Berg/Korb Analysis Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler Teil I Analysis Lehrstoffkurzfassung und Aufgabensammlung mit Lösungen Von Prof. Dr. Claus C. Berg und Prof. Dr. Ulf-Günther Korb unter Mitarbeit von $ahin Kocak und Klaus Richter 3., durchgesehene Auflage SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Berg, Claus C.: Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler I von Claus C. Berg u. Ulf-Günther Korb. Unter Mitarb. von Sahin Ko~ak u. Klaus Richter. - Wiesbaden : Gabler NE: Korb, Ulf-Günther: Teil 1. Analysis : Lehrstoffkurzfassung u. Aufgabensammlung mit Lösungen.- 3., durchges. Aufl- 1985. ISBN 978-3-409-95015-2 ISBN 978-3-322-87173-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-87173-2 1. Auflage 1975 2. Auflage 1976 Unveränderter Nachdruck 1983 3. Auflage 1985 © Springer Fachmedien Wiesbaden 1985 Ursprünglich erschienin bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1985 Alle Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische Vervielfaltigung des Werkes (Fotokopie, Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Vorwort Das vorliegende Buch versteht sich in erster Linie als eine Aufgabensammlung für Studenten der Wirtschafts wissenschaften und nicht als ein Lehrbuch. Vorlesungen der Autoren im Grundstudium der betriebswirtschaftliehen Fakultät der Universität Mannheim haben immer wieder ge zeigt, daß zwar kein Mangel an Lehrbüchern der Mathema tik herrscht, daß es aber häufig an adaequatem Obungs stoff fehlte, um das in den Vorlesungen vermittelte Wissen zu vertiefen und zu festigen. Die angebotene Auf gabensammlung soll diesem Bedürfnis der Studenten nach Obungsmöglichkeiten Rechnung tragen. Bei der Konzipierung der Aufgabensammlung zeigte sich sehr bald, daß eine Präsentation von Aufgaben ohne jeden Bezug zum Lehrstoff wenig sinnvoll ist. Lehrstoff und Aufgaben sind nicht trennbar, ohne daß beim Lehrstoff der Bezug zur praktischen Anwendung und bei den Aufgaben der Allgemeinheitscharakter der mathematischen Sätze und Regeln verloren geht. Eine gleichzeitige Berücksichtigung von Lehrstoff und Aufgaben zwingt jedoch zu einer Setzung von Prioritäten. Im Falle dieses Buches ist die Präsenta tion des Lehrstoffes wegen des Vorrangs der Aufgabensamm lung zu einer Kurzfassung reduziert worden, die die wesent lichen Sätze und Regeln ohne ausführliche Erklärungen und Ableitungen zusammenstellt. Eine solche Kurzfassung kann daher kein Lehrbuch und keine Vorlesung ersetzen. Sie bildet bestenfalls einen Rahmen, der einen Zusammenhang zwischen Lehrstoff und Aufgaben schafft und zur Beschäf tigung mit den Aufgaben anregt. Die Kurzfassung eines Lehrstoffs bringt jedoch noch weitere Probleme mit sich. So muß einmal ein nicht unerheblicher Teil mathematischer Grundkenntnisse vorausgesetzt werden. Andererseits zwingt auch die Straffung des Lehrstoffs dazu, detaillierte Be gründungen, Falluntersuchungen und Beweise auszulassen, die ein rigoroser und mathematisch präziser Ansatz fordern würde. Das wird dann beispielsweise beim Umgang mit dem Symbol ·~·, bei der partiellen Differentiation und bei der Integration deutlich. Wir haben diese Beschränkungen je doch bewußt in Kauf genommen, um aus der Kurzfassung des Lehrstoffs nicht doch wieder ein Lehrbuch werden zu lassen. Wir hoffen, mit diesem Buch einem allgemeinen studenti schen Bedürfnis Rechnung getragen zu haben. Zu Dank sind wir in erster Linie unseren Mitarbeitern Herrn §ahin Ko~ak und Herrn Klaus Richter verpflichtet, die eine Haupt last bei der Erstellung der Aufgaben und Lösungen getragen haben. Für kritische Stellungnahmen dürfen wir uns auch bei Herrn Dipl.-Kaufm. Jürgen Hörtig und Herrn Dipl.-Kaufm. Rainer Stadel bedanken. Das Manuskript wurde mit vieler Mühe von Herrn Klaus Richter und Herrn Bernhard Rieder er stellt, wofür wir uns ganz besonders bedanken. Für Schwächen und Fehler des Buches fühlen sich die Autoren selbstverständ lich allein verantwortlich. Claus C. Berg Ulf-Günther Korb Iobaltsverzeichnis 1. Grundlagen der Mengenlehre 5 1.1. Mengen 5 1.1.1. Der Mengenbegriff 5 1.1.2. Definitionen von Mengen 7 1.2. Mengenoperationen • •· 10 1.2.1. Vereinigung von Mengen 10 1.2.2. Durchschnitt von Mengen 11 1.2.3. Differenz von Mengen 12 1.2.4. Relationen zwischen Mengen 1 3 1.2.5. Kartesisches Produkt 14 1.3. Abbildungen von Mengen 15 1.3.1. Definitions- und Wertebereich 15 1.3.2. Injektive und surjektive Abbildungen 17 1.3.3. Umkehrung von Abbildungen 18 2. Die reellen Zahlen • 20 2.1. Das System reeller Zahlen • 20 2.1.1. Natürliche Zahlen und vollständige Induktion • 20 2.1.2. Ganze, rationale und irrationale Zahlen. 22 2.2. Ungleichungen, Intervalle und Betrag 25 2.2.1. Ungleichungen und Intervalle 25 2.2.2. Absoluter Betrag • 26 2.3. Folgen 21'3 2.3.1. Schranken und Grenzwerte 28 2.3.2. Arten von Folgen • 31 2.3.3. Rechnen mit Grenzwerten 34 . . . 3. Funktionen einer reellen Veränderlichen • 36 3.1. Funktionsbegriff und Funktionstgpen • • • 36 3.1.1. Funktion, Definitions- und ~ertebereich • 36 3.1.2. Die Umkehrfunktion • 38 3.1.3. Funktionstgpen • 40 3.2. Grenzwerte und Stetigkeit von Funktionen • 44 3.2.1. Grenzwert einer Funktion • 44 3.2.2. Stetigkeit einer Funktion •••••• 46 3.3. Asgmptoten, Pole, Konvexität • • 49 3.3.1. Asgmptotisches Verhalten von Funktionen • 49 3.3.2. Pole von Funktionen • • 51 3.3.3. Konvexität von Funktionen • • • • 52 4. Differentiation einer reellen Veränderlichen 54 4.1. Die Differentiation einer Funktion • • • 54 4.1.1. Der Differenzenquotient • • 54 4.1.2. Differentialquotient und Differenzierbarkeit einer Funktion • • 56 4.1.3. Das Differential • 61 4.2. Differentiationsregeln • • 62 4.2.1. Differentiation von f(x) = c und f(x) X 62 4.2.2. Differentiation der Summe zweier Funktionen 62 4.2.3. Differentiation des Produkts zweier Funktionen. • 63 4.2.4. Differentiation der Potenzfunktion. • 63 4.2.5. Differentiation des Quotienten zweier Funktionen 66 4.2.6. Differentiation einer inversen Funktion 68 4.2.7. Differentiation zusammengesetzter Funktionen • 68 4.2.8. Differentiation einer impliziten Funktion • 71 4.2.9. Höhere Ableitung einer Funktion ••• • 72 4.3. Differentiation ausgezeichneter Funktionen 73 o ••• 4. 3. J. Die Exponentialfunktion • 7 3 o • • 4.3.2. Die Logarithmusfunktion. o ••• o • o 75 4.3o3. Trigonometrische Funktionen o o o o o o o o 77 5o Relative Xnderungsraten und Elastizität von Funktionen 79 0 5.1o Relative Xnderungsraten 79 0 5.1.1. Der Begriff der relativen Xnderungsrate 79 o 0 5.1.2. ~konomische Beispiele o 0 0 79 5.2. Elastizität 82 o o o o 0 5.2.1. Der Begriff der Elastizität 8 2 o 0 5.2.2. Logarithmische Ableitung einer Funktion 84 o 0 6. Diskussion von Funktionen einer Veränderlichen 86 6.1. Grundanalyse 86 o o • o o 0 6.1.1. Definitions- und Wertebereich, Symmetrie 86 0 6.1.2. Asymptotisches Verhalten 89 0 0 6.1.3. Nullstellen 90 o o o o 6.2. Extremwerte und Wendepunkte • 92 6o2.1. Relative und absolute Extrema . 92 o 6.2.2. Notwendige Bedingung für relative Extrema 93 o 6.2.3. Konvexität einer Funktion •• • 95 6.2.4. Hinreichende Bedingung für relative Extrema • • • 96 6.2.5. Notwendige und hinreichende Bedingung für einen Wendepunkt 99 o • o • 0 0 7. Differentiation mehrerer reeller Veränderlicher. • 102 7.1. Partielle Differentiation einer Funktion zweier Veränderlicher •••••••••••••••••••• 102 7.1.1. Der Begriff der partiellen Differentiation ••• 102 7.1.2. ~konomische Beispiele ••••••••••• 107 7.2. Optimierung einer Funktion mehrerer Veränderlicher. .109 7.2.1. Optimierung ohne Nebenbedingungen .109 7.2.2. Optimierung mit Nebenbedingungen • • 111 8. Integration • • 11 3 8.1. Bestimmtes Integral. • 11 3 8.1.1. Definition des bestimmten Integrals • 11 3 8.1.2. Sätze über bestimmte Integrale. • 116 8.2. Unbestimmtes Integral. • 118 8.2.1. Definition des unbestimmten Integrals • 118 8.2.2. Integrationsregeln. • 118 8.3. Integrationsmethoden .120 8.3.1. Partielle Integration .1 20 8.3.2. Substitutionsmethode. .122 8.4. Uneigentliche Integrale. .124 8.4.1. Definition und Berechnung eines uneigentlichen Integrals • .124 8.4.2. akonomische Beispiele .126 9. Reihen .128 9.1. Definitionen und Arten von Reihen. .128 9.1.1. Der Begriff der Reihe .128 9.1.2. Arithmetische und geometrische Reihen .129 9.2. akonomische Anwendungen. .132 9. 2.1. Zinseszinsrechnung. • 132 9.2.2. Kapitalwertermittlung .134 Lösungen • • .136-217 1. Grundlagen der Mengenlehre 1.1. Mengen 1.1.1. Der Mengenbegriff Eine Menge ist die Zusammenfassung von bestimmten, wohlunter schiedenen Objekten. Die Objekte einer Menge bezeichnen wir als die Elemente der Menge. Schreibweise: aES heißt "a ist ein Element der Menge S ". a~S heißt "a ist kein Element der Menge S". S={a,b,c} heißt "die Menge s besteht aus den Ele menten a,b und c". S={a,b,c, .•. } heißt "die Menge s besteht aus den Elementen a,b,c und anderen Elementen". Man unterscheidet zwei Schreibweisen: Explizite Schreibweise: Die Elemente der Menge wer den aufgezählt. Implizite Schreibweise: Die Elemente der Menge wer den durch Bedingungen gekennzeichnet. Beispiel: Die Menge aller geraden Zahlen größer +1 und klei- ner +10 ist: A={2,4,6,B} Die Menge N der natürlichen Zahlen ist: N= { 1 , 2, 3 , 4 , ••• } Merke: Die Elemente einer Menge müssen voneinander ver schieden sein: Die endliche Folge 1,2,2,3,3,3,4 enthält die wohl unterschiedenen Objekte 1,2,3,4. Die Menge der Elemente dieser Folge ist daher {1,2,3,4}. 5