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Talsperren-Meßtechnik: Meßverfahren, Instrumente und Apparate für die Prüfung der Bauwerke in Massenbeton PDF

139 Pages·1951·11.008 MB·German
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Tals perren -Me B technik MeBverfahren, Instrumente und Apparate fur die Prufung del' Bauwerke in Massenbeton Von A. U. Huggenherger Dr. BC. techno konsult. Ingenieur Ziirich Mit 168 Abbildungen Springer-Verlag Berlin / Gottingen I Heidelberg 1951 ISBN-13: 978-3-540-01551-2 e-ISBN-13: 978-3-642-94582-3 001: 10.1007/978-3-642-94582-3 AIle Rechte, insbesondere das der tl"bersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright 1951 by Springer-Verlag OHG. in Berlin / Gottingen / Heidelberg. Vorwort. Der Bau einer modernen Talsperre erfordert enorme Geldmittel. Ihre Zer storung, durch die viele MiUionen Kubikmeter Wasser plotzlich zum AbfluB frei werden, kann zu einer Katastrophe groBten AusmaBes fUhren. Bauherr und Be horden haben daher die Pflicht, alles vorzukehren, was zur Erhohung der Wirt schaftlichkeit und Sicherheit beitragt. Beobachten und Messen sind die grund legend en Mittel zur Erreichung dieses Zieles. Sicherheit und 'Virtscha{t,lichkeit sind Elemente, die die Kosten eines Bauwerkes bedingen. Bauherr und oberste Bauleitung, denen die finanziellen Belange unterstehen, haben daher ein Interesse zu wissen, was fUr meBtechnische Mittel ihnen gestatten, Einblick in die tat siichliche Ausniitzung und Tragfiihigkeit der Baustoffe und Bauteile zu geben. Der Bauingenieur, dem Projektierung nnd AusfUhrung unterstehen, ist mit del' Theorie und Berechnung'vertraut. Er wiinscht zu wissen, wieweit die Be rechnnngsgrundlagen, denen zahlreiche Annahmen nnd Voraussetzungen anhaften, mit dem tatsachlichen Verhalten des Bauwerkes iibereinstimmen. Auch fiir ihn ist die MeBtechnik meistens ein neues, unbekanntes Gebiet. In del' Regel wird del' Einbau, die Beobachtung nnd die Auswertung del' MeBergebnisse einem Ingenieur oder Techniker iibertragen, dem die besonderen Kenntnisse del' MeB technik fehlen. Es besteht daher das Bediirfnis nach einem allgemein verstand lichen trberblick iiber Beobachtungsverfahren, Instrumente, Apparate und MeB anlagen, iiber Einbanmoglichkeit und Handhabung. Die vorliegenden Betrach tungen verfolgen den Zweck, diese Liicke auszufUllen. Was die praktische Aus wertung und Auslegung solcher Messungen betrifft, verweisen wir auf die Ab handlung del' Schweizerischen Talsperrenkommission [1]1. Auf die statische Berechnung der Talsperre gehen wir nur soweit ein, als eR del' Zusammenhang del' elementaren Begriffe der Theorie und del' MeBtechnik erfordert. 1m iibrigen verweisen wir auf die bekannten Lehrbiicher. Wir be schranken un sere Erorterungen auf die Talsperre. Die sinngemaBe Ubertragung auf andere Bauwerke in Massenbeton bietet keine Schwierigkeiten. AnlaBlich der beiden, iiber mehrere Monate sich erstreckenden Reisen durch die Vereinigten Staaten, zum Zwecke des Studiums del' Talsperren-MeBtechnik in den Jahren 1933 und 1946, stellte mil' das United States Department of the Interior Washington DC (USA) und das Bureau of Reclamation Denver (USA) zahlreiches Beobachtungsmaterial, Originalberichte, Bild- und Zeichnungsvor lagen zur Verfiigung. In zahlreichen Besprechungen fand ein reger Gedanken und Erfahrungsaustauseh statt. Fiir diese groBziigige Unterstiitzung spreehe ieh dem Departement und dem Bureau meinen herzliehsten Dank aus. Fur die bereitwillige Aufklarung iiber die Entwicklung des seit dem Jahre 1921 in del' Sehweiz ausgeiibten geodatisehen MeBverfahrens, bin ieh del' Eidg. Landestopographie Bern (Schweiz) zu Dank verpfliehtet. 1 Die im Text in eckigen Klammern enthaltenen Ziffern beziehen sich auf das Literatur verzeichnis Seite 132. IV Vorwort. Den Ministerien, Bauherren, Bauleitungen und 1ngenieuren danke ich fUr das gTo£e Vertrauen, mich mit der meBtechnischen Bearbeitung der Talsperren projekte zu betrauen, fUr die Dberlassung von Unterlagen und Berichten, fUr die Anregungen zur Verbesserung der MeBanlagen, Enhvicklung und Bau neuer lVIeBgeratel. 1ch bitte, mich auch weiterhin zu unterstutzen, damit bei einer Neuauflage des Buches die letzten Erkenntnisse berucksichtigt werden k6nnen. Zurich, im September 1951. A. l'. Huggenberger. 1 Zur 'Vahrung besonderer Interessen werden keine Angaben tiber Ort und Name del' Bauwel'ke gemacht. Inhaltsverzeidmis. 5leite A. Allgemeine Betrachtungen iiber das Yerhalten der Talsperren 1 I. Die Bedeutung del' Talsperren-MeBtechnik. . . . . . . . . . . 1 2. Das Kraftespiel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 3. Zustandsanderung des Baustoffes und EinfluB del' Lufttemperatur 4 4. AuBerlich wabrnehmbare Verformung und Lagenanderung . 5 5. Zeitliclrer Verlauf del' Zustandsanderung. 6 6. Zeitpunkt des MeBbeginnes . . . . . . 7 7. Der MeBtechniker und sein Personal . . 8 Der MeBtechniker S. 8. - Die MeBgruppe S. 9. - Das MeBtechniker-Biiro S. 10. 8. Allgemeine Betrachtungen iiber MeBgerate II B. Verformungen, Spannungen und Temperatur im Beton und im Baugrund II 9. Die schwingende Saite als MeBprinzip. . . . . . . . . . . . . . . . . . . II 10. Die Ohmsche Widerstandsanderung als MeBprinzip . . . . . . . . . . . .. 15 Teleformeter S. 15. - Telohmmeter S. 15. - Mellvorgang S. 18. - EinfluB del' Lange der Kabelleitung S. 20. - Priifen des Teleformeters S. 21. - Einbau des Teleformeters S. 22. - Teleformeter-Rosette S. 22. - Teleformeter-Stern S. 23. - Null-Teleformeter S. 24. - Elastizitatsmessung S. 24. II. Erweiterung del' Dilatationsiuge und das RiBanzeigegerlit . . . 27 Teledilatometer S. 27. - Teledetektor als RiBanzeigegerat S. 29. 12. Das Messen von Spannungen und des Bodendruckes . . . . . . . . . . . . 30 Kriterien einer zweckmaBig gebauten Druckdose S. 30. - TelepreBmeter Bauart Carlson S .31. - TelepreBmeter Bauart WES S.33. - Bodendruckdose Bauart Schaefer S. 33. - Priifen des Teleprel?meters S. 34. 13. Die Temperaturmessung ........................ 35 Telethermometer in der Betonmasse S. 35. - Telethermometer zum Messen der Wassertemperatur im Stausee S. 36. 14. Temperatur und Verformung des Baugrundes . . . . . . . . . . . . . . . 37 15. Die Kabelleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Kabel S. 39. - Kabelverbindung S. 40. - Verlegen der Kabelleitung S. 42. - Kabelendstecker und Kabelendkasten S. 44. c. Wasserdruck und Wassergehalt im Beton und im Baugrund. 47 16. Das hydraulische MeBverfahren ........ . 47 Standrohranlage S. 47. - Piezometeranlage S. 50. 17. Das pneumatische und elektrische Mellverfahren . 51 Pneumatisches Hydrometer S. 51. - Telehydrometer S. 53. 18. Das Messen des vVassergehaltes. . . . . . . . . . . 53 Telehiimeter S. 53. - Telehiimeter.Anzeigegerat S. 55. VI Inhaltsverzeichnia. Selte D. AuBere Verformung des Ta,lsperrenkorpers 56 19. Die Dehnungsmessung in Schachten, Kontrollgangen und an den AuBenfiii.chen 56 Deformeter S. 56. - SetzdehnungsmeBstab S. 58. - Anlage der Setzstellen S. 60. 20. Das Messen d61r Drehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Setzklinometer S. 60. - Setzklinometerstab S. 62. Inklinator S. 63. - Klinometerpriifstelle S. 64. 21. Die VerwOlbung als MaB der Biegebeanspruchung. ..... . 65 Setzfieximeter S. 65. 22. Die Veranderung der Fugenweite zweier benachbarter Lamellen 66 FugenstichmaB S. 66. 23. Die Schachtlotung . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 a) Selbsttatige mechanische Anzeige der Lotauslenkung. 68 Koordimeter.Lotanlage S. 68. - Koordimeter S. 72. b) Optische Beobachtung der Lotauslenkung. . . 73 Koordiskop.Lotanlage S. 74. - Koordiskop S. 75. 24. Das geodatische MeBverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 80 Das Wesen der geodatischen Methode S.80. - Trigonometrische Beobachtung S. 80. - Alignement S. 85. - Prazisions·Theodolit S. 86. 25. Das Prazisions·Nivellement . . . . . . .. . • 87 MeBanlage S. 87. - Prazisionsnivellierinstrument S. 88. E. Die TalsperrenmeBtechnik in der Praxis. 90 26. Die Gewichtsvollmauer . 90 27. Die Gewichtshohlmauer . 96 28. Die Kuppelgewolbesperre 98 F. Der Modellversuch .. . 101 29. Das ebene Modell .. . 101 Das scheibenformige Modell S. 101. -D~ photoelastische Verfahren und ReiB· lackverfahren S. 101. 30. Das raumliche Modell . . . . . . . . . . . . . . 103 31. Die mechanischen MeBinstrumente . . . . . . . . . . ...... 106 Dehnungsmessung mit Tensometer und Tensotast S. 106. --' Verschiebungs. und Durchbiegungsmessung mit MeBuhren S. 109. 32. Die elektrischen MeBgerate. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Dehnungsmessung mit elektrischem Widerstandsdehnungsgeber S. 110. - Ver· schiebungs. und Durchbiegungsmessung S. 116. G. Verformungsmessungen in Druckstollen . . 117 33. Bedeutung und Wesen der Druckstollenmessung 117 34. Ausweitung des Stollenprofilumfanges . 117 35. Radiale Ausweitung des Stollenprofils . 119 H. Kennzeichen, Symbole und Abkiirzungen im MeB· und im Netzplan. 122 1. Kennzeichen und Symbole fur Gerate zur AbkIii.rung der Zustandsanderung im Innern der Betonmasse • • . • • • • • • • •. •.••••.••••• 124 Inhalts'Verzeichnis. VII Seite II. Kennzeichen und Symbole der MeBeinrichtungen zur Beobachtung der an zu- ganglichen MeBpunkten feststellbaren Verformungen. . . . . . . . 126 III. Geodatisches MeBverfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 IV. Ke=eichen und Symbole der MeBapparate fUr den Modellversuch. 128 V. Kenndaten der Telemeter, Teleformeter, Teledilatometer, TelepreBmeter und Telethermometer (amerikanische AusfUhrung) . 128 W-Nomogramm fiir das Koordimeter 129 U-Nomogramm fiir daB Koordimeter 130 Abkiirzungsverzeichnis. . . . . • . 131 HerBteller der beschriebenen MeBgerate, Apparate und ZubehOrteile. 131 Literatur. • . . . . . • . . . • . . . . • • • . . . . • • . . 132 A. Allgemeine Betramtungen iiher das Verhalten der Talsperren. 1. Die Bedeutung der TaIsperren-Me6tedmik. Die Talsperre als AbschluBorgan ganzer Talschaften zur Erlangung eines Wasserspeicherbeckens, sei es zur Regulierung von FluBHiufen, zu Bewasserungs zwecken oder zur Gewinnung von elektrischer Energie, findet nicht allein das besondere Interesse des Bauingenieurs, sondern auch das ganzer VoIksteile, deren Wohl mit dem Bau und Betrieb auf das engste verkniipft ist. Die groBe Bedeutung dieser Bauwerke liegt schon in den ins riesenhafte gehenden Ab messungen. Talsperren in einer Hohe von 100, 200 und mehr Meter sind keine Seltenheit. Viele Millionen von Kubikmetern Wasser sammeln sich in dem dahinterliegenden Staubecken. Der Bruch einer solchen Talsperre kann zu einer Katastrophe groBten AusmaBes fiihren, nicht bloB durch die Zerstorung von Sachwerten, deren Wiederherstellung enorme Geldsummen verschlingt, sondern durch die Vernichtung oft vieler Hundert Menschenleben. Urn die Kosten zu verbilligen, versucht man einerseits, an Bauvolumen moglichst zu sparen. Auf der anderen Seite aber darf in den Abmessungen ein gewisses MindestmaB nicht unterschritten werden, damit aIle Erfordernisse der Sicherheit ohne jeden Zweifel erfiHlt sind. Die Berechnung und Projektierung des Bauwerkes hat daher den Grund satzen der Wirtschaftlichkeit und Sicherheit zu entsprechen. Die rechnerische Bearbeitung der Aufgabe ist aber nur moglich, wenn zahlreiche Annahmen und Vereinfachungen eingefiihrt werden. Projektierung und Bauausfiihrung schlieBen aber eine ganze Reihe von Unsicherheiten in sich. AIle diese Unsicherheiten fiihren zu einer starkeren Bemessung der Bauteile und damit zu hoheren Anlage kosten. Die rechnerischen Grundlagen des Talsperrenbaues konnen nut durch Er weiterung unserer Erkenntnisse im Verhalten des Bauwerkes schrittweise geklart, erweitert und verfeinert werden. Je besser die gemachten theoretischen An nahmen und Voraussetzungen den wirklichen Verhaltnissim des ausgefiihrten Bauwerkes entsprechen, urn so zuverHissiger fallen die Ergebnisse der Be rechnung aus und um so wirtschaftlicher kann der Bau ausgefiihrt werden. Das tatsachliche Verhalten aber kann nur durch sorgfaltiges Beobachten und Messen am ausgefiihrten Bauwerk erforscht werden. SinngemaB angeordnete Versuche im Materialpriifungslaboratorium zusammen mit Messungen am Bau werk geben allein Auskunft iiber die mannigfaltigen Vorgange, die sich in einer Talsperre abspielen. Die MeBtechnik der Talsperren ist ein Sondergebiet, das groBe Erfahrung und besondere Sorgfalt erheischt. Urn ein abgeschlossenes BiId iiber die vielfaltigen Vorgange zu erhalten, miissen die Messungen oft auf Jahr zehnte ausgedehnt werden. Die Tatsache, daB sich zahlreiche Vorgange nur ein einziges Mal abspielen und sich nicht beliebig oft durch unser Zutun wiederholen lassen, wie etwa der Belastungsvorgang einer Briicke, zeigt, daB diese MeB technik besonders hohe Anforderungen stellt. Die Kosten, die eine sorgfaltig gewahlte MeBeinrichtung verursacht, sind, gemessen an den Anlagekosten einer Talsperre, unbedeutend. Auf jeden Fall 1 Huggenberger, Ta)sperren-MeJ3technik. 2 Allgemeine Betrachtungen libel' das Verhalten del' Talsperren. darf die Kostenfrage die Vornahme sorgfaltiger und wohldurchdacbter Beob achtungen und Messungen nicht verhindern. Die damit erlangten Erkenntnisse befruchten die theoretischen Grundlagen der Berechnungsverfahren. Sie ver ringern die groBe Zahl der Unbekannten. Messen und Beobachten wirken sich aber nicht allein darin aus, daB das Bauwerk in seinen Dimensionen wirtschaft licher, das heiBt bei bester Ausnutzung der Festigkeit alIer Baustoffe erstelIt werden kann, sondern es ermoglicht auch den Zustand des Bauwerkes jederzeit richtig zu bewerten. Auf den ersten Blick .glaubt der Uneingeweihte, daB der riesenhafte Bau starr und unbeweglich sei. Aber dieser KoloB aus Stein und Beton "lebt" und "atmet". Das sorfaltige, systematische Beobachten ist etwa gleichzustellen dem NachfUhlen des Pulsschlages des Menschen durch den Arzt. Die geringste UnregelmaBigkeit ist ein Mahnzeichen, das zu vermehrter Auf merksamkeit drangt. Erscheinungen, die unter Umstanden zu einer Gefahrdung des Bauwerkes fUhren, konnen rechtzeitig erkannt werden. Sie veranlassen sorg faltige MaBnahmen, durch die ein weiteres Umsichgreifen des beginnenden Schadens verhutet wird. Beobachten und Messen ist daher fUr die Gewahr leistung von Wirtscbaftlichkeit und dauernder Sicherheit im Bau und Betrieb der Talsperre von grundlegender Bedeutung. 2. Das KraftespieI. . Die in Abb. 1 schematisch dargestellte Schwergewichtstalsperre ist in 6 La mellen, L 1 - L 6 aufgeteilt, die durch die Dehnungs- oder Dilatationsfugen DF 1 bis DF 5 voneinander getrennt sind. In den drei DiIatationsfugenebenen DF 2, If U lJ LS U AI. a It KSz OfZ OfJ Abb. 1. Schematische Darstellung einer Schwergewichtstalsperre. a) Ansicht von der Luftseite LS. b) GrundriJl. c) Vertikaler Schnitt durch die ))ehnungsfuge DF 3, Profil der Talsperre. d) Horizontalschnitt NN. DF 3 und DF 4 ist je ein vertikaler Kontrollschacht KS angeordnet, der zu den horizontal verlaufenden Kontrollgiingen KG fiIhrt. Die Stollen haben den Zweck, den inneren Zustand der Mauer jederzeit uberprufen zu konnen. In sie fiIbren die Entwasserungsleitungen der Mauerdranage, zum Zwecke der Be- Das Kriiftespiel. 3 obaehtung des Siekerwassers. Die Ablesevorriehtungen, MeBstationen usw. werden ebenfalls in diesen Revisionsgangen untergebraeht. Zur Vereinfaehung .der statisehen Bereehnung laBt man die Mauerkrone MK und den Anzug auf del' Wasserseite weg und erhalt als Profil ein reehtwinkliges Dreieek. Die in Abb. 2 dargestellte Mauerlamelle L 3 ist begrenzt dureh die beiden Profilebenen, die dureh die Dilatationsfugen DF 2 und DF 3 gehen, dureh die seewarts und talwarts liegende Ma1lerflache WS und LS, sowie dureh die Ma'uer sohle MS. Senkreeht zu den Profilebenen verlauft die Maucrachse z-z. Auf diese Mauerlamelle wirkt als Hauptbelastung del' Wasserdruck W, del' den groBten Wert bei voller Flillung des Staubeekens erreicht, Porenwasserdr1lck und Sohlenwasse1'druck ergeben zusarnmen den Auftrieb A, Abb.3. Del' Wasserdruck W, das Eigengewicht G und del' Atiftrieb A bedingen die Resultierende R, die in die horizontale Kornponente - Schubkraft S - und in die vertikale Komponente - Bodendruclc B - zerlegt werden. Die Reibungs- kraIt, die z'wisehen Mauersohle MS und +y FundamentF entsteht, ist proportional zum Bodendruck. Die Glite des Ver- !rlf( +y L3 E +:c Abb. 3. Kriiftespiel. x, g Koordinaten eines be Iiebigen Punktes!vI des Profils. S Schuh. B Bodeu druch. R Resultierende aus Wasserdruck lV. Eigen Abb. 2. Schematische Darstellung der Lamelle gewicht G und Auftrieb A. E Luftseitiger FuB- L 3. Rechtwinkliges Koordinatensystem x, g, z. punkt. bandes zwischen Mauer und Sohle ist bedingt durch den Haftwiderstand. Haft widerstand und Reibungskraft verhindern, daB die Mauer auf del' Sohle nicht ins Rutschen kommt. Del' Schubwiderstand hangt wesentlich vom Zustand del' Sohle abo Er kann weitgehend dureh Eindringen von Wasser herabgemindert werden. Durehsicke rungen von Wasser von del' Seeseite her dureh den Fels sind nie mit Sicherheit zu vermeiden. Vorhandenes Sohlenwasser lOst unter Umstanden den Verband in del' Mauersohle und den Bindekitt in del' Fundarnentzone mit del' Zeit auf. Del' Gleitwiderstand verkleinert sich. Flir die Beurteilung del' Standfestigkeit ist es daher unerlaBlich, libel' das Vorhandensein von Sohlenwasser, libel' seine Verteilung und libel' seinen Druck, sich ein zutreffendes Bild zu verschaffen. Die zahlreichen bis heute noeh offenen Fragen libel' Wesen und GroBe des Poren wassel'S konnen ebenfalls nur durch sorgfaltige Messungen abgeklart werden. Del' Bodendruck muB bestimrnte Voraussetzungen erfi.illen, urn del' Sieherheit des Bauwerkes zu genligen. Einel'seits darf er an keiner Stelle auf Null absinken. Anderseits soll el' nicht auf die Druckfestigkeit des Gl'lindungsfelsens ansteigen. Das in Abb. 3 angedeutete Kraftespiel flihl't zu einern ebenen Spannungs zustand, wobei sich die Spannungen in del' Pl'ofilebene auswil'ken. El' darf abel' nur als Annaherung des tatsachlich vol'handenen l'aurnliehen Spannungszustandes angesehen werden. 1*

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