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Strömungen in Deutscher Baukunst Seit 1800 PDF

295 Pages·1982·12.066 MB·German
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STROMUNGEN IN DEUTSCHER BAUKUNST SEIT 1800 Fritz Schumacher, Bildnis aus den lctztcn Jahren FRITZ SCHUMACHER- STROMUNGEN IN DEUTSCHERBAUKUNST SEIT1800 FRIEDR. VIEWEG & SOHN BRAUNSCHWEIG/WIESBADEN CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Schumacher, Fritz: Stromungen in deutscher Baukunst seit 1800 [achtzehnhundertl/Fritz Schumacher. - Braunschweig; Wiesbaden; Vieweg, 1982. ISBN-13: 978-3-528-08686-2 e-ISBN-13: 978-3-322-86292-1 DOl: 10.1007/978-3-322-86292-1 Fritz Schumachers Buch STROMUNGEN IN DEUTSCHER BAUKUNST SEIT 1880 erschien in seiner 1. Auflage 1935 bei E. A. Seemann in Leipzig. Die 2. Auflage des Werkes kam mit einem wesentlich verringerten Bildteil bei E. A. Seemann in Koln 1955 heraus. Der vorliegende Reprint vereint den Textteil der zweiten mit dem Bildteil der ersten Auflage. Alle Rechte vorbehalten © Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1982 INHALT Seite Titelbild: Fritz Schumacher 1945. . . 2 Vorwort des Herausgebers zur 2. Auflage 7 Vorwort des Verfassers 9 Einfiihrung . . . . . 11 1. Teil: Von 1800 bis 1840 17 I. Der Zustand urn 1800 . 20 II. Die neuen Regungen A. Die bauliche Einzelaufgabe 25 B. Die bauliche Gesamtaufgabe . 36 2. Teil: Von 1840 bis 1870 . 41 I. Die Lage der Zeit . . 43 II. Die baulichen Regungen A. Die bauliche Einzelaufgabe 43 B. Die bauliche Gesamtaufgabe . 56 3. Teil: Von 1870 bis 1900 I. Die Stimmung der Zeit 67 II. Die baulimen Regungen A. Die bauliche Einzelaufgabe 74 B. Die baulime Gesamtaufgabe . 93 4. Teil: Von 1900 bis 1930 . 101 1. Die Stimmung der Zeit 103 II. Die baulichen Regungen A. Die bauliche Einzelaufgabe . . . . . . 104 1. Die Entwicklung des Kunstgewerbes . . 105 2. Die Entwicklung der Architektur vor 1914 117 a) Die auBeren Einfliisse . 117 b) Die inneren Grundlagen . . . . . 119 c) Bauliche Ergebnisse . . . . . . . 140 3. Die Entwicklung der Armitektur nach 1918 . 145 B. Die bauliche Gesamtaufgabe 1. Vom asthetischen zum organismen Stli.dtebau 179 2. Vom Stadtebau zur Landesplanung 187 3. Das neue Ziel. . . . . . . . . 191 Zum Wiederaufbau Hamburgs Die Rede des Verfassers vom 10. Oktober 1945 193 Die Bilder 199 N amensregister 297 Bildnachweis . 300 VORWORT ZUR 2. AUFLAGE Die Neuauflage dieses Buches ist von Fritz Schumacher noch selbst nach dem Kriege eingeleitet; seine Schwester, Constanze Schumacher, hat mich gebeten, die Arbeit weiterzufuhren. Dieser Bitte habe ich gerne entsprochen, da, geknupfi durch das Band der gemeinsamen Vaterstadt Bremen, schon seit meiner Studien zeit, mich nahe Beziehungen mit Fritz Schumacher verbunden haben. Die voll endete Darstellung der Entwicklung der deutschen Baukunst vom Beginn des vorigen Jahrhunderts unter dem auperordentlichen Wandel der technischen, wirtschafilichen und sozialen Verhaltnisse spricht uns heute noch genau so un mittelbar an, wie nach dem erst en Erscheinen des Buches vor jetzt 20 Jahren. Das Buch schliept mit den Jahren um 1930; eine Fortfuhrung der Darstel lung bis in unsere Zeit ware unangebracht und auch verfruht. Der Bogen uber den Krieg hinaus in die Gegenwart ist aber geschlagen, indem ein Auszug aus der letzten affentlichen Rede, die Schumacher im Herbst 1945, zwei Jahre vor seinem Tode, im Hamburger Rathaus uber den Aufbau der zerstarten Stadte gehalten hat, dem Buche angefugt ist. Der Text der ersten Auflage ist unverandert und ungekurzt geblieben; die Abbildungen mupten samtlich neu beschafft werden, was mit ungewahnlichen Schwierigkeiten verbunden war. Aus finanziellen Grunden mupte ihre Zahl erheblich eingeschrankt werden. Die Neuauflage wurde ermaglicht durch gropzugige Beihilfen der Hamburgischen Wissenschafilichen Stifiung und der Hamburger Bau-und K ulturbeharde. Besonderen Dank machte ich dem Verleger aussprechen, der bereits vor 20 J ahren das Buch herausgebracht hat und jetzt keine Muhe gescheut hat, der Neuauflage eine wurdige Ausstattung zu geben. Bremen, im September 1955 Wilhelm Wortmann VORWORT Dies ist eines der Biicher, die dem deutschen Verleger ihr Dasein verdanken. Er hielt es fiir wiinschenswert, daB die bewegte Entwicklung, die unsere deutsche Baukunst seit Schinkel durchgemacht hat, von einem Mann festgehalten werde, der von der zweiten Halfte dieser Bewegung selber geschiittelt wurde. Wahrend ich dieser Anregung zu folgen suchte, habe ich manche innere Hem mung gespiirt. Es war dabei nicht so sehr die ja deutlich genug erkennbare Gefahr des allzu nahen Abstandes, die mich beunruhigte, dazu sind mir die Dinge, die ich im Folgenden beriihre, durch den Lauf meiner eigenen Entwicklung subjektiv zu selbstverstandlich geworden, sondern es war die iibergroBe Fiille des Stoffes, die in engem Rahmen gemeistert werden wollte. Manchen, selbst unter den mir nahestehenden Weggenossen, habe ich nur ungeniigend, ja gar nicht beachten konnen, da er fiir die vereinfachten Gedankengange, die ich nur festhalten konnte, nicht eine unentbehrliche Illustration abgab. Ich muBte mich streng auf ganz bestimmte Gesichtswinkel beschranken. Auch den vielen Kunstschriftstellern, die mich im Laufe der Zeit gefordert haben, konnte ich nicht im einzelnen gerecht werden. Es ist fast selbstverstandlich, daB ich nicht nur den vielen Mannern, die vor mir diese Zeit behandelt haben, wie einem Cornelius Gurlitt, Gustav Pauli, Karl Woermann, A. Matthai, G. A. Platz, zu Dank verpflichtet bin, sondern auch zahlreichen Verfassern lebendiger Broschiiren und Streitschriften, sowie den Mannern, die sich in unseren groBen Kunstzeitschriften haben horen lassen. Ich habe die wenigsten von ihnen neu zu Rate gezogen, als ich m:ch anschickte, dieses Buch zu schreiben, aber sie haben in manchem vorangeht·nden Jahre mein Denken befruchtet. Allen diesen ziinftigen und nichtziinftigen Mitstreitern muB ich deshalb hier meinen Dank sagen. Nicht minder den Mannern, die mich unterstiitzt haben, urn den losen Ring der Bilder zustande zu bringen, die den Text begleiten. Die Reihenfolge, in der sie im Anhang erscheinen, erklart sich aus dem Gang der Darstellung, die Aus wahl aber aus der Fiille des Vorhandenen konnte im allgemeinen nicht so sehr von dem Streben bestimmt werden, die einzelnen Personlichkeiten zu charak terisieren, als von dem Versuch fiir die wichtigsten Bauaufgaben, die im Laufe der Zeit hervortraten, ein bezeichnendes Beispiel zu finden. Noch vor kurzem schrieb mir ein besonders verehrter Berufsgenosse: "Ich beneide Sie nicht urn diese Aufgabe - Sie werden es wenigen recht machen konnen." Das ist sicher wahr, und doch schreckt mich dieses BewuBtsein nicht, denn meine Darstellung hat dies Ziel nicht gehabt, sondern ist geleitet durch das bescheidene Streben, so gut ich kann, die Faden klarzumachen, aus denen spater einmal das Bild der endgiiltigen Geschichte dieser seltsamen Zeitperiode gewebt werden wird, zu dem man heute nur Vorarbeit leisten kann. Hamburg, Friihjahr 1935 Fritz Schumacher EINFOHRUNG Wenn man sich mit der Entwicklung kiinstlerischer Erscheinungen beschaftigt, kann man das in sehr verschiedener Weise tun: man kann vom Standpunkt des Schaffenden oder vom Standpunkt des Betrachtenden an sie herantreten. Vom Standpunkt des Schaffenden aus wird man vor allem nach den Werten suchen, die auch heute noch fiir uns fruchtbar sind; das fiihrt dazu, von der Gegenwart aus in die Vergangenheit zu blicken. Vom Standpunkt des Betrachtenden aus wird man vor all em nach den Werten suchen, die einmal fruchtbar gewesen sind, ohne sie gleich am MaBstab des "Heute" zu messen; das fiihrt dazu, von der Vergangenheit aus in die Gegenwart zu blicken. Diese reinliche Scheidung droht in Gefahr zu geraten, wenn ein seIber Schaf fender sich anschickt, den Weg einer kiinstlerischen Entwicklung mit den Blicken des Betrachtenden zu durchmessen. Wird er nicht immer mit einem Auge vom Standpunkt seines "Heute" auf die Dinge schielen, wenn er sich auch noch so sehr bemiiht, sie nur urn ihrer selbst willen anzuschauen? Es ware falsch, das leugnen zu wollen, und vielleicht braucht man es gar nicht zu verleugnen, wenn man nur nicht schielt, sondern ganz offen blickt. Es ist ganz unmoglich, den "ProzeB des Werdens und Entstehens von Kunst erscheinungen" zu betrachten, ohne die darin hervortretenden Gesetzlichkeiten aufzusuchen, wenn man das aber tut, kommt man von seIber zu kiinstlerischen Glaubenssatzen. Semper hat dafiir in der Einleitung zu seinem "Stil" die Abso lution erteilt, sobald man nur "die AnmaBung von sich fernhalt, der Stifter und Heiland einer Z.ukunftskunst sein zu wollen". U nter dieser Bedingung darf man "ohne Oberhebung das sich vorbereitende Werk als im Werden begriffen, oder vielmehr allgemein das Kunstwerden auffassen". Es kommt also darauf an, daB der seIber Schaffende bei der nachfolgenden Betrachtung nur Wegfiihrer sein will, nicht etwa Zieldeuter. Das ist die "An maBung", von der er sich fernhalt. Zugleich aber steckt er sich doch ein Ziel, das iiber den einfachen Beruf des Cicerones herausgeht. Er mochte nicht den breitgetretenen Weg des historischen Geschehens gehen, urn an ihm alle Sehens wiirdigkeiten gewissenhaft zur Beaugenscheinigung zu bringen, sondern er be miiht sich, aus dem Gewirr der Nebenwege, die von der groBen StraBe abzweigen, den Weg zu finden, der so in die Ersc:heinungen der Gegenwart einmiindet, daB man sich auf ihrem noch mitten im bunten Durcheinander des Werdens da liegenden Bauplatz moglichst gut zurechtfinden kann. Das erscheint nic:ht als ganz iiberfliissig, denn auf einem lebhaften Bauplatz kann man sich leicht 12 zwisd1en Fundamentgraben, Mortelgruben und Steinstapeln so festrennen, daB man ratIos dasteht, ohne etwas yom Sinn des Werdenden zu beg rei fen. Es handelt sich aber nicht nur darum, die Baustelle am richtigen Punkte zu betreten, sondern daruber hinaus auch darum, die ganze Lage dieser Bau stelle im Zusammenhang einer historischen Landschaft kennenzulernen und zu begreifen. Das ist aber nur moglich, wenn man sich nicht scheut, einen Zuweg zu wahlen, der an aIle die Stell en fuhrt, die charakteristisch sind fur die ganze T opograp hie der Gegend, auf der sich die Wei teren twickl ung vollziehen solI. Solch ein Zuweg ist oft langer als man denkt. Der Verfasser glaubt, daB der lange historische Anlauf, den die nachfolgende Darstellung nimmt, nicht zufalligen Charakter hat. Wenn er zuruckschaut von dem groBen Einschnitt, den die Krise des Jahres 1930 im deutschen Bauschaffen mit sich brachte, dies em zwangsweisen Einschnitt, den die nationale Revolution von 1933 zu einem bewuBt gewollten Einschnitt machte, dann sieht er. eine Wellenkette sich bedingender Bewegungen und Gegenbewegungen bis zu dies em Damm hinfluten. Diese Wellenkette ist nicht etwa durch die Antriebe bedingt, die sich in der Baukunst als Sondergebiet abspielen, eine viel stark ere Macht bringt sie hervor: es ist die ganze Luft stromung, die durch einen Raum geht, der uber hundert Jahre umspannt. Diese Stromung wird naturlich in Wahrheit untrennbar bedingt durch vorangehende Stromungen, aber wir konnen doch auch im Naturgeschehen gewisse Augenblicke erkennen, wo sich aus einem "Tief" oder einem "Hoch" eine neue Folge von Erscheinungen entwickelt, die unser Einzeldasein an bestimmten Punkten der Erde in das Fluten kosmischer Bewegungen verflicht. Ganz ahnlich ist es in dem Geistesgeschehen, das wir Geschichte nennen. Es gibt heute viele Stimmen, die dem Wahrheitsgehalt der Darstellung geschichtIichen Geschehens sehr zweifelnd gegenuberstehen. Sie weisen auf den relativen Wert alles Dokumentarischen und AktenmaBigen, das im Augenblick, wo es wurdig erscheint festgehalten zu werden, bereits seinen unbewuBten Wahr heitswert verliert. Sie sehen deshalb im Bild des GeschichtIichen nur die nach tragliche Setzung eines Zusammenhanges und eines Sinns, also die Erfindung eines Entwicklungsganges. Man hat Geschichte in diesem Sinn ein "logisches post festum" genannt. Diese Skepsis muB fur den, der an geschichtIiche Betrach tungen herangeht, eine Warnung sein, abschreckend aber braucht sie darum nicht zu wirken. Ganz besonders nicht, wenn es sich urn bauliches Geschehen handelt, denn unter aIle den anzweifelbaren Dokumenten, die uns eine Zeit hinterlaBt, sind schlie61ich die in Stein gefugten die relativ wahrsten und sichersten. Die vielverzweigte Gebundenheit ihres Entstehens an Bedurfnis, Wirtschaft und "Geschmack" macht es fast unmoglich, in ihnen aus taktischen Grunden einen anderen Zusammenhang zu verfolgen als den, aus dem sie wirklich entsprungen sind; sie verraten dem forschenden Blick vielleicht noch mehr, wenn sie sich verstellen wollen, als wenn sie unbewuBt ihre Eigentumlichkeiten zur Schau tragen. So stellen sie demjenigen, der ihrer Deutung Gewalt antun will, einen

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