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Theoretische Grundlagen der Informatik PDF

329 Pages·1993·13.623 MB·German
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Clemens H. Cap Theoretische Grundlagen der Informatik Springer-Verlag Wien New York Dr. Clemens H. Cap Assistenzprofessor fur formale Methoden in der Informatik Institut fur Informatik der Universitat Zurich Das Werk ist urheberrechtlich geschutzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ahnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugs weiser Verwertung, vorbehalten. © 1993 Springer-Verlag/Wien Gedruckt auf saurefreiem Papier Mit 24 Abbildungen Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Cap, Clemens H.: Theoretische Grundlagen der Informatik I Clemens H. Cap. - Wien ; New York: Springer, 1993 ISBN-13:978-3-211-82527-3 ISBN-13:978-3-21 1-82527-3 e-ISBN-13:978-3-7091-9329-7 DOl: 10.1007/978-3-7091-9329-7 Cui dono lepidum novum libellum '? CATULL, Carmina Aus Dank meinem Vater Ferdinand F. Cap und zur Erinnerung an meinen GrojJvater Heinrich K uhnl Vorwort Die Komplexitiit der modernen Informationstechnologie ist beeindruckend: Pro gramme mit etlichen Millionen Zeilen, Computer aus einigen Milliarden Transisto ren, Netzwerke, die sich iiber alle fiinf Kontinente hinweg erstrecken und iiber eine Million Rechner zu einem weltweiten Verbund zusammenschliefien. Angesichts die ser Anzahl von Teilelementen benotigt der Informatiker klar durchdachte Konzepte und Methoden, urn seine Produkte beschreiben und ihr korrektes Verhalten sicher stellen zu konnen. Bei der Omnipriisenz der Informatik in der Alltagswelt, die von Zug- und Kernkraftwerks-Steuerungen iiber Navigationsrechner moderner Reiseflug zeuge bis hin zu Computertomographen reicht, ist das korrekte Verhalten auch von besonderer Bedeutung fiir unsere Gesellschaft. Techniken zur Beschreibung und niiheren Untersuchung un serer Umwelt stellt die Mathematik seit iiber 3.000 Jahren zur Verfiigung. Die alten Babylonier und Agyp ter benotigten Methoden zur Landvermessung, Newton beschrieb die Bewegungen fallender Apfel und kreisender Planeten, Einstein untersuchte das ganze Universum, Schrodinger die kleinsten Teile unserer Welt - und seit einigen J ahren beginnt man sogar Lebewesen durch mathematische Gleichungen zu beschreiben. Angesichts die ser universellen Bedeutung, welche die Mathematik fiir die menschliche Kultur und Wissenschaft hat, darf man sich iiber den schlecht en Ruf wundern, den sie leider bei manchen Leuten besitzt. Aber auch der Autor mufi als begeisterter Mathematiker und Informatiker einen gewissen Schrecken eingestehen, der ihn beim Blick in das Dickicht der Formeln mancher mathematischer Arbeiten gelegentlich befiillt. Das vorliegende Buch will eine erste Einfiihrung in die theoretischen und zumeist mathematischen Grundlagen der Informatik geben und mochte Verstiindnis fiir die Struktur und die Mechanismen moderner formaler Methoden wecken. Detaillierte oder auch nur ausfiihrlichere Kenntnisse in theoretischer Informatik miissen ange sichts der Stoffiille und Komplexitiit dieses Gebietes und mit Hinblick auf die wich tigen Lehrinhalte anderer Teilgebiete der Informatik dem Spezialisten vorbehalten bleiben: Nicht jeder Programmierer mufi alle Umformungsregeln des sogenannten Pi-Kalkiils kennen. Da dieser Formalismus aber die elegante Beschreibung von Pro tokollen moderner Satellitentelefone erlaubt, sollte ein Projektleiter fiir derartige VIll VORWORT Ansii.tze aber vertrauensvoll gestimmt sein. Ahnlich, wie die alte Definition von Chemie als "alles was kracht und stinkt" schon lange nicht mehr an moderne chemische Methoden erinnert, so wenig kann moderne Informatik auf den Hacker reduziert werden, der vor einem bunt blinkenden Com puterbildschirm sitzt. Wenn sich der geneigte Leser angesichts von Mathematik, Logik oder Formalismen unwohl fiihlt, so wird er sich mit einem anderen Interes sensgebiet als jenem der Informatik wohl gliicklicher wissen. 1st diese Einsicht in der Chemie schon lange allgemein bekannt, so wird die Informatik leider noch hii.ufig unter falschem Licht gesehen: Formales, methodisch exaktes, logisch abgesichertes Vorgehen muB zUlnindest bei sicherheitskritischen Systemen - und derer gibt es im mer mehr - Prioritii.t vor einem spielerischen Umgang mit dem Computer erlangen. Auch dieser hat seine Berechtigungj ob er aber beim Entwurf einer Aufzugssteue rung oder einer Flugsicherungsanlage am rechten Platz ist, dariiber mag der Leser an gegebenem Ort, in einem Aufzug oder Flugzeug, selber philosophieren. Das Buch wendet sich an Studierende der Informatik und der Mathematik im er sten Studienabschnitt, aber auch an den Praktiker, und kann zur Begleitung einer Lehrveranstaltung sowie zum Selbststudium verwendet werden. In beiden Fii.llen wird dem Leser das genaue Durcharbeiten der angefiihrten Beispiele besonders ans Herz gelegt. In der Darstellung wird mehr auf die konkrete Bedeutung, Anwendung und Interpretation geachtet, als auf formaltechnische Details - einem Mathematiker mag deshalb die beweistechnische Verankerung vieler Aussagen fehlen, wii.hrend sich ein Informatiker an manchen Stellen iiber den aufwendigen formalen Apparat zur Beschreibung einfacher Ideen wundern kann. Der Autor wiinscht sich, daB der hier gewii.hlte KompromiB Studierenden beider Fachrichtungen die theoretischen Grund lagen der Informatik vermitteln kann. Das Buch gliedert sich in kleine Einheiten, die nach mathematischem Vorbild Defi nitionen, Beispiele oder Bemerkungen genannt werden. Diese Abschnitte sind auch iiber die Kapitelgrenzen hinweg durchlaufend numeriert, was das Auffinden von Textstellen erleichtern soIl. 1m Anhang findet sich neben einem ausfiihrlichen Sach verzeichnis auch ein Verzeichnis der verwendeten Symbole. Ein Literaturverzeichnis soIl das weitere Eindringen in die theoretische Informatik erleichtern. Wegen der besonderen Rolle der englischen Sprache fiir die heutigen Wissenschaften und be sonders fiir die Informatik habe ich zu den meisten Definitionen auch die englischen Bezeichnungen in Klammern beigefiigt. Das Buch entstand aus Vorlesungen, die ich in den Jahren 1991 bis 1993 an der Uni versitii.t Ziirich und am Studienzentrum Bregenz der Universitii.t Linz abgehalten habe. Die Anregungen und Ermunterungen von Herrn Prof. Helmut Schauer und seine Fiirsprache als Serienherausgeber des Wiener Springer-Verlages gaben mir den VORWORT lX Mut und die Moglichkeit, mich an eine groBere Leserschaft zu wagen. Dank der freundlichen Forderung und steten Unterstutzung von Herrn Institutsdirektor Prof. Kurt Bauknecht und Herrn Prof. Lutz Richter hatte ich auch die Zeit und Gele genheit sowie die notwendige Infrastruktur, um mich diesem Vorhaben zu widmen. Herrn Prof. Peter Baumann danke ich fiir Diskussionen zum Stoffumfang. Wahrend der Ausarbeitung waren in inhaltlichen, fachlichen und organisatorischen Fragen viele Kollegen behilflich. Insbesondere mochte ich mich bei Frau Lucia Sprotte-Kleiber, Herrn Nikolaus Almassy, Herrn Dr. Martin Durst, Herrn Dr. Edgar Lederer, Herrn Silvano Maffeis, Herrn Daniel Scharer und Herrn Volker Strumpen fiir ihre Mithilfe bedanken. Bei technischen und graphischen Problemen wiihrend der Erstellung der reproduktionsreifen Druckvorlagen durfte ich stets mit Unterstutzung von Herrn Beat Rageth, Herrn Rico Solea und Herrn Dr. Peter Vollenweider rechnen. Herr Dr. Ruedi Signer gab mir als Mitarbeiter der hochschuldidaktischen Arbeits stelle der Universitat Zurich in Kursen und Hospitationen didaktische Hilfestellung. Dem Springer-Verlag in Wien, Herrn Direktor Siegle und meiner Ansprechpartnerin Frau Schilgerius, danke ich fiir die Aufnahme dieses Buches und die kompetente Betreuung. Meine Studenten trugen durch die interessanten Stunden der Lehrver anstaltungen und die zahlreichen Anregungen und Gesprache viel zu diesem Werk bei. Das erste Lehrbuch verlangt von einem jungen Autor viel Kraft, Mut und Begei sterung, fur das Fach seIber, aber auch fur die Darstellung und didaktische Aufbe reitung. Viel hiervon verdanke ich meinem verehrten Lehrer und Doktorvater Prof. Roman Liedl. Meine erste Begegnung mit theoretischer Informatik durfte ich als Assistent von Herrn Prof. Rudolf Albrecht machen. Bei meinen Eltern, Prof. Fer dinand und Dr. Theresia Cap, und meiner Partnerin Angelika Vallaster mochte ich mich fur ihre Hilfe ganz besonders bedanken. Clemens H. CAP Zurich, im Juli 1993 Inhaltsverzeichnis 1 Logische Propadeutik 1 1.1 Aussagen und Operatoren 1 1.2 Wahrheit und Umformung 3 1.3 Implikation und Folgerung 9 1.4 Formale Logik . . . . . . . 11 2 Mengenlehre 17 2.1 Elementare Definitionen 17 2.2 Vergleichen von Mengen 18 2.3 Operationen auf Mengen 19 2.4 Gesetze fur Mengenoperationen 22 2.5 Familien von Mengen .... 24 2.6 Eigenschaften und Mengen . 25 3 Quantoren 29 3.1 Elementare Definitionen 29 3.2 Bereichsangaben .... 30 3.3 Mehrstellige Eigenschaften 31 3.4 Freie und gebundene Variable 34 4 Relationen 41 4.1 Elementare Definitionen 41 4.2 Binare Relationen . 42 4.3 Funktionen ...... . 46 4.4 Ordnungsrelationen... 51 4.5 Operationen auf Relationen 55 4.6 Aquivalenzrelationen 57 4.7 Hullen . . . . . . . . 61 5 Graphen 65 5.1 Element are Definitionen 65 5.2 Spezielle Graphen . . . . 68 INHALTSVERZEICHNIS XII 5.3 Isomorphe Graphen . . . . . . . . . . . 73 5.4 Verbindungen in Graphen ..... . . 74 5.5 Darstellung von Graphen auf Rechnern 84 5.6 Spezielle Wege in Graphen 86 5.7 Attributierte Graphen 90 5.8 Planare Graphen . 97 5.9 Baume und Wii.lder · 101 5.10 PETRI-Netze .114 6 Sprachen 119 6.1 Sprachen und Grammatiken · 120 6.2 Regulare (Typ 3) Sprachen . · 125 6.3 Kontextfreie (Typ 2) Sprachen . · 127 6.4 Kontextsensitive (Typ 1) Sprachen · 130 6.5 Rekursiv aufzahlbare (Typ 0) Sprachen · 130 7 Maschinen 133 7.1 Automaten ..... · 133 7.2 Kellerautomaten .. · 143 7.3 TURING-Maschinen. · 146 7.4 Linear beschrankte Automaten · 148 7.5 Automaten mit Ausgabewerten · 149 8 Maschinen und Sprachen 155 9 Techniken und Beispiele formaler Sprachen 161 9.1 Einfache Beispiele ... · 161 9.2 Vollstandige Induktion .. · 162 9.3 Strukturelle Induktion .. · 167 9.4 Charakteristische Beispiele · 169 9.5 Arithmetische Ausdriicke . · 176 9.6 Logische Ausdriicke .... · 183 9.7 Regulare Mengen und Ausdriicke · 185 9.8 Arithmetische Sprachen · 186 9.9 Programmiersprachen. · 188 9.10 Natiirliche Sprachen .. · 189 10 Semantik von Programmiersprachen 191 10.1 Die Programmiersprache Loop . · 191 10.2 Die Programmiersprache WHILE. · 196 10.3 Die Programmiersprache GOTO . .200 10.4 Die Programmiersprache RECUR .202 10.5 Techniken zur Semantikdefinition .208 INHALTSVERZEIGHNIS Xl11 11 Berechenbarkeit 211 11.1 Primitiv rekursive Funktionen ..... · 211 11.2 Total und partiell rekursive Funktionen · 216 11.3 Die CHURCHsche These ....... . · 221 11.4 Berechenbarkeit bei Mengen ..... . · 225 11.5 Berechenbarkeit bei formalen Sprachen · 231 11.6 Rekursionstheorie . . . . . . . . .... · 232 12 KomplexWitstheorie 235 12.1 Asymptotische Notationen .235 12.2 Wachstumsklassen · 237 12.3 Komplexitiitsaussagen .239 12.4 NP-Vollstiindigkeit .. .240 13 Information und Codierung 247 13.1 Elementare Wahrscheinlichkeitsrechnung .247 13.2 Information .... .250 13.3 Informationsquellen · 254 13.4 Quellcodierung · 256 13.5 Kaniile . . . . . . . · 259 13.6 Kanalcodierung .. · 262 13.7 Kryptologische Codierung · 265 14 Logik 269 14.1 Deduktion in der Aussagenlogik · 269 14.2 Semantik der Aussagenlogik .. .274 14.3 Normalformen der Aussagenlogik · 279 14.4 Deduktion in der Priidikatenlogik · 282 14.5 Semantik der Priidikatenlogik .. · 284 14.6 Normalformen der Priidikatenlogik .287 14.7 Zur Logik der Arithmetik und Informatik . · 288 15 Grenzen von Computern 291 15.1 Erste Beispiele .......... . · 291 15.2 Allgemeine Probleme der Programmierung · 296 15.3 Probleme der Sprachtheorie . . . . . · 299 15.4 Probleme aus Logik und Arithmetik . · 301 Literaturverzeichnis 305 Symbolverzeichnis 311 Sachverzeichnis 319

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