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Suizidalität am Arbeitsplatz: Prävention und Krisenintervention PDF

51 Pages·2020·1.108 MB·German
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Moritz von Senarclens de Grancy Rebekka Haug Suizidalität am Arbeitsplatz Prävention und Krisenintervention essentials essentials liefern aktuelles Wissen in konzentrierter Form. Die Essenz dessen, worauf es als „State-of-the-Art“ in der gegenwärtigen Fachdiskussion oder in der Praxis ankommt. essentials informieren schnell, unkompliziert und verständlich • als Einführung in ein aktuelles Thema aus Ihrem Fachgebiet • als Einstieg in ein für Sie noch unbekanntes Themenfeld • als Einblick, um zum Thema mitreden zu können Die Bücher in elektronischer und gedruckter Form bringen das Expertenwissen von Springer-Fachautoren kompakt zur Darstellung. Sie sind besonders für die Nutzung als eBook auf Tablet-PCs, eBook-Readern und Smartphones geeignet. essentials: Wissensbausteine aus den Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissen- schaften, aus Technik und Naturwissenschaften sowie aus Medizin, Psychologie und Gesundheitsberufen. Von renommierten Autoren aller Springer-Verlagsmarken. Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/13088 Moritz von Senarclens de Grancy · Rebekka Haug Suizidalität am Arbeitsplatz Prävention und Krisenintervention Mit einem Vorwort von Renate Grønvold Bugge Moritz von Senarclens de Grancy Rebekka Haug Berlin, Deutschland Berlin, Deutschland ISSN 2197-6708 ISSN 2197-6716 (electronic) essentials ISBN 978-3-658-28056-7 ISBN 978-3-658-28057-4 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-28057-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Was Sie in diesem essential finden können • Schnelle Orientierung zu Suizidalität in Unternehmen und Organisationen • Praktische Hinweise für den Umgang mit suizidalen MitarbeiterInnen in Krisen • Nachhaltige Ansätze zur Suizidprävention und Mitarbeiterfürsorge • Rechtliche Hinweise für Unternehmen • Psychologisches und kulturgeschichtliches Hintergrundwissen zum Tabuthema Selbsttötung V Vorwort Suizide im arbeitsnahen Umfeld sind leider keine Seltenheit. Sie häufen sich nach Krisen wie etwa der Finanzkrise 2008, kommen zunehmend unter Polizisten vor, finden sich aber auch in Nichtregierungsorganisationen wie 2018 bei Amnesty International. Suizide in Organisationen stellen Führung und Mitarbeiter vor schwierige Aufgaben; sie werfen unangenehme Fragen nach der Verantwortung auf und rücken die Arbeitsbedingungen in den Fokus. Die Identifikation mit dem Unternehmen, mit dem Arbeitsplatz und der eigenen Leistung tragen meist maß- geblich zum Wohlbefinden von Mitarbeitern und auch von Führungskräften bei. Kommt es jedoch zu einem Suizid im Unternehmen, erscheint alles in einem veränderten Licht. Aus meiner langjährigen Erfahrung als Notfallpsychologin weiß ich um die Bedeutung der Aufarbeitung sowie der Wichtigkeit von Trauerprozessen zur Verarbeitung traumatischer Ereignisse. An die Frage nach den Ursachen eines Suizids knüpfen sich im unternehmensbezogenen Kontext zumal wichtige Aspekte des Umgangs mit und der Bewältigung von suizidalen Krisen. Auch Prävention wird nun zum Thema: Wie hätte sich der Suizid eines Mitarbeiters verhindern lassen? Das essentials geht diesen Fragen nach und gibt differenzierte Antworten rund um die Thematik der Suizidalität in Organisationen. Zudem erhellt der Band den psychosozialen und kulturhistorischen Hintergrund des Phänomens und arbeitet konkrete Interventions- und Präventionsmaßnahmen aus. Die AutorInnen tragen damit zur Aufklärung und zum verbesserten Umgang mit diesem heiklen, doch wichtigen Thema bei. Renate Grønvold Bugge VII Inhaltsverzeichnis 1 Arbeitsplätze sind Beziehungsplätze – Suizidalität im Unternehmen ............................................ 1 1.1 Suizid im Umfeld der Arbeit ............................... 1 1.2 Tote Organisationen ...................................... 3 1.3 Rolle der Führung ....................................... 5 2 Das Selbst töten – Grundlegendes zum Suizid .................... 7 2.1 Kleine Kulturgeschichte des Suizids ......................... 7 2.2 Der eigene Tod als Äußerlichkeit des Wissens ................. 10 2.3 Passage-à-l’acte und Suizid ................................ 12 3 Suizidale Krisen und Suizidrisiko .............................. 15 3.1 Zuspitzung von Krisen .................................... 15 3.2 Entstehung von Suizidalität ................................ 16 3.3 Suizidrisiko und Einschätzung der Gefährdung. . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4 Krisenintervention .......................................... 27 4.1 Herausforderung, Verantwortung, Chancen und Grenzen ......... 27 4.2 Gesprächsführung in Krisensituationen ....................... 28 4.3 Containing ............................................. 32 4.4 Reflexion der eigenen Rolle und von Grenzen ................. 33 5 Präventionsmaßnahmen im Unternehmen ....................... 35 5.1 Empfehlungen zur Vorbeugung suizidaler Krisen ............... 35 5.2 Gatekeeper in Organisationen .............................. 36 5.3 Unternehmenskultur als Scharnier der Suizidprävention .......... 37 IX X Inhaltsverzeichnis 6 Nach einem Suizid: Rechtliche Aspekte und Aufarbeitung. . . . . . . . . . 39 6.1 Rechtliche Aspekte ....................................... 39 6.2 Aufarbeitung am Arbeitsplatz .............................. 40 Literatur ...................................................... 45 Arbeitsplätze sind Beziehungsplätze – 1 Suizidalität im Unternehmen 1.1 S uizid im Umfeld der Arbeit Suizide in Unternehmen und Organisationen sind ein Tabuthema, das b islang kaum untersucht wurde. Dabei sind Suizide im arbeitsnahen Umfeld keine Seltenheit: Adolf Merckle (1934–2009) ließ sich von einem Zug überrollen, nachdem sein Großunternehmen in Folge der Finanzkrise des Jahres 2008 in Liquiditätsnöte geraten war. Pierre Wauthier (1962–2013), Finanzchef des Rück- versicherers Zürich, brachte sich um, weil er unter den aggressiven Umgangs- formen im Unternehmen litt. Gerade Wauthiers Selbstmord gilt als rätselhaft, weil er in seinem privaten und beruflichen Leben als jemand galt, der nicht leicht aufgab. Ferner gibt es etliche Beispiele von Suizidwellen in der mittleren Führungsebene. Dieses essential versucht, das Phänomen der Suizidalität am Arbeitsplatz näher zu bestimmen. Es teilt zumal die Erwartung der Suizidforschung, dass mehr Hintergrundwissen nicht nur helfen kann, die Zahl der Suizide – hier im Umfeld der Arbeit – zu verringern, sondern dass sich sozusagen vom Rand her dadurch auch neue Einblicke in das Verhältnis, das Menschen zu ihrem Arbeits- platz haben, gewinnen lässt (Cullen 2014, S. 47; Kahn 2017, S. 59). Suizide in Organisationen belasten das Arbeitsklima und wecken die Sorge, dass weitere folgen können. Zudem beeinflussen Suizide in Unternehmen natür - lich auch die Außenwahrnehmung: Wie schlecht muss es um die Unternehmens- kultur oder um das Betriebsklima bestellt sein, wenn Mitarbeiter keine Ausflucht mehr sehen und sich das Leben nehmen? Der Reputationsschaden für Unter- nehmen und Belegschaft ist beträchtlich. Tatsächlich stehen Arbeit und Suizid in einem merkwürdigen Verhältnis zueinander: Arbeit ist ein Kollektivphänomen – es setzt voraus, dass der Einzelne © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 1 M. von Senarclens de Grancy und R. Haug, Suizidalität am Arbeitsplatz, essentials, https://doi.org/10.1007/978-3-658-28057-4_1

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