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Systematische Problemlösung in Unternehmen: Ein Ansatz zur strukturierten Analyse und Lösungsentwicklung PDF

333 Pages·2010·141.224 MB·German
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Jorg Fischer / Florian Pfeffel Systematische Problemlosung in Unternehmen Jorg Fischer / Florian Pfeffel Systematische Problemlosung in Unternehmen Ein Ansatz zur strukturierten Analyse und Losungsentwicklung GABLER Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet Ober <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1. Auflage 2010 Aile Rechte vorbehalten © Gabler Verlag I Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010 Lektorat: Ulrike Lorcher I Katharina Harsdorf Gabler Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschlieBlich alier seiner Teile ist urheberrechtlich geschOtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fOr Vervielfaltigungen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. Umschlaggestaltung: KOnkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: MercedesDruck, Berlin Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-0776-9 5 Vorwort Gibt es nicht schon genug Biicher iiber Managementprozesse, ProblemUisungstechniken, Projektmanagement und all die anderen Instrumente, die dabei zum Einsatz kommen kOnnen? Und dann noch solch cine "sture, algorithmische" Abfoige, die in diesem Buch mit dem GSLP, dem Ganzheitlichen, Systemalischen LosungsentwickJungsprozess gelehrt wird? Wer braucht dieses Buch iiberhaupt? Dazu gibt es eine klare Antwor!: Vor allem Bachelorstudierende in betriebswirtschaftli chen Studiengiingen, die moglichst friihzeitig im Laufe ihres Studiums in die Lage versetzt werden sollen, einerseits Fallstudien und andererseits reale Probleme wiihrend ihrer Un temehmenspraktika und Praxisarbeiten systematisch zu losen. Dieses Buch ist ein Lehr buch. Es wird kein Thema an den BriickenkOpfen aktueller wirtschaftswissenschaftlicher Forschung behandelt, sondem es wird cine an der accadis Hochschule Bad Homburg erfolg reich praktizierte, didaktische Vorgehensweise als Lehrmaterial kodifizier!. Es wird Me thodenkompelenz vermittel!, die die im Rahmen des "aIlseits geliebten" Bolognaprozesses zur Einfiihrung von Bachelor- und Masterstudiengiingen so geme genannte Employability forder!. Diese Methodenkompetenz wird im Laufe des Studiums an der accadis Hochschule mit zwei Zielrichtungen genutzt: Zum einen miissen die Studierenden neben der Bachelor-Thesis am Ende des dritten Stu dienjahrs - als eine Art Abschlusspriifung - im Team eine umfassende und moduliiber greifende Fallstudie bearbeiten. 1m Angelsachsischen wiirde man von einem Capstone Kurs sprechen. Die dazu erfordediche Methodenkompelenz wird wiihrend des Studiums mittels des GSLP aufgebaut. Dariiber hinaus sind die Studiengiinge der accadis Hochschule Bad Homburg durch eine sehr enge Praxisverzahnung charakterisier!. Studierende gehen zum Teil bereits im zweiten oder dritten Trimester in Praktika. Dort werden sie vorn Untemehmen und der Hochschu Ie betreut und sind angehalten, im Rahmen eines Projekts ein untemehmerisches Problem systematisch (mit) zu bearbeiten. Gerade bei diesem friihen Praxiseinstieg hat sich der GSLP bewahrt. Die systematische Vorgehensweise, die an diejenige von strategischen Managementprozessen angelehnt is!, in weitere Einzelschritte aufgegliedert und mit aus gewiihlten spezifischen Instrumenten besruckt wird, ist fiir Studienanfiinger - so zeigt unsere Lehrerfahrung - gerade nicht selbstverstiindlich. Das zunachst "sture" und schritt weise "Entlang-Hangeln" am GSLP ermoglicht es den Studierenden friibzeitig, cine sys tematische Vorgehensweise anzuwenden - lange bevor diese in Fleisch und Blut iiberge gangen ist und man situationsbedingt sowie erfahrungsbasier! entscheiden !<ann, welches Set von Instrumenten in welcher Abfolge am sinnvollsten erschcint. Die positiven Riick meldungen aus den Praktika-Untemehrnen bestiitigen diesen Ansatz. 6 Vorwort Die Zielgruppe dieses Buchs sind also zu allererst Bachelorstudierende. Al1erdings nicht nur. Wir verwenden den GSLP auch im Masterprogramm und in Managementweiterbil dungskursen. Denn mitunter ist eine Systematik in der operaliven und bisweilen "bauch gesteuerten" Heklik des TagesgeschiHts nicht mehr durchgiingig erkennbar. Und da hilft es durchaus, (nochmals) einen systemalischen Weg schrittweise durch zu dek1inieren. Wie bei Nietzsche gilt aber auch hier: Es ist nicht der Weg, sondem ein systemalischer Weg. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Zum Thema Weg gibt es noch Anderes zu sagen. Denjenigen, die uns auf unserem Wege zu diesem Buch unterstiitzt haben, sei hier ein grofler Dank ausgesprochen. An erster Stelle ist hier Dr. Andreas Dahmen zu nennen, der den GSLP-Ansatz vor Jahren mit iniliiert und ausgeformt hat. Was mittlerweile aus diesem Ansatz geworden ist, ist zu graBen Tei len auch sein Werk. Dariiber hinaus haben Studierende der accadis Hochschule Bad Homburg durch ihre Priifungspriisentalionen mittelbar bei der Erstellung der Losungsideen zur Deutz-Fallstudie, die in diesem Buch behandelt wird, mitgearbeitet. Herauszuheben ist accadis-Studentin Anna-Maria Tauscher, die in ihrem Praktikum bei einer Untemehmensbe ratung mittels des GSLP ihr Projekt strukturiert hat. Sie hat am Ende dieses Buches ein konkretes Fallbeispiel zur Verlielung und Ubung der Methodik beigesteuerl. Last but not least gilt unser Dank Frau Gerda Meinl-Kexel, die als Geschiiftsfilhrerin der accadis Hoch schule Bad Homburg die notwendigen Ressouroen fiir Forschungs- und Projektaklivitiiten zur Erarbeitung und Vollendung des GSLP-Ansatzes bereitgestellt hat. Unseren Lesem wiinschen wir viel Freude bei der Lektiire. Bad Homburg im Februar 2010 Jiirg Fischer und Florian Pfeffil Jiirg Fischer ist Projektmanager bei BearingPoint Consulting, Alumnus und langjiihriger Gastdozent an der accadis Hochschule Bad Homburg. Prof Dr. Florian Pfeffil ist Studienleiter der accadis Hochschule Bad Homburg und Leiter des Fachbereichs Management and Strategy. 7 Inhaltsverzeichnis Vorwort ....................................................................................................................................... 5 1 Zur Notwendigkeit systematisclter Unternehmensfiihrung ••••••••••••.••.••.••.••.••.••.••. 9 1.1 Management und Managementsystem. ..................................................................... 10 1.2 Strategisches Management .......................................................................................... 15 1.3 Kompetenzen erfolgreicher Untemehmensfiihrung - Ein Leadership-Modell....22 1.4 Riickblick, Ausblick, Trends - Anforderungen an die Untemehmensfiihrung ... 25 1.4.1 Untemehmensinsolvenzen und ihre Ursachen ..................................................... 25 1.4.2 Neue Herausforderungen fUr das Management - Megatrends .......................... 31 1.4.3 Regulatorische Vorgaben ......................................................................................... 51 1.5 Untemehmensfiihrung heiJlt, Komp1exitiit zu meistem ......................................... 54 2 Der GSLP als besonderer Managementprozess - Grundaufbau ........................ 59 2.1 Konzeption von Managementprozessen und Mindeslanforderungen ................. 59 2.2 Das 3'dl-Grundgeriist - 3 Phasen, 2 Ebenen und 9 Schritte ................................... 64 3 Der GSLP - Schritt liir Schritt zum ZieI... ............................................................... 73 3.1 Strategieentwickiung und -umsetzung mit dem GSLP ........................................... 74 3.2 Phase 1: Analyse ........................................................................................................... 75 3.2.1 Formulierung der Problemstellung ........................................................................ 75 3.2.2 Analyse der Ausgangssituation .............................................................................. 78 3.2.3 Festlegung der Zieisetzung ...................................................................................... 94 3.3 Phase 2: Entwickiung ................................................................................................. 100 3.3.1 Entwickiung von Losungsaltemativen. ................................................................ 101 3.3.2 Bewertung der Zielerfiillung ................................................................................. 108 3.3.3 Bewertung der Umsetzbarkeit ............................................................................... 117 3.3.4 Entscheidungsfindung. ........................................................................................... 128 3.4 Phase 3: Implementierung ......................................................................................... 131 3.4.1 Umsetzungsplanung ............................................................................................... 132 3.4.2 Umsetzung ............................................................................................................... 135 3.5 Der GSLP bei allgemeinen untemehmerischen Fragestellungen ......................... 136 wm .................................................................. 4 Case Study: Deutz Bier - das sind 141 4.1 Ein Blick hinter die Kulissen der Deutz AG - Fallbeschreibung .......................... 141 4.2 Eine Zukunft liir die Deutz AG - Anwendung des GSLP .................................... 157 4.2.1 Formulierung der Problemste11ung ...................................................................... 158 4.2.2 Analyse der Ausgangssituation ............................................................................ 159 4.2.3 Zieisetzung ............................................................................................................... 170 8 Inhaltsverzeichnis 4.2.4 Entwicklung von Strategieoptionen ..................................................................... 172 4.2.5 Bewertung der Zielerfiillung ................................................................................. 175 4.2.6 Bewertung der Umsetzbarkeit ............................................................................... 183 4.2.7 Entscheidungsfindung ............................................................................................ 186 4.2.8 Umsetzungsplanung ............................................................................................... 186 4.2.9 Umsetzung ............................................................................................................... 186 5 Erweiterungen de. GSLP ......................................................................................... 189 5.1 Risikoanalyse zur Quantifizierung von SWOT ....................................................... 190 5.1.1 Vom Risiko zum Risikomanagement ................................................................... 191 5.1.2 Risikoanalyse im GSLP ........................................................................................... 201 5.2 Bewertung der Zielerfiillung mittels Entity-oder Equity-Verfahrens ................. 211 5.3 Balanced Scorecard zur erfolgreichen Umsetzungsplanung im GSLP ................ 229 5.3.1 Balanced Scorecard - Idee, Aufbau und Ziele ..................................................... 230 5.3.2 BSe und ihr Mehrwert im GSLP ........................................................................... 239 5.4 Projekte zur Umsetzung der BSC-MaJSnalunen ...................................................... 251 6 Case Study: Deutz AG revisited und die Motivo GmbH ................................... 273 6.1 Deutz Bier - das sind immer noch wir! .................................................................... 273 6.1.1 Risikoanalyse bei der Deutz AG. ........................................................................... 273 6.1.2 Entity-Verfahren zur Bewertung der Deutz-Strategiepakete ........................... 279 6.1.3 Eine Balanced Scorecard fUr die Deutz AG ......................................................... 288 6.1.4 Projektplanung zur Umsetzung der Deutz-Produktoffensive .......................... 295 6.2 Motivo GmbH - Der GSLP jenseits strategischer Fragestellungen ...................... 298 6.2.1 Entscheidungsvorlagen .......................................................................................... 301 6.2.2 Vom Projektauftrag zur Entscheidungsvorlage: Losungen entwickeln ........... 303 6.2.3 Vom Projektauftrag zur Entscheidungsvorlage: Ergebnis positionieren ......... 327 7 Ein Wort zum Schlu. ................................................................................................ 333 Literaturverzeichnis .................................................................................................................... 335 Index .............................................................................................................................................. 339 9 1 Zur Notwendigkeit systematischer UnternehmensfUhrung ,,1m schwierigen Umfeld des Geschiiftsjahres 200S konnte Bien-Zenker seine selbst gesteck ten Ziele nicht erreichen. Die Sondereinfltisse der Vergangenheit - wie die Abschaffung der Eigenheimzulage und MehrwertsteuererhOhung - hatten den Markt filr Eigenheime 2007 massiv einbrechen lassen (-35,1 %). Danach wurde allgemein erwartet, dass er sich 200S wieder leicht erholen wird. Diese Einschii.tzung hat sich nicht erfillit. Die Baugeneh migungen sind nochmaIs urn 6,7 % zuriickgegangen. Das Genehmigungsvolurnen hat mit SS.300 Wohneinheiten den niedrigsten Stand seit Bestehen der Bundesrepublik Deutsch land erreicht. Die inzwischen weltweite Finanz- und Konjunkturkrise, die mit der Hyp<> thekenkrise in den USA begann, hat auch in der zweiten Jahreshiilfte 200S die Wirtschafts entwicklung in Deutschland deutlich abgeschwiicht. Insbesondere die Exportwirtschaft leidet bis heute unter drastisch eingebrochenen Auftragseingangen und einer stark riick lliufigen lndustrieproduktion. Mangelndes Vertrauen in die weitere wirtschaft1iche Ent wicklung und die wachsende Sorge urn die Sicherheit der Arbeitspliitze sind schlechte Voraussetzungen liir den Kauf bzw. Bau eines Hauses"', fiihrt Erich Weichselbauer, der Vorstandsvorsitzende der Bien-Zenker AG, ein renomrnierter Hersteller liir Fertighiiuser, auf der ersten Seite des Geschiiftsberichtes 200S aus. 80lche Feststellungen sind in der heutigen Unternehmenslandschaft keine Seltenheit mehr. 1nuner starker werden die Unternehmensleitungen groller und mitteistiindischer Betriebe, aber auch kIeiner inhabergefiihrter Firmen mit solchen Rahmenbedingungen konfrontiert. Es gilt, im hiirter gewordenen Wettbewerb stiindig neu Full zu fassen und die sich hieraus ergebenden Herausforderungen zu meistern. Zunehmend hiiufiger versagt das "Bauchge fiihI" des traditionsbewussten Farnilienunternehmers, mit dem er auf jahrzehntelange Erfolge zuriickblicken kann. Kunden, die Unternehmen tiber Dekaden hinweg loyal wa ren, wechseln auf einmal wegen eines Preisunterschieds von wenigen Eurocents den An bieter. Bezieher von Jahreseinkommen im sechsstelligen Eurobereich werden zu Stanun kunden von Discountenniirkten. Beratungsgespriiche werden zu schonungslosen Preis verhandlungen, wei! der Kunde sich bereits im Vorfe1d tiber aile Modelle bzw. ihre Aus stattungsmerkmale im Internet urniangreich informiert hat. Der freundliche Bankberater, der das Unternehmen seit seiner Griindung begleitet und mit Krediten versorgt hat, mit dem der Unternehmensche£ ein-bis zweimal im Jahr abends ins Restaurant gegangen ist, um tiber Allgerneines und auch das Untemehmen zu sprechel\ fordert nunmehr zu kunftsgerichtete Zahlen und Fakten, legt Wert auf ausfiihrliche und nach bestimmten Kriterien gegliederte Strategiedokumente. Die Politik tut ihr Uhriges. Geschaftsmodellbe fltigelnde Subventionen werden nicht nur abgescha£ft, sondern zusiitzlich werden die staatlichen Vorgaben ausgeweitet, Prozessabliiufe tiberwacht und Anforderungen an das , o. V. (2008), Bien-Zenker AG, Geschiilisbericht 2008, S. 1 J. Fischer, F. Pfeffel, Systematische Problemlosung in Unternehmen, DOI 10.1007/ 978-3-8349-8735-8_1, © Gabler Verlag I Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010 10 Zur Notwendigkeit systematischer Untemehmensfiihrung Beriehtswesen gestellt. Diese Aufziihlung beispielhaft ausgewiihlter Tendenzen und Ent wicklungen rund urn die Unternehmensftihrung liefle sieh beliebig verUingern. Sie maeht vor aJlem eines deutlieh: Der Wandel der Rahmenbedingungen und damit rusammenhlin genden Veriinderungen und Anpassungen im Unternehmen sind nieht (mehr) die Aus nahme, sondem die Regel. Und diese Veriinderungen miissen initiiert, Optionen entwi ekel!, Altennativen entschieden, der Wandel also aktiv gestaltet werden. Systematisehe Problemlosung - wie es der Ganzheilliche Syslemalische wsungsenlwicklungsprozess (GSLP) spater darlegen wird - ist gerade in der heutigen Zeit des Wandels ein Kernelement erfolg reicher Unternehmensfiihrung. Sieh mit dem Thema Management und dem, was das Ma nagement heute bewegt, tiefergehend auseinanderrusetzen, ist daher aus Sieht der Auto ren der geeignete Einstieg in das Thema. 1.1 Management und Managementsystem In der Literatur findet man ein unersehopfliehes Angebot an Begriffsbestimmungen rum Management. Um dem Leser ein Gefiihl fUr diese Vielfalt zu vermittein, werden im Fol genden exempIarisch einige Managementdefinitionen herausgegriffen: • "Management wird als Gesamtheit aller gestaltenden, steuennden, Riehtung gebenden und entwickeInden Funktionen einer Gesellschaft oder - abstrakter und unter Beriiek siehtigung der allentha1ben sieh grundsatzlieh veriindemden Produktionsprozesse - a1s Transformation in Leistung und Nutzen beschrieben. "2 • "Der Funktionsansatz [von Management] kniipft-[ ... ] prinzipiell unabhlingig von vorheriger Fixierung auf bestimmte Positionen und Fiihrungsebenen - an diejenigen Handlungen an, die der Steuerung des Leistungsprozesses, d. h. aller leistungsrelevan ten Arbeitsvollziige dienen. Solehe Steuerungshandlungen konnen ganz verschiedener Art sern, z. B. planender, organisierender und kontrollierender Art."3 • Management ist: "die Leitung soziotechnischer Systeme in personen-und sachbezo gener Hinsicht mithilfe professioneller Methoden [" .]. In der sachbezogenen Dimensi on geht es um die Bewaltigung der Aufgaben, die sieh aus den obersten Zielen des Sys terns ableiten, in der personenbezogenen Dimension urn den richtigen Umgang mit Menschen."4 Der in diesem Lehrbueh vorgestelite GSLP spiegelt vor allem die Auffassung der letztge nannten Begriffsbestimmung wider. Denn zur Auswahlentscheidung einer Strategieoption werden rum einen die Zielerfiillung und rum anderen deren Umsetzbarkeit untersueht. Diese zwei Aspekte entspreehen genau der in Ulrich/Fluri genannten Saehbezogenheit 'Malik (2006), S. 87 , Steirunann/Schreyogg (2005), S. 6 • UlrichlFluri (1995), S. 14 Management und Managementsystem 11 einerseits - "Was ist die richtige LOsung? Welche liefort den Technerisch grojJten WeTtbeitrag foT das Unternehmen?" - und der Personenbezogenheit auf der anderen Seite - "Wie kann ich mit den Mitarbeitern und anderen relevanten BeteiUgten eine bestimmte LOsung urnsetun? Welche Alternative WiTd von den Mitarbeitern die grojJte Akzeptanz erjahren?" Dariiber binaus findet man auch eine Aufgliederung des Managementbegriffs - Manage ment soli in dieoem Buch synonym zu Untemehmensfiihrung verslanden werden - in die zwei Dimensionen Institution (die Fiihrnng) und Funktion (das Fiihren). Diese Sichtweise wird in der folgenden Tabelle 1.1 verdeutlicht. Tabelle 1.1 Dimensionen des Managements Management (Untemehmensfiihrungl Management aIs Institution Management aIs FWlktion (die Fiihrung) (das Fiihren) • Untemehmer • Willensbildung • Willensdurchsetzung • Fiihrnngskraft • Leitender Angestellter Wie aus obenstehender Tabelle leicht zu erkennen ist, stehen bei der institutionellen In terpretation die hierarchischen Ebenen der Fiihrung im Vordergrund. Daraus folgen un terschiedliche Rollen und damit verbundene unterschiedliche Aufgaben im Rahmen des Managements. Ausgehend von der Unternehmensorganisation und den hierdurch be stimmten Hierarchieebenen wird in aller Regel eine Einteilung in oberes, mittleres und unteres Management vorgenommen. Dabei wird die untere Fiihrnngsebene haufig als Schnittstelle zwischen den ausfiihrend tatigen Mitarbeitern eines Betriebes und den eigent lichen Leitungspositionen des Betriebes interpretiert. lhr kommt damit die Aufgaben zu, die zugeordneten Gruppenmitglieder zu fiihren und zu fOrdem, Routineentscheidungen zu tre£fen und UIDZusetzen, den reibungslosen Arbeitsablauf sicherzustellen sowie Storun gen und UnregeImiiHigkeiten zu eIiminieren. Hierbei sind grundsatzlich die Vorgaben der Untemehmens-und Bereicha1eitung zu beriicksichtigen. Das mittlere Management binge gen hat die Verantwortung dafiir, dass die Vorgaben der Unternehmensleitung konkreti sier!, in RegeIn und Arbeitsablaufe iibersetzt und diese dann iiberwacht werden. An dieser Stelle soli kurz darauf bingewiesen, dass die Literatur verstark! auf die "Sandwichpositi on" des mittleren Managements eingeht. So liest man hierzu beispielsweise: "Der MitteI Manager sitzt also exakt zwischen den Stiihlen. Auf der einen Seite muss er die Entschei dungen ,von oben' mittragen und durchsetzel\ andererseits erwarten seine Mitarbeiter,

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