ebook img

Talkshows im Alltag von Jugendlichen: Der tägliche Balanceakt zwischen Orientierung, Amüsement und Ablehnung PDF

552 Pages·1999·16.202 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Talkshows im Alltag von Jugendlichen: Der tägliche Balanceakt zwischen Orientierung, Amüsement und Ablehnung

Ingrid Paus-Haase/Uwe Hasebrink/ Uwe Mattusch/Susanne Keuneke/ Friedrich Krotz Talkshows im Alltag von Jugendlichen Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen Band 32 Ingrid Paus-Haase/Uwe Hasebrink/ Uwe Mattusch/Susanne Keuneke/ Friedrich Kratz Talkshows im Alltag von Jugendlichen Der tägliche Balanceakt zwischen Orientierung, Amüsement und Ablehnung Leske + Budrich, Opladen 1999 Die Autorinnen und Autoren: PD Dr. Ingrid Paus-Haase, Gastprofessorin für Empirische Kommunikations forschung am Institut für Kommunikationswissenschaft und für Medienpäd agogik am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Salzburg; Dr. Uwe Hasebrink, Mitglied des Direktoriums, Hans-Bredow-Institut für Medi enforschung an der Universität Hamburg; Dr. Uwe Mattusch, DFG-Sonderfor-schungsbereich 240 .Geschichte, Ästhe tik und Pragmatik der Bildschirmmedien • an der Universität GH Siegen; Dr. Susanne Keuneke, Institut für Medienforschung der Universität Düssel dorf; Dr. Friedrlch Krotz, Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Talkshows im Alltag von Jugendlichen: der tägliche Balanceakt zwischen Orientierung, Amüsement und Ablehnung / Ingrid Paus-Haase ... - Opladen : Leske + Budrich, 1999 (Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein Westfalen ; Bd. 32) ISBN 978-3-8100-2470-1 ISBN 978-3-322-97452-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-97452-5 © 1999 Leske + Budrlch, Opladen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist oh ne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Werkstatt für Typografie in der Berthold GmbH, Offenbach Vorwort des Herausgebers Die Landesmedienanstalten sind die Zulassungs- und Aufsichtsbehörden für den privaten Rundfunk. Zu ihren Aufgaben gehört es unter anderem, die Me dienentwicklung durch Forschung zu begleiten. Die Forschungstätigkeiten erstrecken sich auf die Bereiche des lokalen und landesweiten Rundfunks sowie auf den Jugendschutz. Seit fast 10 Jahren vergeben die Landesmedien anstalten kommunikationswissenschaftliche Projekte an unabhängige Ein richtungen der Kommunikationsforschung. Der jetzt vorgelegte Band 32 der Schriftenreihe Medienforschung der UR umfaßt die Ergebnisse eines Forschungsprojektes, das die Landesanstalt für Rundfunk NRW (UR) und die Landeszentrale für private Rundfunkveran stalter Rheinland-Pfalz (LPR) gemeinsam in Auftrag gegeben haben. Die täglichen Talkshows, die das Tagesprogramm des deutschen Fernse hens prägen und zum Gegenstand einer breiten öffentlichen Diskussion ge worden sind, stoßen bei vielen Jugendlichen auf großes Interesse. Im Mittel punkt der öffentlichen Debatte steht daher oft die Frage, wie Jugendliche mit diesen Sendungen umgehen. Verändern die Talkshows das Weltbild der Ju gendlichen? Leisten sie einen Beitrag zur (Fehl-)Orientierung junger Zu schauer? Oder sind sie nicht mehr als ein harmloser alltäglicher Spaß? Die Untersuchung zeigt, daß sich aus verschiedenen Rezeptionshaltungen sehr unterschiedliche Voraussetzungen für einen möglichen Einfluß der tägli chen Talkshows auf die Realitätswahrnehmung von Jugendlichen ergeben. Viele Jugendliche durchschauen die dem Genre zugrunde liegenden Inszenie rungsmuster, jedoch werden Talkshows in durchaus nennenswertem Umfang auch zur eigenen Orientierung genutzt. Im Hinblick auf die Verantwortlich keit der Fernsehveranstalter wie auch auf die Förderung von Medienkompe tenz ist daher entscheidend, daß die Entwicklung dieses Genres auch in Zu kunft kritisch begleitet wird. In diesem Sinne will der vorliegende Band einen Beitrag zu einer Versach lichung und Differenzierung der öffentlichen Diskussion um die unvermindert relevante Frage der Wirkungen von Talkshows auf Jugendliche leisten. Dr. Norbert Schneider Wolfg ang Hahn-Cremer Dr. Reiner Hochstein Direktor der UR Vorsitzender der Direktor der LPR Rundfunkkommission derLfR Inhalt 1 Einführung .......................................................................................... 11 1.1 Anlaß für die Studie .................................................................... 11 1.2 Konkretisierung von Fragestellung und Zielsetzung .................. 12 1.3 Danksagung ................................................................................. 14 2 Theoretischer Hintergrund, Methodologie, Design der Studie ...... 15 2.1 Theoretischer Hintergrund der Studie ......................................... 15 2.1.1 Sozialisatorischllebensweltliche Fragestellungen ............. 16 2.1.2 Daily Talks aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht .................................................................................. 29 2.2 Methodologische Überlegungen und Forschungsdesign ............. 36 2.2.1 Der Ansatz der Triangulation ............................................ 36 2.2.2 Produktanalysen der täglichen Talkshows ........................ 38 2.2.3 Zu den rezeptionsbezogenen Untersuchungsschritten ...... 40 2.2.4 Die quantitative Basis: Vorbereitende Auswertung von GfK-Messungen ......................................................... 42 2.2.5 Qualitative Untersuchungs schritte .................................... 42 2.2.6 Repräsentativbefragung von Jugendlichen ....................... 47 2.2.7 Das Untersuchungsdesign im Überblick ........................... 48 3 Produktanalyse ................................................................................... 49 3.1 Rahmenbedingungen für die Angebotsform "Tägliche Talkshow" ................................................................... 49 3.2 Vorgehen und Methode der Analyse .......................................... 51 3.2.1 Themenanalysen ............................................................... 51 3.2.2 Formatanalyse täglicher Talkshows .................................. 53 3.3 Themenverteilungen der Talk-Formate ....................................... 56 3.4 Porträts der Formate .................................................................... 59 3.4.1 Die Sendungen bei RTL .................................................... 60 3.4.2 Die Sendungen bei ProSieben ........................................... 67 3.4.3 Die Sendungen bei Sat.1 ................................................... 71 3.4.4 Die Sendung bei der ARD ................................................ 75 3.4.5 Zusammenfassung ............................................................. 77 3.5 Feinanalyse ................................................................................. 78 3.5.1 Bärbel Schäfer ................................................................... 79 7 3.5.2 Birte Karalus ..................................................................... 87 3.5.3 Arabella ............................................................................. 97 3.5.4 Andreas Türck ................................................................. 105 3.5.5 Sonja ............................................................................... 114 3.6 Zusammenfassung der Ergebnisse der Produktanalyse im Hinblick auf die Talkshow-Rezeption von Jugendlichen ......... 121 4 Befunde zur Talkshow-Nutzung von Jugendlichen auf der Basis von GfK-Messungen. ................................................. 125 4.1 Reichweiten und Marktanteile der verschiedenen Talkshows ................................................................................. 125 4.2 Sendeplätze und Konkurrenzsituation der täglichen Talkshows ................................................................................. 127 4.2.1 Die Konstellation vom 25. Februar bis zum 11. September 1998 ........................................................ 130 4.2.2 Die Konstellation vom 14. September bis zum 31. Dezember 1998 ......................................................... 132 4.3 Reichweiten und Marktanteile in Abhängigkeit vom Thema der Talkshows ....................................................... 133 5 Die Jugendlichen kommen selbst zu Wort: Qualitative Studien zum Umgang mit Daily Talks ........................ 137 5.1 Wie Jugendliche miteinander über Daily Talks sprechen: Die Gruppendiskussionen ......................................................... 137 5.1.1 Ziel und Anlage des Untersuchungsschritts .................... 137 5.1.2 Ablauf des Untersuchungsschritts ................................... 139 5.1.3 Auswertung der Gruppendiskussionen ........................... 143 5.1.4 Zentrale Dimensionen der Rezeption von Daily Talks ............................................................... 145 5.1.5 Fokussierende Analyse der Gruppendiskussionen .......... 147 5.1.6 Kontextuelle Analyse ...................................................... 191 5.2 Individuelle Perspektiven auf Daily Talks: Die Einzelinterviews ................................................................. 218 5.2.1 Ziel und Methode des Untersuchungsschritts ................. 218 5.2.2 Die Talkshows im Kontext individueller Alltagsgestaltung: Ergebnisse der Einzelinterviews ....... 223 5.2.3 Kritik und Wünsche gegenüber den Talkshows: ,,Irgend wie, finde ich, kann man sich da noch was Besseres vorstellen" (Ferdinand, 13 Jahre) ..................... 244 5.2.4 Daily Talks als Unterrichts thema: Erfahren "wie man diskutiert, also wie die das aufbauen" (Hanna, 15 Jahre) .................................... 252 8 5.3 Orientierung und Unterhaltung - Zu den Hintergründen des Umgangs von Fans mit dem Subgenre Daily Talks: Medienhandlungstypen ............................................................. 257 5.3.1 Daily Talks zwischen Lustig machen und Wunsch nach Selbstverortung .................................. 260 5.3.2 Die ausschließliche Suche nach Information und Orientierung ............................................................. 268 5.3.3 Ambivalenzen im Umgang mit Daily Talks ................... 274 5.4 Fazit zum qualitativen TeiL ..................................................... 281 6 Repräsentativbefragung von Jugendlichen .................................... 285 6.1 Stellung der Befragung im Gesamtdesign ................................. 285 6.2 Datenerhebung und Stichprobe ................................................. 286 6.3 Nutzung und Wahrnehmung der Talkshows ............................. 287 6.3.1 Bekanntheit, Nutzungshäufigkeit und Beliebtheit der einzelnen Shows ....................................................... 287 6.3.2 Talkshow-Nutzung im Kontext der sonstigen Fernsehnutzung ............................................................... 293 6.3.3 Die Rezeptionssituation bei der Talkshow-Nutzung ....... 298 6.3.4 Zwischen Orientierung und Unterhaltung: Motive der Talkshow-Nutzung ....................................... 302 6.3.5 Themeninteressen ........................................................... 311 6.3.6 Die Wahrnehmung der Talk-Gäste, des Saalpublikums und der Talkshow-Zuschauer ................. 313 6.3.7 Gesamteinschätzung der Talkshows ............................... 317 6.4 Voraussetzungen für die Talkshow-Nutzung und -Wahrnehmung .................................................................. 323 6.4.1 Abhängigkeit von grundlegenden Merkmalen ................ 324 6.4.2 Zusammenhänge der Talkshow-Nutzung und- Wahrnehmung mit Einzelvariablen ................................ 326 6.4.3 Zusammenfassende Analysen von Determinanten der Talkshow-Nutzung .................................................... 332 6.5 Zusammenhänge zwischen der Talkshow-Nutzung und der Realitätswahrnehmung ................................................. 335 6.5.1 Selbsteinschätzung der Wirkungsdimensionen der Talkshows ................................................................. 336 6.5.2 Bestimmung der "wahrgenommenen Realitätsnähe der Talkshows" ............................................................... 337 6.5.3 Talkshow-Nutzung und Realitätswahrnehmung ............. 339 6.5.4 Talkshow-Nutzung und sozialkognitiver Entwicklungsstand .......................................................... 351 6.5.5 Talkshow-Nutzung und parasoziale Beziehungen .......... 357 9 6.6 Kritik und Anregungen: Die Talkshows im Urteil der Jugendlichen ............................................................................. 360 6.7 Fazit zur Repräsentativbefragung ............................................. 365 7 Zusammenfassung und Ausblick .................................................... 367 7.1 Zielsetzung und Anlage der Studie ........................................... 367 7.2 Zentrale Ergebnisse der Studie .................................................. 369 7.2.1 Die täglichen Talkshows sind kein spezifisches Jugendangebot ................................................................ 369 7.2.2 Einige Talkshows sind für Jugendliche sehr attraktiv und werden oft genutzt ................................................... 370 7.2.3 Talkshows stehen aber keineswegs im Mittelpunkt jugendlicher Fernsehnutzung .......................................... 371 7.2.4 Talkshows bieten ein offenes Angebot zwischen Authentizität und Inszenierung ....................................... 372 7.2.5 Gegenüber dem offenen Angebot der Talkshows zeigen die Jugendlichen höchst unterschiedliche Rezeptionshaltungen ....................................................... 372 7.2.6 Die Rezeptionshaltung gegenüber den Talkshows ist abhängig von Geschlecht und Bildung sowie von den lebensweltlichen Bedingungen ................................. 374 7.2.7 Von ,,Fans" und ,,Kritikern": Bei den Jugendlichen lassen sich verschiedene Nutzertypen beobachten .......... 375 7.2.8 Das Interesse der Jugendlichen gilt weniger den sogenannten ,$kandalthemen" ........................................ 376 7.2.9 Die Jugendlichen haben eine differenzierte Sicht, was in Talkshows möglich sein sollte und was nicht.. .... 377 7.2.10Hintergrundwissen führt zu reflektierender Talkshow-Rezeption ....................................................... 378 7.2.11 Direkte Zusammenhänge zwischen Talkshow- Nutzung und bestimmten Realitätsvorstellungen sind nicht nachweisbar ............................................................ 378 7.3 Zur Diskussion um die Rolle der Talkshows im Alltag von Jugendlichen ............................................................................. 379 8 Literatur. ........................................................................................... 383 Anhang 1: Leitfäden .................................................................................. 393 Anhang 2: WinMax-Codewortbäume ........................................................ 397 Anhang 3: Einzelfallstudien ....................................................................... 408 Anhang 4: Fragebogen für die Repräsentativbefragung ............................ 524 10 1 Einführung 1.1 Anlaß für die Studie Gegenstand der hier vorliegenden Studie, die im Auftrag der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (UR) und der Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter Rheinland-Pfalz (LPR) durchgeführt wurde, sind die täglich angebotenen Talkshows, die seit einigen Jahren insbesondere das Nachmittagsprogramm deutscher Fernsehprogramme prägen. Es geht damit um eine Untergruppe derjenigen Fernsehangebote, die in einer 1997 veröf fentlichten Vorläuferstudie unter dem Obertitel ,,Affektfernsehen" zusam mengefaßt wurden (BentelFromm 1997). Als gemeinsame Merkmale der dem Affektfernsehen zugerechneten Sendungen wurden dort aufgeführt (ebd., S. 20, 320): • Personalisierung: Einzelschicksale unprominenter Personen, prominente Moderatoren; • Authentizität des Dargestellten: "wahre" Geschichten, Live-Charakter der Sendungen; • Intimisierung: öffentliche Thematisierung vormals privater Themen; • Emotionalisierung: Auswahl emotional besetzter Themen, zusätzlich emotionalisierende Präsentations weise. Durch die große Zahl der entsprechenden Angebote und durch ihre regelmä ßige (tägliche) Präsenz im Programm spielen unter den dort untersuchten Affekt-Formaten die sogenannten Affekt-Talks eine besondere Rolle. In der zusammenfassenden Diskussion der Befunde der Studie wurde als Gemein samkeit der betreffenden Sendungen festgehalten, daß die verschiedenen Formate bei den Zuschauern insbesondere das Bedürfnis ansprechen, sich im Vergleich mit anderen Personen zu definieren und so die Angemessenheit der eigenen Lebensführung wie des eigenen zwischenmenschlichen Verhaltens zu überprüfen (ebd., S. 330). Auch wenn diese Sendungen offenbar nicht 11

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.