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Theorien der Public Relations: Grundlagen und Perspektiven der PR-Forschung PDF

256 Pages·2004·11.416 MB·German
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Ulrike Röttger (Hrsg.) Theorien der Public Relations Ulrike Röttger (Hrsg.) Theorien der Public Relations Grundlagen und Perspektiven der PR-Forschung III SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH - + III vs VERLAG FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN VS Verlag für Sozialwissenschaften Entstanden mit Beginn des Jahres 2004 aus den beiden Häusern Leske+Budrich und Westdeutscher verlag. Die breite Basis für sozialwissenschaftliches Publizieren Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. 1. Auflage September 2004 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2004 Ursprünglich erschienen bei VS verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 Lektorat: Barbara Emig-Roller www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für vervielfältigungen, übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk bereChtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg ISBN 978-3-531-14044-5 ISBN 978-3-663-11643-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-11643-1 Inhalt Einleitung Welche Theorien rur welche PR? ................................................................... 7 Grundlagen und Systematisierungen Ot/ried Jarren/Ulrike Röttger Steuerung, Reflexierung und Interpenetration: Kernelemente einer strukturationstheoretisch begründeten PR-Theorie .............................. 25 Klaus Merten Zur Theorie der PR-Theorien Oder: Kann man PR-Theorien anders als systemisch modellieren? ............. 47 Marifred Rühl Für Public Relations? Ein kommunikationswissenschaftliches Theoriebouquet! ............................ 65 Barbara Baerns Öffentlichkeitsarbeit und Erkenntnisinteressen der Publizistik-und Kommunikationswissenschaft ...................................... 83 Manfred BruhnlGrit Mareike Ahlers Zur Rolle von Marketing und Public Relations in der Unternehmenskommunikation Bestandsaufnahme und Ansatzpunkte zur verstärkten Zusammenarbeit.. .... 97 Fokus: Organisation und Gesellschaft Lothar Rolke Public Relations - die Lizenz zur Mitgestaltung öffentlicher Meinung Umrisse einer neuen PR-Theorie ............................................................... 117 Peter Szyszka PR-Arbeit als Organisationsfunktion Konturen eines organisationalen Theorieentwurfs zu Public Relations und Kommunikationsmanagement ............................. 149 6 Inhalt Fokus: Dualität von Theorie und Praxis Susanne Ferners PR-Theorie? PR-Theorie! Plädoyer rur eine wissenschaftliche und fachliche Fundierung der Public Relations durch Theoriebildung ................................................ 171 Klaus Koc!es PR-Theorien - Vergebliche Versuche in der Halbwelt amerikanisierter Wissenschaft .......................................... 183 Michael Kunczik PR-Theorie und PR-Praxis: Historische Aspekte ....................................... 195 Fokus: Bedingungen und Folgen öffentlicher Beziehungen Juliana Raupp Medialisierung von Politik durch politische PR ......................................... 217 Mark Eisenegger/Kurt Irnhof Reputationsrisiken moderner Organisationen ............................................. 239 Autorenverzeichnis ..................................................................................... 261 Welche Theorien für welche PR? Ulrike Röttger Was ist PR? Wer benötigt PR? Welche Leistungen erbringt PR? Abstrakte Ana lysen und Interpretationen, die diese Fragen beantworten und die die Funk tionen, Potenziale und Grenzen der Public Relations beschreiben und erklären könnten, liegen bislang nur fragmentarisch vor. Die Quantität und Qualität der PR-Theorien ist insgesamt nicht befriedigend. Dies ist wahrlich keine neue Feststellung und vor allem verändert sie auch bei regelmäßiger Wiederholung wenig an der defizitären Ausgangssituation. Das Beklagen von Defiziten soll daher in diesem Sammelband! nicht gepflegt werden. Ziel ist es vielmehr, Forschungsdesiderate aufzuzeigen, neue Impulse rur die PR-Theoriebildung zu liefern und die Auseinandersetzung über die theo retischen Grundlagen der PR neu zu beleben. Neben einer kritischen Bilanz der vorliegenden theoretischen Beiträge und der andauernden Kontroverse zwischen system- und handlungstheoretischen Ansätzen sollen zudem alternative theoreti sche Bezugsrahmen vorgestellt werden und neue Wege zu PR-Theorien aufge zeigt werden. Welche Theorien können PR adäquat beschreiben und erklären? Ausgangspunkt fur die vorliegenden Publikation war die Ringvorlesung "Welche Theorien fur welche PR?", die die Herausgeberin im Wintersemester 02/03 am IPMZ-Institut fur Publizis tikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich durchgefuhrt hat. Die Realisie rung des Projektes wäre ohne die Unterstützung durch den Schweizerischen Nationalfonds, SwissGIS und das IPMZ nicht möglich gewesen - daftir herzlichen Dank! 8 Ulrike Röttger Bestandsaufnahme: Sammelsurium im Warenkorb? Zunächst ist es notwendig im Sinne einer kritischen Ist-Analyse die vorhande nen Theoriebestände zu sichten, aktuelle Dislrussionslinien und zentrale theore tische Perspektiven auf Public Relations zu benennen. Dass dabei auch Defizite aufgeführt werden, steht nicht im Widerspruch zu den Eingangsbemerlrungen, denn um neue Wege beschreiten zu können, ist es notwendig den aktuellen Standort präzise zu bestimmen. Wo steht die PR-Theoriebildung heute? Public Relations wurde von der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft spät entdeckt, lange Zeit nur wenig erforscht und bis heute in großen Teilen einseitig wahrgenommen - dieser Dreiklang prägte und prägt die PR-Theoriebildung bis heute. Spät entdeckt Public Relations hat sich im deutschsprachigen Raum erst sehr spät - Ende der 1980er Jahre - als kommunikationswissenschaftlicher Lehr- und Forschungsge genstand etabliert. Diese verzögerte fachliche Institutionalisierung ist teils auf ideologische Abgrenzungsprobleme zurückzuführen. Vor dem Hintergrund der NS-Propaganda bestanden nach 1945 erhebliche normative Vorbehalte gegen über Formen persuasiver Kommunikation und insbesondere der Öffentlichkeits arbeit. Daran konnten auch die intensiven Bemühungen von PR-Praktikern, PR als amerikanische Erfindung bzw. als Nachkriegsphänomen zu beschreiben und damit sachliche, inhaltliche oder personale Kontinuitäten zur NS-Zeit auszu blenden, nicht viel ändern (siehe u.a. Oeckl 1976; 1987l Typisch für die PR (Praktiker-)Literatur der Nachkriegszeit und diese Phase der Entwicklung eines neuen Selbstverständnisses der PR-Branche ist eine systematische Ausgrenzung des Propaganda-Begriffs und eine gleichzeitig ausgeprägte Betonung von ge seIlschaftsbezogenen Werten und Zielen: Vertrauenswerbung, Beziehungs pflege, Glaubwürdigkeit, Gutes tun ... sind zentrale PR-Begriffe der Zeit. Neben ideologischen Vorbehalten spielten und spielen zudem fachlich-sys tematische Abgrenzungsprobleme eine entscheidende Rolle für die späte kom munikationswissenschaftliche Institutionalisierung der PR: Der bis heute un scharfe PR-Begriff geht Hand in Hand mit extrem unterschiedlichen Verständ nisweisen der PR und teils unklaren Trennungen von PR, Marketing, Werbung und Journalismus. Zuständigkeitsansprüche unterschiedlicher wissenschaftlicher Fächer sind die Folge: Public Relations stellt aus Sicht der Betriebswirtschafts- Auch unter Berücksichtigung unterschiedlicher Geschichts- und PR-Verständnisse ist die Be schreibung von PR als Nachkriegsphänomen und amerikanischen Export nicht plausibel: Be reits 1906 wurde beispielsweise in Magdeburg eine erste kommunale Pressestelle eingerichtet und die Firma Krupp verfügte seit 1893 über ein eigenes "Nachrichtenbüro" (vgl. Binder 1983: 75). Siehe hierzu auch den Beitrag von Kunczik in diesem Band. Einleitung: Welche Theorien für welche PR? 9 lehre eine Hilfsfunktion des Marketings dar und ist in erster Linie als ein absatz förderndes Instrument neben anderen (vgl. u.a Meffert 1998). PR wird der Cha rakter einer Sozialtechnologie, eines Tools der Kommunikationspolitik zum Aufbau positiver Produkt-und Unternehmens-Images zugewiesen. Daran ändert auch die jüngste Entwicklung des Marketings zum Beziehungsmarketing nur wenig. Während in einer betriebswirtschaftlichen Perspektive Public Relations auf marktliehe Austauschprozesse und marktverbundene Zielgruppen fokussiert ist, wird Public Relations und ihr Zuständigkeitsbereich in der Kommunikati onswissenschaft breiter definiert: Sie wird hier zum einen in ihrer gesellschaftli chen Funktion (vgl. insbes. Ronneberger 1991; RonnebergerlRühl 1992) und zum anderen als Kommunikationsfunktion von Organisationen betrachtet (vgl. u.a. Röttger 2000; Kirchner 2003; siehe auch den Beitrag von Szyszka in diesem Band), dessen zentrale Funktion in der Legitimation der Organisationsinteressen und des Organisationshandelns gegenüber allen - also auch nicht-marktverbun denen - Stakeholdern, liegt. Kommunikationswissenschaftliehe PR-Ansätze be rücksichtigen damit stärker den organisatorischen Gesamtkontext, zugleich wird von ihnen jedoch die ökonomische Dimension des strategischen Kommunikati onsmanagements und das Verhältnis von Unternehmenskommunikation und Unternehmenswert in der Regel zu wenig berücksichtigt (eine Ausnahme bildet z.B. Mast 2002). Zudem wurden gerade in der jüngsten Zeit einige Ansätze und Überlegungen vorgelegt, die eine Berücksichtigung des Kommunikationsmana gements im Rahmen der Balanced Scorecard bzw. die Ausbildung einer Corpo rate Communications Scorecard (Zerfaß 2004: 403; siehe auch Herger 2004; Rolke 2003; Besson 2003) vorschlagen. Die Balanced Scorecard (Kap lanINorton 1997) verfolgt als strategisches Managementsystem einen ganz heitlichen Ansatz. Unternehmerisches Handeln wird hier aus unterschiedlichen - nicht ausschließlich marktbezogenen - Perspektiven beleuchtet und in diesem Sinne werden sowohl die finanzielle wie auch die nicht-finanzielle Zielausrich tung von Unternehmen erfasst. Damit bietet die Balanced Scorecard entschei dende Anknüpfungspunkte für die Unternehmenskommunikation. Sie fördert und fordert die Ausweisung konkreter Leistungskennzahlen für Kommunikati onsmaßnahmen, ermöglicht damit die Evaluierung und Ausweisung des Bei trags der Unternehmenskommunikation zum Unternehmenserfolg und schafft die Grundlagen für eine Integration der Unternehmenskommunikation auf stra tegischer Managementebene. Die Entwicklung von (konsensualisierten) Kenn zahlen ist allerdings bislang nicht sehr weit vorangeschritten und auch seitens der PR-Forschung nicht mit der gewünschten Intensität und Systematik verfolgt worden. Nicht nur mit Blick auf die jeweiligen Referenzpunkte unterscheiden sich die Perspektiven von BWL und Kommunikationswissenschaft auf Public Rela- 10 Ulrike Röttger --------------------------------------------------- tions: Entscheidender Unterschied ist zudem der gehaltvollere und differenzier tere Kommunikationsbegriff der Kommunikationswissenschaft. In zahlreichen betriebswirtschaftlichen Ansätzen findet sich bis heute ein unterkomplexes Ver ständnis von Kommunikation im Sinne eines Input-Output-Modells bzw. als Encoding-Decoding-Prozess (ShannonlWeaver 1976; exemplarisch für die Mar keting-Literatur Kotler/Bliemel 1999). Fragen des Verstehens, der Akzeptanz oder etwa der Wirkung von Kommunikation bleiben damit in betriebswirt schaftlichen Überlegungen meist unterbelichtet. Unterschiedliche Kommunikationsverständnisse und -begriffe ebenso wie ein unterschiedliches Theorieverständnis führen zu erheblichen Verständigungs problemen zwischen kommunikationswissenschaftlichen und betriebswirt schaftlichen Fachvertretern. Die strukturellen Differenzen führen auch dazu, dass bis heute wenig integrative Theorieangebote vorliegen, die kommunikati onswissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Überlegungen des Kommuni kationsmanagements sinnvoll miteinander verbinden (vgl. Zerfaß 2004). Wenig erforscht Folgen der späten Institutionalisierung der kommunikationswissenschaftlichen PR-Forschung zeigen sich auch heute noch im Hinblick auf den Stand der theo retischen und empirischen Forschung. Da die Kritik weitgehend bekannt ist, sol len hier einige wenige Stichworte genügen (vgl. u.a. Dembach 1998a; Bentele 1997a; b; 2003; Signitzer 1988; JarrenlRöttger 2004): • Der (deutschsprachigen) PR mangelt es bislang an Grundlagenforschung und theoretisch-wissenschaftlichen Basisarbeiten; meta-orientierte Forschung, z.B. zur Geschichte der PR existiert nur bruchstückhaft. • Bislang liegen nur wenig allgemein organisations- und gesellschaftsorien tierte PR-Theorien vor, deren Erklärungskraft sich nicht nur auf spezielle Einzelaspekte der PR beschränkt. • Es fehlt der Anschluss von PR-Theorien an allgemeine Öffentlichkeits- und Gesellschaftstheorien oder an im deutschsprachigen Raum vorliegende Ak teurstheorien. • Theoretische Beschreibungen der Public Relations sind in der Regel system theoretische Betrachtungen von Öffentlichkeitsarbeit, damit geht Hand in Hand, dass die Dualität von Struktur und Handlung, die Verbindung von System- und Handlungstheorie in der PR-Theoriebildung - von einigen we-

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