Studium und Lehre nach Bologna Stefan Claus • Manuel Pietzonka (Hrsg.) Studium und Lehre nach Bologna Perspektiven der Qualitätsentwicklung Herausgeber Stefan Claus Manuel Pietzonka Programmakkreditierung Systemakkreditierung Evaluations-/Akkreditierungsagentur Evaluations-/Akkreditierungsagentur Hannover, Deutschland Hannover, Deutschland ISBN 978-3-658-03016-2 ISBN 978-3-658-03017-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-03017-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. 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Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Begrüßungswort Professor Dr. Michael Stawicki Seien Sie herzlich eingeladen zur Lektüre des vorliegenden Tagungsbands „Stu- dium und Lehre nach Bologna – Perspektiven der Qualitätsentwicklung.“ Meine Begrüßung als kommissarischer EIQA-Vorsitzender ist letztlich der Tatsache geschuldet, dass die damalige Vereinsvorsitzende, Sabine Kunst, unbedingt Wis- senschaftsministerin in Brandenburg werden musste, wo sie – wie man hört – herkulische Aufgaben bewältigt. Ich selbst habe eine gewisse Vergangenheit im Bereich des Qualitätsmanagements, war ich doch einer der Veranstalter der al- lerersten Tagung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zu diesem Thema un- ter dem Titel "TQL 98 – Tagung für Qualitätsmanagement in der Lehre", die 1998 an der Fachhochschule Wiesbaden, der heutigen Hochschule RheinMain, stattfand. Als wir Anfang dieses Jahres die Tagung zum vorliegenden Tagungsband planten, dachten wir – nach zehn Jahren Bologna-Reform und vielen Jahren Ak- kreditierung – „nur“ an eine Bestandsaufnahme. Dass inzwischen das Thema ‚Bologna‘, die Frage der Qualität der Bachelor- und Master-Angebote, das Kon- zept der Akkreditierung so aktuell sind, konnten wir damals nicht ahnen. Wir konnten nicht ahnen, dass Prof. Dr. Hippler HRK-Präsident würde und wir konn- ten nicht ahnen, dass er als HRK-Präsident („Die Stimme der Hochschulen“ ist – oder war? – das HRK-Motto) so blindwütig auf die Reform einprügeln würde, wo es doch nur darum ging, Reformversagen in einzelnen Hochschulen – und dazu selbstverschuldetes – zu konstatieren. Die Wellen schlugen entsprechend hoch. Lassen Sie mich als Kommentar aus einem Artikel von Thomas Sattelber- ger (bis vor kurzem Personalvorstand der Deutschen Telekom) aus dem Han- delsblatt zitieren: „Zehn Jahre nach Einführung der neuen Hochschulabschlüsse Bachelor und Master hat die Spitze der Hochschulrektorenkonferenz […] in den vergangenen Wochen mit einem Trommelfeuer an Interviews und Pressemitteilungen wort- gewaltig und antireformerisch Stimmung gegen den Bologna-Prozess gemacht. Damit hat die HRK-Spitze ihren selbst formulierten Anspruch, ‚Die Stimme der Hochschulen‘ zu sein, aufgegeben. Die HRK wird so zum Sprachrohr des Ver- bandes der neun Technischen Universitäten ‚TU9‘ instrumentalisiert, obwohl die überwiegende Zahl der Hochschulen seit Jahren wacker und konsequent den schwierigen Reformweg geht. […] Persönlichkeit und überfachliche Kompeten- 6 Begrüßungswort zen wie Teamfähigkeit, Kommunikationskompetenz und Selbstreflexion, die für den beruflichen Erfolg entscheidend sind, entwickeln sich in inhaltlich anregen- den, didaktisch gut aufbereiteten und interaktiv gestalteten Lehrveranstaltungen anstatt in Frontalbeschallung. Immer noch fristet gute Lehre jedoch ein Schat- tendasein weit hinter der Forschung. Berufungen erfolgen – hart gesagt – anhand der Länge der Publikationsliste. Qualität in der Lehre ist – wie Studien und Stu- dentenbefragungen belegen – zweitrangig.“1 Die Hochschulrektorenkonferenz hat dieses Thema Mitte Oktober 2012 sehr deutlich diskutiert. Das Resultat ist die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die eine empirische Basis zur Umsetzung der Bologna-Reform vorbereiten soll. Ich hoffe, dass die Hochschulrektorenkonferenz auf Grundlage dieser Daten zu neuen Be- wertungen kommen wird und sich dann verständigere Meinungen durchsetzen werden. Da wir im vorliegenden Band schon die Ergebnisse einer empirischen Studie zur Umsetzung der Reform in den niedersächsischen Hochschulen, die von ZEvA durchgeführt wurde, präsentieren, sind wir hier schon weiter. Die EIQA-Tagung in Loccum und der vorliegende Tagungsband sind durch ihre verschiedenen Themen und Sichtweisen ein Volltreffer. Neben der Vielfalt der Perspektiven sind die hohe Qualität der Beiträge und das große Renommee der Referenten bzw. Autoren hervorzuheben. Ich wünsche viel Freude mit der Lektüre der vorliegenden Texte zu den Perspektiven der Qualitätsentwicklung von Studium und Lehre nach Bologna! Professor Dr. Michael Stawicki Kommissarischer Vorsitzender des European Institute for Quality Assurance (EIQA) und Präsident der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) 1 Handelsblatt vom 13. September 2012, S. 8.; http://www.handelsblatt- hochschulinitiative.de/index.php/1780-willkommen-in-der-wirtschaft.html Inhaltsverzeichnis Vorwort .............................................................................................................. 9 Akkreditierung und Studienreform Bologna (aus)gewertet – Eine empirische Analyse der Studienreform (Prof. Dr. Rainer Künzel) .......................................................................... 13 Die Auswirkungen von Akkreditierungen und künftige Perspektiven aus der Sicht der Niederlande und Flandern (Prof. Dr. Karl Dittrich) ...... 31 Diskussion ................................................................................................. 39 Qualitätsentwicklung in Hochschulen Qualitätsoffensive in der Lehre (Dr. Josef Lange) .................................... 47 Was ist gute Lehre? – Ansichten aus dem Blickwinkel der Hochschuldidaktik (Prof. Dr. Johannes Wildt) ......................................... 57 Die Unterstützung der Hochschulen durch Agenturen. Einige erste Anstöße zur Diskussion zentraler Fragen im Zusammenhang mit einer Qualitätsoffensive von Hochschulen im Zeichen des Bologna-Prozesses (Prof. Dr. Klaus-Peter Wiedmann) ........................................................... 67 Diskussion ................................................................................................. 91 Internationale Perspektiven in Lehre und Studium Die Bologna-Reform – Ein europäischer Hochschul(t)raum? (Prof. Volker Gehmlich) ........................................................................... 97 Je teurer, desto besser? Hochschulbildung und Qualitätssicherung in den USA: Konsumentensouveränität und Rankingspiele im Nachtwächterstaat (Dr. Ulrich Schreiterer) ............................................. 107 Diskussion ............................................................................................... 121 Externe Qualitätssicherung an Hochschulen Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Weiterentwicklung des Akkreditierungssystems (Thomas May) ................................................. 127 8 Inhaltsverzeichnis Institutionelles Qualitätsaudit (Dr.-Ing. Thomas Kathöfer) .................... 133 Diskussion ............................................................................................... 141 Autorenverzeichnis ............................................................................... 149 Herausgeber .......................................................................................... 155 Vorwort Akkreditierung und Studienreform, Qualitätsentwicklung in den Hochschulen, internationale Perspektiven in Lehre und Studium und schließlich die externe Qualitätssicherung an Hochschulen waren die Themen einer Tagung, die die ZEvA in Kooperation mit EIQA Ende Oktober 2012 in der evangelischen Aka- demie Loccum angeboten hatte. Die Resonanz auf die Einladung war großartig. Mehr als 100 Teilnehmer diskutierten diese Themen an zwei aufeinanderfolgen- den Tagen. Der Tagung vorausgegangen war eine empirische Analyse der Studienstruk- turreform in Deutschland. Diese Analyse hatte die ZEvA 2012 abgeschlossen. Ihre Ergebnisse bildeten den Auftakt für eine Auseinandersetzung mit den Um- setzungen der Studienstrukturreform in Deutschland seit 2000. Mit Beiträgen aus den Niederlanden, über Europa und über die Hochschulbildung in den USA ent- stand eine internationale Perspektive der Qualitätsentwicklung in der Hochschu- le. Hierbei standen Studium und Lehre im Vordergrund. Einen aktuellen Bezug zur externen Qualitätssicherung boten die Empfeh- lungen des Wissenschaftsrats zur Weiterentwicklung des Akkreditierungssys- tems und die Überlegungen der Hochschulrektorenkonferenz zur Gestaltung ei- nes institutionellen Quality Audits. Diesen Spannungsbogen dokumentiert die hier vorliegende Publikation. Sie enthält nicht nur die Beiträge der Referenten sondern dokumentiert in Auszügen wesentliche Inhalte der Diskussionen. Nicht mit aufgenommen werden konnten Beiträge, die den Beratungsansatz der Stiftung ZEvA und ihrer neu gegründeten Tochter ZEvA Expert darstellten. Sie hätten den Rahmen der Dokumentation gesprengt. Mein Dank gilt Dr. Torsten Futterer, Dr. Jürgen Petersen und Henning Schäfer aus der Geschäftsstelle der ZEvA, die maßgeblich an der Vorbereitung der Tagung in Loccum beteiligt waren und mit ihrer Moderation sehr zum Ge- lingen der Veranstaltung beigetragen haben. Hermann Reuke Geschäftsführender Stiftungsvorstand ZEvA Akkreditierung und Studienreform