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Theatrum Europaeum: Identitätspraxis und Internationale Ordnung auf Friedenskongressen PDF

272 Pages·2019·13.556 MB·German
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Horizonte der Internationalen Beziehungen Ursula Stark Urrestarazu Theatrum Europaeum Identitätspraxis und Internationale Ordnung auf Friedenskongressen Horizonte der Internationalen Beziehungen Reihe herausgegeben von Anna Geis, Hamburg, Deutschland Gunther Hellmann, Frankfurt, Deutschland Benjamin Herborth, Groningen, Niederlande Matthias Hofferberth, San Antonio, USA Oliver Kessler, Erfurt, Deutschland Klaus Schlichte, Bremen, Deutschland Die Horizonte der „Internationalen Beziehungen“ haben sich verschoben. Unter anderem über den Einfluss von Sprachphilosophie, Postkolonialismus und Praxis- theorie haben sich die theoretischen Zugänge des Fachs über die klassische Ausrichtung hinaus erweitert. Vor allem in den vergangenen zehn Jahren sind zahllose innovative Beiträge entstanden, deren Bezüge zum Beispiel in die Lite- raturwissenschaft, die Geographie, die Ethnologie, in die großen Diskussionen der Soziologie und in andere Fächer reichen. Neben diesen aus der akademischen Diskussion entstandenen Veränderungen hat auch der Gegenstand des Faches an Dynamik gewonnen. Es ist jetzt schon erkennbar, dass hergebrachte Lehrmeinun- gen nicht reichen, um diese Veränderungen analytisch und begrifflich zu erfassen und dem Verständnis zugänglich zu machen. Mit dieser Schriftenreihe bieten die Herausgeber neuen, heterodoxen Arbeiten ein Forum, die die sich verändernde internationale Politik auf neue und das Verständnis erweiternde Weise begreifen. In der Reihe erscheinen hervorragende Arbeiten, welche theoretisch-konzeptio- nell und/oder empirisch und/oder methodisch dazu beitragen, die Horizonte der Internationalen Beziehungen und damit unser Wissen über diese zu erweitern. Ziel der Reihe ist es, Inhalte, Konzepte und Methoden der bisherigen IB-For- schung in ihrer ganzen Breite zu diskutieren, diese gleichzeitig aus unterschiedli- chen Perspektiven weiterzudenken und somit zu erweitern. Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/16068 Ursula Stark Urrestarazu Theatrum Europaeum Identitätspraxis und Internationale Ordnung auf Friedenskongressen Ursula Stark Urrestarazu Frankfurt, Deutschland Dissertation Goethe Universität Frankfurt, 2017 u.d.T.: Ursula Stark Urrestarazu: „Theatrum Europaeum. Identitätspraktiken und internationale Ordnung auf Friedens- kongressen. 1648–1815–1919“. ISSN 2524-3845 ISSN 2524-3853 (electronic) Horizonte der Internationalen Beziehungen ISBN 978-3-658-27559-4 ISBN 978-3-658-27560-0 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-27560-0 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Danksagung So sehr man geneigt ist, die Qualität einer Arbeit in der eigenen intellektuellen Virtuosität begründet zu sehen, so sehr muss man am Ende eines langen Promoti- onsprozesses doch zu der Einsicht gelangen, dass gute Dissertationen nicht ledig- lich erschaffen werden – sie werden vor allem ermöglicht. Und zwar in erster Linie von jenen Menschen, die Promovierende auf ihrem Weg begleiten und unterstüt- zen. Das Wirken dieser Menschen möchte ich an dieser Stelle nochmals explizit würdigen. An erster Stelle ist dabei sicher mein Betreuer Gunther Hellmann zu nennen, mit dem ich auf eine langjährige Zusammenarbeit zurückblicken darf. Seine Fä- higkeit und Bereitschaft, mir seit meiner Zeit als Studentin (und später als Mitar- beiterin) auf Augenhöhe zu begegnen und mich in meiner eigenen Kreativität und intellektuellen Eigenständigkeit nicht nur anzuerkennen, sondern auch zu fördern, hat in ganz wesentlichem Maße zur Gestalt dieser Arbeit beigetragen. Die vielen Jahre der intellektuell äußerst ertragreichen Zusammenarbeit mit ihm werden in meinem Werdegang immer einen ganz herausragenden Stellenwert einnehmen. Meinem Zweitbetreuer Miloš Vec gebührt ebenso mein Dank für die unter- stützende Begleitung meines Vorhabens, dem er von Anfang an – selbst als es sich noch in den frühen Anfangsstadien befand – tiefes Verständnis entgegenbrachte. Selbst als wir uns noch nicht persönlich kannten, hat er mein Erkenntnisinteresse mit seinen eigenen Arbeiten zur Zeremonialwissenschaft ganz wesentlich inspi- riert. Ich kann mich nur glücklich schätzen, ihn als Betreuer meiner Arbeit gewon- nen und später die Möglichkeit gehabt zu haben, enger mit ihm zusammenzuar- beiten. Mein Promotionsvorhaben wurde vom Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe Universität Frankfurt im Rahmen des In- ternationalen Graduiertenprogramms mit einem Stipendium gefördert. Den Ver- antwortlichen – insbesondere der Leiterin Nicole Deitelhoff – gebührt dafür mein Dank. An das Graduiertenprogramm schloss sich eine Tätigkeit als wissenschaft- liche Mitarbeiterin für das Cluster-Forschungsprojekt „Formwandel von Souverä- nität und Außenpolitik“ an, das mir für meine Arbeit außerordentlich wertvolle Einsichten sowie einen regen Austausch mit benachbarten Forschungsdisziplinen und Forschern ermöglichte. Die Erkenntnisse, die ich in diesem Kontext gewinnen konnte, haben auch in dieser Arbeit ihren Niederschlag gefunden. VI Danksagung Andreas Fahrmeir möchte ich für seine unterstützende Beurteilung als Dritt- gutachter danken, doch auch seine Unterstützung beschränkte sich nicht nur auf ein Gutachten. Im Rahmen unseres Forschungsprojektes durfte ich – ebenfalls durch sein tiefes Verständnis meiner Arbeit – wertvolle Impulse zur historisch- empirischen Ausrichtung meiner Arbeit bekommen. Dem Herausgebergremium – Anna Geis, Gunther Hellmann, Benjamin Her- borth, Matthias Hofferberth, Oliver Kessler und Klaus Schlichte – möchte ich fer- ner für die freundliche Aufnahme meiner Arbeit in die Reihe „Horizonte der In- ternationalen Beziehungen“ danken. Schließlich soll noch eine der wesentlichsten Stützen meines Promotionspro- zesses Erwähnung finden – meine Familie. Mein Mann Timo war immer unauf- gefordert da, wenn die Mühen des Promovierens anfingen, schwer auf meinen Schultern zu wiegen. Dieser Halt war in diesem nicht immer einfachen Prozess eine große Wohltat. Meine beiden Kinder haben zudem in besonderer Art und Weise die Fertigstellung dieser Arbeit ermöglicht, da sich meine Tochter Maite nach der Fertigstellung des ersten Entwurfes und mein Sohn Nando kurz nach der Disputation anschickte, auf die Welt zu kommen. Eine schönere Art und Weise, den eigenen – manchmal uferlos werdenden – Forschungs- und Schreibdrang zu zähmen, kann man sich nicht wünschen. Nicht zuletzt sei auch all meinen Freunden gedankt, die mich in meinen in- tellektuellen Exzentrizitäten durchaus auch kritisch, aber stets wohlwollend, be- gleitet haben. Vor allem Lisa Bender, Matthias Hofferberth, Christian Weber und Daniel Woitoll gebührt mein Dank für die Lektüre und Diskussion meiner Ideen und Texte. Es ist mir eine besondere Freude, diesen allen Menschen dieses Buch zu wid- men. Kiew, im Mai 2019 Ursula Stark Urrestarazu Inhalt 1 Ouvertüre ................................................................................................. 1 1.1 Theatrum mundi: Die Welt als Bühne ................................................. 2 1.2 Theatre of Power: Internationale Beziehungen als Welttheater .......... 4 1.3 Struktur der Arbeit .............................................................................. 6 2 Erster Akt: Forschungskontext .............................................................. 9 2.1 Die Ordnung der Dinge: die Entwicklung internationaler Ordnung(en) als zentrales Erkenntnisinteresse der Disziplin .............. 9 2.2 Kulturelle Angelegenheiten: internationale Beziehungen als kulturelles System ............................................................................. 16 2.3 „Doing international relations“: Praktiken und „practice turn“ in den IB ............................................................................................ 20 2.4 „A rising star“: Identität in den IB und der Außenpolitikforschung .. 24 3 Zweiter Akt: Theoretisch-Methodologischer Rahmen ....................... 37 3.1 Konzeptueller Rahmen: Identität - ein mehrdimensionales Modell .. 37 3.1.1 Narrative Dimension................................................................. 39 3.1.2 Performativ-synthetische Dimension ........................................ 43 3.1.3 Emotionale Dimension ............................................................. 49 3.2 Methodologischer Rahmen: vergleichende ethnographische Analyse von Identitätspraktiken .......................................................... 55 3.2.1 Identitätspraxis als analytisches Prisma .................................... 55 3.2.2 Thick comparison: vergleichende dichte Beschreibung von Identitätspraktiken .................................................................... 73 3.2.3 Identitätsschauplätze: Friedenskongresse als „Bühnen“ der Identitätspraxis ......................................................................... 80 4 Intermezzo: Fallauswahl und Quellen ................................................. 89 5 Dritter Akt: Empirische Analyse ......................................................... 91 5.1 „Pax universalis“: Der Westfälische Friedenskongress (1648) ......... 91 5.1.1 Die große Bühne: Historischer Kontext und internationale Ordnung .................................................................................... 91 VIII Inhalt 5.1.2 Die kleine Bühne: Kongresssetting ........................................ 104 5.1.3 Schauplätze: Szenerien der Identitätspraxis ........................... 116 5.1.4 Die Szene: Beschwörung des Friedens von Münster (15. Mai 1648) .................................................................................... 126 5.1.5 Das große Bild: Identitätspraxis und internationale Ordnung 135 5.2 „Europa steht!“: Der Wiener Kongress (1814-1815) ...................... 140 5.2.1 Die große Bühne: Historischer Kontext und internationale Ordnung .................................................................................. 140 5.2.2 Die kleine Bühne: Kongresssetting ........................................ 145 5.2.3 Schauplätze: Szenerien der Identitätspraxis ........................... 156 5.2.4 Die Szene: Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig (18. Oktober 1814) ................................................................. 165 5.2.5 Das große Bild: Identitätspraxis und internationale Ordnung .................................................................................. 174 5.3 „Democracy is more theatrical than the great king!“: Die Pariser Friedenskonferenz (1919) .............................................. 179 5.3.1 Die große Bühne: Historischer Kontext und internationale Ordnung .................................................................................. 179 5.3.2 Die kleine Bühne: Kongresssetting ........................................ 187 5.3.3 Schauplätze: Szenerien der Identitätspraxis ........................... 195 5.3.4 Die Szene: Unterzeichnung im Spiegelsaal des Versailler Schlosses (28. Juni 1919) ....................................................... 203 5.3.5 Das große Bild: Identitätspraxis und internationale Ordnung .................................................................................. 215 6 Schlussakt: “All the world’s a stage” ................................................. 223 Literaturverzeichnis ....................................................................................... 239 Quellenverzeichnis .......................................................................................... 263 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Sherpa Tenzing Norgay bei der Erstbesteigung des Mount Everest am 29. Mai 1953. Quelle: Royal Geographical Society .................................................................................. 59 Abbildung 2: Protestantische Parade in Belfast, Marching Season 2012. Quelle: BBC ......................................................................... 63 Abbildung 3: Protestantische Parade in Belfast. Quelle: Belfast Telegraph. .................................................... 66 Abbildung 4: Wandbild am Eingang eines protestantischen Viertels in Derry/Londonderry. Eigene Aufnahme August 2013. ......... 67 Abbildung 5: Bundeskanzler Willy Brandt am Mahnmal für die Opfer der Niederschlagung des Warschauer Ghetto-Aufstands am 7. Dezember 1970. Quelle: Bundesbildstelle. ................ 68 Abbildung 6: Struktur der Verhandlungen auf dem Westfälischen Friedenskongress nach BOSBACH 2011, S. 106. .............. 115 Abbildung 7: Darstellung der Beschwörung des schwedisch-kaiserlichen Vorfriedens in der Residenz Oxenstiernas in Osnabrück. Quelle: BUSSMANN/SCHILLING 1998, S. 398. ............. 118 Abbildung 8: TER BORCH, Gerard (um 1646): Einzug des Gesandten Adriaan Pauw in Münster, Stadtmuseum Münster. Quelle: Wikicommons. ....................................................... 124 Abbildung 9: TER BORCH, Gerard (1648): Der Friede von Münster. Quelle: Wikicommons. ....................................................... 127 Abbildung 11: Einzug von Kaiser Franz I. in Wien 1814. Lithographie von Johann Nepomuk Hoechle. Quelle: Österreichische Nationalbibliothek Bildarchiv. ........................................... 161 Abbildung 12: Empfang der verbündeten Monarchen in Wien 1814 anlässlich des Wiener Kongresses. Lithographie von Johann Nepomuk Hoechle. Quelle: Österreichische Nationalbibliothek Bildarchiv. ........................................... 163 Abbildung 13: Dekoriertes Wiener Lusthaus am 18. Oktober 1814. Radierung von Heinrich Friedrich Müller. Quelle: Wikicommons. ....................................................... 168

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