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Strukturelle Konflikte in Unternehmen: Strategien für das Erkennen, Lösen, Vorbeugen PDF

392 Pages·2008·2.055 MB·German
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Ralf-Gerd Zülsdorf Strukturelle Konflikte in Unternehmen Ralf-Gerd Zülsdorf Strukturelle Konflikte in Unternehmen Strategien für das Erkennen, Lösen, Vorbeugen Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1. Auflage 2008 Alle Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr.Th.Gabler | GWVFachverlage GmbH, Wiesbaden 2008 Lektorat: Stefanie A.Winter Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge- schützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urhe- berrechtsgesetzesistohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werkberechtigtauchohnebesondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:Nina Faber de.sign,Wiesbaden Druck und buchbinderische Verarbeitung: Wilhelm &Adam, Heusenstamm Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-0549-9 5 Vorwort Dieses Buch wendet sich an alle Führungskräfte in der Praxis und an angehende Führungskräfte. Eine Maxime für dieses Buch lautet: Kon- fliktarbeit spart Kosten. Das gilt besonders bei strukturellen Konflikten, da hier Systeme aufeinanderstoßen. Sie ziehen eine Vielzahl von Folge- konflikten nach sich. Wenn in Unternehmen Führungskräfte wiederholt aneinandergeraten, Mitarbeiter aus zwei Abteilungen sich an ihrer ge- meinsamen Schnittstelle täglich in „Grabenkriegen“ verwickeln und strategische Projekte „versanden“, liegen die Ursachen selten in persönli- chen Streitthemen. Ein weiteres Leitthema des Buches lautet: Die wirksame Behandlung von strukturellen Konflikten steigert die Wettbewerbsfähigkeit. Strukturelle Konflikte haben eine große Hebelwirkung, da sie sich im Unternehmen auf die Verhaltensweisen vieler Mitarbeiter auswirken. Das gilt auch für deren Lösung, die ein großes Rationalisierungspotenzial eröffnet. Ein professioneller Umgang mit strukturellen Konflikten ist in Unternehmen der Startschuss für neues Denken. Mit dieser Konfliktkompetenz können Führungskräfte nicht nur Kosten sparen und zum Retter vor einer dro- henden Unternehmenskrise werden. Durch die konstruktive Nutzung die- ser Konflikte für Innovationen und marktgerechten Wandel sichern sie darüber hinaus den Patz ihres Unternehmens in einer globalen Wirtschaft. Zum Aufbau des Buches: Jedes Kapitel beginnt mit Praxisfällen als Grundlage für die darauffolgenden Empfehlungen. Die Empfehlungen beinhalten bewährte Einstellungen und Vorgehensweisen, um ein kom- plexes Thema zu durchdringen und einfache Grundsätze für ein effekti- ves Handeln abzuleiten. Die Checklisten im Anhang des Buches unter- stützen Sie bei der Umsetzung in die tägliche Praxis. Nach einem einleitenden Kapitel zeigt das Kapitel 2 die Vielschichtigkeit von strukturellen Konflikten, deren Konsequenzen sich viele Menschen in Unternehmen nicht bewusst sind. Strukturelle Konflikte an der Unter- 6 Vorwort nehmensspitze, ausgetragen in diplomatischen Glaubenskriegen oder in der Ausnutzung von Macht für persönliche Interessen anstatt für den Unternehmenserfolg, kosten Unternehmen riesige Summen. Die Praxis- beispiele in Kapitel 3 zeigen, dass latente strukturelle Konflikte Unter- nehmen in die völlige Erstarrung führen und sie in die Insolvenz treiben können. Wenn strukturelle Konflikte in Unternehmen derart eskaliert sind, geht es um ein konsequentes Krisenmanagement für den Turn- around. Das Kapitel beschreibt, wie die inneren Mechanismen von struk- turellen Konflikten funktionieren und woran man sie vor dem Eintritt einer Unternehmenskrise erkennt. Den professionellen Umgang mit erkannten strukturellen Konflikten in Moderationen mit den Beteiligten zeigen die Fallbeispiele in Kapitel 4. Voraussetzung dafür ist, dass die Beteiligten die Existenz von strukturel- len Konflikten akzeptieren. Auf dieser Grundlage können sie zur wirk- samen Konfliktlösung, genauso wie zur Entwicklung von Produktinnova- tionen, effiziente Techniken einsetzen. Mit den speziellen Techniken zur Deeskalation und Lösung von strukturellen Konflikten aus Kapitel 4 er- halten Sie einen strategischen Handwerkskasten zur Ausübung der neuen Konfliktkompetenz. Die Umsetzung der mit den Beteiligten erarbeiteten Lösung erfordert im Unternehmen oft eine Neugestaltung von Strukturen, Prozessen und Be- ziehungen. Kapitel 5 gibt dem Leser Handlungsempfehlungen zur erfolg- reichen Gestaltung dieses Wandels. Die Praxisbeispiele des Kapitels bieten einen Einstieg in konkretes Handeln zum Aufdecken verdeckter struktureller Konflikte, um auch sie als Anlass für innovative Verände- rungsprozesse zu nutzen. Strategische Aspekte zur Unternehmensfüh- rung, durch die Sie strukturelle Konfliktpotenziale wirksam in das opera- tive Tagesgeschäft integrieren und ein „Jiu-Jitsu zur Konfliktlösung“ an- wenden, runden das letzte Kapitel ab. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und viel Erfolg beim Anwen- den der Strategien und Techniken. Reinbek, im September 2007 Ralf-Gerd Zülsdorf 7 Inhaltsverzeichnis Vorwort _______________________________________________ 5 1 Einleitung _________________________________________ 11 1.1 Strukturelle Konflikte ________________________________ 12 1.2 Umgang mit strukturellen Konflikten ____________________ 21 1.3 Zusammenfassung ___________________________________ 34 2 Strukturelle Konflikte in Unternehmen erkennen _______ 37 2.1 Praxisbeispiele: Typische strukturelle Konflikte ____________ 37 1. Beispiel: Starres Vergütungssystem im Vertrieb __________ 38 2. Beispiel: Macht in Projektteams ______________________ 39 3. Beispiel: „Jojo-Effekt“ in Unternehmen ________________ 41 2.2 Einordnung und Abgrenzung ___________________________ 43 Konflikte und Noch-nicht-Konflikte _____________________ 43 Konfliktkategorien ___________________________________ 45 Differenzierter Umgang _______________________________ 47 2.3 Merkmale und Besonderheiten _________________________ 48 Idealtypisches Muster und weitere Merkmale für strukturelle Konflikte ______________________________ 49 Verdeckte strukturelle Konflikte ________________________ 60 2.4 Der wirksame Umgang mit strukturellen Konfliktpotenzialen __________________________________ 64 Vorgehensweise _____________________________________ 64 Lösungsansätze für typische Merkmale ___________________ 68 Lösungsansätze für die Praxisbeispiele ___________________ 77 Zusammenfassung ___________________________________ 84 2.5 Exkurs: Konfliktbewältigung ___________________________ 86 Eine Partei handelt vorsätzlich _________________________ 87 Konfliktergebnis durch Dritte __________________________ 88 Konfliktsituationen selbst beenden ______________________ 90 8 Inhaltsverzeichnis 3 Vorsicht Unternehmenskrise: Wenn die Eskalation droht __________________________ 93 3.1 Praxisbeispiele: Unternehmenskrisen und Kalter Krieg ______ 94 1. Beispiel: Opel-Krise _______________________________ 95 2. Beispiel: ADL-Insolvenz ____________________________ 101 3. Beispiel: Erstarrung bei einem Mittelständler ____________ 103 3.2 Unternehmenskrise als letzte Konsequenz ________________ 106 Unternehmenskrise __________________________________ 106 Kalter Krieg ________________________________________ 112 Weitere Eskalationsformen ____________________________ 115 3.3 Potenziellen Unternehmenskrisen aktiv entgegenwirken _____ 119 Gefährliche Krisenlogik in Unternehmen _________________ 119 Krisenprävention ____________________________________ 126 Behandlung von Unternehmenskrisen ____________________ 132 Zusammenfassung ___________________________________ 139 3.4 Exkurs: Systemische Wechselwirkungen von Familie und Unternehmen _________________________ 141 4 Strukturelle Konflikte strategisch wirksam lösen ______ 145 4.1 Praxisbeispiele: Lösung struktureller Konflikte ____________ 145 1. Beispiel: Konflikte zwischen Produktentwicklung und Marketing ______________________________________ 146 2. Beispiel: Verhärtete Fronten in einem IT-Projekt _________ 151 3. Beispiel: Machtfrage in der Führungsmannschaft _________ 157 4.2 Strategische Handlungsempfehlungen ____________________ 164 Einstellungen für den wirksamen Umgang mit Konflikten ____ 165 Streitkultur in Unternehmen ___________________________ 171 Kommunikation auf gleicher Augenhöhe _________________ 192 Strategien für den Umgang mit strukturellen Konfliktpotenzialen __________________________________ 199 4.3 Strategischer Handwerkskasten _________________________ 209 Erforderliche Kompetenzen und Spielregeln zur Prävention __ 209 Effiziente Methoden zur Deeskalation und Klärung von Eskalationen ____________________________________ 214 Inhaltsverzeichnis 9 Effiziente Methoden zur Lösung struktureller Konflikte ______ 222 Kopfstand – Workshop zur Überwindung von Unternehmenskrisen ______________________________ 229 4.4 Zusammenfassung ___________________________________ 233 5 Management Excellence: Verdeckte strukturelle Konflikte für den Wandel nutzen _____________________ 235 5.1 Praxisbeispiele: Verdeckte strukturelle Konflikte ___________ 236 1. Beispiel: Konfliktpotenziale vor Projektbeginn ___________ 236 2. Beispiel: Konflikte nach einer Fusion __________________ 243 3. Beispiel: Konflikte beim Einstieg in einen Veränderungsprozess __________________________ 252 5.2 Aufdecken verdeckter struktureller Konflikte ______________ 260 Latente Konflikte sichtbar machen ______________________ 260 Systemische Organisationsaufstellungen (SysOA) __________ 263 Anwendungsgebiete von SysOA ________________________ 269 5.3 Unternehmenswandel erfolgreich gestalten ________________ 275 Erfolgskriterien für strukturellen Wandel in Unternehmen ____ 276 Change Management im Unternehmen gestalten und umsetzen _______________________________________ 284 Strategischer Handwerkskasten _________________________ 296 5.4 Nutzung struktureller Konfliktpotenziale im operativen Tagesgeschäft ___________________________ 333 Grundlegende Erfolgsfaktoren zur Unternehmensführung ____ 333 Managing Diversity __________________________________ 341 Ansätze aus anderen Kulturen __________________________ 347 5.5 Zusammenfassung ___________________________________ 356 Anhang: Checklisten ___________________________________ 359 Abbildungsverzeichnis _________________________________ 387 Literaturverzeichnis ____________________________________ 389 Stichwortverzeichnis ___________________________________ 393 Der Autor _____________________________________________ 396 11 1 Einleitung Themengebiete im Überblick 1. Einleitung 1.1 Strukturelle Konflikte 1.2 Umgang mit strukturellen Konflikten (cid:120) Praxisbeispiele (cid:120) Praxisbeispiele (cid:120) Große Hebelwirkung struktureller (cid:120) Mit Konflikten sofort wirksam um- Konflikte gehen (cid:120) Latente strukturelle Konflikte (cid:120) Kreativität für Innovationen und zur (cid:120) Strukturelle Konflikte kosten Energie, Konfliktlösung nutzen viel Geld und Arbeitsplätze (cid:120) Kreative Erfolgsfaktoren nutzen und (cid:120) Rationalisierungspotenziale nutzen Denkfehler vermeiden (cid:120) Rahmenbedingungen für den wirk- samen Umgang (cid:120) Nutzen für Unternehmen: Stärkung der Wettbewerbsposition 1.3 Zusammenfassung Strukturelle Konflikte werden in Unternehmen oft personalisiert und auf der zwischenmenschlichen Ebene ausgetragen. Häufig ist den Menschen nicht bewusst, dass die Ursache ihrer alltäglichen Streitereien ein struktu- reller Konflikt ist. Schwelende strukturelle Konflikte können schleichend zu Unternehmenskrisen führen, was vielen nicht bekannt ist. Die Men- schen im Unternehmen bemerken nur, dass sie sich blockiert fühlen und ihnen ihr Tagesgeschäft nicht von der Hand geht. Sie sind sich der gene- rellen Erstarrung meistens nicht bewusst und wundern sich, wenn ihr Unternehmen zur Insolvenz angemeldet wird. In diesem Kapitel geht es um den Einstieg in die wirksame Behandlung von strukturellen Konflikten. Strukturelle Konflikte haben eine große Hebelwirkung. Ihre Lösung erfordert ein hohes Maß an gedanklicher Flexibilität und einen gezielten Einsatz von effizienten Techniken. Vor- aussetzungen hierfür sind das Überlisten von Denkgewohnheiten und die Akzeptanz der nützlichen Funktionen von Konflikten. Auf dieser Grund- 12 Einleitung lage können Sie mit strukturellen Konflikten wirksam umgehen. Der Nutzen liegt in der Steigerung des persönlichen Wirkungsgrads des Ein- zelnen im Unternehmen zur Entwicklung von Innovationen und der Ge- staltung von Unternehmenswandel. Strukturelle Konflikte eröffnen Un- ternehmen ein großes Rationalisierungspotenzial. Sie sind der Startschuss für neues Denken und bieten Chancen zum innovativen Wandel. 1.1 Strukturelle Konflikte Praxisbeispiele Strukturelle Konflikte entstehen in Unternehmen in verschiedenen For- men durch konkurrierende oder sich widersprechende Systeme, die auf- einanderstoßen. Einige Beispiele: (cid:88) Konflikte durch Organisationsstrukturen und Arbeitsprozesse Rigide Arbeitsabläufe, die den Handlungsspielraum der Beteiligten einengen, und unklare Festlegungen in Verfahren sind Ursachen für prozessuale strukturelle Konflikte. Im Praxisbeispiel „Vergütungssys- tem im Vertrieb“ verhindert ein starres Vergütungssystem die in ei- nem Vertrieb notwendigen Innovationen. Eine Matrixorganisation, in der ein Mitarbeiter zwei Vorgesetzte hat, ist ein typisches Beispiel für eine konfliktträchtige Organisationsstruk- tur. In vielen Unternehmen werden parallel zum Tagesgeschäft Pro- jekte durchgeführt. Bei dieser Form der Projektorganisation entstehen die strukturellen Konfliktpotenziale durch mangelnde Definition von Kompetenzen, Uneinigkeit in Zielen zwischen dem Projektteam und Fachbereichen, Unklarheiten in den Projektaufgaben und dem Kampf um knappe Ressourcen. Ein Praxisbeispiel ist unter „Macht im Pro- jektteam“ beschrieben. (cid:88) Konflikte durch unklare Schnittstellen zwischen Abteilungen Wenn Aufgaben und Kompetenzen zwischen Abteilungen nicht ein- deutig definiert sind, führt dies zwischen den Mitarbeitern der jeweili-

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