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Täterschaft in der Gedenkstättenpädagogik: Empirische Rekonstruktion der Auseinandersetzung von Schülerinnen und Schülern PDF

295 Pages·2020·3.279 MB·German
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Karl-Hermann Rechberg Täterschaft in der Gedenkstätten- pädagogik Empirische Rekonstruktion der Auseinandersetzung von Schülerinnen und Schülern Täterschaft in der Gedenkstättenpädagogik Karl-Hermann Rechberg Täterschaft in der Gedenkstättenpäda gogik Empirische Rekonstruktion der Auseinandersetzung von Schülerinnen und Schülern Karl-Hermann Rechberg Nürnberg, Deutschland Diese Arbeit wurde als Dissertation an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg vorgelegt und im Jahr 2019 angenommen. Name der Erstgutachterin: Prof. Dr. Annette Scheunpflug Name des Zweitgutachters: Prof. Dr. Ralf Kuckhermann Tag der mündlichen Prüfung: 31.1.2019 ISBN 978-3-658-27663-8 ISBN 978-3-658-27664-5 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-27664-5 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Dank Diese Dissertationsarbeit ist natürlich mitnichten das Ergebnis der Arbeit eines Einzelnen. Verschiedene Personen und Personengruppen haben in unterschiedli- cher Art und Weise zu ihrer Entstehung beigetragen. Diesen sei an dieser Stelle auf das Herzlichste gedankt. Dieser Dank richtet sich zunächst an die Schülerinnen und Schüler, die bereit wa- ren, ihre Erfahrungen im Rahmen der geführten Gruppendiskussionen mit anderen zu teilen. Ohne Euch wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen. In diesem Zusam- menhang danke ich ebenfalls den Lehrkräften, welche die Gruppendiskussionen organisatorisch ermöglicht haben. Eine große Hilfe, sowohl bei der Akquise von Schulklassen als auch bei der Ver- sorgung mit Kontextinformationen, waren für mich die Mitarbeitenden des Doku- mentationszentrums Reichsparteitagsgelände sowie die Mitarbeitenden einzelner beteiligter Kooperationspartner. Insbesondere möchte ich in diesem Zusammen- hang Julia Oschmann, Anja Prölß-Kammerer und Melanie Wager danken für ihr außerordentliches Engagement, die Möglichkeit, einen Einblick in ihre Arbeit zu erhalten und die Versorgung mit Literatur, sowie Johnny Pechstein für seinen großartigen Einsatz beim „Kick-off“ der Datenerhebung. Ein besonderer Dank gilt meinem Betreuungstandem: Frau Prof. Dr. Annette Scheunpflug hat meine Arbeit engagiert und ausführlich im Rahmen von Interpre- tationsgruppen, Kolloquien sowie Einzel- und Tandemgesprächen begleitet und ich habe sowohl von ihrer langjährigen und umfassenden Erfahrung sowie der analytischen Schärfe und den umfassenden Hinweisen auf noch nicht berücksich- tigte Aspekte enorm profitiert. Ebenso danke ich Prof. Dr. Ralf Kuckhermann für seine konstruktive Kritik, für zahlreiche Anregungen und die wohltuende Ermuti- gung. Für die vielfältigen Anregungen, die konstruktive Kritik, das offene Gespräch und nicht zuletzt die organisatorische Verlässlichkeit danke ich allen Beteiligten mei- ner Interpretationsgruppe: Lena Eich, Dr. Magdalena Endres, Jürgen Kepura, Mi- chael Richter, Prof. Dr. Annette Scheunpflug, Dr. Marina Wagener und Dr. Ste- phanie Welser. VI Dank Nicht zu unterschätzen war die unterstützende Umgebung durch das Promotions- kolleg „Bildung als Landschaft“, ohne welches diese Arbeit nicht entstanden wäre. Dafür danke ich in erster Linie den beteiligten Hochschullehrenden Prof. Dr. Man- fred Garhammer, Prof. Dr. Beate Hofmann, Prof. Dr. Bärbel Kopp, Prof. Dr. Uwe Kranenpohl, Prof. Dr. Ralf Kuckhermann, Prof. Dr. Sabine Martschinke, Prof. Dr. Gerhard Riemann, Prof. Dr. Annette Scheunpflug, Prof. Dr. Roswitha Sommer- Himmel und Prof. Dr. Gerd Stolz sowie den Koordinatorinnen Caroline Rau und Dr. Stephanie Welser. Ebenso danke ich meinen Mitkollegiatinnen und Mitkolle- giaten für ihre Anregungen, den respektvollen, offenen und ungezwungenen Um- gang miteinander und die Ermutigung. Ein besonderer Dank gilt Frank Clemenz für die Unterstützung bei der Literaturbeschaffung, die mir viel Zeit und Arbeit erspart hat, sowie Ute Meindel für die wohltuenden gemeinsamen „Diss-Tage“. Das Lektorat im Hinblick auf Orthographie, Interpunktion und einzelne stilistische Aspekte wurde abschnittsweise von Monika Chilla, Susanne Feldmann, Andreas Hässler, Dr. Manuel Illi, Daniela Imhof, Tobias Müller und Michael Richter über- nommen. Ihnen allen sei für diese Arbeit herzlich gedankt. Für ihre Ermunterung zu dieser Arbeit danke ich Tabea Höppner, Dr. Werner Grimm, Prof. Dr. Joachim König und Prof. Dr. Städtler-Mach. Immer wieder neu ermuntert hat mich zudem Prof. Dr. Uwe Kranenpohl, dem ich auch für seinen engagierten und anhalten Support im Rahmen seiner Besuche in der Interpreta- tionsgruppe und diverser Gespräche darüber hinaus sehr herzlich danke. Für ihre Unterstützung bei der Themenfindung danke ich Carsten Beneke, Jean- Francois Drozak, Isabel Hübner sowie Ricardo Wiedenbrüg. Von unschätzbarem Wert war für mich zudem die Gesellschaft von Dr. Manuel Illi an vielen gemeinsamen „Diss-Wochenenden“. Das gemeinsame Arbeiten hat mir die lange Zeit umso kurzweiliger gemacht. Lorna Rechberg und Antje Langnickel mussten es aushalten, dass ich viel von meiner potenziellen Freizeit in die vorliegende Arbeit investiert habe. Insbeson- dere Dir, Antje, danke ich für die Unterstützung in dieser Zeit! Karl-Hermann Rechberg Inhalt 1 Einleitung ................................................................................................... 1 1.1. Problemstellung, Forschungsgegenstand, Fragestellung und Ziel der Arbeit ............................................................................................... 1 1.2. Methodische Verortung der Arbeit ........................................................ 3 1.3. Die Verwendung der Begriffe „Holocaust“ und „Schoah“ im Zusammenhang mit der Betrachtung von Auseinandersetzung mit NS-Täterschaft ................................................................................ 4 1.4. Aufbau der Arbeit .................................................................................. 6 2 Kontextuelle Rahmung: Auseinandersetzung mit NS- Täterschaft an einem sogenannten „Täterort“ ....................................... 9 2.1. Die Notwendigkeit der nationenspezifischen Kontextualisierung ......... 9 2.2. Erinnerungskultureller Kontext: Wandel der Auseinandersetzung im Land der Täter ................................................................................ 11 2.2.1 Wandel auf der Ebene des Umgangs mit dem Nationalsozialismus an sich ........................................................... 12 2.2.2 Wandel auf der Ebene der Täterforschung .................................... 15 2.2.3 Wandel auf der Ebene der Erinnerungslandschaft zum Nationalsozialismus ....................................................................... 17 2.3. Historischer Kontext: Die Täter ........................................................... 25 2.3.1 Beschreibungen: Wer waren die Täter? ......................................... 26 2.3.2 Erklärungen: Warum wurden sie zu Tätern? ................................. 30 2.3.3 Berichte: Was geschah am ehemaligen Reichsparteitagsgelände? .............................................................. 38 2.3.4 Zuschreibungen: Inwiefern sind die Beteiligten der Reichsparteitage als Täter zu bezeichnen? .................................... 47 VIII Inhalt 2.4. Pädagogischer Kontext: Gedenkstättenpädagogik am sogenannten „Täterort“ ........................................................................ 48 2.4.1 Gedenkstättenpädagogik ................................................................ 49 2.4.2 Auseinandersetzung mit Täterschaft aus gedenkstättenpädagogischer Sicht ................................................. 52 2.4.3 Geführte Ortsbesichtigungen als Setting für die Auseinandersetzung mit Täterschaft .............................................. 56 2.4.4 Auseinandersetzung mit Täterschaft am sogenannten „Täterort“ in Nürnberg ................................................................. 57 2.5. Desiderat: Die empirische Untersuchung von Lernprozessen von Schülerinnen und Schülern an historischen Orten der Auseinandersetzung mit Täterschaft .................................................... 59 2.5.1 Forschungsstand ............................................................................ 59 2.5.2 Forschungsfrage ............................................................................ 62 3 Methodischer Zugang: Rekonstruktion von kollektiven Orientierungen mithilfe von Gruppendiskussionen und dokumentarischer Methode .................................................................... 67 3.1. Methodologische Grundentscheidung ................................................. 67 3.2. Datenerhebung mithilfe von Gruppendiskussionen ............................. 69 3.2.1 Theoretischer Hintergrund............................................................. 70 3.2.2 Durchführung der Datenerhebung ................................................. 73 3.2.3 Standards qualitativer Forschung .................................................. 75 3.3. Datenauswertung mithilfe der dokumentarischen Methode ................ 75 3.3.1 Theoretischer Hintergrund............................................................. 76 3.3.2 Schrittweise Auswertung mithilfe der dokumentarischen Methode ......................................................................................... 77 3.3.3 Standards qualitativer Forschung .................................................. 88 3.4. Das Sample .......................................................................................... 89 3.4.1 Überblick........................................................................................ 89 3.4.2 Kurzportraits .................................................................................. 95 4 Empirische Ergebnisse: Typologie der Orientierungen von Schulklassen beim Lernen am „Täterort“ des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes Nürnberg .................................................... 109 4.1. Lernperspektiven am „Täterort“: eine zweidimensionale Basistypik .......................................................................................... 110 4.1.1 Exemplarischer Vergleich dreier Lern- und Bildungsprozesse .... 111 4.1.2 Typenbildung als Relationierung zweier Dimensionen ................ 119 Inhalt IX 4.2. Typen der Lernorientierung am „Täterort“ ........................................ 120 4.2.1 Typ „Eindrucks-Brechung“ ......................................................... 121 4.2.2 Typ „Eindrucks-Affirmation“ ...................................................... 128 4.2.3 Typ „Resonanzferne Rezeption“ .................................................. 144 4.2.4 Typ „Kontextuelle Kritik“ ............................................................ 149 4.2.5 Typ „kontextuelle Affirmation“ .................................................... 152 4.2.6 Typ „Resonanzferner Nachvollzug“ ............................................ 160 4.2.7 Typ „Ablenkung“ ......................................................................... 167 4.3. Zusammenfassung der typologischen Analyse .................................. 173 4.4. Soziogenetische Spuren ..................................................................... 179 4.4.1 Die Bedeutung des didaktischen Settings für die Genese des Typs „Ablenkung“........................................................................ 180 4.4.2 Die Bedeutung der Sprachfähigkeit für die Resonanz auf die Machtinszenierung ....................................................................... 182 5 Diskussion zentraler Ergebnisse: Facetten des Lernens an historischen Orten zum Nationalsozialismus mit dem Fokus auf der Auseinandersetzung mit Täterschaft und Propaganda ............... 185 5.1. Distanzierung als Herausforderung der Auseinandersetzung mit Täterschaft ......................................................................................... 185 5.1.1 Das Risiko der Täteridentifikation ............................................... 186 5.1.2 Aspekte der Unterstützung von Distanzierung ............................. 190 5.1.3 Die normative Rahmung pädagogischer Arbeit am „Täterort“ und deren Bezug zum Beutelsbacher Konsens........... 192 5.1.4 Folgerungen für eine Theorie der Didaktik zur Auseinandersetzung mit den Tätern ............................................. 195 5.2. Anerkennung von Emotionen in Ambivalenz und deren didaktische Bearbeitung..................................................................... 197 5.2.1 Affirmative Resonanz: Zwischen Attraktivität und Disqualifizierung .......................................................................... 198 5.2.2 Distanzierende Resonanz: Zwischen Beeindruckung und Verhöhnung .................................................................................. 201 5.2.3 Ohne Resonanz: Das sich-Einlassen auf Ambivalenz .................. 203 5.2.4 Folgerungen für eine Theorie der Didaktik zur Auseinandersetzung mit den Tätern ............................................. 204 X Inhalt 5.3. Sinnesbezogene Aspekte einer Didaktik zur Auseinandersetzung mit Täterschaft und Propaganda ........................................................ 206 5.3.1 Das kulturelle Gedächtnis in Konfrontation mit Propaganda ..... 207 5.3.2 Die Brechung von Propagandaeffekten auf der Wahrnehmungsebene ................................................................... 208 5.3.3 Die Auswahl von Anregungen für Imaginationen ........................ 214 5.3.4 Die Anregung aller drei Ebenen der Wissensrepräsentation ....... 220 5.3.5 Folgerungen für eine Theorie der Didaktik zur Auseinandersetzung mit den Tätern ............................................. 222 5.4. Einbeziehung aller wesentlichen Elemente in eine ausreichend Komplexe Beschreibung von Lernen an historischen Orten.............. 223 5.4.1 Normative Ausrichtung von Gedenkstättenpädagogik ................. 224 5.4.2 Ansätze unter Betonung einzelner Elemente des didaktischen Arrangements ............................................................................... 225 5.4.3 Ein systemtheoretischer Ansatz des Lernens unter Einbeziehung von Lernenden, Lehrenden und historischem Ort ................................................................................................ 227 5.4.4 Folgerungen für eine Theorie der Didaktik zur Auseinandersetzung mit den Tätern ............................................. 230 5.5. Risiken extrinsischer Motivationsstrategien für Lernen am historischen Ort.................................................................................. 230 5.5.1 Vermeidung der Auseinandersetzung beim Typ „Ablenkung“ ..... 231 5.5.2 „Ablenkung“ durch Generierung von situationalem Interesse .... 232 5.5.3 Funktionaler Einsatz von extrinsischen Motivationsstrategien ................................................................... 233 5.6. Zusammenfassung und Konkretion ................................................... 234 5.6.1 Konturen einer Didaktik für das Lernen an historischen Orten zum Nationalsozialismus, insbesondere für die Auseinandersetzung mit Täterschaft und Propaganda................. 234 5.6.2 Pädagogische Potenziale und Herausforderungen am „Täterort“ des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes ................ 239

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