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Text-Welten: Subjektivität und Erzählhaltung im Werk Arno Schmidts PDF

245 Pages·1991·11.376 MB·German
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Ulrich Sonnenschein Text-Welten Subjektivitat und Erzahlhaltung im Werk Arno Schmidts Ulrich Sonnenschein Text-Welten Subiektivitiit und Erziihlhaltung im Werk Amo Schmidts ~ 1.\(1 DeutscherUniversitatsVerlag ~ GABLER ·VIEWEG ·WESTDEUTSCHER VERLAG Die Deutsche Bibliothek - ClP-Einheitsaufnahme Sonnenschein, Ulrich: Text-Welten: Subjektivitat und Erzahlhaltung im Werk Arno Schmidts / Ulrich Sonnenschein. - Wiesbaden : Dt. Univ. Veri., 1991 (DUV : Literaturwissenschaft) Zugl.: Essen, Univ., Diss., 1991 ISBN-13: 978-3-8244-4092-4 e-ISBN-13: 978-3-322-86324-9 001: 10.1007/978-3-322-86324-9 Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann International. © Deutscher Universitats-Verlag GmbH, Wiesbaden 1991 Das Werk einschlief)lich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schOtzt. Jede Verwertung auf)erhalb der engen Grenzen des Ur heberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fOr Vervielfaltigungen, Ober setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verar beitung in elektronischen Systemen. ISBN-13: 978-3-8244-4092-4 "Kommt Ihr her aus der Luft, Steigt Ihr aus tiefem Meer, Schlaft Ihr in dunkler Gruft, Stammt Ihr vom Feuer her - nORING ist Euer Herr und Meister! Ihm sind gehorsam alle Geister!" Aroo Schmidt Aus dem Leben eines Fauns mit Wilhelm Hauff Das Gespensterschiff Inhalt Einleitung ................................... ............................. .......................................... 13 I. Voraussetzungen ........................................................................................ 17 1. Die Frage nach dem Subjekt ............................................................... 17 2. Realismusanspruch ............................................................................... 23 3. Die Macht des Textes ........................................................................... 27 4. Der Subjektbegriff bei Arno Schmidt ................................................ 29 II. Ieb-Erbaltungskunst ................................................................................. 39 1. Einsamer Ausblick Die Konstitution der Subjektivitat aus der Differenz zur Aul3enwelt ............................................................................................... 39 2. Identifikation und Differenz Die Konstitution der Subjektivitat in der Auseinandersetzung mit anderen Autoren ............................................................................. 68 III. Das Ieb im Text ......................................................................................... 107 1. Spiegelbildnisse Duplikation und Reprasentation des Selbst in Unverbindlich- keit ............................................................................................................ 107 1.1. Ouvertiire ......................................................................................... 109 1.2. Die geistige Dreifaltigkeit .............................................................. 114 1.3. Potenzierte Potenz .......................................................................... 121 1.4. Die Trennung der Herren-von der Damenwelt ........................ 125 1.5 Selbstzeugung -Das weibliche Ideal ............................................ 127 1.6. Tat Twam Asi -Die Lesbarmachung des Lebens..................... 131 2. Das Bild im Bild Hieronymus Bosch in "Abend mit Goldrand" ................................... 146 3. Vom Ich zur Chiffre Die Auflosung des lesend-schreibenden Ichs ................................... 164 4. Das Ich im witzigen Wortgeflecht Die humoristische Konzeption des Subjekts ..................................... 181 5. Lektiiregeschichten Die Mog1ichkeit literarischer Erfahrung ............................................ 1% -8 - IV. Schlu~ Aporien des Schreibens ........................................................................... 201 Anmerkungen .................................................................................................... 203 Literatur ............................................................................................................ 233 -9- Siglenverzeichnis Die Werke Arno Schmidts werden unter folgenden Abkiirzungen im Text zi tiert: Alex Alexander oder Was ist Wahrheit, in: Arno Schmidt: Das er zahlerische Werk in 8 Banden, ZUricher Kassette Bd. 1, Ziirich 1985. AmG Abend mit Goldrand, Eine MarchenPosse. 55 Bilder aus der UilEndlichkeit fUr Gonner der VerschreibKunst, Frankfurt/M. 1975. ASW Arno Schmidts Wundertiite, ZUrich 1989. B&M I Nachrichten von Biichern und Menschen 1, Zur Literatur des 18. Jahrhunderts, Frankfurt/M. 1980. (FT 1164) B&M n Nachrichten von Biichern und Menschen 2, Zur Literatur des 19. Jahrhunderts, Frankfurt/M.1981. (FT 1217) Bra Ha Brand's Haide, ZUricher Kassette Bd. 3, a.a.D. Briefe I Der Briefwechsel mit Alfred Andersch, Mit einigen Briefen von und an Gisela Andersch, Hans Magnus Enzensberger, Helmut HeiJ3enbiittel und Alice Schmidt, hrsg. v. Bernd Rau schenbach, ZUrich 1985. Briefe n Der Briefwechsel mit Wilhelm Michels, Mit einigen Briefen von und an Elfriede Bockelmann, Erika Michels und Alice Schmidt, hrsg. v. Bernd Rauschenbach, ZUrich 1987. Briefe ill Der Briefwechsel mit Werner Steinberg, Mit einer einleitenden Rezension und einem Nachwort von Werner Steinberg, Ziirich 1985. DiE Dichtergesprache im Elysium, in: Juvenilia, Bargfelder Ausga be, Werkgruppe I, Romane, Erzahlungen, Gedichte, Juvenilia, Studienausgabe Bd. 4/11, ZUrich 1988. DYA Dya Na Sore, Frankfurt/M. 1985. -10- ELEND Deutsches Elend, 13 Erkliirungen zur Lage der Nation, ZUrich 1985. Ent Enthymesis oder W.I.E.H., ZUricher Kassette Bd. 1, a.a.O. Erz Kleinere Erzahlungen -Gedichte, Bargfelder Ausgabe, Bd. 4/1, a.a.O. Faun Aus dem Leben eines Fauns, ZUricher Kassette Bd. 3, a.a.O. FEUER Griechisches Feuer, 13 historische Skizzen, Ziirich 1989. FOU Fouque und einige seiner Zeitgenossen, ZUrich 1987. Gad Gadir oder Erkenne dich selbst, ZUricher Kassette Bd. 1, a.a.O. Gel Die Gelehrtenrepublik, Kurzroman aus den RoJ3breiten, ebd., Bd.5. HERZ Das Lepthote Herz, 16 Erkiirungen zur Lage der Literatur, ZUrich 1987. JUL Aus julianischen Tagen, Frankfurt/M. 1979. (FT 1926) Julia Julia, oder die Gemalde, Szenen aus dem Novecento, ZUrich 1983. Juv Juvenilia, Bargfelder Ausgabe, Bd. 4111, a.a.O. Kaff Kaff auch Mare Crisium, Ziiricher Kassette Bd. 7, a.a.O. KiH Kiihe in Halbtrauer, ebd., Bd. 8. Kos Kosmas oder Vom Berge des Nordens, ebd., Bd.1, a.a.O. Lev Leviathan oder Die Beste der Welten, ebd., Bd. 2, a.a.O. LORD Nachrichten aus dem Leben eines Lords, 6 Nachtprogramme, Frankfurt/M. 1981. (FT 1622) SdA Die Schule der Atheisten, Novellen-Comodie in 6 Aufziigen, Frankfurt/M.1972. SIT Sitara oder der Weg dorthin, Eine Studie liber Wesen, Werk und Wirkung Karl Mays, Frankfurt/M. 1985. SmP Seelandschaft mit Pocahontas, Ziiricher Kassette Bd. 2, a.a.O. SS Schwarze Spiegel, ebd., Bd. 3. -11- StH Das steinerne Herz, Historischer Roman aus dem Jahre 1954, ebd., Bd. 4. TBZ Trommler beim Zaren, Karlsruhe 1966. TINA Tina oder fiber die Unsterblichkeit, Frankfurt/M. 1981. (FT 755) Ums Die Umsiedler, Ziiricher Kassette Bd. 2, a.a.D. VzZT Vorlaufiges zu Zettels Traum, Kassette mit zwei Langspielplat ten und Textheft, Frankfurt/M. 1977. ZKBh Beiheft zur Ziiricher Kassette, a.a.D. ZT Zettels Traum, Studienausgabe in 8 Banden, Frankfurt/M. 1986. Einleitung Alles Schreiben beginnt mit der Lektiire, und das gilt im besonderen Ma[3e fUr einen Autor wie Arno Schmidt. Ein gro[3er Leser war er immer, und le send hat er ein gro[3es Werk geschaffen, da[3 in seiner besonderen Form nicht nur die eigene SouveriiniHit, sondem auch die seines Schopfers unter Beweis stellen sollte. 1m Zusammenhang mit anderen Texten will Schmidt seine individuelle Besonderheit manifestieren und diese dem Leser als Rat sel vermitteln, will sich im Text verkleiden, um das, was er als den 'besseren Tell' seines Ichs betrachtete (vgl. ASW 5), zu offenbaren. 1m Text konstitu iert sich diese Subjektivitat als einziges Anliegen Schmidts. Der Humorist, der !roniker, der Sprachzertriimmerer und Wortweltschopfer konstruiert den Text als einen unterschiedlichen und will sich nicht unterwerfen. Immer ist auch der Protagonist ein sich selbst bejahendes Subjekt, dessen Lebens grundlage zur Schreibmotivation wird. In der Sprache, sei es als private Auf zeichnung in der Form des Tagebuchs oder als fiktiver Dialog, erhaIt sich der Held. Das Ich wird an die Sprache gebunden, die in ihrer Ausdrucksviel falt der Selbstbestatigung unterworfen sein solI. Die Variationen und Neu schOpfungen festgefahrener sprachlicher Strukturen sollen der verfeinerten Reprasentation dienstbar gemacht werden. Stattdessen aber stellt sich ein anderer Effekt ein. Der sprachliche Ausdruck, in seiner Bezeichnungsfunkti on nicht festzulegen, beginnt fiber seine eigene Irrealitat zu reflektieren und widersetzt sich dem sprechenden Subjekt. Der Autor wird als Tell der Fikti on entpersonalisiert und entsteht im Rezeptionsproze[3 als Funktion des Diskurses. Wird in Schmidts Prosa die Wahrheit der Dinge bezweifelt, Realitat als unbeherrschbare Objektwelt abgelehnt, so tritt die subjektive Apperzeption an deren Stelle und wird zum Inhalt des literarischen Werkes. Die Negation der Welt wird in der Apotheose des wahmehmenden Ichs zum Instrument des Authentizitatsbeweises. Das Denken, als Zentrum der menschlichen Exi stenz, bestimmt den Ausdruck, der im literarischen Text fixiert wird. Indem sich die Sprache jedoch erhebt, sich gegen die Referenzfunktion zur Wehr setzt, ihr Gemachtsein reflektiert und die Selbsthabe des schreibenden Sub jekts subvertiert, entsteht ein neuer Text als Lektiireerfahrung. Die Hierar-

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