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Theater als geistiger Widerstand: Der Jüdische Kulturbund in Hamburg 1934–1941 PDF

572 Pages·1997·48.476 MB·German
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BarbaraMtiIler-Wesemann-Theaterals geistigerWiderstand Barbara Mtiller-Wesemann Theater als geistiger Widerstand Der Jtidische Kulturbund in Hamburg 1934-1941 UNDFORSCHUNG Die DeutscheBibliothek- CIP-Einheitsaufnahme MillIer-Wesemann,Barbara: Theaterals geistigerWiderstand: Der JudischeKulturbundin Hamburg 1934-19411BarbaraMuller-Wesemann - Stuttgart: M und P,VerI.fUrWiss. und Forschung, 1996 Zugl.:Hamburg,Univ.,Diss.,1995 ISBN978-3-476-45167-5 ISBN978-3-476-45167-5 ISBN978-3-476-04262-0(eBook) DOI 10.1007/978-3-476-04262-0 DiesesWerk ist einschlie8lich aller seinerTeile geschutzt, Jede Verwertung au8erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustim mung des Verlages unzulassig und stratbar. Das gilt insbesondere fur Ver vielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung in elektronischenSystemen. M& P VerlagfurWissenschaftund Forschung einVerlagder J.B. MetzlerschenVerlagsbuchhandlungund Carl ErnstPoeschelVerlagGmbHin Stuttgart © 1997Springer-VerlagGmbHDeutschland Ursprunglich erschienen bei J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel VerlagGmbHinStuttgart 1997 INHALT 1. Einleitung 9 1.1 Zum Aufbau derArbeit 9 1.2 Quellen und Archive 12 1.3 Zum Stand der Kulturbund-Forschung 15 2. ZurVorgeschichte desJiidischen Kulturbundes 21 2.1 Jiidische KiinstlerinderWeimarerRepublik.EinOberblick.. 21 2.1.1 DieMitwirkungderjiidischenKiinstleranderKultur 21 2.1.2 AntisemitischeAusschreitungenimBereichderKultur 28 2.1.3 Jiidische KiinstlerinHamburg 34 2.1.4 AntisemitischeAusschreitungeninHamburg 42 2.2 Umbruchsjahr1933 55 2.2.1 DieAusgrenzungjirdischerKiinstleraufReichsebene 56 2.2.2 DieAusgrenzungjiidischerKiinstlerinHamburg 61 3. Aufbau im Untergang-Jiidische Selbsthilfe in der Kultur 71 3.1 DerJiidische Kulturbund 71 3.1.1 Die Griindungdes'Kulturbundes DeutscherJuden' 71 3.1.2 Die Entstehungdes'ReichsverbandesderJiidischen Kulturbiinde in Deutschland' 77 3.2 Paralleleund alternativeGriindungen 83 3.2.1 DerJiidischeKulturbund inDanzig 83 3.2.2 Der 'ReichsverbandderNichtarischen Christen' 84 3.3 DieAnfangejiidischerSelbsthilfeinHamburg 87 3.3.1 Die 'FachschaftKiinstler' 89 3.3.2 Die 'GemeinschaftJiidischerKiinstler' 95 3.4 Die '[iidischeGesellschaftfurKunst und WissenschaftinHamburg' 100 3.4.1 Griindung und Aufbau 100 3.4.2 DieAufuahme derArbeit 111 3.5 Der '[udische Kulturbund Hamburg' 1935-1937 122 3.5.1 Die ersteSpielzeit 122 3.5.1.1 Organisationund Finanzen 122 3.5.1.2 Die Garden-Kontroverse 129 3.5.1.3 Bilanz derersten Spielzeit 135 3.5.2 DiezweiteSpielzeit 139 3.5.3 Die GastspieltatigkeitdesHamburgerKulturbundes 143 3.5.4 Das Filmprojekt 146 3.5.5 DerBeginn der drittenSpielzeit 148 3.6 DasJiidische Gemeinschaftshaus 150 3.6.1 DerErwerbdes Hauses 150 3.6.2 Umbau und Inbetriebnahme 157 3.6.3 Das Gemeinschaftshaus bisEnde 1938 161 3.7 Der Jiidische Kulturbund Hamburg' 1938 168 3.7.1 Organisationund Finanzen 168 3.7.2 Das Ende desJiidischen Kulturbundes Hamburg 175 3.8 Der '[iidischeKulturbund in Deutschland e.V.' 1939-1941 179 3.8.1 Die Organisation aufReichsebene 179 3.8.2 Die Hamburger"Zweigstelle" 183 3.8.2.1 OrganisationundVerwaltung 183 3.8.2.2 DasJiidische Gemeinschaftshaus alsZentrumjiidischen Lebens 186 3.8.2.3 Das kiinstlerische Programm 187 3.9 Epilog 192 3.9.1 Das "[udenhaus" BornstraBe 16 192 3.9.2 DieLiquidationdesJiidischen Gemeinschaftshauses 196 3.9.3 Die weitere NutzungdesHauses Hartungstr. 9/11 201 4. Die kiinstlerischen Bereiche 207 4.1 Theater 209 4.1.1 Die Spielorte 209 4.1.2 DerSpielplan 212 4.1.3 DieRegie 219 4.1.4 Das Biihnenbild,die Kostiime, die Biihnenmusik 225 4.1.5 Die Schauspieler 229 4.2 Musik 235 4.2.1 DieJiidischen Musikvereinigungen 237 4.2.2 DasRepertoire 242 4.2.3 Die Konzerte 244 4.2.4 DieSolisten 246 4.3 Tanz 252 4.3.1 Susanne Pander 253 4.3.2 ErikaMilee 255 4.4 Kabarett-Kleinkunst-Rezitation -Vortrage 259 4.4.1 Die jiidischen Kabarettisten unter dem NS-Regime 259 4.4.2 'Die Rosenrote Brille' 263 4.4.3 LeoRaphaeli(WillyHagen)und MaxEhrlich 270 4.4.4 Die 'BuntenAbende' 276 4.4.5 Die Rezitatoren 278 4.4.6 MaxWachterund die 'Kiinstlerischen Handpuppenspiele' 282 4.4.7 Vortrage 284 4.5 Bildende Kunst 286 4.5.1 Zurallgemeinen Situation derbildendenKiinstler 286 4.5.2 Die bildende Kunst im HamburgerKulturbund 289 5. Der Kulturbund und seine Offentlichkeit 299 5.1 Das Publikum 299 5.1.1 Zusammensetzung 300 5.1.2 Bediirfnisseund Praferenzen 305 5.1.3 Das Publikum in der Endphase desKulturbundes 317 5.2 Werbung 318 5.3 Zensur 325 5.4 DasVerhaltnisJiidische Presse-Jiidischer Kulturbund 332 5.4.1 Zur Situation derjiidischenPresse 332 5.4.2 Die "Kultur-Kontroverse" 337 6. Selbstverstandnis -Aufgaben •Leistungen 355 6.1 Selbstverstandnis 355 6.2 Aufgaben 358 6.3 Die Leistungenund ihrekritischeEinschatzung 362 7. Nachwirkungen des Kulturbundes in der Emigration 391 8. Resiimee 405 9. Dokumentation 409 9.1 Biographien 409 9.1.1 Organisatoren-Leiter -Chronisten 410 9.1.2 Schauspieler 427 9.1.3 Musiker 464 9.1.4 Tanzer 493 9.1.5 BildendeKiinstler/Kunsthandwerker 494 9.2 Spielplaneund allgemeineDaten 519 9.2.1 Theater 519 9.2.2 Konzerte 530 9.2.3 Tanz 535 9.2.4 Kabarett 537 9.2.5 Vortrage 541 9.2.6 Kunstausstellungen 543 9.2.7 Der 'ReichsverbandderJiidischen Kulturbiinde in Deutschland' 546 9.2.8 ZweigstelleHamburg 1939-1941 548 Abkiirzungsverzeichnis 551 Literaturverzeichnis 553 1. Einleitung 1.1 Zum Aufbau derArbeit Die vorliegende Dissertation schreibt eine Geschichte desJiidischen Kultur bundes in Hamburgvon 1934bis1941.Dabei stehen die Organisation desKul turbundes und seinekiinstlerischenAktivitaten imVordergrund. EinZieldieser wissenschaftlichen Arbeit istes,dieLeistungenalljenerMenschenins Gedacht nis zu rufen, die den Hamburger Kulturbund mit Leben erfiillt und ihm ein unverwechselbares Gesicht verliehen haben, von deren Tatigkeit in unserer Erinnerungjedoch kaum eine Spur geblieben ist.Ein weiteresAnliegen besteht darin zu verdeutlichen, daBdie Konzentration aufdie Darstellung nur eines Jiidischen Kulturbundes und seiner Mitglieder iiber die regionalgeschichtliche Bedeutung dieser Institution hinaus als ein Paradigma jiidischer Verfolgungs geschichte zurZeit desNationalsozialismus iiberhauptverstanden werden mufl, Die Untersuchung beginntmit einer knappen Skizzezur Situation der jii dischen Kiinstler in der Weimarer Republik und im Urnbruchsjahr 1933 und dokumentiertan ausgewahltenBeispielen,wiedieim LaufederJahre eskalieren den antisemitischen Obergriffe den Boden fiir die Diffamierung, Vertreibung und Vernichtungder unerwiinschten Kiinstlerschaftbereiteten. In dem sich anschliefsenden ersten Hauptteil (Kap. 3), in dessen Mittel punkt die Organisationsgeschichte desjiidischen Kulturbundes in Hamburg steht, wird eingangs die Griindungsphase der Institution geschildert: Diese bildete sich zunachst in Berlinund organisierte sich,in Reaktion aufdie admi nistrativ verankerte Ausgrenzungspolitikdesnationalsozialistischen Staatsappa rates,sehrschnell reichsweit.Daran schlieBtsichdieDarstellung desHamburger Kulturbundes an, wobei insbesondere organisationsspezifische und verwal tungstechnische Gesichtspunkte seit den ersten kiinstlerischen Initiativen im Rahmen judischer Selbsthilfe im Friihjahr 1933 beriicksichtigt werden. An dieser Stelle wird auch die mit dem Kulturbund eng verbundene Einrichtung desJiidischen Gemeinschaftshauses in der Hartungstrafie behandelt, das der Kulturbund imJanuar 1938 bezog und das der jiidischen Bevolkerung auch nach der Liquidierung des Kulturbundes als Zufluchtstatte bis zum 10.Juli 1942zuganglichwar. Der zweite Hauptteil (Kap. 4) ist den kiinstlerischen Aktivitaten des HamburgerKulturbundes in den Bereichen Schauspiel, Musik,Ausdruckstanz, 9 Kleinkunst und Bildende Kunst gewidmet; er konzentriert sich aufjene vier Jahre von 1934 bis 1938, in denen das Hamburger Unternehmen sein Pro gramm im Rahmen der von den NS-Behorden diktierten Bedingungen selb standig gestaltenkonnte. In dem darauffolgenden Abschnitt (Kap. 5) wird versucht, Fragen zur Kulturbundoffentlichkeit zu beantworten. Dabei geht es zum einen urn das Kulturbund-Publikum, seine Zusammensetzung, seine kulturellen Gewohn heiten und Praferenzen, zum anderen urn dasVerhaltnis desKulturbundes zur judischen Presse, das insbesondere am Beispiel der sogenannten "Kultur Kontroverse" veranschaulicht werden kann.Eine grundsatzliche Diskussion des deutsch-jiidischen Kulturverstandnisses diirfte,wollte man seiner Vie!schichtig keitgerechtwerden,zweifellosden Rahmen dieserhistorischen Arbeitsprengen; die Begriffe "judische" bzw. "deutsche" Kultur orientieren sich hier aus schliefslichamzeitgeschichtlichen Hintergrund: Sowarenesnicht alleindieNS Aufsichtsbehorden, die aufdie Programmatik des Kulturbundesimmer wieder Einfluf zu nehmen versuchten, auch in innerjudischen Kreisen war die Einrichtung des Kulturbundes der Ausloser, der Kulturbund selbst die Ziel scheibe einer jahrelangen Debatte tiber dasVerstandnis von jiidischer Identitat und jiidischer Kultur. Wahrend insbesondere die Vertreter der zionistischen Bewegung im Sinne ihrer 'Volkstumspolitik' aufeiner Abkehr von der deut schen Kultur und einer Renaissance ostjudischer und hebraischer Dramatik und Musik bestanden, zeigtdie Theaterpraxis, daBder Kulturbund,trotz einer immer wieder offentlich erklarten KompromiBbereitschaft zugunsten eines spezifischjiidischenTheaters und trotz gewisserKonzessionen im Spielplan, am deutschen burgerlichen Kulturverstandnis festhie!t, das tiefin der Akkultura tion und Emanzipation derdeutschenJuden, alsoin dem klassischenBildungs ideal der Aufklarung, jener Dreiheitvon Intellekt, Moral und Asthetik1, veran kertwar. Kapite! 6 hat die kritische Wtirdigung des Kulturbundes zum Zie!. Es untersuchtzum einen seinSelbsrverstandnis,seineAufgaben und seineLeistun gen. Hier wird erortert, warum grundlegende Entscheidungen der Kulturbund- 1 Vgl.hierzu:George L. Mosse:Jiidische Intellektuelle in Deutschland. Zwischen Reli gion und Nationalismus. Miteiner Einleitung von AleidaAssmann.AusdernEnglischenvon Christiane Spelsberg.Frankfurt/M.,NewYork1992,S.25ff. 10

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