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Theorie und Technik der Aktienkursindizes PDF

146 Pages·1966·6.452 MB·German
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Bleymüller Theorie und Technik der Aktienkursindizes Prof. Dr. J. Bleymüller Theorie und Technik der Aktienkursindizes Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden ISBN 978-3-663-03188-8 ISBN 978-3-663-04377-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-04377-5 Verlags-Nr. 4769 Copyright by Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH. Wiesbaden 1966 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1966 Vorwort Obgleich der Schwerpunkt der vorliegenden Schrot auf der Abhandlung der methodischen Probleme der Aktienkursindizes liegt, wurde zur Untermaue rung und zur Veranschaulichung des Gesagten häufig auf bereits bekannte Aktienkursindizes verwiesen. Die Aussagen beziehen sich dabei - soweit nicht anders vermerkt - auf den methodischen Stand der Indizes vor Abschluß des Manuskripts im Jahre 1965. Dem Gebiet der Aktienkursindizes wurde in der wissenschaftlichen Literatur nur relativ geringe Beachtung geschenkt. Zur Erarbeitung der Grundlagen und im Interesse der Geschlossenheit und Aktualität dieser Ausführungen war es deshalb notwendig, mit einer größeren Zahl von Personen und Insti tutionen des In- und Auslandes Kontakt aufzunehmen. Es ist mir ein auf richtiges Bedürfnis, allen, die mich mit wertvoller Auskunft und durch die freundliche Überlassung von Material unterstützten, an dieser Stelle herzlich zu danken Besonderen Dank schulde ich meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. Hans Kellerer, dem Direktor des Instituts für Statistik an der Universität München. Er förderte das Zustandekommen dieser Arbeit nicht nur durch seinen verständnisvollen Rat, sondern auch durch die zeitweilige Befreiung von Institutsaufgaben. Münster (Westf.), im Dezember 1966 Josef BleymülZer Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2. Der Begriff und die Aufgaben der Aktienkursindizes 15 2.1 Der Begriff der Aktienkursindizes ...... 15 2.2 Überblick über die Funktionen der Aktienkursindizes 19 2.3 Die Verwendungsmöglichkeiten der Aktienkursindizes im einzelnen . . . . . . . . . . . . . . . . 22 3. Die wesentlichen Grundtypen der Aktienkursindizes 29 3.1 Überblick über die verschiedenen Konzeptionen der Aktienkursindizes . . . . . . . . . . . 29 3.2 Die Konzeption der Einzelkursveränderungen 30 3.3 Die Konzeption des Kursniveaus . . . . . . 38 3.4 Die Konzeption des Portefeuilles . . . . . . 39 3.5 Die Konzeption der aggregierten Börsenkapitalisationen 43 4. Die Wahl der IndexformeZ . . . 45 4.1 Kurzer Überblick . . . . . 45 4.2 "Unechte" Aktienkursindizes 45 4.3 "Echte" Aktienkursindizes . 48 4.4 Auswahlkriterien für die Indexformel 52 4.5 Kettenindizes . . . . . . . 53 5. Die Problematik der Gewichtung 57 5.1 Begriff und Bedeutung der Gewichte 57 5.2 Ungewichtete und gewichtete Aktienkursindizes 58 5.3 Die Gewichte der Aktienkursindizes im einzelnen 60 5.4 Das Problem der Gewichtsveränderungen 71 5.5 Abschließende Bemerkungen . . . . . . . . . . 71 6. Die technischen Korrekturen der angewandten Formeln 73 6.1 Warum sind Korrekturen der Indexformel überhaupt notwendig? . . . . . . . . . . . . . . 73 6.2 Welche Vorgänge machen Korrekturen der Indexformeln erforderlich? ............... 73 6.3 Korrekturen bei Bardividendenausschüttungen . . . . . 75 Seite 6.4 Korrekturen bei Kapitalerhöhungen und Kapitalherabsetzungen 82 6.5 Die technische Durchführung der Korrekturen . . . . . . .. 89 7. Die Fluktuation der Aktiengesellschaften und ihre Berücksichtigung 95 7.1 Die Fluktuation von Gesellschaften und der Homogenitätsfehler von Aktienkursindizes . . . . . . . . . . . . . . . 95 7.2 Die Fusion sowie die Neuaufnahme und die Streichung von Gesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 8. Gruppenindizes, Untergruppenindizes und Grundmeßzahlen 99 8.1 Die Heterogenität des Kursverhaltens auf den Aktienmärkten 99 8.2 Die verschiedenen Gruppierungsmöglichkeiten von Aktienkursindizes . . . . . . . . . . . . . . . . .. 100 8.3 Die Gliederung einiger bekannterer Aktienkursindizes . .. 108 8.4 Indextheoretischer Aufbau des Gesamtindex aus Gruppen- und Untergruppenindizes sowie Grundmeßzahlen 111 9. Die Repräsentation der Indizes 113 9.1 Einführung ...... . 113 9.2 Einige Bemerkungen zu dem vom Zweck her bestimmten Umfang des Index . . . . . . . . . . . . . . 113 9.3 überblick über die Auswahl der Aktien . . . . 115 9.4 Zufallsstichproben zur Auswahl der in den Index aufzunehmenden Papiere? . . . . . . . . . . 116 9.5 Nicht auf dem Zufallsprinzip beruhende Auswahlverfahren im allgemeinen . . . . . . . . . . . . 117 9.6 Typische Auswahl . . . . . . . . . . . 118 9.7 Auswahl nach dem Konzentrationsprinzip 118 10. Die Basis der Indizes . . . . . . . . . 125 10.1 Allgemeines ......... . 125 10.2 Zeitpunkt oder Zeitraum als Basis? 125 10.3 Allgemeine wirtschaftsstatistische Gesichtspunkte bei der Basiswahl . . . . . . . . . . . . 131 11. Einige technische und organisatorische Probleme bei der Berechnung von Aktienkursindizes 133 11.1 Zugrunde liegende Daten ....... . 133 11.2 Berechnungstechnik .......... . 136 11.3 Periodizität der Berechnung und Veröffentlichung 138 11.4 Träger der Berechnung ........... . 141 SeIte 12. Ausblick 143 Literaturhinweise 145 Sachregister . . . 151 1. Kapitel Einführung Aktienkursindizes gibt es heute wohl in allen Ländern, in denen funktions fähige Aktienmärkte existieren. Allein in der Bundesrepublik sind dem Verfasser 15 laufend berechnete Indizes bekannt. Aktienkursindizes wurden und werden von einer Vielzahl amtlicher und halbamtlicher Institutionen, von privaten Organisationen und sogar von Einzelpersonen berechnet. Ihre Geschichte reicht bis in das vorige Jahrhundert zurück: So wird der "Dow Jones", der bekannte Aktienkursindex für die New York Exchange - aller dings unter methodischen Änderungen - bereits seit dem 2. Januar 1897 berechnet und veröffentlichtl). Angesichts der großen Zahl der heute berechneten Aktienkursindizes sowie der Tatsache, daß sie schon auf eine lange Vergangenheit zurückblicken können, liegt die Vermutung nahe, jedes weitere Wort zu ihrer Problema tik wäre überflüssig. Das ist jedoch nicht der Fall: Den Berechnungen von Aktienkursindizes liegt auch heute noch keine einheitliche Konzeption zu grunde. Wenn aber schon die einheitlichen Grundvorstellungen fehlen, dann ist es auch nicht verwunderlich, daß die Berechnungen immer noch nach den verschiedensten Methoden erfolgen. Auf der Palette der heute verwendeten Formeln finden sich alle bekannteren Mittelwerte und Indi zes; das geometrische Mittel ist beispielsweise ebenso vertreten wie modi fizierte Wertindexformeln. Die Zahl der in die Indexberechnungen einbe zogenen Aktiengesellschaften liegt bei den dem Verfasser bekannten In dizes zwischen 152) und 6408) und die Veröffentlichungsperiodizität zwischen einer halben Stunde (während der Börsenstunden)4) und einem Jahr5). Ein eindrucksvolles Bild vom "Typenwirrwarr" der Aktienkursindizes gibt ein Blick in das vom Statistischen Büro der Vereinten Nationen heraus gegebene "Supplement to the Monthly Bulletin of Statistics"8), in dem die methodischen Grundzüge von 28 Aktienkursindizes aus 28 verschiedenen Ländern jeweils in einigen Zeilen - jedoch ohne jede kritische Würdigung - dargestellt sind; die aufgezählten Indizes werden den im "Monthly Bul- ') Gemeint ist hier der .. Dow-Jones Industrial Average"; ein Vorläufer von ihm wird schon seit 1882 berechnet. ') Beim Aktienkursindex des Bankhauses Hardy & Co., Frankfurt am Main. ') Beim Industrieaktienkursindex der Daily Mall, London. ') Wiederum beim Aktienkursindex des Bankhauses Hardy & Co. ') Beispielsweise bei der indexähnlichen Aktienkursbewertung der New York Stock Exchange. ') Statistical Office of the United Nations: 1963 Supplement to the Monthly Bulletin of Sta tistics. Definitions and Explanatory Notes (Fifth Issue). New York: 1964. S.236-237. 12 Einführung letin of Statistics" veröffentlichten Tabellen internationaler Aktienkurse zugrunde gelegt. Dafür, daß es auf dem Gebiet der Aktienkursindizes noch ungelöste Pro bleme gibt, spricht auch die Tatsache, daß die bekannten englischen Stati stiker Kendall und Stuart die Londoner "Times" berieten, als diese 1960 ihren Aktienkursindex reformierte. - Daß auch Börsen- und Finanzfach leute am Instrument der Aktienkursindizes interessiert sind, geht beispiels weise daraus hervor, daß auf dem Zweiten Kongreß der Europäischen Union der Vereinigungen für Finanzanalyse in Cambridge vom 2. bis 6. Juli 1963 eine eigene Kommission 4: "Aktienindices", gebildet wurde. Obwohl an Aktienkursindizes großes Interesse besteht, haben diese in der wissenschaftlichen Literatur, namentlich in neuerer Zeit, kaum Beachtung gefunden. In wirtschaftsstatistischen Lehrbüchern wird das Thema - wenn es überhaupt angeschnitten wird - meist in wenigen Sätzen abgetan, wo bei die Aktienkursindizes meist als eine spezielle Art von Preisindizes be zeichnet werden, und zwar, obwohl Giffen schon um die Jahrhundertwende darauf hingewiesen hat, daß die Probleme bei Aktienkursindizes andere sind als die bei Warenpreisindizes7). In der wissenschaftlichen Literatur zum Bank- und Börsenwesen wird den Aktienkursindizes mehr Aufmerk samkeit geschenkt; allerdings werden auch hier die methodischen Probleme meist nicht näher untersucht. - Für eine Behandlung des Themas, die dem heutigen Stand der Entwicklung Rechnung trägt, ist man deshalb vor al lem auf einschlägige Artikel in Zeitungen sowie auf kleine Broschüren und Manuskripte angewiesen, die von den Institutionen und Personen her ausgegeben werden, die Aktienkursindizes berechnen und veröffentlichen. Erstaunlich ist die Tatsache, daß bei ökonomischen und "markttechnischen" Untersuchungen der Aktienmärkte, die oft mit großer Akribie und beacht lichem mathematischen Aufwand vorgenommen werden, die Zeitreihen be kannter Aktienkursindizes mehr oder minder kritiklos zugrunde gelegt wer denS). Viele Autoren scheinen hierbei davon auszugehen, daß bekannte Aktienkursindizes mit Tradition unbedingt und für jeden Zweck die besten sein müßten. Das trifft aber - wie die folgenden Ausführungen noch zei gen werden - durchaus nicht immer zu. Die letzte größere, dem Verfasser bekannte Darstellung der Aktienkurs indizes wurde 1938, also bereits vor über 25 Jahren, von der Cowles Com mission vorgelegt9). Wenngleich der Schwerpunkt dieses Werkes auf der 7) H. Higgs und G. U. Yule (Editors): Statistics by the Late Robert Giffen. Written About the Years 1898-1900. London: Macmillan and Co., Ltd., 1913. S. 334-340. I) Vgl. hierzu z. B. auch H.-E. Büschgen: "Timing" am Aktienmarkt durch Formelanlage planung. Beiträge zur Aktienanalyse, Heft 1. Frankfurt am Main: Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Anlageberatung, 1965. S. 23. ') A. Cowles 3rd and Associates: Common-Stock Indexes (Cowies Commission for Research in Economics, Monograph Nr.3). Bloomington (Indiana): Principia Press, Inc., 1938. XII, 499 S. (Second Edition: 1939). Einführung 13 empirischen Untersuchung der Börsenentwicklung in den USA von 1871 bis 1938 liegt, sind in ihm doch auch interessante theoretische Ansatzpunkte enthalten. - Da sich die statistische Theorie, die Wirtschaftstheorie und die Ökonometrie, ganz besonders aber auch die Technik der Datenverarbei tung seit 1938 gewaltig fortentwickelt haben, ist das Buch allerdings in mancher Hinsicht veraltet. Ein Grund dafür, daß auf dem Gebiete der Aktienkursindizes in den vergan genen Jahren nur wenige wissenschaftliche Arbeiten vorgelegt wurden und eine moderne Gesamtdarstellung überhaupt fehlt, ist zum Teil dadurch zu erklären, daß sich die statistische Wissenschaft nach Jahrzehnten intensiver Forschung auf dem Gebiete der Indextheorie heute mehr anderen Gebieten, wie z. B. der Test- und der Entscheidungstheorie zugewandt hat. Diese Er scheinung ist insofern bedauerlich, als in Wirtschaftspraxis und Ökonome trie mehr denn je auf Indizes zurückgegriffen wird. In der Bundesrepublik bestehen seit einiger Zeit ernste Bestrebungen, das Interesse weiterer Bevölkerungskreise an einer Vermögensanlage in Wert papieren zu wecken. Es sei hier nur an die Ausgabe von Volksaktien, an die Sparprämienbegünstigung beim Erwerb von Aktien und an die Grün dung der ersten Investmentklubs erinnertl°). Diese Entwicklung, die all gemein eine bessere Börsenberichterstattung erfordert, lenkt das Interesse auch in verstärktem Maße auf die Aktienkursindizes, die ein wichtiges In strument zur Analyse der Aktienmärkte darstellen. ") vgl. Aktienkauf - gemeinsam. Süddeutsche Zeitung, Nr.20 v. 23.124.1.1965, S.23.

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