Ludwig Schmidt Studien zur Priesterschrift Walter de Gruyter · Berlin · New York 1993 © Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt. Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme Schmidt, Ludwig: Studien zur Priesterschrift / Ludwig Schmidt. — Berlin ; New York : de Gruyter, 1993 (Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft; Bd. 214) ISBN 3-11-013867-0 NE: Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft / Beihefte ISSN 0934-2575 © Copyright 1993 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Druck: Arthur Collignon GmbH, Berlin 30 Buchbinderische Verarbeitung: Lüderitz und Bauer, Berlin 61 Vorwort Die hier vorgelegten Untersuchungen sind ein Beitrag zu der gegenwärtig umstrittenen Frage nach der Entstehung des Pentateuch. In ihnen soll an ausgewählten Beispielen gezeigt werden, daß die priesterliche Schicht ursprüng- lich eine selbständige Quellenschrift war, in der ältere Darstellungen neu gestal- tet wurden. Die erste Studie "Die Priesterschrift in Exodus 1-14" geht auf ein Referat zurück, das ich auf einer Tagung der Fachgruppe Altes Testament der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie am 10. Mai 1991 in Hofgeismar vorgetragen habe. Frau Isolde Wernicke hat das Manuskript sorgfältig geschrieben. Die Herren stud, theol. Janning Hoenen und Ulrich Nötzel haben mich bei den Korrekturen unterstützt. Mein Assistent Dr. Friedrich Fechter hat große Mühe darauf verwandt, den Laserausdruck und das Stellenregister anzufertigen. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle danken. Außerdem danke ich Herrn Professor Dr. Otto Kaiser und dem Verlag Walter de Gruyter für die Aufnahme der Arbeit in die Reihe "Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissen- schaft". Erlangen, im Januar 1993 Ludwig Schmidt Inhaltsverzeichnis Vorwort V Α. Die Priesterschrift in Exodus 1-14. Quellenschrift oder Redaktion? 1 I. Die Fragestellung 1 II. Die priesterliche Berufung des Mose (Ex 6,2-12; 7,1.2.4-7) . 2 III. Die priesterlichen Plagen in Ex 7,8-11,10 10 IV. Die priesterliche Darstellung des Meerwunders (Ex 14*) . . 19 V. Ergebnis 34 B. Die priesterlichen Murrerzählungen 35 I. Die Fragestellung 35 II. Die Wachtel-Manna-Erzählung (Ex 16,1-15) 36 III. Die priesterliche Geschichte von dem Wasser aus dem Felsen (Num 20,1-13) 45 IV. Die Kundschaftergeschichte (Num 13,1-14,38) 73 1. Num 13 74 2. Num 14,1-38 85 3. Die priesterliche Kundschaftergeschichte 106 4. Ergebnis 112 V. Der Aufstand gegen Mose und Aaron (Num 16-17) 113 1. Num 16 116 2. Num 17 146 3. Die Erzählung von den 250 Männern 157 4. Die Korach-Bearbeitung 167 5. Die Endredaktion 173 6. Ergebnis 177 VI. Aufbau und Komposition der priesterlichen Murrerzählungen 179 VII. Zusammenfassung 203 VIII Inhaltsverzeichnis C. Das Ende der Priesterschrift. Ρ zwischen Num 20,12 und Dtn 34,9 207 I. Die Fragestellung 207 II. Der Tod Aarons (Num 20,22b-29) 208 III. Die Ankündigung des Todes von Mose (Num 27,12-14; Dtn 32,48-52) 211 IV. Die Einsetzung Josuas (Num 27,15-23) 221 V. Der Tod des Mose (Dtn 34,la*.7-9) 241 VI. Ergebnisse und Folgerungen 251 Literaturverzeichnis 272 Stellenregister (in Auswahl) 277 Α. Die Priesterschrift in Exodus 14 Quellenschrift oder Redaktion? I. Die Fragestellung In der gegenwärtig kontroversen Diskussion über die Entstehung des Penta- teuch kommt m.E. der priesterlichen Schicht eine besondere Bedeutung zu. Κ Koch hat 1987 in seinem Aufsatz "P - kein Redaktor!" darauf hingewiesen, "daß die Aussonderung einer oder mehrerer 'priesterlicher' Schichten in den Büchern Genesis bis Numeri und die Erkenntnis einer relativen Eigenständigkeit des nicht-priesterlichen jehovistischen (JE) Textbestandes relativ unbestritten geblie- ben ist"1. Dadurch ist aber die priesterliche Schicht, wie auch K. Koch betont, ein guter Ausgangspunkt für die Frage nach der Entstehung des Pentateuch. Wenn die priesterlichen Texte zu einer eigenen Darstellung gehören, die zu- nächst nicht mit dem übrigen Stoff verbunden war, ist eine Urkundenhypothese für das literarische Werden des Pentateuch als Teilaspekt unverzichtbar2. Erst durch eine spätere Redaktion wären ja die priesterliche und die vorpriesterliche Fassung miteinander verbunden worden. Allerdings wird gegenwärtig zunehmend die Auffassung vertreten, daß die priesterlichen Texte als Ergänzung des vor- priesterlichen Bestandes entstanden sind3. So steht die Forschung gegenwärtig vor der Alternative, ob die priesterlichen Texte als Quellenschrift oder als Ergänzungsschicht verstanden werden müssen. Diese Frage läßt sich nur durch eine erneute Analyse der priesterlichen Texte entscheiden. Deshalb soll im folgenden die priesterliche Schicht in Ex 1- 14 untersucht werden. Ihre Abgrenzung ist hier zwar in Einzelheiten umstritten. 1 K. Koch, 448. 2 Die literarische Entstehung des Pentateuch läßt sich nicht allein mit einer Urkun- denhypothese erklären. Auch die Vertreter der neueren Urkundenhypothese, nach denen die drei Quellenschriften des Jahwisten, des Elohisten und der Priesterschrift anzunehmen sind, rechnen außerdem mit zum Teil erheblichen Erweiterungen, vgl. z.B. die Analysen von Ex 3f bei L. Schmidt, Pentateuch, 90-92, und W.H. Schmidt, Exodus, lOOff. 3 So z.B. E. Blum, Studien, 219ff; vgl. auch die von E. Blum, Vätergeschichte, 425f; ders., Studien, 229 Anm. 2, und von M. Vervenne, 73 Anm. 18, genannten neueren Arbeiten. 2 Α. Die Priesterschrift in Exodus 1-14 Im wesentlichen besteht aber Übereinstimmung darüber, welche Stücke minde- stens zur priesterlichen Schicht zu rechnen sind4. Da sie sich deutlich von der vorpriesterlichen Darstellung abheben, wurde lange Zeit kaum bestritten, daß sie zu einem priesterlichen Werk gehören, das erst redaktionell mit dem übri- gen Stoff zusammengearbeitet wurde. Dieses Bild hat sich geändert. Es war zunächst eine prinzipielle Erwägung, die für diesen Bereich gegen eine selb- ständige Priesterschrift angeführt wurde. In der priesterlichen Schicht wird Mose erstmals in Ex 6,2 erwähnt: "Da redete Gott zu Mose". Hier wird jedoch Mose nicht eingeführt. Mit Recht stellt R. Rendtorff fest: "Er ist ganz plötzlich da und empfängt die Zusage der Herausführung der Israeliten aus Ägypten (Ex 6,2- 8)"5. Obwohl Mose in der priesterlichen Schicht eine zentrale Rolle zukommt, wird er also in ihr nicht eingeführt. Daraus geht für R. Rendtorff, wie schon zuvor für F.M. Cross6, eindeutig hervor, daß in Ex 6,2ff die vorpriesterliche Darstellung in Ex 2ff vorausgesetzt ist, in der von der Geburt und Rettung des Mose, seiner Flucht nach Midian und seiner Rückkehr nach Ägypten berichtet wird. Inzwischen haben E. Blum und J.-L. Ska diese grundsätzliche Überlegung durch Analysen ergänzt, mit denen sie nachweisen wollen, daß die priester- lichen Texte tatsächlich nicht zu einem selbständigen Erzählfaden gehören können7. Dagegen soll im folgenden gezeigt werden, daß die Argumente, die gegen die Priesterschrift als Quellenschrift in Ex 1-14 angeführt werden, einer Über- prüfung nicht standhalten. Die priesterlichen Texte bilden hier vielmehr einen in sich geschlossenen Zusammenhang, der noch weitgehend erhalten ist. Er wird durch die nichtpriesterlichen Stücke erheblich gestört. Durch sie wird auch die Konzeption nicht mehr deutlich, die der priesterliche Verfasser seiner Dar- stellung zugrundelegte. II. Die priesterliche Berufung des Mose (Ex 6,2-12; 7,1.2.4-7) Als erstes Beispiel nenne ich die priesterliche Darstellung der Berufung des Mose in Ex 6,2-12; 7,1.2.4-7, die in neuerer Zeit schon verschiedentlich als 4 Vgl. z.B. die Tabellen bei K. Elliger, 174; N. Lohfink, Priesterschrift, 222 Anm. 29; P. Weimar, Struktur, 85 Anm. 18. 5 R. Rendtorff, 130. 6 F.M. Cross, 317f. 7 E. Blum, Studien, 232ff; J.-L. Ska, Place; ders., Remarques, 97ff. Die priesterliche Berufung des Mose (Ex 6,2-12; 7,1.2.4-7) 3 Begründung für die ursprüngliche Selbständigkeit der Priesterschrift herangezo- gen wurde8. Der Abschnitt Ex 6,2-7,7 ist nicht literarisch einheitlich. 6,13-30 wurde später einge- fügt. Das ergibt sich schon daraus, daß in 6,30 der Einwand des Mose aus 6,12 wieder aufgenommen wird9. Sekundär ist aber auch 7,3. Bereits F. Kohata hat 7,3b Ρ abgespro- chen, weil bei Ρ für die ägyptischen Plagen in 7,8ff* nicht der Begriff "Zeichen" (mx) ge- braucht wird10. Nach 7,9 wird der Pharao von Mose und Aaron ein "Wunderzeichen" (naiD) fordern. Auch in 11,9f ist nur von "Wunderzeichen" die Rede. Diese beiden Verse sind zwar verschiedentlich Ρ abgesprochen worden. Es wird aber im folgenden gezeigt werden, daß sie aus der Priesterschrift stammen11. 7,3b unterscheidet sich aber nicht nur durch den Begriff "Zeichen" von der priesterlichen Darstellung, sondern der Halbvers steht hier auch zu früh. Bei Ρ kommt erst in 7,9 die Möglichkeit in den Blick, daß der Pharao von Mose und Aaron ein Wunderzeichen fordern könnte. In 11,9 teilt Jahwe Mose mit, warum der Pharao nicht auf Mose und Aaron hört. Bei Ρ erfährt Mose also erst hier, warum sie den Pharao nicht überzeugen konnten. Gegen F. Kohata gehört aber auch 7,3a nicht zu P. Ρ verwendet für die Verhärtung des Herzens des Pharao durchgehend die Wurzel pin (Ex 7,13.22; 8,15; 9,12; 14,4.8). Da- gegen steht in 7,3a rrop hi. Zudem käme auch diese Ankündigung bei Ρ zu früh. Hier ist Jahwe erstmals bei der Plage der Geschwüre (9,8-12) in der Verhärtungsnotiz das Sub- jekt. Dagegen heißt es in den vorangegangenen priesterlichen Plagen: "Da wurde das Herz des Pharao hart" (7,13.22; 8,15)12. Durch die unterschiedliche Formulierung der Verhärtungsnotiz will Ρ zeigen, daß eigentlich die Plage der Geschwüre den Pharao hätte überzeugen müssen. Dazu kam es jedoch nicht, weil Jahwe sein Herz verhärtete. Deshalb kann Ρ dann in 11,10 im Rückblick auf die Plagen feststellen, daß Jahwe bei ihnen das Herz des Pharao verhärtete. Nach der Ankündigung in 7,3a ist es aber ein Rätsel, warum Jahwe in den Verhärtungsnotizen der priesterlichen Plagen nicht immer das Subjekt ist. Durch 7,3a wird nicht mehr deutlich, daß sich für Ρ die Plage der Geschwüre von den früheren Wunderzeichen unterschied. Zudem schließt 7,4 glatt an 7,2 an. Daß der Pharao nicht auf Mose und Aaron hören wird (v. 4aa), bezieht sich auf v. 2b, wonach Aaron in Gegenwart des Mose von dem Pharao die Entlassung der Israeliten fordern sollte. V. 3 wurde also später eingefügt. Für den Ergänzer sollte Mose, schon bevor er und Aaron zu dem Pharao gingen, erfahren, warum der Pharao der Entlassungsforderung nicht nach- kommen wird. V. 3b ist in Anlehnung an 11,9 gebildet worden. Dagegen gibt es zu der Formulierung in v. 3a in der Plagenerzählung keine direkte Parallele. Möglicherweise be- 8 Vgl. L. Schmidt, Pentateuch, 86ff; K. Koch, 462ff; W.H. Schmidt, Plädoyer, 3ff; ders., Exodus, 270ff. 9 Vgl. W.H. Schmidt, Exodus, 296f. 10 F. Kohata, Jahwist, 34-36. 11 Vgl. unten III. 12 So lautete die Verhärtungsnotiz wohl auch in der priesterlichen Froschplage (8,1- 3...11a"/.b). Die Endredaktion hat sie in 8,11 durch die Verstockungsnotiz aus J ersetzt, vgl. L. Schmidt, Beobachtungen, 81f. 4 Α. Die Priesterschrift in Exodus 1-14 steht eine Beziehung zu 13,15. Dort heißt es: "und es geschah, als der Pharao (es) schwer- machte, uns zu entlassen...". Dieser Vers steht in dem m.E. späten Abschnitt 13,11-16. Zu der priesterlichen Erzählung von der Berufung des Mose gehören somit ur- sprünglich: Ex 6,2-12; 7,1.2.4-713. Dabei besteht die Botschaft an die Israeliten, mit der Jahwe in 6,6-8 Mose beauftragt, aus zwei Teilen. Die Erkenntnisaussage in 6,7b mar- kiert deutlich einen Einschnitt. Es geht in 6,6f darum, daß Jahwe die Israeliten aus Ägypten befreien will. In 6,8 läßt er dann außerdem ankündigen, daß er die Israeliten zu dem Land bringen und es ihnen als Besitz geben wird. Damit wird in 6,6-8 zwischen der Befreiung der Israeliten aus Ägypten und ihrem Weg zu dem Land, der in der Gabe des Landes sein Ziel erreichen wird, unterschieden. Es handelt sich für Ρ um zwei Heilstaten Jahwes. Sie sind zwar aufeinander bezogen, da die Landnahme die Befreiung aus Ägypten voraussetzt. Aber die Errettung aus der ägyptischen Zwangsarbeit ist eine Heilstat von eigener Bedeutung. Das unterstreicht Ρ durch die Erkenntnisaussage in 6,7b. Ab 6,10 ist dann nur noch die Befreiung aus Ägypten das Thema. Die Rede, mit der Jahwe den Einwand des Mose von 6,12 widerlegt, hat ebenfalls zwei Teile. In 7,1.2.4aa werden Mose und Aaron mit der Entlassungsforderung zu dem Pharao gesandt, und Jahwe sagt voraus, daß sie keinen Erfolg haben werden. In 7,4a/3.b.5 kündigt Jahwe dann an, daß er sich selbst gegen die Ägypter wenden und die Israeliten herausführen wird. Damit sagt hier Jahwe bei Ρ voraus, daß sich die folgenden Ereignisse in Ägypten in zwei Etappen vollziehen werden: Der Entlassungsforderung von Mose und Aaron wird der Pharao nicht nachkommen. Aber danach wird Jahwe durch sein machtvolles Eingreifen die Israeliten aus Ägypten herausführen14. Daß diese priesterliche Erzählung nicht als Ergänzung der vorpriesterlichen Darstellung entstanden ist, wird vor allem mit drei Argumenten begründet: 1. Sie ist in wesentlichen Punkten eine Dublette zu Ex 3f. Das gilt z.B. für die Botschaft an die Israeliten in 6,6-8. Bereits nach 3,16f sollte Mose den 13 Nach F. Kohata, Jahwist, 29ff, ist auch 6,8 später eingefügt worden. Dieser Vers darf jedoch Ρ nicht abgesprochen werden, vgl. dazu unten S. 185f. 14 Nach F. Kohata, Jahwist, 303f, ist es nicht textgemäß, "zu einzelnen Aussagen von 7,3-5 eine Entsprechung in den folgenden Ereignissen zu finden", weil in diesen Versen keine Angaben enthalten seien, "die auf ein bestimmtes Ereignis voraus- weisen". Auch nach ihr (Jahwist, 331) besteht aber zwischen v. 4aa und v. 4a/3 ein Einschnitt. Auch wenn der Ablauf der Ereignisse nicht in den Einzelheiten vor- ausgesagt wird, wird durch diese Zäsur doch zwischen dem erfolglosen Auftreten von Mose und Aaron vor dem Pharao und dem machtvollen Wirken Jahwes, durch das er die Israeliten herausführen wird, unterschieden, vgl. J.-L. Ska, Plaies, 24-26, der freilich nicht erkannt hat, daß v. 3 sekundär ist. Dagegen sieht P. Weimar, Meerwun- dererzählung, 219ff, schon nach v. 2 eine Zäsur. Die Jahwerede in 7,1-5 bestehe aus den beiden Teilen v. 1.2 und v. 3-5. Das setzt jedoch voraus, daß v. 3 ursprünglich ist. Wahrscheinlich hat aber auch der Ergänzer, der v. 3 einfügte, nach v. 3 keinen Einschnitt gesehen. Bei ihm bezieht sich v. 4aα ebenfalls auf die Entlassungsforde- rung in v. 2b. Mit dem Anfang von v. 3 "und ich" markiert er keine Zäsur, sondern stellt eine Beziehung zu dem betont vorangestellten "du" in v. 2 her.