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The German Language in the Digital Age PDF

85 Pages·2012·1.446 MB·
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WhitePaperSeries Weißbuch-Serie THE GERMAN DIE DEUTSCHE LANGUAGE IN SPRACHE IM THE DIGITAL DIGITALEN AGE ZEITALTER Aljoscha Burchardt DFKI Markus Egg Humboldt-UniversitätzuBerlin Kathrin Eichler DFKI Brigitte Krenn ÖFAI Jörn Kreutel FHBrandenburg Annette Leßmöllmann HochschuleDarmstadt Georg Rehm DFKI Manfred Stede UniversitätPotsdam Hans Uszkoreit UniversitätdesSaarlandes,DFKI Martin Volk UniversitätZürich GeorgRehm,HansUszkoreit (Herausgeber,editors) Editors Georg Rehm HansUszkoreit DFKI DFKI Alt-Moabit 91c Alt-Moabit 91c Berlin 10559 Berlin 10559 Germany Germany e-mail: [email protected] e-mail: [email protected] ISSN 2194-1416 ISSN 2194-1424 (electronic) ISBN 978-3-642-27165-6 ISBN 978-3-642-27166-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-27166-3 Springer Heidelberg NewYork Dordrecht London LibraryofCongressControlNumber:2012947391 (cid:2)Springer-VerlagBerlinHeidelberg2012 Thisworkissubjecttocopyright.AllrightsarereservedbythePublisher,whetherthewholeorpartofthematerialis concerned, specifically the rights of translation, reprinting, reuse of illustrations, recitation, broadcasting, reproduction on microfilms or in any other physical way, and transmission or information storage and retrieval, electronic adaptation, computer software, or by similar or dissimilar methodology now known or hereafter developed.Exemptedfromthislegalreservationarebriefexcerptsinconnectionwithreviewsorscholarlyanalysis ormaterialsuppliedspecificallyforthepurposeofbeingenteredandexecutedonacomputersystem,forexclusive use by the purchaser of the work. Duplication of this publication or parts thereof is permitted only under the provisions of the Copyright Law of the Publisher’s location, in its current version, and permission for use must always be obtained from Springer. Permissions for use may be obtained through RightsLink at the Copyright ClearanceCenter.ViolationsareliabletoprosecutionundertherespectiveCopyrightLaw. Theuseofgeneraldescriptivenames,registerednames,trademarks,servicemarks,etc.inthispublicationdoesnot imply,evenintheabsenceofaspecificstatement,thatsuchnamesareexemptfromtherelevantprotectivelawsand regulationsandthereforefreeforgeneraluse. Whiletheadviceandinformationinthisbookarebelievedtobetrueandaccurateatthedateofpublication,neither theauthorsnortheeditorsnorthepublishercanacceptanylegalresponsibilityforanyerrorsoromissionsthatmay bemade.Thepublishermakesnowarranty,expressorimplied,withrespecttothematerialcontainedherein. Printedonacid-freepaper SpringerispartofSpringerScience+BusinessMedia(www.springer.com) VORWORT PREFACE Dieses Weißbuch gehört zu einer Serie, die Wissen is white paper is part of a series that promotes über Sprachtechnologie und deren Potenzial vermit- knowledgeaboutlanguagetechnologyanditspoten- telnsollundsichinsbesondereanJournalisten,Politi- tial.Itaddressesjournalists,politicians,languagecom- ker,SprachgemeinschaenundLehrenderichtet.Die munities, educators and others. e availability and derzeitigeVerfügbarkeitundNutzungvonSprachtech- use of language technology in Europe varies between nologieinEuropavariiertstarkjenachSprache.Folg- languages.Consequently,theactionsthatarerequired lich müssen auch die notwendigen Maßnahmen für to further support research and development of lan- diekünigeUnterstützungdiesesBereichesdurchFor- guage technologies also differ. e required actions schung und Entwicklung variieren. Die Maßnahmen depend on many factors, such as the complexity of a hängen von zahlreichen Faktoren ab, z.B. der Kom- givenlanguageandthesizeofitscommunity. plexitäteinerSpracheundderAnzahlihrerSprecher. META-NET,aNetworkofExcellencefundedbythe META-NET, ein von der Europäischen Kommission European Commission, has conducted an analysis of gefördertes Spitzenforschungsnetzwerk, hat die aktu- current language resources and technologies in this ellen Sprachressourcen und -technologien in der vor- whitepaperseries(p.81). eanalysisfocusesonthe liegendenWeißbuch-Serieanalysiert(sieheS.81).Die 23officialEuropeanlanguagesaswellasotherimpor- Analyseumfasstdie23europäischenAmtssprachenso- tantnationalandregionallanguagesinEurope.ere- wieweiterewichtigenationaleundregionaleSprachen sultsofthisanalysissuggestthattherearetremendous Europas.DieErgebnissezeigen,dassfüralleSprachen deficitsintechnologysupportandsignificantresearch beträchtliche Defizite in der technologischen Unter- gapsforeachlanguage.egivendetailedexpertanal- stützung sowie signifikante Forschungslücken existie- ysisandassessmentofthecurrentsituationwillhelpto ren.DieausführlicheExpertenanalyseundBewertung maximisetheimpactoffutureresearch. der aktuellen Situation dient dazu, die Wirksamkeit META-NETconsistsof54researchcentresin33Eu- künigerForschungzumaximieren. ropeancountries[1](p.77). META-NETisworking META-NETbestehtaus54Forschungszentrenin33 withstakeholdersfromeconomy(sowarecompanies, Ländern(sieheS.77),diemitInteressensvertreternaus technologyprovidersandusers),governmentagencies, Wirtscha (Sowareunternehmen, Technologiean- research organisations, non-governmental organisa- bietern,Nutzern),Verwaltung,NGOs,Sprachgemein- tions, language communities and European universi- schaen und europäischen Universitäten zusammen- ties. Together with these communities, META-NET arbeiten. Zusammen mit diesen Gruppen entwickelt iscreatingacommontechnologyvisionandstrategic META-NET eine gemeinsame Vision für das Tech- researchagendaformultilingualEurope2020. nologiegebietundeinestrategischeForschungsagenda fürdasmehrsprachigeEuropa2020. III META-NET–offi[email protected]–http://www.meta-net.eu DieErstellungdiesesWeißbuchswurdemitMittelnausdem edevelopmentofthiswhitepaperhasbeenfundedbythe Siebten Rahmenprogramm und dem Programm zur Unter- SeventhFrameworkProgrammeandtheICTPolicySupport stützungderPolitikfürInformations-undKommunikations- ProgrammeoftheEuropeanCommissionunderthecontracts technologienderEuropäischenKommissionimRahmender T4ME (Grant Agreement 249119), CESAR (Grant Agree- VerträgeT4ME(Finanzhilfevereinbarung249119),CESAR ment 271022), METANET4U (Grant Agreement 270893) (Finanzhilfevereinbarung271022),METANET4U(Finanz- andMETA-NORD(GrantAgreement270899). hilfevereinbarung270893)undMETA-NORD(Finanzhilfe- vereinbarung270899)finanziert. IV INHALTSVERZEICHNIS TABLE OF CONTENTS DIE DEUTSCHE SPRACHE IM DIGITALEN ZEITALTER 1 Zusammenfassung 1 2 UnsereSpracheninGefahr:EineHerausforderungfürdieSprachtechnologie 4 2.1 SprachgrenzenbremsendieEuropäischeInformationsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.2 UnsereSpracheninGefahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.3 SprachtechnologieisteineSchlüsseltechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.4 ChancenfürdieSprachtechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.5 HerausforderungenfürdieSprachtechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.6 SpracherwerbbeiMenschundMaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3 DeutschindereuropäischenInformationsgesellschaft 10 3.1 AllgemeineFakten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3.2 BesonderheitenderdeutschenSprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 3.3 JüngsteEntwicklungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 3.4 SprachkultivierunginDeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3.5 SpracheimBildungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3.6 InternationaleAspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.7 DeutschimInternet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 4 SprachtechnologiefürdasDeutsche 17 4.1 Anwendungsarchitekturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 4.2 ZentraleAnwendungsbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.3 AndereAnwendungsbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 4.4 StudiengängeundBildungsprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 4.5 NationaleProjekteundInitiativen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 4.6 VerfügbarkeitvonToolsundRessourcen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 4.7 SprachübergreifenderVergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 4.8 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 5 ÜberMETA-NET 38 THE GERMAN LANGUAGE IN THE DIGITAL AGE 1 ExecutiveSummary 39 2 LanguagesatRisk:aChallengeforLanguageTechnology 42 2.1 LanguageBordersHoldBacktheEuropeanInformationSociety . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 2.2 OurLanguagesatRisk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 2.3 LanguageTechnologyisaKeyEnablingTechnology . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 2.4 OpportunitiesforLanguageTechnology . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 2.5 ChallengesFacingLanguageTechnology . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 2.6 LanguageAcquisitioninHumansandMachines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 3 TheGermanLanguageintheEuropeanInformationSociety 47 3.1 GeneralFacts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 3.2 ParticularitiesoftheGermanLanguage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3.3 RecentDevelopments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 3.4 OfficialLanguageProtectioninGermany . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 3.5 LanguageinEducation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 3.6 InternationalAspects . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 3.7 GermanontheInternet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 4 LanguageTechnologySupportforGerman 54 4.1 ApplicationArchitectures . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 4.2 CoreApplicationAreas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 4.3 OtherApplicationAreas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 4.4 EducationalProgrammes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 4.5 NationalProjectsandInitiatives . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 4.6 AvailabilityofToolsandResources . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 4.7 Cross-LanguageComparison . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 4.8 Conclusions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 5 AboutMETA-NET 72 A Literaturverweise--References 73 B META-NETMitglieder--META-NETMembers 77 C DieMETA-NETWeissbuch-Serie--TheMETA-NETWhitePaperSeries 81 1 ZUSAMMENFASSUNG DieSpracheisteinzentralerBestandteilunsererKultur trennt.WasdasNetzverbindet,trennenimmernochdie undunsererindividuellenIdentität.Sieisteinemständi- SprachenseinerBenutzer.Mussdassobleiben? genWandelunterworfen,derganzbesondersvonEnt- Vieleunserer6000SprachenwerdeninderInformati- wicklungenderKulturtechnikenunddemKontaktmit onsgesellschadesdigitalenZeitaltersnichtüberleben; anderenSprachenbestimmtwird.NochnieinderGe- mangehtderzeitvonmindestens2000Sprachenaus,die schichte der Menschheit haben sich Technologien des demUnterganggeweihtsind.Anderewerdenzwareine täglichenLebensundderAustauschzwischendenVöl- FunktioninFamilieundNachbarschabehalten,aber kernsoradikalverändertwieinunsererZeit.Wirsind nichtimGeschäslebenoderaufderUniversität.Wie die erste Generation, die Computer ganz normal im stehendieChancenfürdasDeutsche? Alltag zum Schreiben, zum Lesen, zum Rechnen und Die deutsche Sprache ist mit ihren fast 100 Millio- zurInformationssucheeinsetzt,aberauchzumMusik- nen Sprechern im internationalen Vergleich gar nicht hören und zum Betrachten von Fotos und Filmen. In so schlecht aufgestellt. Es gibt eine große Zahl öffent- derTaschetragenwirkleineComputermitunsherum, lich-rechtlicher Fernsehsender mit deutschsprachigem mitdenenwirtelefonierenundkorrespondieren,unsin- Programm(Deutschland:23,Österreich:6,Schweiz:4) formierenundamüsieren,unddasanjedembeliebigen sowiemehrals50privateFree-TV-Sender.Diemeisten Ort.WelcheBedeutunghatdieDigitalisierungvonIn- internationalenSpielfilmewerdennachwievorfürdas formationen, Wissen und Kommunikation für unsere Deutsche synchronisiert. Auch der lange schon totge- Sprache?Wirdsiesichändern,wirdsieirgendwannver- sagteBuch-undZeitschrienmarktistaufhohemNi- schwinden? veaustabil. Unsere Computer sind miteinander verbunden, ihr Trotz eines international starken Rückgangs der Rolle weltumspannendesNetzwirdimmerdichterundmäch- desDeutschenistdieSpracheinEuropaimmernochdie tiger.DasGirlinIpanema,derZöllnerinLindauund amzweithäufigstenerlernteFremdsprache.AufGrund die Ingenieurin in Katmandu treffen ihre Freunde auf der besonderen Vorgeschichte der europäischen Inte- FacebookunddennochwerdensiesichindenCommu- grationim20.JahrhunderthabenDeutschlandundÖs- nitysundForenuntereinanderniebegegnen.Wennsie terreichbishernichtkonsequentdenStatusfürdiedeut- ein Ohrenschmerz beunruhigt, suchen sie in der Wi- sche Sprache in der Politik und Verwaltung der EU kipedia nach möglichen Ursachen und lesen dennoch eingefordert, der ihr gemäß der Zahl ihrer Sprecher nichtdenselbenArtikel.WenndieeuropäischenNetz- undderUnionsverträgezustehenwürde.DieseZurück- bürgerinForenundChaträumendieKonsequenzendes haltung brachte den deutschsprachigen Ländern nicht Fukushima-Unglücks auf die europäische Energiepoli- etwaNachteile,sondernhatzuderseitJahrenbeobach- tik diskutieren, dann nach Sprachgemeinschaen ge- tetenImageverbesserungbeigetragen. 1 Vielfach wird aber in den deutschsprachigen Ländern zungeninsDeutsche,waszueinemgroßenTeilanden die schleichende Anglisierung des Deutschen prophe- EigenschaenunsererSpracheliegt. zeitundbeklagt.HiergibtunsereStudieEntwarnung. Die Informationstechnologie steht vor einer Revolu- Die deutsche Sprache hat die Unterwanderung durch tion.NachPersonalisierung,Vernetzung,Miniaturisie- dielateinischenundgriechischenBegriffederWissen- rung, Multimedialisierung, Mobilisierung und Cloud- schassprachen überlebt wie auch die Französisierung Computing kündigt sich eine Technologiegeneration im18.undfrühen19.Jahrhundert.DemOpfernschö- an, die dem Menschen aufs Wort gehorcht und ihn ner Wörter und Wendungen des Deutschen tritt man durch Kenntnis seiner Sprache besser in Information am besten durch deren häufige und bewusste Verwen- undKommunikationunterstützt.VorbotendieserEnt- dung entgegen und nicht durch Polemik und Verord- wicklung sind der Übersetzungsdienst Google Trans- nungen. Unsere Hauptsorge sollte nicht einer schlei- late,derzwischen57Sprachenübersetzt,IBMsSuper- chendenAnglisierungunsererSprachegelten,sondern computerWatson,deralsuizchampiondieamerika- derVerdrängungdesDeutscheninwichtigenBereichen nischen Jeopardy-Meister schlug, und Apples mobiler desLebens.HiersindnichtdieBereichegemeint,dieei- AssistentSiri,deraufdemiPhoneFragenbeantwortet. nerweltweitenlinguafrancabedürfen,wiez.B.derWis- DienächsteIT-GenerationwirddiemenschlicheSpra- senscha,derLufahrtundderglobalenFinanzmärkte, che beherrschen – zumindest soweit, dassder Mensch sonderndieVielzahlvonLebensbereichen,indenendie mitderTechnologieinseinerSprachekommunizieren NähezumBürgerwichtigeristalsdiezuinternationa- und die Technologie automatisch die wichtigsten In- lenPartnern,wieInnenpolitik,Verwaltung,Kulturund formationenausdemdigitalenWissenderWeltziehen Einzelhandel. kann. Die sprachfähige Technik wird verlässlich über- DerStatuseinerSprachehängtnichtnurvonderZahl setzen und dolmetschen können, sie wird Gespräche der Sprecher ab und der Menge von Büchern, Filmen und Texte zusammenfassen und sie wird beim Lernen undFernsehsendern,sondernimmermehrauchvonder helfen. Zum Beispiel wird sie die Zuwanderer, die die PräsenzderSpracheimdigitalenInformationsraumund deutschsprachigenLänderweiterhinbenötigenwerden, denverfügbarenSowareproduktenfürdieseSprache. beimErlernenderdeutschenSpracheundbeiderkultu- Auch hier stehen die Zeichen für das Deutsche nicht rellenIntegrationunterstützen. soschlecht.AllewesentlicheninternationalenSoware- FürdieseStufederTechnologiereichenaberZeichen- produkte sind in deutschen Versionen verfügbar. Die sätze und Wörterbücher nicht aus, auch nicht Recht- deutscheWikipediaistdiezweitgrößteWikipedianach schreibkorrektur und Ausspracheregeln. Wenn es um derenglischen.Mitmehrals14MillionenEinträgenist die Modellierung von Sprachverstehen geht und um dieDomäne.dedasgrößteLänderkürzelderWelt. dieautomatischeGenerierungvonrichtigenFragenund Antworten, muss die Technologie die Sprache umfas- Sprachtechnologisch ist das Deutsche derzeit auch sendermodellierenundüberdieSyntaxhinausbiszur gut durch Produkte und Ressourcen versorgt. Es gibt Semantikvorstoßen. Programme für die Sprachsynthese, Spracherkennung, Rechtschreibkorrektur und die Grammatiküberprü- Hier kla nun aber ein Abstand zwischen dem Eng- fung. Die vielen Produkte zur maschinellen Überset- lischen und dem Deutschen, der derzeit größer wird zung können allerdings bislang selten sprachlich kor- und nicht kleiner. Nach erfolgreichen Forschungsan- rekteÜbersetzungenerzeugen,besondersbeiÜberset- strengungenindenachtzigerundneunzigerJahrenist 2 Deutschlanddabei,seineführendeRolleinderSprach- desEnglischenvielbessersindalsdiefürdasDeutsche, technologie zu verlieren, die es neben dem englischen auchwenn–odervielleichtgeradeweil–dieMethoden Sprachraumeingenommenhatte.ImGroßprojektVer- ähnlichesind. bmobil,gefördertdurchdasBundesministeriumfürBil- VieleWissenschalerschreibendieseEntwicklungdem dung und Forschung und die deutsche Industrie, wur- Umstandzu,dasssichdieComputerlinguistikunddie den von 1993 bis 2000 Technologien entwickelt, die SprachtechnologieforschungseitJahrzehntenmitallih- heute die Grundlage der automatischen Übersetzung ren Anwendungen hauptsächlich und zuallererst am bilden, auch der populären Google-Übersetzung. Da- Englischen versuchen. So wurden die Methoden und nachwurdedieFörderungstarkzurückgefahren,denn AlgorithmenseitüberfünfzigJahrenstetigdemEngli- die Förderpolitik braucht ständig neue emen. Auf schenangepasst.IneinerkleinenausgewähltenGruppe diese Weise haben Deutschland und ganz Europa be- der führenden Konferenzen und Fachzeitschrien gab reits einige spannende Hi-Tech-Innovationen an die es 971 Publikationen zu Sprachtechnologien für das USAverloren,woesnichtnureinenlängerenAtemin Englische(Zeitraum:2008–2010).Mitnur90Publika- derstrategischenForschungspolitik,sondernauchnoch tionenkamdasDeutscheimmerhinnochaufPlatzdrei, KapitalfürdieVermarktunggibt.ImrasantenWettlauf deutlichüberholtvomChinesischenmit228Publika- dertechnologischenInnovationensicherteinemdervi- tionenundgefolgtvomSpanischenundFranzösischen sionärefrüheStartnurdanneinenWettbewerbsvorteil, mitjeweils80bzw.75veröffentlichtenArbeiten. wennmanbiszumZieldurchhält,ansonstenreichtes Andere Wissenschaler glauben, dass sich das Engli- nurfürdieehrenvolleErwähnunginderWikipedia. sche inhärent besser für die digitale Verarbeitung eig- Nach dem Rückgang der Sprachtechnologieforschung net. Auch Sprachen wie das Spanische und das Fran- imdeutschenSprachraumsindvieleExpertenzurKom- zösischelassensichmitdenheutigenMethodenleich- merzialisierung der Technologien in die USA abge- terverarbeitenalsdasDeutsche.InjedemFallisteine wandertundaucheinigeSpin-off-FirmenausVerbmo- dedizierte,konsequenteundnachhaltigeForschungnö- bil und anderen Projekten der achtziger und neunzi- tig, wenn wir die nächste Generation der IT auch in gerJahrewurdenbereitsvonUS-Unternehmengekau. Lebens-undArbeitsbereichennutzenwollen,indenen Dennoch ist das Forschungspotenzial hierzulande im- wirDeutschsprechenundschreiben. mer noch sehr hoch. Neben angesehenen Forschungs- Fazitist:DerzeitistdiedeutscheSpracheentgegenal- zentren an und neben den Hochschulen gibt es eine lerUnkenrufenichtinGefahr.AuchimdigitalenRaum ReiheinnovativerkleinerundmittelständischerSprach- und im Umgang mit der Technologie wird sie derzeit technologieunternehmen,diesichtrotzMangelanmu- noch nicht vom Englischen verdrängt. Aber das kann tigemKapitalundentschlossenerForschungsförderung sichsehrschnelländern,wenndieTechnologieinKürze mitMüheundKreativitätimMarkthalten. diemenschlicheSprachebeherrscht.DurchFortschritte Zwar förderte Deutschland auch im letzten Jahrzehnt inderautomatischenÜbersetzungwirddieSprachtech- wichtigeEntwicklungeninderWeb-undSuchmaschi- nologie zur Überwindung der Sprachbarrieren beitra- nentechnologie, so z.B. im Großprojekt THESEUS, gen, aber sie wird nur diejenigen Sprachen verbinden, aberdiedeutscheSprachtechnologiewarhiernurmar- die in der digitalen Welt überlebt haben. Wo sie vor- ginalbeteiligt,sodassdiemeistenErgebnisseanHand handenist,kanndieSprachtechnologieauchkleineren derenglischenSprachedemonstriertwerden. SprachendenWeiterbestandsichern–wosiefehlt,kann BeialleninternationalenTechnologievergleichenzeigt selbsteinegroßeSpracheunterDruckgeraten. sich, dass die Ergebnisse für die automatische Analyse 3 2 UNSERE SPRACHEN IN GEFAHR: EINE HERAUSFORDERUNG FÜR DIE SPRACHTECHNOLOGIE WirsindZeugeneinerdigitalenRevolution,dieenorme (cid:13) Die Schaffung redaktioneller und bibliografischer Auswirkungen auf Kommunikation und Gesellscha Richtlinien stellte die ualität und Verfügbarkeit hat – die jüngsten Entwicklungen in der digitalen In- vonDruckmaterialsicher. formations- und Kommunikationstechnologie werden (cid:13) Die Entwicklung von Medien wie Buch, Zeitung, o mit Gutenbergs Erfindung der Druckerpresse ver- RadioundFernsehenbefriedigteganzunterschied- glichen.WassagtunsdieseAnalogieüberdieZukun licheKommunikationsbedürfnisse. der europäischen Informationsgesellscha und insbe- IndenvergangenenzwanzigJahrentrugdieInformati- sonderederunsererSprachen? onstechnologiezueinerAutomatisierungundVereinfa- chungzahlreicherProzessebei: DiedigitaleRevolutionistmitderErfindung derDruckerpressevergleichbar. (cid:13) Desktop-Publishing-Soware ist an die Stelle von SchreibmaschineundTextsatzgetreten. (cid:13) MicrosoPowerPointersetzteOverhead-Folien. Nach Gutenbergs Erfindung wurden echte Durchbrü- (cid:13) PerE-MaillassensichDokumenteschnellerversen- che im Kommunikations- und Wissensaustausch er- denundempfangenalsmiteinemFaxgerät. zielt, z.B. durch Luthers Bibelübersetzung in die Lan- dessprache. In den folgenden Jahrhunderten wurden (cid:13) SkypeermöglichtpreiswerteTelefonanrufeüberdas Kulturtechniken entwickelt, die die sprachliche Kom- InternetundvirtuelleKonferenzen. munikationunddenWissensaustauscherleichterten: (cid:13) DigitaleAudio-undVideo-Formateerleichternden AustauschvonMultimediainhalten. (cid:13) Die orthografische und grammatikalische Standar- (cid:13) Suchmaschinen bieten Zugriff auf Webseiten per disierunggroßerSprachenermöglichtedieschnelle Stichwortsuche. Verbreitungneuerwissenschalicherundintellektu- (cid:13) Onlinedienste wie Google Translate erzeugen ellerIdeen. schnellGrobübersetzungen. (cid:13) DieEntwicklungvonAmtssprachenermöglichtees (cid:13) Soziale Medien wie Facebook und Twitter erleich- denBürgern,innerhalbomalspolitischerGrenzen ternKommunikationundInformationsaustausch. miteinanderzukommunizieren. (cid:13) SprachübergreifenderAustauschwurdedurchLeh- All diese Anwendungen sind zweifellos hilfreich, aber renundÜbersetzenvonSprachenmöglich. noch lange nicht ausreichend, um eine nachhaltige, 4

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