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System ohne Psyche: zur Kritik der Pragmatischen Kommunikationstheorie und ihrer Anwendungen PDF

223 Pages·1987·5.81 MB·German
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Karl J. Meister· System ohne Psyche Beitrage zur psychologischen Forschung Band 11 Westdeutscher Verlag Karl J. Meister System ohne Psyche Zur Kritik der Pragmatischen Kommunikationstheorie und ihrer Anwendungen Westdeutscher Verlag CIP·Kurztitdaufnahme der DcuUthen Bibliothek Meitcrr, Karl J. • System ohne Psyche, zur Kritik d. pragmat. Kommunikationsthcorie u. ihrcr Anwendungcn I Karl J. Meister. - Opladen: Wcndeutseher Vedag, 1987. (Bcitriigc 'lur psychologischen Forschung; Bd. II) ISIIN 978-3-531-11842-0 ISBN 978-3-322-88874-7 (cBook) 00110.10071978-3-322·88874-7 NE,GT 011$ Buch cntstand als Disscnation an der Ludwig·Maximilians-Univcrsitit Munchen; fur die Ver6ffentlichung wurde cs geringrugig ubcrarbcitct. AIle Rechle yorbchallen o 1987 Wcstdeutscher Verlag GmbH, Opladcn Das Werk einschlidli<:h aller SC'iner Teile iSI urhebcrrechdich gcschUnt. Jede Verwertung auBcrhalb dn engen Grcnun des Urhebcrrcchts gcSC'IZe$ iSI ohne Zuslimmung des Verlags unzullissig und strafbar. Das gilt insbesondere rur Vervielfaltigungen. Oberselzungen. Mikrovcr filmungen und die Einspeicherung und Verarbcilung in c1ektronischen Systemen. Umschbggesralrung: Hanswemcr Klein. Opladen Inhalt o Vorwort 1 1 Die Entwicklung der Kommunikationstheorie: Ein ideengeschichtlicher AbriB 4 1.1 Von den Anfangen der Systemtheorie und Kybernetik zum kommunikationstheoretischen Ansatz von Ruesch & Bateson 4 1.2 Die Double Bind-Hypothese: Darstellung und Kritik 17 1.3 Double Bind-Forschung und Pragmatische Kommunika- tionstheorie 35 2 Die Kommunikationstheorie von Watzlawick, Beavin & Jackson: Darstellung und Kritik 38 2.1 Die begrifflichen Grundlagen 39 2.1.1 Einle i tung 39 2.1.2 Funktion und Beziehung 40 2.1.3 Information und RUckkopp1ung 40 2.1. 4 Redundanz 41 2.1.5 Metakommunikation und pragmatischer Ka1kUl 42 2.1.6 Folgerungen 43 2.2 Zur Kritik der begrifflichen Grundlagen 46 2.3 Pragmatischer KalkUl und gestorte Kommunikation 58 2.3.1 Die Unmoglichkeit, nicht zu kommunizieren 58 2.3.2 Die Inhalts- und Beziehungsaspekte der Kommunikation 60 2.3.3 Die Interpunktion von Ereignisfolgen 63 2.3.4 Dig i tale und analoge Kommuni ka t ion 65 2.3.5 Symmetrische und komplementare Interaktionen 67 2.4 Zur Kritik des "pragmatischen KalkUls" und der Konzeptualisierung gestorter Kommunikation 68 2.4.1 tiber die unmoglichkeit, nicht zu kommunizieren 69 - VI - 2.4.2 tiber die Inhalts- und Beziehungsaspekte der Kommunikation 73 Exkurs: tiber menschliche Beziehungen und ihr Verhaltnis zu Kommunikation 80 2.4.3 tiber die Interpunktion von Ereignisfolgen 81 2.4.4 tiber digitale und analoge Kommunikation 86 2.4.5 fiber symmetrische und komplementare Interaktionen 94 2.4.6 zusammenfassung und Revision 97 2.5 Die Organisation menschlicher Interaktion 99 2.6 Kommentar 107 3 Das Psychopathologie-Konzept der Kommunikations- theorie 116 3.1 Paradoxe Kommunikation 117 3.2 Kommentar 124 4 Zur therapeutischen Technik der Kommunikations- theorie 132 4.1 Die Paradoxien der Psychotherapie 132 4.1.1 Das "Spiel ohne Ende" 133 4.1.2 Die Technik der "Symptomverschreibung" 134 4.1.3 Therapeutische Doppelbindungen 136 4.1.4 Beispiele therapeutischer Doppe1bindungen 138 4.2 Kommentar 140 4.3 Angewandte Kommunikationstheorie am "Centro per 10 Studio della Famiglia" in Mailand 143 4.3.1 Ein Fall von Enkopresis bei einem neunjahrigen Knaben ("Tonino") 145 4.3.2 Ein Fall von Anorexia nervosa bei einem puber- tierenden Madchen (Familie "Macchi") 148 4.4 Kommentar zu den Fallbe ispielen des "Centro" 157 4.4.1 Anrnerkungen zur Behand1ung von "Tonino" 157 4.4.2 Anmerkungen zur Behand1ung der Fami1ie "Macchi" 161 - VII - 4.5 Theoretischer Nachtrag zu den Fallbeispielen 165 4.5.1 Das Therapiemodell des "Centro" 165 4.5.2 Kommentar 173 4.6 Zur Frage der Indikationsstellung 181 4.7 Warum die Praxis besser ist als die Theorie 183 4.8 Zur Wirkweise der kommunikationstherapeutischen Technik 185 5 Zwischenbilanz 188 6 Uberlegungen zum gegenwartigen Stand des systemi- schen Denkens und Handelns in der Psychotherapie 191 6.1 Zur Rezeption der Kommunikationstheorie 191 6.2 Angewandte Kommunikationstheorie und familien- therapeutische Bewegung 194 6.3 Forderungen an ein kUnftiges familientherapeuti- sches Konzept 196 6.4 Die "kopernikanische Wende" in der Psychotherapie findet nicht statt 199 Anmerkungen 201 Bibliographie 209 "Distrust your senses and learn to see the world as it really is" (Sluzki & Veron, 1971) - 1 - o Vorwort Als ich vor zehn Jahren zum ersten Mal auf die Pragmatische Kornrnunikationstheorie stieB, habe ich sie, wie viele andere auch, nach unkri tischer Lektlire des Standardwerks "Menschli che Kommunikation" (Watzlawick et al., 1974) voreilig in mein theoretisches Denken aufgenommen und ihre Begriffe und Theo reme je nach Bedarf verwendet. Zu dieser unkritischen Rezep tion haben eine damals noch frische Begeisterung flir die Ar beiten R. D. Laings, die auf den ersten Blick so liberzeugend plausiblen Konzepte der Theorie selbst, und der gekonnt sug gestive Stil Watzlawicks entscheidend beigetragen. Spater, als mein Interesse an klinischer Psychologie und Psy chotherapie in den Vordergrund rlickte, kam ein weiteres Mo ment hinzu: Die frappierenden Falldarstellungen gelungener Therapien schon bei Watzlawick et al. (1974), sodann bei Selvini Palazzoli et al. (1978) und schlieBlich be i Milton Erickson (Haley, 1978) haben mir Eindruck gemacht. In vorweg ge nommene rIde nti fikation mite ine r spate ren Tatigke it als Psychotherapeut hatte ich, so schien es mir, Anteil an einer machtvollen Techni k, die die Auflosung auch schwe re r Psycho pathologien versprach - witz und Einfallsreichtum auf Seiten des Therapeuten vorausgesetzt. Das weckte Allmachtsfantasien und ein ganz praktisches Interesse an einer erlernbaren Tech nik geschickter Manipulation, immer zum Wohl des Patienten, versteht sich. Die narziBtische Verflihrung, die von derlei VerheiBungen ausging, war mir kaum bewuBt. Erste kritische Zweifel verdankte ich der Lektlire von Schlileins "Psychotechnik als Politik" (1976), dann aber dem Studium der Psychoanalyse, die nach und nach me ine Sympathie und Uberzeugung gewann. Bezliglich der Kommunikationstheorie flihrte das zunachst zu dem vagen Geflihl, daB mit der Theorie etwas nicht stirnrnt, und die praktischen Anwendungen empfand ich zunehmend als unanstandig. Besonders storte mich an der Kornrnunikationstheorie ihr Verzicht auf die materiale und ge netische Erklarung von Psychopathologie, die Auflosung von Personlichkeit und Charakter im leeren Raum der Beziehung "zwischen" den Personen, ihre am Vorbild der Mathematik ori- - 2 - entierte Pseudo-Objektivitat. Nun geht es mir ke ineswegs darum, mit der Atti tiide des ent tauschten Liebhabers die ehemals geschatzte Theorie zu demon tieren~ vielmehr solI sie einer sorgfaltigen Priifung unterzo gen werden, urn diejenigen ihrer Einsichten herauszuheben, die in die Zukunft weisen. Dazu gehort sicherlich die Betonung des systemischen Gesichtspunktes, der die Bezogenheit inter agierender Individuen aufeinander in ihrer psychologisch pragmatischen Bedeutung zu erfassen sucht. DaB die Kommunika tionstheorie dabe i gle ich die bete iligten Individuen elimi niert, ist allerdings ein schwerer Mangel, der letztlich fiir die geringe Reichweite der Theorie verantwortlich ist. Wenn ich mich im Verlauf der Arbeit haufiger genotigt sehen werde, auf die psychoanalytische Theorie zuriickzugreifen, so wird das nicht deshalb geschehen, we il die Psychoanalyse a priori recht und die Kommunikationstheorie unrecht hat~ es solI hier keine psychoanalytische Kritik der Kornrnunikations theorie entstehen. Solche Riickgriffe finden ihre Berechtigung nur dann, wenn durch irnrnanente Kritik gezeigt werden kann, daB bestimmte ErkUirungen unzureichend, unangemessen oder falsch und befriedigende Alternativ-Erklarungen der fragli chen Phanomene moglich sind. Das fiihrt uns zur Frage nach der in dieser Abhandlung ange wandten Methode. Sie laBt sich am besten charakterisieren als Textanalyse und Textkritik. Sowohl bei der Rekonstruktion der Entstehung der Kommunikationstheorie wie auch bei der Analyse der Theorie selbst und ihrer Anwendungen werde ich mich eines dialogisch-dialektischen Vorgehens bedienen. Das heiBt kon kret, daB zuerst die vorzustellenden Autoren zu wort kornmen~ dann folgt ein Abschnitt mit kritischen Anmerkungen von mir, mit denen der referierte Text gewiirdigt wird. So wird nach und nach die Kommunikationstheorie vor den Augen des Lesers e rstehen. In rneinen Bemerkungen, die als Antworten auf die referieren den Abschnitte zu verstehen sind, wird dicht am Gegenstand in einem fortschreitenden ProzeB systematischer Reflexion die Kritik entwickelt.

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