusforschung. ............... 65 2.2 Hans Mathias Kepplinger Problemdimensionen des ]ournalismus. Theoretischer Ansproch und empirischer Ertrag ........................................ 81 6 Inhalt 2.3 Michael Hal/er Die zwei Kulturen. Journalismustheorie und journalistische Praxis .......................................... 101 2.4 Frank Esser Journalismus vergleichen. Journalismustheorie und komparative Forschung ..................................... 123 3 Funktion - Struktur - Umwelt: Das System als Paradigma Martin LöjJèlholzJThorsten Quandt Funktion - Struktur - Umwelt: Das System als Paradigma .............................................................................. 147 3.1 Matthias Kohring Komplexität ernst nehmen. Grondlagen einer systemtheoretischen J ournalismustheorie ................... 153 3.2 Bernd Blöbaum Organisationen, Programme und Rollen. Die Struktur des Journalismus ....................................................................... 169 3.3 Martin LöjJèlholZ Ein privilegiertes Verhältnis. Inter-Relationen vonJournalismus und Öffentlichkeitsarbeit ................. 185 3.4 Frank Marcinkowski/Thomas Bruns Autopoiesis und strukturelle Kopplung. Inter-Relationen vonJournalismus und Politik .......................................... 209 Inhalt 7 3.5 Klaus-Dieter Altmeppen Funktionale Autonomie und organisationale Abhängigkeit. Inter-Relationen von Joumalismus und Ökonomie .................................. 225 4 Akteur - Handlung - BewuBtsein: Klassische Ideen und neue Ansätze Martin LOJfelholzjThorsten Quandt Akteur - Handlung - Bewufitsein: Klassische Ideen und neue Ansätze .............................................................. 241 4.1 Hans-Jür;gen Bucher J oumalismus als kommunikatives Handeln. Grundlagen einer handlungstheoretischen J oumalismustheorie ............. 245 4.2 Christoph Neube'lf,er Joumalismus als systembezogene Akteurkonstellation. Vorschläge für die Verbindung von Akteur-, Institutionen-und Systemtheorie ................................................................................................... 275 4.3 Klaus-Dieter Altmeppen Entscheidungen und Koordinationen. Dimensionen journalistischen Handelns ..................................................... 293 4.4 Johannes Raabe Joumalismus ohne Bewufitsein? Theoretische Grenzen und we Folgen für die Journalismusforschung ................................................................................... 311 8 lnhalt 5 Geschlecht - Ethik - Qualität: Ausgewählte Problemfelder Martin Löjfelholzl Thorsten Quandt Geschlecht - Ethik - Qualität: Ausgewählte Problemfelder ........................................................................... 327 5.1 Elisabeth KJaus Jenseits von Individuurn und System. Journalismustheorien in der Perspektive der Geschlechterforschung .... 333 5.2 Barbara Thomafl Von Aristoteles zu Habermas. Theorien zur Ethik des Journalismus ........................................................... 351 5.3 Hans Heinz Fabris Vielfáltige Qualität. Theoretische Ansätze und Perspektiven der Diskussion urn Qualität im J ournalismus ................................................................................................ 363 5.4 Horst pö·ttker Kompensation von Komplexität. Journalismustheorie als Begründung journalistischer QualitätsmaBstäbe ............................................................................................ 375 5.5 Mar;gret Dinenbor;g Europa ohne Öffentlichkeit? Theorien und Befunde europäischer Journalismusforschung. ................. 391 5.6 Ulrich Pätzold Journalisrnus und Journalistik. Definitionsproblem und theoretische Perspektive. .................................... 417 Inhalt 9 6 Distinktion - Integration - Vemetzung: Herausforderungen und Perspektiven Martin Löifelholi/Thorsten QlIandt Distinktion - Integration - Vemetzung: Herausforderungen und Perspektiven ......................................................... 429 6.1 Alexander Gö"rke Systemtheorie weiterdenken. Das Denken in Systemen als Herausforderung für die Joumalismusforschung ................................................................................... 435 6.2 Stefon Weber Ist eine integrative Theorie möglich? Distinktionstheorie und nicht-dualisierender Ansatz als Herausforderungen für die Joumalismustheorie ........................................ 455 6.3 Rudi &enger Joumalismus als kultureller Diskurs. Cultural Studies als Herausforderung für die Joumalismustheorie ......... 467 6.4 Thorsten QlIandt Das Ende des Joumalismus? Online-Kommunikation als Herausforderung für die Joumalismusforschung ................................................................................... 483 Literatur ...................................................................................................................... 511 Register ....................................................................................................................... 561 Autoren ....................................................................................................................... 575 Vorwort Vorschnelle Etikettierungen, moot der Physiker Heinz von Foerster, blockie ren die Verständigung und verhindem das wechselseitige Zuhören. "Manche Leute sitzen auf dem Ese~ den man Subjektivismus nennt; andere hocken auf jenem, den man als Objektivismus bezeichnet; wieder andere nennen sich Re lativisten oder Realisten, Konstruktivisten oder Dekonstruktivisten; die einen rufen Muh, die anderen Mäh. Und dann rennen die diversen Esel gegeneinan der - und das Ergebnis ist, daB niemand mehr zuhört." Um unterschiedliche Standpunkte, unterschiedliche theoretische Positionen zu verstehen, rät von Foerster zu einer skeptischen Haltung - und zur Neugierde. "Mich beschäftigt nicht irgendeine Epistemologie, sondem meine gesamte Erkenntnistheorie ist eigentlich, wenn man so will, OOe Neugierologie." Wichtig se~ sich zu fragen: Wer ist der andere? Was möchte er sagen? Dann erst bekomme ein Gespräch eine Basis, und "der Tanz des gemeinsamen Dialogs kann beginnen."! Ohne Etikettierungen, ohne konventionalisierte Begriffe, ohne die ldentifi kation spezifischer theoretischer Ansätze kommt dieses Handbuch über die "Theorien des Joumalismus" zwar nicht aus. Gleichwohl soll die bewufit hete rogene Auswahl der Beiträge und die diskursive Anlage des Buches diejenigen, die sich mit dem Thema bisher nicht oder wenig beschäftigen konnten, neugie rig machen - und diejenigen, die als Experten dezidierte Positionen vertreten, zum Dialog einladen. lm Kontrast zu vielen mono-theoretischen Arbeiten, die in den letzten Jah ren zu dem Thema publiziert wurden, geht es in diesem Band also darum, verschiedene Blickwinkel im Sinne einer Bestandsaufnahme vorzustellen. Das Handbuch versammelt 24 Originalbeiträge von Autorinnen und Autoren, die sich in den vergangenen Jahren (oder: Jahrzehnten) der theoretischen Beschrei bung und/oder der theoriegeleiteten empirischen Analyse des Joumalismus gewidmet haben. Damit bietet der Band die - auch im intemationalen MaGstab - umfassendste Übersicht der wissenschaftlichen Debatte über die Theorien des Journalismus. Manche der vorgestellten Überlegungen ergänzen sich und vertiefen einander, andere wiederum widersprechen oder kritisieren sich. Auf diese Weise kann, entsprechend der Neugierologie des Heinz von Foerster, die Zititiert nach Foerster/Pörksen 1998: 44, 43 (kursiv im Origina1; M.L.) und 46. Der Wiener Heinz von Foerster ging 1949 in die USA, grundete an der Universität von Illinois das Bio logische Computer-Laboratorium und gehört zu den Pionieren jener Erkenntnistheorie, die seit Anfang der 90er Jahre unter der Bezeichnung ,Konstruktivismus' auch in der Kommu nikationswissenschaft für Aufsehen sorgt. 12 Vorwort theoretische Diskussion dialogisch, innovativ und multiperspektivisch erschlos sen und weitergeführt werden: in diesem Handbuch - und darüber hinaus. Um unterschiedlichen Lesergruppen den Zugang zu erleichtem, bietet der Band mehrere Orientierungen: Neben dem Inhaltsverzeichnis ermöglichen fünf Kapiteleinführungen einen schnellen und systematischen Überblick. Wer sich neugierig machen lassen möchte, findet im ersten Beitrag nicht nur eine Einführung in die Probleme und Paradigmen der Joumalismusforschung, son dem auch eine Sammlung von Kemaussagen zu den Theorien des Joumalis mus - ruit weiterführenden Belegen. Diskursiv wird das Handbuch durch zahl reiche Querverweise zwischen den Einzelbeiträgen sowie ein detailliertes Sach und Personenregister, das die gezielte Suche erleichtert. Zum vertiefenden Weiterlesen ermutigen Literaturempfehlungen, die den Kapitein vorangestellt wurden. Die Idee für dieses Handbuch geht zurück auf eine Tagung der Fachgruppe "Journalistik und Joumalismusforschung" der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft, an der Heinz von Foerster seine Freude gehabt hätte. Nicht alle Autoren, die damals ruitdiskutierten, konnten dann weiter ruitarbeiten. Dafür war es möglich, weitere Kolleginnen und Kol legen zur Mitwirkung einzuladen. Schon das verdeutlicht: Dieses Buch ist kein ,Tagungsband', sondem beruht auf einem längeren Abstimmungs- und Redi gierprozefi, der - so hoffen alle Beteiligten - die Qualität, Lesbarkeit und Nut zerfreundlichkeit im Sinne der Leserinnen und Leser verbessert hat. Dank gebührt den Autorinnen und Autoren also nicht nur für ihre inhaltliche Arbeit, sondem auch für die Geduld, ruit der manche redaktionellen Zumutungen er tragen wurden. Dafi dieser Band publiziert werden konnte, ist an ers ter Stelle freilich den Ideen, der Tatkraft, der Zuverlässigkeit und - nicht zuletzt - der Durchset zungsfahigkeit meines Ilmenauer Kollegen Thorsten Quandt zu verdanken, der das Handbuch als Redakteur vorbildlich betreute. Besonders danke ich darüber hinaus Klaus-Dieter Altmeppen, Janine Fuchs, Andreas Hepp, Henrike Her bold, Henning Köhler, Katj a Lantzsch, Tina Nathrath, Kathrin Raschke sowie Kersten Hoppe, die - ruit gewohnter Kreativität - die "Theorien des Jouma lismus" zu einem anregenden Titelbild formte. Ich widme dieses Buch der Joumalistin Andrea Claudia Hoffmann, die lebt, was Heinz von Foerster denkt. ErfurtjIlmenau, im August 2000 M.L