Anja Karlshaus Boris Kaehler Hrsg. Teilzeitführung Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten in Organisationen Teilzeitführung (cid:2) Anja Karlshaus Boris Kaehler (Hrsg.) Teilzeitführung Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten in Organisationen Herausgeber AnjaKarlshaus BorisKaehler CologneBusinessSchool HochschuleMerseburg Köln,Deutschland Merseburg,Deutschland ISBN978-3-658-07054-0 ISBN978-3-658-07055-7(eBook) DOI10.1007/978-3-658-07055-7 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie;detaillier- tebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. SpringerGabler ©SpringerFachmedienWiesbadenGmbH2017 DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung,dienichtausdrücklich vomUrheberrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags.Dasgiltinsbesondere fürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundVerar- beitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkberechtigt auchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinnederWarenzeichen- undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermannbenutztwerdendürften. DerVerlag,dieAutorenunddieHerausgebergehendavonaus,dassdieAngabenundInformationenindiesem WerkzumZeitpunktderVeröffentlichungvollständigundkorrektsind.WederderVerlagnochdieAutorenoder dieHerausgeberübernehmen,ausdrücklichoderimplizit,GewährfürdenInhaltdesWerkes,etwaigeFehler oderÄußerungen. Lektorat:JulianeWagner GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier SpringerGableristTeilvonSpringerNature DieeingetrageneGesellschaftistSpringerFachmedienWiesbadenGmbH DieAnschriftderGesellschaftist:Abraham-Lincoln-Strasse46,65189Wiesbaden,Germany Vorwort FühreninTeilzeitist keinneues,abernochimmerein vernachlässigtesThema.Zwar ist esindenletzten Jahreninderwissenschaftlichen undpersonalpraktischenLiteraturver- stärkt aufgegriffen worden. Auch experimentieren mittlerweile viele Großunternehmen mit entsprechenden Formaten und Konzepten. Im Vergleich zu den Teilzeitquoten unter Belegschaften erscheint der Anteil von Führungskräften mit reduzierten Arbeitszeitver- einbarungenindesnochimmerverschwindendgering.DieshatseineGründe,mussaber keineswegssobleiben–undbeideswirdindiesemBuchsehrdeutlich. Der erste Teil unseres Herausgeberwerkes beschäftigt sich mit den Grundlagen und RahmenbedingungenderTeilzeitführung.InKap.1gebenwirselbsteinenÜberblicküber das Themenfeld und skizzieren den Stand der Forschung sowie der betriebswirtschaftli- chenPraxis. LenaHipp undStefan Stuthlegen inKap.2 dasempirischeFundamentfür einefaktenbasierteDiskussionvonTeilzeitführungundprüfenstatistischeZusammenhän- ge zwischen dem Phänomen Teilzeitführung und verschiedenen möglichen Einflussgrö- ßen.DenAspektderfamilienpolitischenBedeutungvonTeilzeitführungbeleuchtenDilek Kolat und Andrea Schirmacher in Kap. 3. Dabei bewerten sie die Arbeitszeit als eine entscheidendeKomponentezurVereinbarkeitvonFamilieundBeruf,sowohlfürFrauen als auch für Männer und mahnen Kulturveränderungenan. Kara Preedy zeigt in Kap. 4 denarbeitsrechtlichenRahmenderTeilzeitführungaufundgibteinenÜberblicküberdie relevanten Rechtsvorschriften sowie die aktuelle Rechtsprechung.In Kap. 5 analysieren Günther und Margit Vedder den Aspekt der Chancengleichheit zwischen Teilzeit- und Vollzeitführungskräften.SiedefinierengrundlegendeBegrifflichkeiten,beschreibenrele- vanteBefundeder Karriereforschungund berücksichtigendabeiqualitative Forschungs- ergebnisse.DasAutorentrioNinaBessing,MarcGärtnerundKatharinaSchiederigstellt im nachfolgenden Kap. 6 die empirischen Ergebnisse seines öffentlich geförderten For- schungs-Praxis-Projekts „Flexship“ vor. Die Autorinnen und der Autor beschreiben die VerbreitungverschiedenerTeilzeitführungsmodelle,NutzungsartenundrelevanteErfolgs- faktoren,aberauchmöglichestrukturelleundorganisationskulturelleHemmnisse.Sodann wirdinKap.7vonAngelaFauth-HerknerundStefanieWiebrockeinidealtypischerIm- plementierungsprozess von Teilzeitführung in Organisationen aufgezeigt. Dabei werden ChecklistenpräsentiertundLösungsansätzefürpotenzielleHinderungsgründevorgestellt. DerdarauffolgendeBeitragvonDésiréeLadwigundMichaelDomsch,diesichschonseit V VI Vorwort über 20 Jahren mit der Thematik Teilzeitführung auseinandersetzen, stellt Chancen und Risiken einer Implementierungvon Teilzeitführung einander gegenüber(Kap. 8). Dabei versteht das Autorenduo die Einführung von Teilzeitführung als Change-Management- Prozess und skizziert ein detailliertes Phasenmodell, welches von der Planung über die Implementierung bis hin zur Evaluierung reicht. Eine andere Perspektive nimmt Ger- da Köster in Kap. 9 ein, indem sie aus Sicht der betroffenen Teilzeitführungskräfte die Bedeutung relevanter persönlicher Kompetenzen für eine gelungene Umsetzung eines Teilzeitarrangementsbetont.Der ersteTeildesvorliegendenBuchesendetmiteinerkri- tischenBetrachtungdesPhänomensTeilzeitführungdurchOliverStettesinKap.10.Auf BasiseinerökonomischenBetrachtungundAnalyseverdeutlichter,welcheGrenzenTeil- zeitführungalsVereinbarkeitsinstrumenthabenmag. Der zweite Teil des BuchesenthältOrganisationsbeispieleausder Praxis. In Kap.11 beschreibtUlrikeRüßdenEinführungsprozessvonTeilzeitführungbeiderBarmeniaVer- sicherung.SiebetontdieNotwendigkeitderaktivenEinbindungallerbeteiligtenAkteure und Akteurinnen im Konzern und stellt bewährte Checklisten zur Verfügung. Am Bei- spielderCommerzbanklegenAngelikaBauernfeind,SabinePrößlundAlexandraWarkus in Kap. 12 die Teilzeitführungsvarianten„Top Sharing“und „Vertretermodell“dar,wel- chezumZielhaben,dieFührungskräftevoneinemTeilihrerAufgabenzuentlasten,um die gewünschte Arbeitszeitreduktion und das Arbeitspensum einer Führungskraft mit- einander zu vereinbaren. Im folgenden Kap. 13 stellt Angela Lechner Teilzeitführung bei der Daimler AG als Bestandteil eines umfassenden Diversity-Management-Ansatzes dar. In diesem Zusammenhang wird insbesondere auf eine ergebnisorientierte Arbeits- zeitkultur eingegangen, die eine flexible Gestaltung und Vereinbarung von Beruf und Privatlebenerlaubt.FlexibilitätundindividuelleAusgestaltungsmöglichkeitensehenauch Isabell Galvagni und Eva Voß als die zentralen Erfolgsvoraussetzungen für Teilzeitfüh- rung bei Ernst & Young, mittels derer der Heterogenität der Arbeitsbereiche Rechnung getragenwerdenkann(Kap.14).Dabeigehensieu.a.aufvorbereitendeKarrieremaßnah- men und unternehmenskulturelle Voraussetzungen ein, die sie an unternehmenseigenen Beispielen verdeutlichen. Sarah Rössler und Grit Renning schildern Teilzeitführung bei der HUK-Coburgals Bestandteil einer familienbewussten Unternehmens-und Personal- politik(Kap.15),mittelswelchersichdasUnternehmenalsattraktiverArbeitgeber–auch undgeradefürjüngereGenerationen–präsentierenkann.ImfolgendenKap.16wirdauf- gezeigt,dassTeilzeitarbeitauchbeiFührungskräftenimöffentlichenBereichmöglichist undbereitspraktiziertwird.AndreaJochmann-DölldiskutiertaufBasiseinerimAuftrag der Hans-Böckler-Stiftung erstellten Studie die Chancen und Risiken von Teilzeitfüh- rungskonzepten im Polizeivollzugsdienst und benennt unterstützende Maßnahmen einer gelungenen Einführung. In Kap. 17 schließlich zeigt Christine Kronenberg am Beispiel derStadtKölnauf,wieTeilzeitführungspeziellalsInstrumentzurFörderungderGender- Gerechtigkeit eingesetzt wird. Vor dem Hintergrund der Förderung egalitärer Partner- schaftenstehendabeivollzeitnaheBeschäftigungsformenimMittelpunkt.DerzweiteTeil desBuchesendetmiteinemPraxisbeispielderTUIDeutschlandGmbH.ChristianMeyen- bergundChristophSchinnerbeschreibeninKap.18denWegihresUnternehmensvonder Vorwort VII Anwesenheits- zur Leistungskultur und beleuchten dabei rund um den Schlüsselbegriff „Arbeitszeitsouveränität“möglicheErfolgsfaktorenvonTeilzeitführungsmodellen. UnserherzlicherDankgiltandieserStellezunächstdenAutorinnenundAutoren,de- renBeiträgewirhieraufgenommenhaben,weilsieunsinbesonderemMaßerelevantund veröffentlichungswerterscheinen. Des Weiteren danken wir Jana Grzegorz von der Co- logneBusinessSchoolfürihrehilfreicheUnterstützungbeiderTextaufbereitung,Juliane WagnervonSpringerGablerfürdiehervorragendeverlagsseitigeBetreuungundKathari- naHarsdorffürdasprofessionelleLektorat.OhnesiewäredasBuchnichtzurealisieren gewesen. Führen in Teilzeit stellt Organisationen, Führungskräfte und Mitarbeitende gleicher- maßenvorbesondereHerausforderungen,bietetihnenaberauchgroßartigeMöglichkeiten imHinblickaufeinenachhaltigeundproduktiveArbeitsgestaltung.GanzsicherwirdTeil- zeitführungin der Arbeitswelt derZukunftselbstverständlicher undakzeptiertersein als heute.MitdiesemBuchundmitunsererWebsiteteilzeitfuehrung.infomöchtenwirdazu beitragen. Köln/BerlinimOktober2016 AnjaKarlshausundBorisKaehler Inhaltsverzeichnis TeilI GrundlagenundRahmenbedingungenderTeilzeitführung 1 FühreninTeilzeit–ZumStandderDingeinTheorieundPraxis . . . . . 3 AnjaKarlshausundBorisKaehler 2 FührunginTeilzeit?–EineempirischeAnalysezurVerbreitung vonTeilzeitarbeitunterFührungskräfteninDeutschlandundEuropa . . 31 StefanStuthundLenaHipp 3 ZurfamilienpolitischenBedeutungvonFührung inflexiblenArbeitsmodellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 DilekKolatundAndreaSchirmacher 4 ArbeitsrechtlicheRahmenbedingungenderTeilzeitführung. . . . . . . . . 57 KaraPreedy 5 ChancengleichheitzwischenTeilzeit-undVollzeitführungskräften . . . . 69 GüntherVedderundMargitVedder 6 ReduzierteArbeitszeitinFührungspositionen:EmpirischeBefunde undErfolgsfaktoreninder360-Grad-Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . 83 NinaBessing,MarcGärtnerundKatharinaSchiederig 7 ImplementierungvonTeilzeitführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 AngelaFauth-HerknerundStefanieWiebrock 8 ChancenundRisikenbeiderImplementierungvonTeilzeitführung . . . 115 DésiréeH.LadwigundMichelE.Domsch 9 PersönlicheKompetenzenundunterstützendeRahmenbedingungen füreinegelungeneTeilzeitführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 GerdaKöster 10 Teilzeitführung–GrenzenundkritischeAspekte . . . . . . . . . . . . . . . 141 OliverStettes IX X Inhaltsverzeichnis TeilII OrganisationsbeispieleausderPraxis 11 PraxisbeispielBarmeniaVersicherungen:TeilzeitführungalsProzess . . 153 UlrikeRüß 12 PraxisbeispielCommerzbankAG: Top-SharingunddasVertretermodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 AngelikaBauernfeind,SabinePrößlundAlexandraWarkus 13 PraxisbeispielDaimlerAG:TeilzeitführungalsBestandteil einesumfassendenDiversity-Management-Ansatzes . . . . . . . . . . . . . 175 AngelaLechner 14 PraxisbeispielEY:FlexibilitätundindividuelleAusgestaltung alsErfolgsvoraussetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 IsabellGalvagniundEvaVoß 15 PraxisbeispielHUK-COBURG:TeilzeitführungimRahmen einerfamilienbewusstenUnternehmens-undPersonalpolitik . . . . . . . . 197 SarahRösslerundGritRenning 16 PraxisbeispielPolizei:EineFragederBalance . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 AndreaJochmann-Döll 17 PraxisbeispielderStadtKöln:TeilzeitführungalsInstrument zurFörderungderGendergerechtigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221 ChristineKronenberg 18 PraxisbeispielTUIDeutschlandGmbH:DerWeg vonderAnwesenheits-zurPerformancekultur . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 ChristianMeyenbergundChristophSchinner Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 Die Autorinnen und Autoren Angelika Bauernfeind arbeitet seit 1991 in der Commerz- bank und ist nach diversen Vertriebstätigkeiten in den HR- Bereichgewechselt.ZuihrenAufgabengebietengehörendie Gremienbetreuung und Schwerbehindertenarbeit sowie Per- sonalkompetenzen und flexible Arbeitsmodelle. Neben der Optimierung der Telearbeit hat sich Angelika Bauernfeind intensivmitdemThemaSabbaticalbeschäftigtundmitneu- enundindividuellenSabbatical-VariantendieAkzeptanzund denNutzungsgradimUnternehmenstarkausweitenkönnen. Siearbeitetselbstseit2002inTeilzeitundTelearbeit. Kontakt: E-Mail:[email protected] WeitereInformationenunter:https://www.commerzbank.de NinaBessingleitetdasGeschäftsfeldWirtschaftinderEAF Berlin und berät Organisationen seit über 15 Jahren zu Di- versity Management, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und flexiblen Arbeitsmodellen. Sie entwickelte für die EAF Berlin das Konzept des „Strategischen Mentoring“, welches sie im Programm „Karriere mit Kindern – Innovative Mo- dellefürFührungskräfteinderfrühenFamilienphase“inZu- sammenarbeit u.a. mit der Deutschen Bahn, der Deutschen Telekom, BASF und VW umsetzt. Nina Bessing ist außer- dem als Trainerin mit den Schwerpunkten Auftrittskompe- tenz,MachtspieleinOrganisationenundResilienztätig. Kontakt: E-Mail:[email protected] WeitereInformationenunter:www.eaf-berlin.de XI