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Technische Interaktionskontexte: Aspekte einer sozialwissenschaftlichen Theorie der Mensch-Computer-Interaktion PDF

331 Pages·1992·5.143 MB·German
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Christian Hartmann Te chnische Interaktionskontexte Aspekte einer sozialwissenschaftlichen Theorie der Mensch-Computer-Interaktion Christian Hartmann Technische Interaktionskontexte Aspekte einer sOlialwissenschaftlichen Theorie der Mensch-Computer-Interaktion I:'\n DeutscherUniversitats Verlag ~ ~ GABLER' VIEWEG 'WESTDEUTSCHER VERLAG Die Deutsche Bibliothek - ClP-Einheitsaufnahme Hartmann, Christian: Te chnische Interaktionskontexte : Aspekte einer sozialwissenschaftlichen Thearie der Mensch-Computer Interaktion / Christian Hartmann. - Wiesbaden : Dt. Univ. Veri., 1992 (DUV : Sozialwissenschaft) lugl.: Hannover, Univ., Diss., 1990 Der Deutsche UniversitOts-Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann International. © Deutscher Universitats-Verlag GmbH, Wiesbaden 1992 Dos Werk einschlieBlich oller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Ur heberrechtsgesetzes ist ohne lustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Dos gilt insbesondere fUr Vervielfaltigungen, Ober setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver arbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf chlararm gebleichtem und saurefreiem Papier ISBN-13: 978-3-8244-4108-2 e-ISBN-13: 978-3-322-86315-7 001: 10.1007/978-3-322-86315-7 Inhalt Einleitung 11 Kapitell: Einfiihrung in die zugrundegelegte Fragestellung: Die gesellschaftliche Dimension der Mensch-Computer-Interaktion ..................... 21 1.1 Subjekt-Objekt-Verhliltnisse in Mensch-Computer-Systemen: die Entstehung eines KontingenzbewuBtseins am Beispiel der Computerkunst ................ 26 1.2 Die Mensch-Computer-Interaktion als Medium von Vergesellschaftungsprozessen ...... . 50 Kapitel2: Arbeit und Informationstechnik: Erosionen des Marxschen Arbeitsbegriffs 59 2.1 Der Arbeitsbegriff von Marx: der Doppelcharakter von konkreter und abstrakter Arbeit ........ . 67 2.1.1 Aspekte der Strukturaffinitlit von Wissenschaft und Kapital 74 2.2 Das Modell der reellen Subsumtion in den industriesoziologischen Untersuchungen des Frankfurter Instituts fiir Sozialforschung . . . . . . . 78 2.3 Die Reduktion des Subsumtionsmodells auf das Problem eines materialistischen Technikbegriffs .......... 94 2.4 Ubeclegungen zum Marxschen Begriff der abstrakten Vergesellschaftung ... 100 5 2.5 Systemtheoretische Reinterpretation des Zusammenhangs von Vergesellschaftung und Subjektivitiit ........... 104 2.6 Aspekte der Mensch-Computer-Interaktion im KOntext von Sozial-und Systemintegration . 111 Kapitel3: Die Mensch-Computer-Interaktion zwischen zweckrationalem und kommunikativem Handeln .....•.... 121 3.1 Aspekte des zweckrationalen Handelns in der Theorie Max Webers ...... . 122 3.2 Mensch-Maschine-Systeme im Funktionskreis instrumentellen Handelns ........... . 126 3.3 Handlungsstrukturen in simulierten Interaktionskontexten ....... . 131 3.4 Der Umgang mit Programmsystemen als Interaktion 136 3.5 Handlungsorientierung versus Handlungskoordination. Von einer Theorie des zweckrationalen Handelns zu einer Theorie des kommunikativen Handelns ............ 141 Kapitel4: Natiirlichsprachliche Kommunikation als Modell der Mensch-Computer-Interaktion 151 4.1 Schnittstellen als Interaktionsfeld zwischen Mensch und Computer ..... . 153 4.2 Natiirlichsprachliche Schnittstellen 158 4.2.1 Die Funktionsweise einer natiirlichsprachlichen Programmkomponente ........... . 160 4.2.2 Anwendungsgebiete fUr natiirlichsprachliche Schnittstellen ................. . 163 4.3 Grundsiitzliche Probleme bei der Simulation natiirlicher Sprache ............. . 165 4.4 Modelle fUr die Simulation von Kommunikationsverhalten: Das Konzept der "formalen Kommunikation" ....... 169 6 4.4.1 Die Bedeutung von Erkliirungskomponenten bei natiirlichsprachlichen Schnittstellen ....... 176 4.4.2 Das Problem einer kontrollierten Verstiindigung bei natiirlichsprachlichen Schnittstellen ......... 181 KapitelS: Analyse der Mensch-Computer-Interaktion vor dem Hintergrund sprechakttheoretischer Uberlegungen 191 5.1 Die Theorie des kommunikativen Handelns 192 5.2 Die Sprechakttheorie als Modell menschlicher Kommunikation 201 5.3 Sprechakttheoretische Untersuchung der Mensch-Computer-Interaktion ...... . 212 5.3.1 Typ 1: Der "BEFEHL" als Ausloser einer ereignisorientierten Interaktion 213 5.3.2 Typ 2: Die "ERKLARUNG" als Beispiel einer konzeptorientierten Interaktion . . . . . . . . . 217 5.4 Die Mensch-Computer-Interaktion im Spanungsfeld von Sozialintegration und technischer Integration 225 Kapitel6: Systemtheoretische Analyse technisierter Interaktionskontexte 233 6.1 Der Begriff des sinnverarbeitenden Systems 236 6.2 Der Begriff des maschinellen Systems ... 245 6.3 Die unterschiedlichen Verarbeitungsweisen von sinnverarbeitenden und maschinellen Systemen 250 6.4 Technisierung von Interaktionskontexten als Kommunikationsproblem. Aspekte der Theorie der Kommunikationsmedien ............ . . . . . 253 6.5 Der Ausgangspunkt fUr die Technisierung von Interaktionskontexten: Schematisierbare Codestrukturen ......................... 260 7 Kapitel7: Resiimee und Ausblick: Die Mensch-Computer-Interaktion a1s experimentelle Interaktion •••••••••••.••••••.••. 269 Kapitel8 (Exkurs): Aspekte der Entwicklung eines technischen Ereignishorizonts bei Descartes und Leibniz 281 8.1 Die Entwicklung eines technischen Ereignishorizonts im Wissenschaftsentwurf Descartes ............ 283 8.2 Die Leibnizsche Definitionslehre als Paradigma eines neuzeitlichen Wissenschaftsverstindnisses ...... 293 8.3 Aspekte einer Schematisierung des Wahrheits-Codes: Leibniz' Forschungen zu einer ars characteristica 300 8.4 Probleme neuzeitlicher Subjektkonstitution: Denken und Maschine ..................... 309 Anhang Literatur 315 Verzeichnis der Abbildungen 333 8 Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand in den 80er-Jahren, also wiihrend jener Phase der Computerentwieklung, die oftmals mit dem Begriff "Siegeszug des PCs" apostrophiert wird. Entstanden die ersten Entwiirfe noeh auf dem Textverarbeitungsprogramm eines Grofirechners in der technisehen Abge schiedenheit eines Terminalraums, so wurden die letzten Arbeiten auf einem aktentaschengrofien Laptop in der privaten Abgeschiedenheit der eigenen vier Wiinde durehgeruhrt. Die Entwieklung von Arbeitsstil und eingesetz tern Arbeitsmittel dolrumentieren dabei einen Prozefi der Veralltiigliehung von Technik, der in einer vergleiehsweise lrurzen Zeitspanne sowohl die Arbeitswelt als aueh die Privatsphiire durehdrungen hat. Ubersehiitzungen, Aufgeregtheiten und Visionen in Bezug auf die Auswirkungen des Computereinsatzes sind bedingt dureh die Alltiigliehkeit des Einsatzes und die mittlerweile gemaehten Erfahrungen sowohl bei -eher geisteswissenschaftlich orientierten - Kritikem als aueh bei - eher technik wissensehaftliehen - Berurwortem abgesehwiieht und haben auf beiden Sei ten einer differenzierten und wohl aueh realistiseheren Beurteilung Platz gemaeht. Niehtsdestotrotz ist der wissensehaftliehe Beobaehter gerade ange siehts der beobaehtbaren Universalitiit des Computereinsatzes gefordert, die Fragen naeh dem Charakter des Technisehen, naeh dem Verhiiltnis von Technisehem und Sozialem in ihrer ganzen Breite nieht aus den Augen zu verlieren. Geht man davon aus, daB die Computertechnologie in einem MaBe gesellsehaftliehe und soziale Beziehungen durehdringt, die man bei alteren Technologien nieht kannte, dann kann die Beantwortung der Frage naeh einem adiiquaten Verstandnis der technisehen Entwieklung nur in einem interdiszipliniiren Diskurs erfolgen. Einem solchen Ansatz ruhlt sieh die vorliegende Arbeit verpfliehtet. Die vorliegende Arbeit verdankt ihre Entstehung insbesondere den vielfliltigen Diskussionen und Anregungen im universitiiren, berufliehen 9 und privaten Raum. Besonders danken m6chte ich dabei Rudolf Wolfgang Miiller fiir die zahlreichen anregenden und motivierenden Gesprache, wei terhin Stefan Breuer fiir die kritischen Anregungen und Stellungnahmen. Fiir die sorgfiiltige Durchsicht und Korrektur an der Endfassung mochte ich Hubert Dwertmann danken. Nicht zuletzt richtet sich mein Dank auch an meine Frau Christiane und an meine Eltem, die mich gerade in der SchluB phase der Arbeit in vielfliltiger Weise unterstiitzt haben. Ch. Hartmann 10 Einleitung Der Umgang mit dem Computer gehOrt heute in hochindustrialisierten Ge sellschaften zum beruflichen wie zum privaten Alltag. Nicht nur Wissen schaftler, Ingenieure und Militiirs nutzen die Computertechnik, sondem ebenso Werbefachleute, Kiinstler und Handwerker. Computer sind zahlrei chen Gesellschaftsgruppen zugiinglich; entsprechend weit verbreitet sind Kenntnisse und Erfahrungen mit der Technik. Dieser Tatbestand dokumen tiert sich unter anderem im Phiinomen einer (Fach-) Zeitschriftenlandschaft, die jedem Computemutzer - vom Hobbyprogrammierer bis zum betriebli chen Datenverarbeitungsfachmann - etwas zu bieten hat. Der Interessierte kann sich dabei den Gang in die Fachbibliothek ersparen: Schon im nahege legenen Schreibwarenhandel wird er neben der Femsehzeitschrift und dem politischen Magazin 'seine' Computerzeitschrift erwerben konnen. Nie zuvor hat es eine Technik gegeben, die in iihnlicher Weise sowohl die be rufliche als auch die private Sphiire durchdrungen hat und so zum festen Bestandteil des Alltags in modemen Gesellschaften geworden ist. Allein - dieses sind nur die iiu6eren Anzeichen eines tiefgreifenden Wandels, der viele Tiitigkeiten im Zuge ihrer 'Computerisierung' erfaBt hat. So entwickelt der Ingenieur seine Konstruktionszeichnungen nicht mehr am Zeichenbrett, sondem mit Hilfe eines entsprechenden CAD-(Computer Aided Design) Programms; der Referent in der Offentlichen Verwaltung, der einen Bericht schreiben will, besorgt sich Hintergrundinformationen nicht mehr aus handgefiihrten Registraturen und Karteien, sondem ffihrt fiber eine Datenfernieitung eine zielgerichtete Recherche in einer Datenbank durch. Der Geologe, der die Auswirkungen eines geplanten Wasserwerkes auf den Grundwasserspiegel abschiitzen will, ist nicht mehr auf seine Erfah rung mit vergleichbaren Projekten angewiesen, sondem fiihrt mit dem Com puter eine Simulation durch, um eine langfristige Prognose abgeben zu konnen. Der private PC-Benutzer schlielHich konnte auf die Idee kommen, seine Haushaltsffihrung vom Rechner machen zu lassen. In allen Fiillen kommt es zu einer Interaktion zwischen Mensch und Computer, die im einen Fall eher zielorientiert im anderen eher spielerisch sein kann. 11

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