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Technologie der Werkstoffe: für Studenten des Maschinenbaus und der Verfahrenstechnik ab 1. Semester PDF

229 Pages·1983·7.358 MB·German
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Preview Technologie der Werkstoffe: für Studenten des Maschinenbaus und der Verfahrenstechnik ab 1. Semester

Aus dem Programm ________ __ Werkstoffkunde Werkstoffkunde und Werkstoffprufung, w. von WeiBbach Technologie der Werkstoffe, von J. Ruge Praktikum in Werkstoffkunde, von E. Macherauch Werkstoffkunde fur Elektroingenieure, von P. Guillery, R. Hezel und B. Reppich Einfuhrung in die Rontgenfeinstrukturanalyse, von H. Krischner Theorie und Praxis der Rontgenstrukturanalyse, von E. K. Wolfel Einfuhrung in die Elektronenmikroskopie, von M. von Heimendahl Vieweg --------------- JOrgen Ruge Technologie der Werkstoffe fOr Studenten des Maschinenbaus und der Verfahrenstechnik ab 1. Semester Mit 266 Bildern und 50 Tabellen 3., durchgesehene Auflage Friedr. Vieweg &S ohn Braunschweig/Wiesbaden CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Ruge, Siirgen: Technologie der Werkstoffe: flir Studenten d. Maschinenbaus u. d. Verfahrenstechnik ab 1. Sem.jJiirgen Ruge. - 3., durchges. Auf!. - Braunschweig;Wiesbaden: Vieweg, 1983. (Un i-Text) ISBN-13: 978-3-528-23021-0 e-ISBN-13: 978-3-322-89460-1 DOI:I0.I007/978-3-322-89460-1 Prof. Dr.-Ing. Jiirgen Ruge ist Inhaber des Lehrstuhls ftir Schweif,technik und Werkstofftechnologie der Technischen Universitat Braunschweig Verlagsredaktion: Alfred Schubert, Willy Ebert 1. Auflage 1972 2. Auflage 1979 3., durchgesehene Auflage 1983 Aile Rechte vorbehalten © Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1983 Die Vervielfiiltigung und Ubertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder, auch flir Zwecke der Unterrichtsgestaltung, gestattet das Urheberrecht nur, wenn sie mit dem Verlag vorher vereinbart wurden. 1m Einzelfall mull. tiber die Zahlung einer Gebiihr flir die Nutzung fremden geistigen Eigentums entschieden werden. Das gilt flir die Vervielfaltigung durch aile Verfahren einschliell.lich Speicherung und jede Ubertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bander, Platten und andere Medien. III Vorworf Die Werkstofftechnologie ist ein Teilgebiet der Werkstoffwissenschaften. Der Ausdruck "Technologie" als Begriff bedarf dabei einer neuen Definition, da er z.Z. in unterschiedlicher Bedeutung verwendet wird. Hier solI unter Werkstoff technologie die Lehre von der Erzeugung und Verarbeitung der Werkstoffe zu Halb-und Fertigfabrikaten verstanden werden. Das Buch wendet sich in erster Linie an Studenten der Ingenieurwissenschaften und lehnt sich an eine entsprechende Vorlesung an, die yom Verfasser am Institut fur Schwe~technik und Werkstofftechnol~gie der TU Braunschweig gehalten wird. Der Zwang zur Stoffbegrenzung ftihrt dazu, da~ die Nichteisenmetalle trotz ihrer Bedeutung nur gestreift werden konnen. Da die Maschinenbaustudenten in den ersten Semestern vorwiegend mit naturwissenschaftlichen Grundlagen konfron tiert werden, hinter denen die Ingenieurwissenschaften zunachst zuriicktreten miissen, wurde besonderer Wert darauf gelegt, die Fragen der Werkstofftechnologie moglichst praxisnah zu gestalten. Dies kommt insbesondere zum Ausdruck in der Behandlung der ftir die Massenfertigung bedeutsamen spanlosen Umformverfahren, der Gie~ereitechnik und der Materialpriifung. Dagegen konnten die spangebenden Umformverfahren und die Schwe~technik nicht beriicksichtigt werden. Das au~er­ gewohnlich umfangreiche Bildmaterial solI das Verstandnis fUr den dargebotenen Stoff erleichtern und dem Studenten unnotige Zeichenarbeit ersparen. Herm Dr.-Ing. W. Hermkind sowie meinen Mitarbeitem, den Herren Dipl.-Phys. H.-D. Wallheinke und H. Wasle sei ftir ihre Unterstlltzung bei Abfassung und Korrektur des Manuskriptes herzlich gedankt, desgleichen Frau G. Kater ftir die Anfertigung der GefUgeaufnahmen und Herrn P. Schindler fUr die Herstellung der zahlreichen Zeichnungen. Dem Verlag schlie~lich, insbesondere HermA. Schubert, gilt mein besoriderer Dank fur sorgfaltige Drucklegung und angenehme Zusarnmen arbeit. Braunschweig, im Juli 1971 Jiirgen Ruge IV Vorwort zur 2. Auflage FUr die zweite Auflage wurde eine verlinderte Gllederung gewlihlt, urn den ,,roten Faden" deutlich werden zu lassen, der von den wichtigsten werkstoffkundlichen Grundlagen tiber die Werkstoftherstellung und Werkstoffprtifung sowie die Weiterverarbeitung zu Halbzeugen und Fertigfabrikaten bis zur Anwendung ftihrt. Nicht verandert dagegen hat sich der Zweck des Buches als vorlesungsbegleitende Unterlage fUr Studenten der Ingenieurwissenschaften. AIle Kapitel wurden auf den neuesten Stand gebracht und tells gestrafft, tells erglinzt, wo bei darauf geachtet wurde, den Gesamturnfang nicht zu vergro~ern. Erganzungen finden sich bei der Stahlherstellung (Gasreduktionsverfahren, OBM-Konverter, AOD-Verfahren, Vakuurngu~), bei der Behandlung der NE-Metalle (Leichtmetalle, Hartmetalle), der nicht metallischen Werkstoffe (keramische Werkstoffe, Kunststoffe: Verformungsverhalten bei Erwarmung, elektrostatische Aufladung, neue Fluorkunststoffe, Schaurnstoffe, Metallisie ren von Kunststoffen). 1m Bereich Werkstoffprmung wurde DIN 50 145 berfrcksichtigt und bei der Weiterverarbeitung die thermomechanische Behandlung erwlihnt. Kurze Abschnitte tiber Pulvermetallurgie, Bandgie~en und Gie~wa1zen wurden eingeftigt. Neu sind Obersich ten tiber das SchweiBen, Laten und Kleben von Metallen sowie die entsprechenden Ftige verfahren fUr Kunststoffe. 1m tibrigen wurden bei der Oberarbeitung neue Normen ebenso berfrcksichtigt wie die konsequente Anwendung der physikalisch-technischen Ma6einheiten des SI-Systems (Systeme International d'Unites) gem~ dem Gesetz tiber Einheiten im Mef3wesen yom 2. Jull 1969. Jiirgen Ruge v I nhaltsverzeichnis 1 Der Begriff "Wetkstofftechnologie" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......... . 2 Einfiihrung in die Wetkstoffkunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2.1 Kristallisationsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2.2 Entstehung von Kristallen ............................... 3 2.3 Bindekrafte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2.4 Platzwechsel, Leerstellen, Diffusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.5 Legierungen.... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.5.1 Zustandsschaubilder fUr Zweistofflegierungen ............. 9 2.5.2 Zustandsschaubilder fur Dreistoffsysteme ................ 20 3 Das Eisen-Kohlenstoff~chaubild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 25 3.1 Erstarrungs-und Umwandlungsvorgange bei Stahl . . . . . . . . . . . . . . .. 26 3.2 Erstarrungs-und Umwandlungsvorgange bei we~em Gu~eisen ....... 27 3.3 Erstarrungs-und Umwandlungsvorgange bei grauem Gu~eisen . . . . . . .. 28 4 Gefiige und Warmebehandlung von Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 30 4.1 Gefuge ............................................ 30 4.2 Warmebehandlung .................................... 31 4.3 Kennzeichnung der Werkstoffe ............................ 39 5 1m Maschinenbau iibliche Stable ............................... 46 5.1 Unlegierte Baustahle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 46 5.2 Legierte Stahle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 48 5.3 Stahlgu~ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 55 6 Gefiige, Warmebehandlung und Eigenschaften von G~isen . . . . . . . . . . . .. 56 6.1 Gu~eisen mit Lamellengraphit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 56 6.2 Temperg~ ......................................... 57 6.3 G~eisen mit Kugelgraphit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 58 VI I nhaltsverzeichnis 7 HersteUung von Eisen und Stahl ............................... 60 7.1 Erzeugung von Roheisen ................................ 60 7.1.1 Eisenerz ............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 60 7.1.2 Koks ........................................ 62 7.1.3 Zuschlage .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 63 7.1.4 Hochofen ........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 64 7.1.5 Erzeugnisse des Hochofens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 69 7.1.6 Entwicklungstendenzen irn Hochofenbau ................ 71 7.1.7 Andere Verfahren zur Erzreduktion und Herstellung von Roheisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 72 7.2 Stahlherstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 73 7.2.1 Chemische Vorgiinge beirn Frischen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 73 7.2.2 Frischverfahren ................................. 74 7.2.3 Vergie~en von Stahl .............................. 79 8 1m Maschinenbau iibliche Nichteisenmetalle (NE-Metalle) . . . . . . . . . . . . . .. 86 8.1 NE-Leichtmetalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 86 8.2 NE-Schwermetalle .................................... 87 8.3 Hartmetalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 88 9 Nichtmetallische Werkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 89 9.1 Reine und abgewandelte Naturstoffe ........................ 89 9.2 Synthetische Kunststoffe - Plaste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 89 9.2.1 Kunststoffherstellung ............................. 90 9.2.2 Der innere Autbau der Kunststoffe .................... 93 9.2.3 Eigenschaften der Kunststoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 97 9.2.4 Die wichtigsten Kunststoffe und ihre Anwendung . . . . . . . . . .. 103 9.2.5 Weichmacher, Gleitmittel, Fiillstoffe, Antistatika ........... 117 9.2.6 Schaumstoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 118 9.2.7 Metallisieren von Kunststoffen ....................... 118 10 Werkstoffpriifung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 119 10.1 Priifverfahren ohne Zerstorung des Werksttickes ................. 119 10.2 Priifverfahren mit Zerstorung des Werksttickes ....... . . . . . . . . . .. 119 10.2.1 Priifung der physikalischen Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . .. 119 10.2.2 Priifung der mechanisch-technologischen Eigenschaften . . . . . .. 119 10.2.2.1 Der Zugversuch ........................... 119 10.2.2.2 Der Druckversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 126 10.2.2.3 Der Biegeversuch .......................... 128 10.2.2.4 Die HiirteprUfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 129 10.2.2.5 Der Kerbschlagbiegeversuch .. . . . . . . . . . . . . . . . .. 132 10.2.2.6 Der Dauerschwingversuch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 134 10.2.2.7 Der Zeitstandfestigkeitsversuch . . . . . . . . . . . . . . . .. 143 I nhaltsverzeichnis VII 11 Verarbeitung metallischer Werkstoffe ........................... , 146 11.1 Warmfonngebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 146 11.1.1 Werkstoffverhalten beim Umfonnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 146 11.1.2 Verfahren zur Warmformgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 149 11.1.2.1 Schmieden .............................. 149 11.1.2.2 Wannwalzen ............................. 152 11.1.2.3 Herstellung von nahtlosen Rohren . . . . . . . . . . . . . .. 159 11.1.2.4 Herstellung von geschweiEten Rohren . . . . . . . . . . . .. 161 11.1.2.5 Strangpressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 162 11.1.2.6 Herstellung von Vberziigen auf Stahl ............. 164 11.1.2.7 Pulvermetallurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 165 11.2 Kaltfonngebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 166 11.2.1 Biegeurnfonnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 166 11.2.2 Tiefziehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 169 11.2.3 Streckziehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 170 11.2.4 Driicken .................................... " 170 11.2.5 Draht-, Stangen-und Rohrziehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 171 11.2.6 Flie6pressen ................................... 173 11.2.7 Kaltwalzen .................................... 174 11.2.8 Hochgeschwindigkeitsumfonnen (Hochenergieumfonnen) .. . .. 175 11.3 Gie6ereitechnik ....... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 176 11.3.1 Werkstofffragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 176 11.3.1.1 Gu6eisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 177 11.3.1.2 NE-Metalle .............................. 179 11.3.2 Das Modell .................. ".................. 179 11.3.3 Die Fonn ..................................... 179 11.3.4 Nachbehandlung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 187 11.3.5 Regeln fUr den Konstrukteur und Gie6erei-Ingenieur . . . . . . . .. 188 11.3.5.1 Stoffgerechter Entwurf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 188 11.3.5.2 Gief.\gerechter Entwurf ...................... 190 11.3.5.3 F onngerechter Entwurf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 194 11.4 SchweiEen, Loten und -Kleben von Metallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 196 11.4.1 Schwei6en von Metallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 196 11.4.2 Loten von Metallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 200 11.4.3 Kleben von Metallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 200 VIII Inhaltsverzeichnis 12 Verarbeitung der Kunststoffe ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 201 12.1 Spanlose Umformung .................................. 201 12.2 Spangebende Umformung ............................... 204 123 Schwe~en und Kleben von Kunststoffen ..................... 204 12.3.1 Schwei6en von Kunststoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 204 123.2 Kleben von Kunststoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 205 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 206 Sachwortverzeichnis ............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 208 1 Der Begriff "Werkstofftechnologie" Unter Werkstofftechnologie soll die Lehre von der Erzeugung der Werkstoffe und ihrer Verarbeitung zu Halb-und Fertigprodukten verstanden werden. Man unterscheidet: a) Chemische Technologie (= chemische Umwandlung der Rohstoffe in Werkstoffe). b) Mechanische TechnoTogie (= mechanische Verarbeitung der Werkstoffe; Formgebung). 2 Einfilhrung in die Werkstoffkunde Je nach Anordnung der Atome sind feste K6rper amorph (z.B. Glas) oder kristallin (z.B. Metalle) aufgebaut. Der Nachweis der kristallinen Struktur der Metalle gelang 1912 Max von Laue und seinen Mitarbeitern durch R6ntgenstrahlinterferenzen. Dies war m6glich, weil die Wellenlange der R6ntgenstrahlen urn 10-8 cm liegt und die Atomabstande einige 10-8 em betragen. Bei bekannter Wellenlange A der R6ntgenstrahlen lassen sich Abstand und Anordnung der Atome im Gitter errnitteln. Die kleinste Einheit, die den Aufbau bestimmt, ist die Elementarzelle (EZ). FUgt man an eine solche Elementarzelle in den drei Richtungen des Raumes weitere hinzu, so erhalt man das Raumgitter. Die Kantenllinge der Elementarzelle nennt man die Gitterkonstante, Ebenen, die in gleichmiiBigen Abstanden mit Atomen besetzt sind, Netzebenen. 2.1 Kristallisationsformen Die meisten Metalle erstarren im kubischen oder im hexagonalen System. Kubisch primitives Gitter (kommt in der Natur nicht vorl), Bild 1 Zahl der Atome je EZ: 1 Koordinationszahl (Zahl der nachsten Nachbarn, d.h. Zahl der Atome, die von einem Atom den ktirzesten, gleich gro~en Abstand aufweisen): 6 Raumerflillung RE: 52 % VEZ = a3 V Kugel = 34" 1Tr3; mI. t r ="a2 w.u d VKugel =1 T6a 3 Bild 1 Kubisch primitives Gitter

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