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Theorie der Partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung PDF

507 Pages·1892·22.234 MB·German
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Paul M. Mansion Theorie der partiellen Differentialgleichun- gen erster Ordnung. Vom Verfasser durchges. und verm. deutsche Ausg. Mit Anhängen von Theorie der Partiellen Differentialgleichungen e r s t e r 0 r d nun g. Von Dr. M. Paul Mansion, Professor an der Universität Gent, Mitglied der königl. belgisehen Akademie. Vom Verfasser durchgesehene und vermehrte deutsche Ausgabe. Mit Anhängen von S. 'Von Kowalevsky, Imschenetsky und Darboux. Herausgegeben von H. JIaser. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1892 ISBN 978-3-642-52569-8 ISBN 978-3-642-52623-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-52623-7 Vorwort. Das von der königl. belgischen Akademie der Wissenschaften preis gekrönte, im Buchhandel längst vergriffene Werk von Mansion: "Theorie des equations aux derivees partielles du premier ordre" erscheint hiermit in neuer und zwar deutscher Ausgabe. Da das vortreffiiche Buch auch in Deutschland ungetheilte Anerkennung gefunden und hinlänglich bekannt ist, so dülfte es überflüssig sein, die Vorzüge desselben nochmals be sonders hervorzuheben. Es mag nur darauf hingewiesen werden, dass das Mansion'sche Buch bisher das einzige geblieben ist, welches in so ein gehender Weise die verschiedenen Methoden, welche zur Integration der partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung vorgeschlagen wurden, historisch-kritisch beleuchtet, ihre Beziehungen zu einander klal'legt, ihre Vorzüge und Mängel gegenseitig abwägt und jedem der Begründer dieser Methoden .das Verdienst lässt, welches ihm zukommt. Es ist das einzige Werk dieser Art geblieben, einfach a.us dem Grunde, weil es seine Aufgabe gleich in vollkommener und unübertrefflicher Weise löste. Allerdings hat die Theorie der partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung seit dem ersten Erscheinen des Mansion'schen Buches viele wichtige Erweiterungen und Verbesserungen elfahren und es sind auch seitdem, besonders in allerneuester Zeit, einige hochbedeutsame Werke über jene Theorie hervorgetreten; zum Theil aber sind dieselben mehr als Lehrbücher im engeren Sinne zu betrachten, denen es weniger auf die Hervorkehrung des historisch-kritischen Standpunktes als auf eine syste matische Verarbeitung und Zusammenfassung des vorhandenen Materials ankommt, zum Theil sind dieselben, wie das hervorragend wichtige Werk von S ophus Lie: "Zur Theorie der Transformationsgruppen", dazu be stimmt, der gesammten Theorie eine einheitliche Grundlage zu geben, sie auf ein einziges Prinzip zu stellen, aus welchem die Resultate der früheren Arbeiten von selbst hervorgehen. Diese Werke machen daher eine historisch kritische Untersuchung der älteren Arbeiten auf diesem Gebiete, wie sie in dem Werke von Mansion enthalten ist, nicht überflüssig. Infolge dieses kritischen Standpunktes ist das Mansion'sche Buch ein vorzüglicher Weg weiser für das Studium der grundlegenden Arbeiten über die Theorie der partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung, so dass ich mich der 1* IV Vorwort. Hoffnung hingeben dalf, dass eine Neuausgabe dieses Werkes, die unter Zustimmung des Verfassers und mit thätiger Mitwirkung desselben in deutscher Sprache erscheint, nicht ungünstig aufgenommen werden wird. Bezüglich der grösseren Veränderungen und Erweiterungen, welche diese neue Ausgabe der ersten gegenüber aufweist, kann ich mich mit einem Hinweis auf die "Vorbemerkungen" des Verfassers begnügen. An vielen Stellen sind kleinere Verbesserungen vorgenommen, die nicht näher aufgeführt zu werden brauchen. Der Druck des Werkes wurde fortlaufend Bowohl vom Unterzeichneten, wie auch vom Verfasser selbst sorgfältig con trolirt, so dass die Übersetzung nicht nur äusserlich correct, sondern auch dem Sinne des Originals entsprechend sein dürfte. Während die Theorie der partiellen Differentialgleichungen erster Ord nung im Grossen und Ganzen als abgeschlossen betrachtet werden darf, liegt die Theorie der partiellen Differentialgleichungen z w e i tel' Ordnung noch sehr im Argen. In der That kann trotz der zahllosen kleineren und grässeren Abhandlungen, welche hierüber bereits geschrieben sind, von einer Theorie der Integration dieser Gleichungen noch kaum gesprochen werden. Die wichtigste Arbeit, in welcher ein Versuch zur Begründung einer solchen Theorie gemacht wird, ist immer noch die grosse Abhand lung von Ampere im 17. und 18. cahier des Journal de l'Ecole Poly technique, deren Resultate Imschenetsky im 54. Bande von Grunert's Ar chi v in einem vorzüglichen Resume zusammengefasst hat. Um zum gründlichen Studium dieser Resultate und damit vielleicht. zur Erweiterung und Bereicherung der Theorie der Integration der partiellen Differential gleichungen zweiter Ordnung neue Anregung zu geben, hielt ich es für zweckmässig, die Imschenetsky'sche Abhandlung, zumal dieselbe in einem grossen Abschnitte eine Anwendung der Prinzipien der Theorie der par tiellen Differentialgleichungen erster Ordnung giebt, dem Mansion'schen Werke anzufügen, wobei ich mich der vollen Zustimmung und Ermun terung des Herrn Mansion erfreute. Eine kleine ebenfalls noch angefügte, wenig bekannt gewordene Abhandlung von G. Darboux lässt klar die Schwierigkeiten erkennen, welche bei der Integration der partiellen Diffe. rentialgleichungen zweiter Ordnung auftreten, und deutet zugleich einen Weg an, auf dem man vielleicht etwas weiter kommen kann als bisher. Berlin, im October 1891. H. Maser. Vorbemerkungen des Verfassers. I. Gegenstand dieses 'Verkes. Die vorliegende Arbeit wurde unternommen anlässlich einer von der kgl. belgisehen Akademie in den Jahren 1870 und 1872 gestellten, auf die Theorie der partiellen Differentialgleichungen erster und zweiter Ordnung bezüglichen Preisfrage. Imschenetsky und Graindorge haben beide ausgezeichnete Mono graphieen über diesen Gegenstand veröffentlicht, die es uns gestatteten, unsere Untersuchung auf die Theorie der partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung zu beschränken. In der That geben ihre Schriften eine gute Übersicht über die Arbeiten der Geometer bezüglich der Differential gleichungen zweiter Ordnung, abgesehen von den neueren Studien von Dar b 0 u x und Li e , die übrigens nur bruchstückweise veröffentlicht worden sind. Die Abhandlungen von Imschenetsky und Graindorge sind da gegen unvollständig hinsichtlich der Theorie der partiellen Differential gleichungen erster Ordnung.1) Wir haben daher den Wünschen der Akademie zu entsprechen geglaubt, indem wir es versuchten, die hauptsächlichsten Untersuchungen der Mathematiker über diesen Gegenstand von Lagrange an bis auf Lie und Mayer darzulegen. II. Plan des Werkes und historische Bemerklmgell. Die vorliegende Schrift enthält den Hauptinhalt der Untersuchungen von Lagrange, Pfaff, Jacobi, Bour, Clebsch, Korkine, Boole, ~Iayer, Cauchy, Serret und der ersten Abhandlungen VOll Lie (bis ca. 1875) übel' die partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung. 1) Die Abhandlung von Graindorge enthält ausseI' der Theorie der partiellen Differentialgleichungen zweiter Ordnung die in den §§ 1 (theilweise). 3, 6, 16, 17, 18, 19, 20, 21 unseres Buches behandelten Gegenstände. Die Ab handlung von Imschenetsky enthält überdies unsere §§ 9 und 29 und ein Kapitel über die kanonischen Gleichungen der Dynamik. Graindorge hat daneben auch eine übersicht der Arbeiten der Geometer übel' die IntegratIOn der GleicllUngell der Mecl1anik veröffentlicht. VI Vorbemerkungen des Verfassers. Die Arbeiten dieser Geometer haben wir in den folgenden Abschnitten zusammengestellt: Einlei tung. Entstehung der partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung (§§ 1-4). Buch I. Methode von Lagrange und Pfaff (§§ 5-15). Buch II. Methode von Jacobi (§§ 16-27). Buch m. Methode von Cauchy und Lie (§§ 28-32). Schluss. Methode von Lie als Zusammenfassung der früheren Methoden. Diese Anordnung ist streng didaktisch, d. h. wir dringen vom Anfang bis zum Ende tiefer und tiefer in unsern Gegenstand ein. Sie ist zu gleicher Zeit historisch in ihren grossen Umrissen, bis auf eine Ausnahme: Die Methode von Cauchy bestand viel früher als alle in unserm zweiten Buche angeführten Arbeiten. Wir sahen uns genöthigt, die Methode von Cauchy an das Ende unserer Abhandlung zu setzen neben diejenige von Lie, weil diese letztere die natürliche Fortsetzung der ersteren ist und weil sie zu sammen eine weit tiefere Untersuchung der Frage der Integration der partiellen Differentialgleichungen bilden als die Methode von Lagrange, Pfaff, Jacobi und Bour. In unserer Einleitung geben wir zunächst nach Lagrange (1772 und 1774) und Lie (1872) die Definition des Problems der Integration der partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung. Sodann deuten wir nach J aco bi zwei allgemeine und sehr einfache Hülfsmittel an, durch welche man die abhängige Veränderliche aus den in Rede stehenden Gleichungen entfernen kann. Wir zeigen im Gegensatz zu der Ansicht Bertrand's und anderer Geometer, dass das zweite Trarisformationsverfahren Ja c 0 b i' s nicht illusorisch ist (§ 1). Die beiden folgenden Paragraphen enthalten die + Theorie der partiellen Differentialgleichungen mit 3 oder n 1 Veränder lichen, wie sie von Lagrange im Jahre 1774 mittels seiner fruchtbaren Methode der Variation der willkürlichen Constanten entdeckt worden ist. Der Auseinandersetzung von Lagrange haben wir jedoch verschiedene J aco bi entliehene Bemerkungen und eine sehr einfache Methode der Er zeugung der simultanen Gleichungen hinzugefügt. Der letzte Paragraph ist den Ansichten L ie's über den in den vorhergehenden Paragraphen be handelten Gegenstand und der Erklärung des auf die überschüssigen Con stanten bezüglichen Paradoxons gewidmet. Das erste Buch enthält die Analyse der Arbeiten von Lagrange und Pfaff. Wir haben diese schon alten Untersuchungen, mit einer ge wissen Vorliebe auseinandergesetzt, einma I weil sie den Keim mancher weiteren Entdeckungen enthalten, sodann weil sie eine Menge von An wendungen zulassen, die man einfacher nach diesen Methoden als nach den künstlicheren Methoden von Jacobi und Cauchy behandelt. Das erste Kapitel handelt von den linearen Gleichungen, deren Theorie Lagrange in den .Jahren 1779 und 1785 gefunden hat. Unsere Dar- V orbemerkungen des Verfassers. VII legung unterscheidet sich nur dadurch von derjenigen unserer Vorgänger, dass wir uns mehr der Theorie der Functionaldeterminanten bedienen. Im letzten Paragraphen geben wir die von J aco bi im Jahre 1827 gemachte Erweiterung der Lagrange'schen Theorie. Es ist erstaunlich genug, dass diese Untersuchungen des Berliner Geometers in beinahe allen Lehrbüchern und selbst in den neueren Abhandlungen von Graindorge und Imschenetsky mit Stillschweigen übergangen worden sind, denn sie allein lassen den engen Zusammenhang erkennen, welcher zwischen den partiellen Differential gleichungen und den Systemen von Differentialgleichungen erster Ordnung besteht (Siehe NI'. 32.). Beiläufig zeigen wir, unter welchem Gesichts punkt Lie die linearen Gleichungen betrachtet (NI'. 23). Das zweite Kapitel enthält die Analyse der Arbeiten von Lagrange über die nicht linearen Gleichungen. Der Turiner Geometer erfand das Verfahren, die Integration der nichtlinearen Gleichungen mit drei Ver änderlichen auf diejenige der linearen Gleichungen mit vier Veränderlichen zurückzuführen, im Jahre 1772. Im Jahre 1774 kam er auf denselben Gegenstand zurück, um auf die Verschiedenartigkeit der Integrale der partiellen Differentialgleichungen aufinerksam zu machen, und im Jahre 1806 nochmals, um ein eigenthümliches Paradoxon, welches die Theorie des allgemeinen Integrals darbietet, darzulegen. Wir geben die .Methode von Lagrange unter ihren verschiedenen Formen. Zunächst bemerkt der aus· gezeichnete Geometer, dass die Integration der Gleichung q = u(x, y, z, p) in nichts Anderem besteht als in der Ermittelung eines solchen Werthes von p, dass + dz = pdx udy integrirbar ist. Sodann giebt er das allgemeine Verfahren an, um einen Werth von p mit einer willkürlichen Constanten zu finden, welches der Kern ist, aus dem die J aco bi'sche Methode hervorgegangen ist. Endlich zeigt er, wie man aus dem allgemeinsten Werthe von p den allgemeinsten Werth von z ableiten kann, was den Ausgangspunkt für die Pfaff'sche Methode bildet. In der That wurde J aco bi, indem er die Methode von Lagrange unter ihrer letzten Form auf die Gleichungen mit n unabhängigen Ver änderlichen anwandte, im Jahre 1827 dahin geführt, alle Rechnungen von P f a ff im umgekehrten Sinne zu wiederholen. Wir legen diese merkwürdige Arbeit von Ja c 0 b i in unserm dritten Kapitel dar. Der Berliner Geometer führt die Integration einer nichtlinearen Gleichung auf diejenige eines Systems von simultanen Gleichungen zurück, dessen Lösung allgemeiner ist als diejenige der gegebenen Gleichung. Um diese Lösung zu particulari sirell und daraus das gesuchte Integral herzuleiten, ist er gezwungen, eine Änderung in den Veränderlichen eintreten zu lassen: Die 2n - 1 Ver· änderlichen Xl' ..., xm Pl' ..., Pn-l werden ersetzt durch die Integrations- YlII Vorbemerkungen des Verfassers. constanten der simultanen Hülfsgleichungen und die Aufgabe reducirt sich hiernach auf die Integration einer totalen Differentialgleichung mit 2n - 1 Veränderlichen. Pfaff hatte seit 1814 genau einen umgekehrten Weg verfolgt, wie wir im folgenden Kapitel zeigen. Um die Gleichung zu integriren, betrachtet er die totale Differentialgleichung mit 2n Veränderlichen z, Xl' .•., Xn, Pl' ..., Pn-l und transformirt sie in eine andere von derselben Form mit 2n - 1 Veränderlichen. Diese ist genau dieselbe, welche .Tacobi durch Verallgemeinerung der letzten Unter suchungen von Lagrange gefunden hat, und Pfaff gelangt dazu durch Integration desselben Systems von Gleichungen, wie das von J aco bio Die beiden Methoden sind daher identisch, nur dass die eine deutlicher als die andere die Verallgemeinerung der Lagrange'schen Methode ist und Pfaff das seinen Namen tragende allgemeine Problem der Integration der totalen Differentialgleichungen behandelt. In unserer Auseinandersetzung der Ar beiten von Pfaff benutzen wir verschiedene Abhandlungen von Gauss, Jacobi und Cayley. Der letzte Paragraph des vierten Kapitels enthält ausser dem umgekehrten Problem von P fa ff die Yereinfachung, welche in diese Theorie durch die Anwendung der Anfangswerthe der Veränder lichen als willkürlicher Constanten eingeführt wird. Das allgemeine Pfaff'sche Problem führt auf die Integration von n Systemen simultaner Gleichungen, deren jedes erst nach der vollständigen Integration aller vor hergehenden gebildet werden kann. Nutzen ziehend aus einer Idee von Hamilton, zeigte Jacobi 1836, dass man diese n Systeme unmittelbar bilden kann, wenn man, wie wir soeben bemerkt haben, die Anfangswerthe der Veränderlichen als willkürlicheConstanten nimmt; überdies hat man, wenn es sich um die Integration einer partiellen Differentialgleichung handelt, nicht mehr als ein System zu integriren. Schon lange vorher, im Jahre 1818, wal' Cauchy zu diesem letzteren Resultat gelangt, indem er ebenfalls die Anfangswerthe der Veränderlichen als Consfanten benutzte. Übrigens gebührt ihm die Einführung dieser Idee in die Wissenschaft, doch scheint J aco bi die Arbeiten von C auchy nicht gekannt zu haben. Dies ist der Crklus der in unserm ersten Buche auseinandergesetzten Untersuchungen. Wir haben jeder Theorie die Anwendungen, welchen man gewöhnlich in den Lehrbüchern begegnet, und ausserdem diejenigen, welche sich in den Abhandlungen von Lagrange finden, hinzugefügt. Ferner haben wir in einem besonderen Paragraphen die Integration einer sehr be merkenswerthen Gleichung, welche von Schläfli herrührt und von ihm im Jahre 1868 veröffentlicht worden ist, gegeben. Vorbemerkungen des Verfassers. IX Das zweite Buch ist der Methode von Jacobi und Bour, den Ver vollkommnungen dieser Methode durch Clebsch, endlich den Methoden von Korkine, Boole und Mayer, welche damit in engem Zusammen hange stehen, gewidmet. Die Nova methodus von J aco bi wurde von ihm im Jahre 1838 ge funden und von Clebsch im Jahre 1862 veröffentlicht. Wir legen sie in unsern beiden ersten Kapiteln dar. Unsere Auseinandersetzung unter scheidet sich nur dadurch von derjenigen von Graindor ge und 1msehe - netsky, dass wir in einem besonderen Kapitel, dem ersten, alles, was sich auf die Integrabilitätsbedingungen bezieht, vereinigt haben. Indem wir uns in Bezug auf diesen Punkt ein wenig von unsern Vorgängern und von .Ja co bi entfernen, wird man vielleicht den zu ausgedehnten Gebrauch der symbolischen Bezeichnungen nicht billigen. Indessen wird der Leser, welcher sich mit diesen Bezeichnungen vertraut gemacht hat, erkennen, dass nur sie in natürlicher Weise zum Beweise der Principien der Jacobi'schell Methode führen können. Im dritten Kapitel geben wir die von Bour her rührende Ausdehnung dieser Methode auf simultane Gleichungen und be richtigen dabei den kleinen Irrthum, welcher in der Auseinandersetzung von B 0 ur, sowie in derjenigen der Autoren, die ihm gefolgt sind, unter gelaufen ist. Auf diesen Irrthum hat Mayer im Jahre 1871 aufmerksam gemacht. In historischer Beziehung ist die Bemerkung von Wichtigkeit, dass' die Arbeiten von Bour nicht' aus denen von J aco bi hervorgegangen sind, welche letzteren erst im Jahre 1862 veröffentlicht wurden. Lioll ville, Bour und Donkin hatten um 1853 und 1854 die Fundamental sätze der Nova methodus gefunden, ohne Kenntniss von der letzteren zu haben. Im vierten Kapitel geben wir die bewundernswerth eleganten, yon Clebsch herrührenden und im Jahre 1866 veröffentlichten Rechnungen wieder, in denen der ausgezeichnete Algebraiker eine bemerkenswerthe Ver einfachung der .T aco bi'schen Methode kennen lehrt. Das fünfte und sechste Kapitel sind Methoden gewidmet, welche eine Änderung der Veränderlichen zur Voraussetzung haben. Bei der Methode von Korkille (1868), welche auf die nichtlineareIl simultanen Gleichungen Anwendung findet, verfügt man über die willkürliche Function, welche in das allgemeine Integral einer der gegebenen Gleichungen eingeht, derart, dass dadurch den andern Gleichungen genügt wird; man transformirt so das System in ein anderes, welches eine Gleichung und eine Yeränderlichp weniger enthält. Die Rechnungen, zu denen wir beim Beweise der Principien dieser Methode geführt worden sind, würden ausserordentlich weitläufig sein, wenn wir nicht ausgedehnten Gebrauch von der Theorie der Deter minanten gemacht hätten. Die Methode von Boole (1863), welche nur auf lineare Gleichungen anwendbar ist, geht ungefähr in derselben 'Weise vor, wie diejenige von Korkine. Sie ist im letzten Paragraphen des fünften Kapitels auseinandergesetzt. Die Methode von l1ayer (1872),

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