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Struktur, Entwicklung und Förderung von Lesekompetenz: Vertiefende Analysen im Rahmen von PISA 2000 PDF

353 Pages·2004·10.85 MB·German
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Ulrich Schiefele . Cordula Artelt . wolfgang Schneider Petra Stanat (Hrsg.) Struktur, Entwicklung und Forderung von Lesekompetenz Ulrich Schiefele . Cordula Artelt wolfgang Schneider· Petra Stanat (Hrsg.) Struktur, Entwicklung und Fbrderung von Lesekompetenz Vertiefende Analysen im Rahmen von PISA 2000 II VS VERLAG FOR SOZIALWISSENSCHAFTEN + VS VERLAG FOR SOZIALWISSENSCHAFTEN VS verlag fOr Sozialwissenschaften Entstanden mit Beginn des Jahres 2004 aus den beiden Hausern Leske+Budrich und Westdeutscher verlag. Die breite Basis fOr sozialwissenschaftliches Publizieren Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detailiierte bibliografische Daten sind im Internet Ober <http://dnb.ddb.de> abrufbar. 1. Auflage Juli 2004 Aile Rechte vorbehalten © VS Verlag fOr Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 Der VS Verlag fOr Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschlieBlich alier seiner Teile ist urheberrechtlich geschOtzt. Jede verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fOr vervielfaltigungen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. Umschlaggestaltung: KOnkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13: 978-3-8100-4229-3 e-ISBN-13: 978-3-322-81031-1 DOl: 10.1007/978-3-322-81031-1 Inhalt Einfiihrung 9 Wolfgang Schneider 1 Friihe Entwicklung von Lesekompetenz: Zur Relevanz vorschulischer Sprachkompetenzen 13 1.1 Foigen gesttirten Schriftspracherwerbs: Zur Problernatik der spateren Ftirderung 13 1.2 Obergang zur Erforschung von Schriftsprachprozessen 15 1.3 Das Konzept der phonologischen Inforrnationsverarbeitung 16 1.4 Effekte friiher Beeintrachtigungen irn Erwerb von Syntax und Grarnrnatik 28 1.5 Zusarnrnenfassende Bestandsaufnahrne 34 Bettina Hurrelmann 2 Sozialisation der Lesekompetenz 37 2.1 Konzeptuelle Voraussetzungen und zentrale Begriffe der Lesesozialisationsforschung 38 2.2 Gesarntgesellschaftliche Rahrnenbedingungen des Erwerbs von Lesekornpetenz 41 2.3 Farniliare Faktoren von Lesesozialisation 45 2.4 Schulische Faktoren von Lesesozialisation 50 2.5 Der Einfluss der Altersgruppe auf die Lesesozialisation - Was wissen wir iiber die Lesepraxis Jugendlicher? 55 2.6 Vorn Doppelcharakter der Lesesozialisation als Fahigkeitsschulung und Enkulturation 58 Wolfgang Schnotz und Stephan Dutke 3 Kognitionspsychologische Grundlagen der Lesekompetenz: Mehrebenenverarbeitung anhand multipler Informationsquellen 61 3.1 Einleitung 61 3.2 Leseverstehen als Koharenzbildung anhand rnultipler Reprasentationen 63 3.3 Externe und interne Reprasentationen beirn Leseverstehen 71 3.4 Interindividuelle Differenzen in der Lesekornpetenz 80 3.5 Zusarnrnenfassung und Ausblick 97 6 Inhalt Jens Moller und Ulrich Schiefele 4 Motivationale Grundlagen der Lesekompetenz 101 4.1 Einleitung 101 4.2 Begriffsklarung Lesemotivation 102 4.3 Ein Erwartungs-Wert-Modell der Lesemotivation 103 4.4 Lesemotivation, Lesemenge und Lesekompetenz 118 4.5 Fordermoglichkeiten der Lesemotivation 122 4.6 Zusammenfassung und offene Fragen 123 Kaspar H. Spinner 5 Lesekompetenz in der Schule 125 5.1 Unzureichende BerOcksichtigung der Sekundarstufe I in der bildungspolitischen Diskussion 126 5.2 Leseunterricht in der Grundschule - Literaturunterricht in der Sekundarstufe: ein Oberholtes Modell 126 5.3 Lesekompetenz als Anliegen aller Facher 128 5.4 Situiertes Lernen 129 5.5 Das Problem des fragend-entwickelnden Unterrichtsgesprachs 130 5.6 Lesestrategien 131 5.7 Handlungsorientierter Unterricht 133 5.8 Verstehen als innerer Vorgang und Reden Ober einen Text als kommunikative Handlung 133 5.9 Problematik der Begriffe Autorintention und Textaussage 135 5.10 Forderung der Lesefreude und Forderung der Lesekompetenz 136 5.11 Tradierte Stundenverlaufsschemata und Kompetenzbegriff 137 5.12 Lernfeindliche Einstellungen von SchOlerinnen und SchOlern in der Sekundarstufe I 137 5.13 ResOmee 138 Cordula Artelt, Petra Stanat, Wolfgang Schneider, Ulrich Schiefele und Rainer Lehmann 6 Die PISA-Studie zur Lesekompetenz: Uberblick, und weiterfiihrende Analysen 139 6.1 Einleitung 139 6.2 Konzeption von PISA 140 6.3 Validitat des PISA-Lesetests 146 6.4 Vorgangerstudien zur Lesekompetenz 163 Cordula Artelt und Matthias Schlagmuller 7 Der Umgang mit literarischen lexten als leilkompetenz im Lesen? Dimensionsanalysen und Uindervergleiche 169 7.1 Welche Teilkompetenzen lassen sich im PISA-Lesetest unterscheiden? 169 7.2 Das Abschneiden der Staaten und Lander bei literarischen Texten 180 7.3 Fazit 188 Inhalt 7 Ellen Schaffner, Ulrich Schiefele und Wolfgang Schneider 8 Ein erweitertes Verstiindnis der Lesekompetenz: Die Ergebnisse des nationalen Ergiinzungstests 197 8.1 Ziele des nationalen Ergiinzungstests 197 8.2 Theoretische Grundlagen des nationalen Ergiinzungstests 199 8.3 Methodisches Vorgehen 208 8.4 Ergebnisse 217 8.5 Diskussion 236 Petra Stanat und Wolfgang Schneider 9 Schwache Leser unter 15-jiihrigen Schiilerinnen und Schiilern in Deutschland: Beschreibung einer Risikogruppe 243 9.1 Einleitung 243 9.2 Theorien und Befunde zur Leseentwicklung 244 9.3 Analysen schwacher Leser im Rahmen von PISA 2000 253 9.4 Ergebnisse 256 9.5 Zusammenfassung und Diskussion 271 lilian Streblow 10 Zur Forderung der Lesekompetenz 275 10.1 Einleitung 275 10.2 Determinanten der Lesekompetenz und ihre Beeinflussbarkeit 277 10.3 Programme zur Ftirderung der Lesekompetenz 289 10.4 Diskussion und Ausblick 304 Literatur 307 Abbildungsverzeichnis 355 Tabellenverzeichnis 357 Ulrich Schiefele, Cordula Artelt, Wolfgang Schneider und Petra Stanat Einfiihrung Die VerOffentlichung der Ergebnisse der internationalen Schulleistungsvergleichsstudie PISA (Programme for International Student Assessment) hat in Deutschland eine aufSer gewohnlich grofSe Resonanz gefunden. Dies hatte vermutlich mehrere Grtinde. Ent scheidend dtirfte das relativ schlechte Abschneiden von Schtilerinnen und Schtilern in Deutschland gewesen sein, die in allen drei geprtiften Kompetenzbereichen (Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften) unterhalb des Durchschnittswerts der OEeD-Linder lagen. Nachdem durch die Veroffentlichung der Ergebnisse der TIMS-Studie bereits deutlich geworden war, dass in Deutschland die Leistungen von Jugendlichen in den Be reichen Mathematik und Naturwissenschaften niedriger sind als erwartet, kommt der PISA-Studie nach den weniger breit diskutierten und auch weniger besorgniserregen den Ergebnissen der Anfang der I990er Jahre durchgefiihrten internationalen Lesestu die der lEA (siehe auch Artelt u.a., in dies em Band) die Rolle zu, nicht nur das schlechte mittlere Abschneiden der I5-Jahrigen in den Bereichen Mathematik und Naturwissen schaften zu bestatigen, sondern dariiber hinaus auch entsprechende Ergebnisse ftir den Bereich der Lesekompetenz zu belegen. Somit zeigt die PISA-Studie, dass das deutsche Schulsystem nicht "nur" Schwachpunkte in Mathematik und Na turwissenschaften auf weist, denen moglicherweise auch Starken gegentiberstehen, sondern dass auch in wei teren zentralen Kompetenzbereichen Probleme bestehen. Die Ergebnisse der Studie haben damit auch in einem Bereich Schwachen nachgewiesen, in dem viele dem deut schen Schulsystem - nicht zuletzt aufgrund der grofSen literarischen Tradition in Deutschland - mehr zugetraut hatten. Die PISA-Studie hat generell dazu beigetragen, die besondere Bedeutung der Lese kompetenz in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Forschung zu riicken. In so gut wie allen schulischen Fachern werden die notwendigen Kompetenzen und Wissens bestande zu einem grofSen Teil durch Texte vermittelt. Daraus ergibt sich die Rolle der Lesekompetenz als der vielleicht wichtigsten Schltisselqualifikation, die tiber die Schule hinaus eine Voraussetzung ftir die Teilnahme an einer Vielzahl gesellschaftlicher Aktivi taten ist (siehe dazu ausfiihrlicher Artelt u.a., 2001). Weiter gestarkt wird die Bedeutung der Lesekompetenz durch ihre engen korrelativen Zusammenhange mit der mathema tischen und naturwissenschaftlichen Grundbildung (siehe dazu auch Artelt & Schlag- 10 Ulrich Schiefele, Cordula Artelt, Wolfgang Schneider und Petra Stanat muller, in diesem Band). Dariiber hinaus erheben die gestiegenen kognitiven Anforde rungen vieler Arbeitsplatze und die zunehmende Bedeutung lebenslangen Lernens auf der Grundlage schriftlichen Materials die Lesekompetenz zu einem Kernziel schulischer Ausbildung (siehe auch OECD/Statistics Canada, 1995). Aufgrund der genannten Punkte lag es daher nahe, Fragen der Struktur, der Ent wicklung und der Forderungsmoglichkeiten von Lesekompetenz in einem eigenen Band aufzugreifen und zu beleuchten. Dabei verfolgten wir vor allem zwei Ziele. Zum einen sollte das Konstrukt Lesekompetenz differenziert analysiert werden und zum anderen wollten wir weiterfiihrende und vertiefende Datenauswertungen vorlegen. Dem erst genannten Punkt sind vor allem die ersten funfKapitel gewidmet. Wolfgang Schneider geht zunachst auf die Entwicklung der Lesekompetenz im Kin desalter und mogliche Storungen des Schriftspracherwerbs ein. 1m Vordergrund stehen die Arbeiten zur phonologischen Bewusstheit, die eine notwendige Bedingung des Schriftspracherwerbs darstellt. Dariiber hinaus wird ausgehend von dies en Arbeiten aus fUhrlich auf Moglichkeiten der Forderung des Schriftspracherwerbs eingegangen. Bettina Hurrelmann behandelt - uber den Erwerb sprachlicher Fertigkeiten hinaus gehend - die Fragen nach den Sozialisationsbedingungen der Lesekompetenz. Ihr Aus gangspunkt sind die von der PISA-Studie belegten vergleichsweise hohen Zusammen hange zwischen soziookonomischem Status und Lesekompetenz in Deutschland. Urn diesen Zusammenhang zu erhellen, analysiert die Autorin theoretische Ansatze und Be funde der Forschung zur Lesesozialisation. Ihr besonderes Augenmerk gilt dabei der Identifikation forderlicher sozialer (z.B. familiarer) Bedingungen. Wolfgang Schnotz und Stephan Dutke stellen aktuelle theoretische Modelle und empi rische Befunde zum Verstehen von schriftlichen Dokumenten dar und diskutieren diese im Hinblick auf die der PISA-Studie zu Grunde liegende Konzeption der Lesekompetenz. Damit wird das Ziel verfolgt, die mit den PISA-Leseaufgaben verbundenen kognitiven Anforderungen auf der Grundlage aktueller Theoriebildung genauer zu charakterisieren. Dariiber hinaus identifizieren die Autoren theoretisch und empirisch fundierte Fakto ren, die zu Unterschieden in der Lesekompetenz beitragen konnen. Jens Moller und Ulrich Schiefele behandeln die motivationalen Voraussetzungen der Lesekompetenz. Ausgangspunkt ist die in der PISA-Studie belegte Bedeutung der (in trinsischen) Lesemotivation, deren unterschiedliche Auspragung insbesondere die uber Ie gene Lesekompetenz der Madchen erklaren kann. Die Autoren systematisieren vor liegende theoretische Ansatze und Befunde zur Lesemotivation und integrieren sie in einem Erwartungs-Wert-Modell der Lesemotivation. Dies erlaubt eine genauere Bestim mung der Rolle der einzelnen motivationalen Konstrukte bei der Vorhersage der Lese kompetenz. Kaspar Spinner beschaftigt sich eingehend mit den Konsequenzen der PISA-Ergeb nisse fUr die Didaktik, die Lehrplane und den schulischen Unterricht. Er kritisiert dabei unter anderem die unzureichende Beriicksichtigung der Sekundarstufe I in der bil dungspolitischen Diskussion, die Trennung von Leseunterricht (Grundschule) und Lite raturunterricht (Sekundarstufe) sowie die Dominanz des fragend-entwickelnden Unter- Einfiihrung 11 richtsgesprachs. Demgegenuber werden die Lesekompetenz als Anliegen aller Facher, die Verstarkung situierten und handlungsorientierten Lemens und die F6rderung von Lesestrategien und Lesefreude starker in den Vordergrund geruckt. Das Kapitel von Kaspar Spinner stellt gewissermagen den Abschluss des theoretischen Teils des Buches dar. Die darauf folgenden Kapitel fassen die bisherigen PISA-Befunde zum Lesen zusammen und berichten dann vor allem die Ergebnisse erganzender und weiterfuhrender Auswertungsarbeiten. Zum Schluss wird ein umfassender Dberblick zu M6glichkeiten der F6rderung der Lesekompetenz gegeben. Cordula Artelt, Petra Stanat, Wolfgang Schneider, Ulrich Schiefele und Rainer Lehmann fassen zunachst die zentralen Aspekte der Studie zusammen und behandeln dann aus fiihrlich Aspekte der Aussagekraft und Validitat des PISA-Lesetests im nationalen und intemationalen Vergleich. Hierzu wird unter anderem analysiert, welche Anforde rungsmerkmale die Schwierigkeit der Aufgaben des Lesetests bestimmen. Daruber hin aus wird auf intemationaler Ebene der Frage nachgegangen, ob der PISA-Lesetest eine geeignete Basis darstellt, um einen fairen Vergleich der Lesekompetenz von 15-jahrigen Schulerinnen und Schiilem in den beteiligten Staaten durchzufiihren. Untersucht wird, ob Schulerinnen und Schuler bei Aufgaben, die ursprunglich aus ihrem Sprachraum stammen, einen differenziellen Vorteil aufweisen und welche Auswirkungen entspre chende Effekte haben bzw. haben k6nnen. 1m letzten Teil des Kapitels werden die bis herigen intemationalen Studien zur Lesekompetenz zusammengefasst und ihr Bezug zur PISA-Studie diskutiert. Cordula Artelt und Matthias Schlagmuller beschaftigen sich mit der Frage, ob die in PISA erfasste Lesekompetenz eine eindimensionale Fahigkeit darstellt oder ob nach Teil kompetenzen unterschieden werden kann und sollte. Ziel der Untersuchung der Dimen sionalitat des Tests ist ein vertieftes konzeptuelles Verstandnis der in der PISA-Studie gemessenen Lesekompetenz. Bei den Analysen steht vor aHem die Frage im Vorder grund, ob die Art des Textes und das Textgenre einen Einfluss auf die jeweils erfasste Lesekompetenz haben. Fur die deutlich separierbare Teilkompetenz des kompetenten Umgangs mit literarischen Texten werden anschliegend die mittleren Leistungen in den PISA-Teilnehmerstaaten und den Landem der Bundesrepublik dargestellt und ver glichen sowie die entsprechenden Profile in den Leseleistungen bei literarischen im Ver gleich zu anderen Teilkompetenzen diskutiert. Ellen Schaffner, Ulrich Schieftle und Wolfgang Schneider gehen auf den nationalen Er ganzungstest zur Lesekompetenz ein. Es werden der theoretische Hintergrund und die Methode des Erganzungstests ausfuhrlich erlautert. 1m national en Erganzungstest wurde nicht nur das Leseverstehen, sondem auch das Lemen aus Texten erfasst. Dabei wurden verschiedene Indikatoren des Textlemens differenziert. Die Auswertungen beinhalten Vergleiche mit dem intemationalen PISA-Lesetest und konzentrieren sich auf die Vorhersage bzw. Erklarung der im nationalen Erganzungstest beobachteten Leis tungsunterschiede. Petra Stanat und Wolfgang Schneider analysieren die Gruppe potenzieller Risikoschu lerinnen und -schuler, die im PISA-Lesetest maximal die Kompetenzstufe I erreicht 12 Ulrich Schietele, Cordula Artelt, Wolfgang Schneider und Petra Stanat haben und somit allenfalls in der Lage sind, einfachste Texte zu verstehen und deutlich erkennbare Informationen daraus zu nutzen. Ziel der Analysen ist es, diese Jugendlichen genauer zu beschreiben und Pradiktoren fur ihre geringe Lesekompetenz zu identifi zieren. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, inwieweit sich die schwachen Lese leistungen von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund auf ahnliche Merk male zUrUckfuhren lassen. Die Ergebnisse weisen daraufhin, dass in beiden Gruppen die kognitiven Grundfahigkeiten und die Dekodierfahigkeit fur die Vorhersage von schwachen Leseleistungen besonders bedeutsam sind. Fur bestimmte Merkmale des fa miliaren Hintergrunds und fUr das Geschlecht der Jugendlichen sind dagegen differen zielle Effekte zu beobachten. Am Ende des Bandes gibt Lilian Strebloweinen Dberblick zu bisherigen Ansatzen der F6rderung von Lesekompetenz. Die Autorin beschreibt zunachst relevante Teilprozesse des kompetenten Umgangs mit Texten und geht dabei vor allem auf solche Prozesse ein, die gut beeinflusst werden k6nnen. AnschliefSend werden Trainingsverfahren zur Ver besserung des verstehenden Umgangs mit Texten dargestellt und diskutiert. Die vor gestellten Trainings wurden entweder zur direkten F6rderung der Lesekompetenz ent wickelt oder sollen sich indirekt durch die Verbesserung basaler Kompetenzen positiv auf den verstehenden Umgang mit Texten auswirken. AbschliefSend werden die berich teten Interventionsansatze vor dem Hintergrund der in der PISA-Studie zu Grunde ge legten Auffassung von Lesekompetenz hinsichtlich ihrer Starken und Schwachen dis kutiert.

Description:
In diesem Band wird mit der Lesekompetenz einer der drei zentralen Kompetenzbereiche, die Gegenstand von PISA 2000 waren, ausführlicher behandelt. Es wird dabei insbesondere auf die frühe Entwicklung der Lesekompetenz eingegangen, auf wesentliche Prozesse und Befunde zur Lesesozialisation und auf
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