MartinG.Möhrle·RalfIsenmann(Hrsg.) Technologie-Roadmapping Martin G. Möhrle · Ralf Isenmann (Hrsg.) Technologie- Roadmapping Zukunftsstrategien für Technologieunternehmen 3., neu bearbeiteteund erweiterte Auflage 123 ProfessorDr.habil.MartinG.Möhrle PDDr.habil.RalfIsenmann UniversitätBremen InstitutfürProjektmanagementundInnovation(IPMI) Wilhelm-Herbst-Str.12 28359Bremen [email protected] [email protected] www.innovation.uni-bremen.de ISBN 978-3-540-74754-3 e-ISBN 978-3-540-74755-0 DOI 10.1007/978-3-540-74755-0 BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. ©2008Springer-VerlagBerlinHeidelberg DiesesWerkisturheberrechtlichgeschützt.DiedadurchbegründetenRechte,insbesonderedieder Übersetzung,desNachdrucks,desVortrags,derEntnahmevonAbbildungenundTabellen,derFunk- sendung, derMikroverfilmungoderderVervielfältigung aufanderenWegenundder Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,bleiben, auchbeinurauszugsweiser Verwertung,vorbehalten.Eine VervielfältigungdiesesWerkesodervonTeilendiesesWerkesistauchimEinzelfallnurindenGren- zendergesetzlichenBestimmungendesUrheberrechtsgesetzesderBundesrepublikDeutschlandvom 9.September1965inderjeweilsgeltendenFassungzulässig.Sieistgrundsätzlichvergütungspflichtig. ZuwiderhandlungenunterliegendenStrafbestimmungendesUrheberrechtsgesetzes. DieWiedergabe vonGebrauchsnamen, Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw. in diesem Buch berechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermannbenutztwerdendürften.SollteindiesemWerkdirektoderindirektaufGesetze,Vorschriften oderRichtlinien(z.B.DIN,VDI,VDE)Bezuggenommenoderausihnenzitiertwordensein,sokann derVerlagkeineGewährfürdieRichtigkeit,VollständigkeitoderAktualitätübernehmen.Esempfiehlt sich,gegebenenfallsfürdieeigenenArbeitendievollständigenVorschriftenoderRichtlinieninder jeweilsgültigenFassunghinzuzuziehen. Einbandgestaltung:deblik,Berlin GedrucktaufsäurefreiemPapier 987654321 springer.com Vorwort zur 3. Auflage Das Technologie-Roadmapping ist seinen Kinderschuhen entwachsen. Es hat sich seit den ersten Ansätzen in den späten 1970er Jahren zu einem vielseitig eingesetzten Instrument im Technologie- und Innovationsmanagement entwi- ckelt und seinen Nutzen in zahlreichen Einsatzfeldern unter Beweis gestellt. Heute gilt das Technologie-Roadmapping als ein robustes und praktikables Instrument, geeignet sowohl für Global Player und international tätige Groß- konzerne als auch für mittelständische und kleine Unternehmen. Die Bandbrei- te der Einsatzfelder umfasst betriebliche Funktionsbereiche und Einzelunter- nehmen, aber auch weitverzweigte Unternehmensverbünde in Form von Supply Chains, Wertschöpfungsketten sowie Kunden-Lieferanten-Netzwerken bis hin zu ganzen Industriebranchen, sogar im internationalen Maßstab. So dynamisch wie das Technologie-Roadmapping selbst hat sich auch das vor- liegende Buch zum Technologie-Roadmapping entwickelt: von einem schlanken Fachbuch in ersten Auflage (2002) über wesentliche Erweiterungen in der zwei- ten Auflage (2005) hin zum umfassenden Standardwerk, das nunmehr als voll- ständig durchgesehene und ergänzte Fassung in der dritten Auflage vorliegt (2008). Das Buch ist schwerpunktmäßig auf zwei Zielgruppen gerichtet. Für jede bietet es einen spezifischen Informationsnutzen: • Zunächst ist die Zielgruppe der praktisch Interessierten angesprochen, dar- unter z.B. Technologiemanager, FuE-Fachkräfte sowie Geschäftsführer in technologieintensiven Unternehmen, aber auch Entscheidungssträger in der Forschungs- und Technologiepolitik. Für diejenigen mit primär praxisorien- tiertem Hintergrund sind einerseits die anwendungsnahen Handreichungen zum Technologie-Roadmapping anzuempfehlen, v.a. zur inhaltlichen Orien- tierung und prozessualen Ausrichtung sowie zu dessen organisatorischen Institutionalisierung. Andererseits sind die vielfältigen Einsatzfelder und Anwendungsbeispiele des Technologie-Roadmapping von praktischem Nutzen, um z.B. aus erfolgreichen Implementierungen zu lernen. VI Martin G. Möhrle und Ralf Isenmann • In gleicher Weise richtet sich das Buch auch an die Zielgruppe der theoretisch Interessierten, insbesondere an Wissenschaftler in Forschung und Lehre, an Dozenten und Lehrende an den verschiedenen Bildungs- institutionen sowie an Studierende, die sich mit einem leistungsfähigen Technologie- und Innovationsmanagement insgesamt beschäftigen. Für diese Zielgruppe in Forschung, Lehre und Ausbildung bietet das Buch einen vertieften und kompetent aufbereiteten Überblick über die aktuelle Argumentationslandschaft zum Technologie-Roadmapping. Dieser Über- blick umfasst die konzeptionelle Fundierung ebenso wie Aspekte einer aus- gefeilten Methodik und die Verknüpfung des Technologie-Roadmapping mit anderen Instrumenten und Managementansätzen. Die dritte Auflage enthält als zentrale Neuerung eine aktuelle Übersicht über Software-Werkzeuge zur Unterstützung des Technologie-Roadmapping und damit eine wesentliche Ergänzung. Mit den zunehmend komplexeren Anwen- dungen steigen die Anforderungen an das Technologie-Roadmapping beson- ders dann, wenn es im Tagesgeschäft verankert und nicht ausschließlich als Projekt in einer Workshopsequenz betrieben werden soll. Zur Erstellung, Visualisierung, Pflege und Aktualisierung der Technologie-Roadmaps sowie zu deren Fortschreibung, Auswertung und Weiterverarbeitung bietet sich eine Unterstützung durch Software-Werkzeuge an. Sie können das Technologie- Roadmapping in vielfältiger Weise erleichtern. Bremen, im Oktober 2007 MARTIN G. MÖHRLE und RALF ISENMANN Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen des Technologie-Roadmapping.............................................................. 1 von Prof. Dr. MARTIN G. MÖHRLE und PD Dr. RALF ISENMANN 2 Aufbau des Buches...................................................................................................... 17 von Prof. Dr. MARTIN G. MÖHRLE und PD Dr. RALF ISENMANN Teil I: Inhaltliche Orientierung und prozessuale Ausrichtung für das Technologie-Roadmapping 3 Technologie-Früherkennung in multinationalen Unternehmen: Ergebnisse einer empirischen Untersuchung.......................................................... 31 von Prof. Dr. HANS DIETMAR BÜRGEL, Prof. Dr. GUIDO REGER und Dipl.-Kfm. RENÈ ACKEL-ZAKOUR 4 Methoden der Technologie-Früherkennung und Kriterien zu ihrer Auswahl........................................................................................................ 59 von Dr. ECKHARD LICHTENTHALER 5 Methoden der Zukunftsforschung – Langfristorientierung als Ausgangspunkt für das Technologie-Roadmapping.............................................. 85 von Dr. KARLHEINZ STEINMÜLLER 6 Unternehmensstrategische Auswertung der Delphi-Berichte.............................. 107 von Dr. KERSTIN CUHLS und Prof. Dr. MARTIN G. MÖHRLE 7 Ein Tag im Leben des Marketingleiters X. im Jahre 2010...................................... 135 von Dr. ERWIN SCHMIETOW VIII Inhaltsverzeichnis Teil II: Kernwerkzeuge des Technologie-Roadmapping 8 Strategische Planung mit Roadmaps – Möglichkeiten für das Innovationsmanagement und die Personalbedarfsplanung ............................. 145 von Prof. Dr.-Ing. DIETER SPECHT und Dr. STEFAN BEHRENS 9 Explorative Technologie-Roadmaps – Eine Methodik zur Erkundung technologischer Entwicklungslinien und Potenziale .................... 165 von Prof. Dr. HORST GESCHKA, Dipl.-Wirtsch.-Ing. JOCHEN SCHAUFFELE und Dipl.-Wirtsch.-Ing. CLAUDIA ZIMMER 10 TRIZ-basiertes Technologie-Roadmapping ....................................................... 189 von Prof Dr. MARTIN G. MÖHRLE 11 Formen forschungsbezogener Technologie-Roadmaps .................................... 209 von Prof. Dr. MARTIN G. MÖHRLE 12 Software-Werkzeuge zur Unterstützung des Technologie-Roadmapping ...... 229 von PD Dr. RALF ISENMANN 13 Science fiction für Banker – Dr. Tech und das Elektronische Portmonee ....... 269 von Dr. HEINER DIEFENBACH Teil III: Integration des Technologie-Roadmapping in umfassendere Management-Ansätze 14 Gesamtkonzept zur langfristigen Steuerung von Innovationen – Balanced Innovation Card im Zusammenspiel mit Roadmaps ........................ 279 von Dr. RAINER VINKEMEIER 15 Der Roadmapping-Ansatz als integrative Planungsmethode im Rahmen eines situationsgerechten Time-to-Market Management ............. 297 von Prof. Dr. MICHAEL NIPPA und Dipl.-Kfm. FABIO LABRIOLA 16 Innovation Business Plan im Hause Siemens – Portfolio-basiertes Roadmapping zur Ableitung Erfolg versprechender Innovationsprojekte ...... 325 von Dr. BABAK FARROKHZAD, Dipl.-Ing. CLAUS KERN und Dr. THILO FRITZHANNS 17 Technologie-Roadmapping zur Planung und Steuerung der betrieblichen Forschung und Entwicklung ......................................................... 353 von Dipl.-Ing. THORSTEN LAUBE und Dipl.-Wirtsch.-Ing. THOMAS ABELE 18 Integration der Technologieplanung in die strategische Geschäftsfeldplanung mit Hilfe von Roadmaps ....................................................................................... 387 von Prof. Dr.-Ing. DIETER SPECHT und Dr. STEFAN BEHRENS 19 Space Travelling im Jahr 2013 oder: Von Hesses Steppenwolf zum Höhlengleichnis Platons .............................................................................. 397 von Dr. BIRGID S. KRÄNZLE Inhaltsverzeichns IX Teil IV: Intensivierte Anbindung der Kundenperspektive an das Technologie-Roadmapping 20 Über den Beitrag systemdynamischer Modellierung zur Abschätzung technologischer Evolution ............................................................. 409 von Prof. Dr. Dr. RAINER SCHWARZ und Dipl.-Kfm. JÖRN W. EWALDT 21 Technikvorausschau mittels Repertory-Grid-Verfahren: Methodik und Praxisbeispiel ................................................................................ 427 von Prof. Dr. DANIEL BAIER und Dr. THOMAS KOHLER 22 Mike Dorton, Virtualität und Kulturfilter ............................................................ 443 von Dr.-Ing. TILO PANNENBÄCKER Teil V: Anwendungsbeispiele für Technologie-Roadmapping 23 Technologie-Roadmapping in der staatlich geförderten Forschungs- planung: Erkenntnisse aus der Anwendung in europäischen Verbund- forschungsprojekten ............................................................................................... 457 von Prof. Dr.-Ing. KLAUS-DIETER THOBEN und Dipl.-Oec. JENS ESCHENBÄCHER 24 Aktualisierung von Technologie-Roadmaps - Eine Fallstudie aus der Luftfahrttechnik ............................................................. 477 von Dr. RAINER VINKEMEIER 25 Technologie-Roadmapping in Softwareunternehmen - Eine Fallstudie bei Insiders Technologies ........................................................... 489 von Dipl.-Wirtsch.-Ing. WERNER WEISS und Dr. STEPHAN STUHLMANN Teil VI: Widmung und Dank 26 Widmung ................................................................................................................ 509 von Prof. Dr. MARTIN G. MÖHRLE und PD Dr. RALF ISENMANN 27 Dank ......................................................................................................................... 513 Autoren .................................................................................................................... 515 1 Grundlagen des Technologie- Roadmapping Martin G. Möhrle und Ralf Isenmann Betriebliche Technologiemanager haben ein vielfältiges Aufgaben der Aufgabenspektrum: Sie sind für den Erwerb, die Bewah- Technologiemanager rung, den Schutz sowie die Verwertung technologischer Kompetenz zuständig und tragen darüber hinaus die Verantwortung für die möglichst robuste und markt- zugewandte technologische Positionierung ihres Unter- nehmens (vgl. zu den Umfängen des Technologiemana- gement BROCKHOFF 1998; WOLFRUM 1994; GERPOTT 1999). Aus diesem Aufgabenspektrum resultieren die Wünsche nach einer Prognose der zeitlichen Entwicklung von Technologien samt ihren häufig heterogenen Verknüp- fungen sowie der Ableitung von Maßnahmen, die der Erhaltung bzw. Verbesserung der technologischen Positi- on eines Unternehmens dienlich sind. Eine ideale Klammer zwischen den beiden letztgenannten Aufgaben bildet das Technologie-Roadmapping. • Das Technologie-Roadmapping knüpft an die Meta- Metapher Straßenkarte pher einer Straßenkarte an. In gewisser Weise be- trachtet man damit ein Unternehmen als Fahrzeug, das sich auf einer Reise durch teils bekanntes, teils unbekanntes Gelände befindet und dessen Leitung (d. h. der Fahrer) bei der Navigation zu unterstützen ist. • Das Technologie-Roadmapping wird in zahlreichen Zahlreiche Formen Formen in den Unternehmen angewendet, reichend von der rein internen, häufig vor Außenstehenden wohlgehüteten Betrachtung bis hin zur wettbewerbs- strategisch kommunizierten Kundeninformation. Die Reichhaltigkeit der betrieblichen Anwendung belegen u. a. die Beispiele von Motorola (vgl. WILLYARD, MC- CLEES 1987), von Philips (vgl. GROENVELD 1997) und aus der Aluminiumindustrie (vgl. THE ALUMINIUM ASSOCIATION 1997). 2 Martin G. Möhrle und Ralf Isenmann • In fünf großen Teilen wird das Technologie-Road- mapping im vorliegenden Buch erschlossen. Erfahre- ne Autoren geben Auskunft (i) über die prozessuale Orientierung und inhaltliche Ausrichtung des Tech- nologie-Roadmapping, (ii) über seine verschiedenen Kernansätze, (iii) über die Einbettung in umfassen- dere Management-Ansätze, (iv) über die geeignete Integration kundenorientierter Aspekte sowie (v) über die erfolgreiche Anwendung dieses Instruments in verschiedenen Feldern. Ein kleines Kunstwerk als Analogiespender Analogie zur Straßenkarte Jeder, der einmal eine größere Überlandtour mit dem Auto geplant hat, hat schon einmal ein kleines Kunst- werk in Händen gehalten: eine Straßenkarte (engl. Roadmap). Schon eine ganz gewöhnliche Straßenkarte zeigt: • welche Orte es in einem bestimmten Gebiet gibt, • wie stark die Vernetzung zwischen diesen Orten ist, • wie groß die Orte sind und ggf. welche innere Struk- tur sie haben, • wie weit es bis zu diesen Orten von einem Bezugs- punkt aus ist, • welche Orte benachbart sind und welche entfernt voneinander liegen, • ob zwischen den verschiedenen Orten direkte Ver- bindungen bestehen oder ob Umwege in Kauf ge- nommen werden müssen, • wie belastbar die Straßen zwischen den einzelnen Orten sind (Autobahn, Bundesstraße, Landstraße), • ob besondere Schwierigkeiten (Fähre, Eisenbahn- übergang) zu überwinden sind, um zu einem Ort zu gelangen, • welche Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern existieren (Flughäfen, Bahnhöfe, Schiffshäfen) und • schließlich: welche Charakteristika (Flüsse, Höhen- lage, Bewuchs) die Landschaft der Straßenkarte auf- weist. Physisch greifbare Vielfalt Vielleicht war es diese fast physisch greifbare Vielfalt, die inzwischen Führungs- und Fachkräfte in vielen Un- ternehmen zum Anfertigen von Roadmaps für Techno- logien angeregt hat. Die Analogie zwischen dem, was im