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Technischer Lehrgang Motorkraftstoffe PDF

34 Pages·1992·5.597 MB·German
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ESSOA.G. Postfach 600620 Kapstadtring 2 2000 Hamburg 60 UrsprOnglich veroffentlicht in der Reihe "Technische leergangen" unter dem Titel "Motorbrandstoffen" von Educatieve en technische uitgeverij DELTA PRESS BV, Overberg, gem. Amerongen, Niederlande. © 1991 by Educatieve en technische uitgeverij DELTA PRESS BV, Overberg, gem. Amerongen, Niederlande Deutsche Obersetzung: unitext® GmbH, Berlin Aile Rechte vorbehalten © Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig / Wiesbaden, 1992 Der Verlag Vieweg ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann International. Das Werk und aile seine Teile sind urhe berrechtlich geschOtzt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelasse nen Hi.llen bedarf deshalb der schriftli chen Einwilligung des Verlages. Gedruckt auf siiurefreiem Papier ISBN-13: 978-3-528-04834-1 e-ISBN-13: 978-3-322-86806-0 001: 10.1007/978-3-322-86806-0 Motorkraftstoffe Inhalt In Fahrzeugmotoren kannen verschiedene 1 Allgemeine Einteilung der Kraftstoffe 2 Kraftstoffe verwendet werden. Welcher Kraft- 1.1 Einteilung nach dem Aggregatzustand bei Raumtemperatur und -druck 4 stoff einzusetzen ist, wird durch die Art des 1.2 Allgemeine Merkmale von Kraftstoffen 5 Motors (Otto- oder Dieselmotor) bestimmt, 1.3 Rohal, die Basis der Kraftstoffe weil jeder spezifische Anforderungen stellt. 2 Erdgas 8 Vor allem der Dieselmotor ist in der Lage, 2.1 Einleitung 8 ohne groBe Probleme mit den verschieden- 2.2 Erdgas als Motorkraftstoff 8 sten Kraftstoffen zu arbeiten. 3 LPG 8 3.1 Einleitung 8 3.2 Herstellung 8 In diesem Lehrgang werden ausschlieBlich 3.3 Eigenschaften 8 die Kraftstoffe fur Otto- und Dieselmotoren 3.4 Vorschriften 11 behandelt, die aus Rohal oder dessen 4 Benzin 12 4.1 Einleitung 12 Nebenprodukten erzeugt werden. 4.2 Produktanforderungen 13 Fur jeden Kraftstoff werden zunachst die 4.3 Herstellung 22 Anforderungen an seine problem lose Anwen- 4.4 Anwendungsbereiche und Probleme 23 dung diskutiert. 5 Petroleum 24 Dabei geht es um die an die Produkte zu 6 Dieselkraftstoff 25 stellenden Forderungen sowie um die sich 6.1 Einleitung 25 6.2 Qualitatsanforderungen an Dieselkraftstoff 26 daraus ergebenden Konsequenzen fur ihre 6.3 Herstellung 30 Herstellung und Zusammensetzung. 6.4 Additive fUr Dieselkraftstoff 30 6.5 Anwendungsbereiche fur Dieselkraftstoff Danach wird die Herstellung und Anwendung und seine Grenzen 30 der Produkte dargestellt. Angesprochen 6.6 Vorschriften und Trends 31 werden auch die dabei auftretenden Proble- 7 Alternativen 32 me. 7.1 Kraftstoffe aus Kohlevergasung 32 7.2 Alkohole 32 AbschlieBend behandeln wir auch die Pro- duktvorschriften, sofern solche bestehen. 2 Allgemeine Einteilung der Kraftstoffe 1 Allgemeine Einteilung der Kraftstoffe Bild 1.1 BohrplalHorm der NAM in der Nordsee (Esso-Shell) Kraftstoffe, auBerhalb von Motoren Brennstoffe genannt, sind Stoffe oder Stoffmischungen, mit denen Warmeener gie erzeugt wird. Zumeist bestehen sie aus den Elementen Kohlenstoff und Wasser stoff. In dieser Schrift beschaftigen wir uns mit Kraftstoffen auf Erdblbasis. Bei ihrem Ver brauch wird chemische Energie in thermi sche Energie durch eine Reaktion mit Sauerstoff umgewandelt, bei der War me freigesetzt wird. Ein Idealkraftstoff muBte folgende Bedin gungen erfulien: 1. Die produzierbare Warmeenergiemen ge je Massen- und Volumeneinheit muB mbglichst groB sein. 2. Aus Sicherheitsgrunden muB sich der Beginn der chemischen Reaktion gut steuern lassen. 3. Der Kraftstoff muB raumsparend gela gert werden kbnnen. Daher werden flussige Kraftstoffe gegenuber gasfbr- migen bevorzugt. Bild 1.2 Montage einer Bohrplattform. Ein Teil wird zu seinem Standort geschleppt Allgemeine Einteilung der Kraftstoffe 3 4. Bei der Lagerung von Kraftstoffen mussen die gewunschten (oder not wendigen) Temperaturen und Drucke ohne groBen Aufwand realisiert wer den kbnnen. 5. Die Produkte und die Reaktionspro dukte, die beim Verbrauch entstehen, mussen umweltfreundlich sein. Es zeigt sich, daB es wegen der Gegen satzlichkeit dieser Anforderungen keinen Idealkraftstoff aus Kohlenwasserstoffpro dukten geben kann. Bei der Behandlung der verschiedenen Kraftstoffe werden wir das verdeutlichen. Generell besteht folgendes Problem: Kraftstoffe mit einem hohen Energiegehalt (viel Wasserstoff im Verhaltnis zu Kohlen stoff) sind bei Raumtemperatur und -druck gasfbrmig und erfUllen damit nicht Forderung 3. Kraftstoffe lassen sich wie folgt einteilen: - nach ihrem Aggregatzustand, Bild 1.3 Eine Fordereinrichtung, mit der 01 aus der Erde gepumpt wird - nach ihrer Anwendung. In dieser Schrift ist eine Einteilung nach dem Aggregatzustand gewahlt worden. Bild 1.4 Mit Dampf und anderen HilfsmiHeln laBt sich selbst schweres 01 fordern. Bild 1.5 Wurde 01 gefunden, muB eine Bohrung Gezeigt wird eine Anlage in Kanada AufschluB iiber Menge und mogliche Gewinnung geben 4 Allgemeine Einteilung der Kraftstoffe 1.1 Einteilung nach dem Aggregatzustand bei Raumtemperatur und -druck Brenn-bzw. Kraftstoffe aus Mineralbl gibt es in gasfbrmiger und flussiger Form. Gasformig Dazu zahlen: - Erdgas mit einem Siedepunkt von 111 oK (-162°C), - Propan mit einem Siedepunkt von 228 oK (-45 °C), - LPG (eng I. liquefied petroleum gas, Flussiggas), ein Gemisch aus Propan und Butan, mit einem von der Zusam mensetzung abhiingigen Siedepunkt zwischen 228 oK (- 45°C) und 273 oK (0C), sowie - Butan mit einem Siedepunkt von 273 oK (O°C). Aile diese Kraftstoffe lassen sich in Fahr zeugmotoren einsetzen. Je niedriger der Siedepunkt, desto hbher ist der Heizwert je Kilogramm, aber desto grbBere Vorkeh rungen sind auch bei der Lagerung im flussigen Zustand erforderlich. Bild 1.6 Fur den Roholtransport werden meist Tanker elngesetzt Fli.issig Dazu gehbren: Benzin, Kerosin (oder Petroleum), Stochlometrisches Dieselkraftstoff, Luft-Kraflstollverhallnis Leichtes Heizbl, Schweres Heizbl 100% 100% Die flussigen Kraftstoffe bestehen aus Kohlenwasserstoffmolekulen verschiede ner Art und GrbBe. Dadurch haben sie keinen Siedepunktwie 75 75 ein Stoff aus gleichen Molekulen, sondern 'c": einen Siedebereich, den wir spater genau '" ~ er diskutieren werden. Das ist ein Tempe (cI:l c: raturbereich, in den die Siedepunkte der .§ 0 0 50 gj verschiedenen Molekule fallen. E 50 'E "§ w Aufgrund der Verfahren, mit denen in ~ ~~ Otto-bzw. Dieselmotoren der Kraftstoff mit .(Q25) ~(5 einer Zundquelle bzw. durch Selbstzun 2 25 25 dung gezundet wird, werden an Benzin und Dieselkraftstoff besondere Anforde rungen an die Zundeigenschaften ge stell1. co Mitunter wird auch Kerosin als Kraftstoff in Dieselmotoren verbrannt, wenn der o 11 13 15 17 19 21 schadliche AbgasausstoB durch strenge lelt_ Luft-Kraftstoffgemisch _ mager Vorschriften geregelt ist (z. B. im Bergbau unter Tage und in Stadtbussen). In diesem Fall mussen dem Kraftstoff Bild 1.7 Relative Emissionen als Funktlon des Lult-Kraltsloffverhiiltnlsses zusatzlich Additive gegen einen zu star- Allgemeine Einteilung der Kraftstoffe 5 ken VerschleiB der Kraftstoffpumpe zuge in ihrer Funktion beeintrachtigen kannen. fugt werden. Naturlich muB der Kraftstoff auch wasser Leichtes Heizal ist dem Dieselkraftstoff frei sein. Kraftstoffe fur Ottomotoren dur sehr ahnlich und wird auch hier und da fen keinen Belag in der Einspritzduse als solcher eingesetzt. Da es normalerwei bilden, um den Ansaugweg nicht zu se fUr Hausheizungsanlagen bestimmt ist, beeintrachtigen. Wichtig fUr aile Motor wird es hier nicht weiter behandelt. kraftstoffe ist ein maglichst niedriger Ein sehr zahflussiges 01 ist das Schwere Schwefelgehalt, damit die S02-Menge in Heizal. Man verwendet es in groBen, den Abgasen maglichst klein ist und langsamlaufenden Dieselmotoren auf Motorschaden infolge von Korrosion ver Schiffen und in stationaren Anlagen, mieden werden. wobei es jedoch vorgewarmt werden muB, um ausreichend flussig zu sein. Auch auf diesen Kraftstoff wird nicht we iter einge BUd 1.8 Molekiilaufbau von Methan oder Erdgas gangen. 1.2 Allgemeine Merkmale von Kraftstoffen Heizwert Der spezifische Heizwert Hu (fruher unte rer Heizwert genannt) und der spezifische Brennwert Ho (fruher mit oberer Heizwert bezeichnet) bzw. die Verbrennungswarme sind GraBen fur den Energiegehalt von Kraftstoffen. Die GraBe Hu ist um die Verdampfungswarme des im Abgas ent haltenen Wasserdampfes geringer als der Brennwert Ho. 1st der Heizwert des Kraft stoffes gering, so beeinfluBt dieses den BUd 1.9 Molekiilaufbau von Ethanol oder kon Laderaum, das Ladegewicht und den zentriertem Alkohol Aktionsradius negativ, d. h., fUr dieselbe Menge Energie ist ein graBerer Tankraum notwendig. Die Motorleistung wird u. a. yom Heizwert des Kraftstoff-Luft-Ge mischs bestimmt. Verdampfungswarme von Benzin Der Kraftstoff muB im Vergaser teilweise verdampfen. Dabei entzieht er der Umge bung War me, die Verdampfungswarme, und folglich kommt es zu einer Tempera turerniedrigung. Durch diesen Tempera turruckgang kann es bei einer bestimmten Temperatur der AuBenluft (etwa + 2 bis + 8 0c) und einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 65% zum Gefrieren von Wasser im Vergaser kommen: Wasserdampf in BUd 1.10 Molekiilaufbau von Isooktan oder 2,2,4- der angesaugten Luft kondensiert, gefriert Trimethylpentan, dem Isooktan mit der ROZ 100 und behindert in Form von Reif oder Eis die Funktion des Lufttrichters oder der Regelklappe. Mit einem Additiv im Kraft stoff oder entsprechenden konstruktiven Anpassungen im Luftansaugbereich laBt sich dem vorbeugen. Sauberkeit Kraftstoffe mussen frei von festen Verun reinigungen sein, da diese die Leitungen, Pumpen, Zerstauber usw. blockieren oder 6 Allgemeine Einteilung der Kraftstoffe 1.3 Rohal, die Basis der Kraftstoffe Rohbl kommt in ganz unterschiedlicher Beschaffenheit vor. Es kann dunn- oder dickflussig sein. bernsteinfarben oder schwarz. geruchlos oder schweflig rie chend. Zum einen beruht der Unterschied zwischen den Sorten auf ihrer Herkunft, die von reinen Meeresorganismen bis hin zu Stoffen auf dem Festland reichen kann. Auch die geochemische Entwicklung kann solche Unterschiede verursachen. Manche aus den Tiefen der Erde stam mende Ole wurden einer naturlichen Krackung -einer Spaltung von Molekulen in kleinere Teile - unterzogen, wodurch sie spezifisch leichter wurden. Andere wieder um wurden durch Oxidationen oder Bak terien beeinfluBt. die fUr ein hbheres spe zifisches Gewicht sorgten. AuBerdem hat die Migration vom Muttergestein zum Speichergestein die Eigenschaften des Rohbls mitunter verandert. Diese Unterschiede berucksichtigt der Betreiber einer Raffinerie bei der Auswahl der Rohble. Er versucht, seine Raffinerie 1 2 3 kapazitaten und die Rohbleigenschaften mit dem Bedarf des von ihm belieferten Marktes optimal in Einklang zu bringen. Mit anderen Worten: Er wird leichtere Ole wahlen, wenn seine Raffinationsanlage 4 5 6 nur einfach und der Bedarf an Benzin hoch ist, und schwerere Ole, wenn sich die Nachfrage vor allem auf Dieselbl oder Heizbl konzentriert oder wenn er uber Umwandlungsanlagen (Konversionsan lagen) verfugt, z. B. eine Krackanlage oder eine COKER-Anlage, um aus sol chen schweren Olen mehr Benzin herstel len zu kbnnen. Allgemeine Einteilung der Kraftstoffe 7 Einige Beispiele fiir Rohiile: 1 Surachani: das klassische Rohal aus dem russi schen Kaukasusgebiet. Hell, sehr leicht und frei von Schwefel; so rein, daB man es fruher direkt in Medi kamenten verarbeitete. 2 Arabian Light: das 01 aus dem Nahen Osten, nach dessen Preis sich die Olpreise anderer Sorten hii.ufig ausrichten. Besitzt einen mittleren Schwefel gehalt und wird zu Benzin, Flugzeugtreibstoff, Die selkraftstoff, Leichtem Heizol, Schwerem Heizol und Ausgangsstoffen fur Schmierol verarbeitet. Es ist etwa in der Mitte zwischen einem leichten und einem schweren Rohal einzuordnen. 3 Barrow Island, Australien: ein leichtes Rohal, das nur sehr wenige schwere Produkte enthii.lt. 4 Nordsee, Brent: 01 mit geringem Schwefelgehalt und mittlerer Dichte. Liefert Benzin, Flugzeugtreib stoff, Dieselkraftstoff, Leichtes Heizol und Schweres Heizol. Auch diese Sorte wird hii.ufig fu r die Preis findung anderer Ole herangezogen. 5 Arabian Heavy: schwefelreiches Rohal mit einem hohen Anteil schwerer Fraktionen. Ohne Umwand lungsverfahren kann hieraus nur wenig Benzin, Dieselkraftstoff und Leichtes Heizol produziert wer den. Es wird hii.ufig zur Produktion von Bitumen eingesetzt. 6 Pennsylvania: noch ein "klassisches" Rohal. Fruher hii.ufig als Ausgangsstoff fur Schmierol ver wendet. 7 8 9 7 Boscan: ein bekanntes venezolanisches 01, das zu den schwersten der Welt zii.hlt. Kann kaum zu Benzin verarbeitet werden, wird aber fur hochwer tige Bitumensorten verwendet. 10 11 12 8 Allamount: dieses 01 aus Utah ist stark paraffin haltig und bei normalen Temperaturen fest. Man verarbeitet es zu Benzin und Leichtem Heizol und kann es sogar im Kamin wie Holz verbrennenl 9 Minas: ein weiteres paraffinreiches 01 aus Sumatra, das bei normalen Temperaturen ebenfalls fest ist. Enthii.lt fast keinen Schwefel, liefert aber nur ein geringwertiges Benzin. 8 Erdgas LPG 2 Erdgas 3 LPG 2.1 Einleitung H H H H H H H Erdgas ist ein Gas, das in groBen Mengen I I I I I im Erdboden vorkommt. Gr6Btenteils H-C-C-C-H H-C-C-C-C-H besteht es aus Methan (CH4), dem kleinst I I I I I m6glichen Kohlenwasserstoff, wie in Bild H H H H H H H 1.8 dargestellt. a Propan b Bulan 2.2 Erdgas als Motorkraftstoff H H H Wegen des relativ hohen Wasserstoffan H-C-C-C-H teils im Methan ist Erdgas ein ausgezeich neter Motorkraftstoff. Sein Heizwert je H H Kilogramm liegt h6her als der jeder ande ren Kohlenwasserstoftverbindung. Erd H-C-H gas hat eine gute Klopffestigkeit. 1m Otto I motor kommt es praktisch nie zum Klop H fen, womit sich auch das Risiko von c Isobulan Motorschaden verringert. Nachteilig im Einsatz als Fahrzeugkraft stoff ist der sehr niedrige Siedepunkt von Bild 3.1 ac. -162 Daher erfordert das Erdgas kostspielige MaBnahmen, um es zu ver flussigen. Praktisch laBt es sich nur als 3.1 Einleitung 12% der Personenwagen und leichten Flaschengas mitfuhren, was den Aktions Lastwagen mit LPG. radius begrenzt. LPG ist die Abkurzung fUr Liquified Petro Zukunftig wird die LPG-Nutzung haupt 1m gasf6rmigen Zustand kann es ohne leum Gas, zu deutsch: verflussigtes Erd61- sachlich von der Finanzpolitik in Holland weiteres fur stationare Motoren verwendet gas. Es handelt sich hierbei um ein bzw. in Europa bestimmt sein. werden. Daher ist Erdgas fUr solche Moto Gemisch aus hauptsachlich drei Kohlen ren auch verbreitet. wasserstoffen: Propan (C3Hs), Butan und Isobutan (jeweils C4H1Q). 3.2 Herstellung Deren physikalische Eigenschaften erlau ben es, das Gemisch bei einem Druck von LPG kann auf verschiedenen Wegen etwa 20 bar zu verflussigen. hergestellt werden. Am gebrauchlichsten Oamit eignet sich LPG als Motorkraftstoff, ist die Produktion aus Erd61 in Raffinerien. weil durch seine flussige Lagerung in AuBerdem wird LPG bei der Erd61- und Drucktanks eine groBe Energiemenge Erdgasf6rderung gewonnen. raumsparend konzentriert werden kann Fur die Olgesellschaften stellt LPG oft ein (die Flussigkeit ben6tigt 250mal weniger Nebenprodukt dar, das in Abhangigkeit Platz als das Gas). So wird ein Aktions von der Nachfrage mitunter auch als radius m6glich, der dem von Motoren Heizgas fur Gasherde verwendet wird. nahekommt, die mit Benzin oder Diesel In manchen Gegenden, z. B. in Algerien, kraftstoff betrieben werden. werden bei der Erd61f6rderung groBe Schon vor dem 2. Weltkrieg wurde LPG Gasmengen freigesetzt. Da es vor Ort oder Flussiggas in Nordamerika als nicht genutzt werden kann, wird dieses Motorkraftstoff verwendet. Gas abgefackelt, d. h. in der Atmosphare Motoren, die mit LPG fahren, sind stets verbrannt. Nur ein Teil wird durch Kuh modifizierte Benzinmotoren. Von einer lung und Verdichtung verflussigt und Fachfirma werden ein zusatzlicher Tank, exportiert. LPG-Leitungen und ein Verdamp fer/Druckregler eingebaut. Der Motor laBt sich leicht von Benzin auf LPG und 3.3 Eigenschaften umgekehrt umstellen. In Europa ist LPG nur in den Niederlanden LPG besteht hauptsachlich aus Propan seit Beginn der funfziger Jahre als Kraft (C3Hs), normalem Butan sowie Isobutan stoff eingefuhrt. Wegen der niedrigen (beide C4H1Q). Daneben sind in geringen steuerlichen Belastung, der nur eine Mengen Ethan (C2H6), Pentan (C5H12) und geringfugig h6here Kraftfahrzeugsteuer die ungesattigten Verbindungen Propen gegenubersteht, wurde LPG schnell po und Butene enthalten. pular. 1988 fuhren in Holland bereits etwa Die Eigenschaften von LPG werden von LPG 9 seiner Zusammensetzung stark beein fluBt. In seiner niederlandischen Zusam mensetzung (etwa 50% Propan, 25% Butan und 25% Isobutan) hat LPG im Vergleich mit Benzin folgende Eigenschaf ten: mehr Energie je Masseneinheit, aber aufgrund der geringen Dichte 21 % weniger Energie je flussiger Volumenein heit, hbheres stbchiometrisches Luft-Kraft stoffverhaltnis auf Massenbasis, wesentlich hbhere Research-Oktanzahl, hbhere Motor-Oktanzahl. AuBerdem hangt der Dampfdruck von LPG stark von der Temperatur und Zusammensetzung abo In der folgenden Tabelle sind einige Eigenschaften von Propan, Butan, Isobu tan und einem Durchschnittsbenzin an gegeben. Neben diesen Eigenschaften ist LPG durch folgendes gekennzeichnet: Es bildet mit Luft ein gutes Gemisch, auch bei ungunstigen Lufttemperaturen und Betriebsbedingungen des Motors (Winter wetter, haufiger Stadtverkehr oder viele Kurzstrecken). Dadurch wird BUd 3.2 Fraktionlerkolonnen (Esso-Raffinerie Rotterdam) • Schmierbl weniger durch Kraftstoff ver dunnt, was den MotorverschleiB senkt und die Lebensdauer des Schmierbls verlangert; • der AusstoB schadlicher Abgase wie Kohlenmonoxid und Kohlenwasser stoffen niedriger. (Basis: ohne Kataly sator) LPG entwickelt hbhere Verbrennungs temperaturen bei Teillast, weil der ver dampfende Kraftstoff nicht kuhlend auf das Gemisch und das EinlaBsystem wirkt. LPG zeigt gegenuber Benzin einen Lei- stungsabfall bei Vollast, weil der gasfbrmi ge Kraftstoff im EinlaBsystem mehr Volu Propan Butan Isobutan Benzin men beansprucht als Benzin in nur teil Spez. Gewicht, flussig, bei 15°C kg/m3 500-510 570-580 550-560 720-730 weise verdampfter Form. Spez. Gewicht. gasfbrmig. bei 273 K und 1,013 bar kg/m3 2,0 2,7 2,5 Dampfdruck bei -18°C bar 2,6 0,5 0,7 bei +21 °C bar 8,5 2,2 3,1 bei +38 °C bar 13,0 3,5 5,0 0,5-0,9 Siedepunkt bei 1,013 bar °C -42 - 0,5 - 12 30-210 Unterer Heizwert (Ho) kJ/kg 46100 45500 45400 43000 Unterer Heizwert, flOssig kJ/1 23300 26200 25000 31200 Stbchiometrisches Luft- Kraftstoflverhii.ltnis m3/m3 24,1 31,9 31,9 Stbchiometrisches Luft- Kraftstoflverhii.ltnis 15,6 15,4 15,4 14,8 ROZ MOZ Research-Oktanzahl kg/kg 112 94 100 90-99 Motor -Oktanzahl 97 89 98 80-90 Propan 103,2 80,0 Hauptbestandteile Masse-% 82C,18H 83C,17H 83C,17H 86C,14H Butan 99,7 77,9 Verbrennungstemperatur °C 470 365 365 300-400

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