Dreger Strategisches Pharma-Management GABLER EDITION WISSENSCHAFT Christian Dreger Strategisches Pharma-Management Konsequente Wertoptimierung des Total-life-Cycle Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Reber, MBA Deutscher Universitats-Verlog Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Dreger, Christian: SlraIegisches Phormo-Management : konsequente Wertoptimierung des Total-life-Cycle / Christian Dreger. Mit einem Geleilw. von Gerd Reber. -Wiesboden : Dt. Univ.-Veri. ; Wiesboden : Gobler, 2000 (Gobler Edition Wissenschoft) lugl.: linz, Univ., Diss., 1999 ISBN-13: 978-3-8244-7135-5 e-ISBN-13: 978-3-322-87393-4 DOl: 10.1007/978-3-322-87393-4 Aile Rechte vorbeholten © Betriebswirtschoftlicher Verlag Dr. Th. Gobler GmbH, Wiesboden, und Deutscher UniversitOts-Veriog GmbH, Wiesboden, 2000 L.ektorot: Brigitte Siegel / Jutto Hinrichsen Der Gobler Verlag und der Deutsche UniversitOts-Veriog sind Unternehmen der Fochverlogsgruppe BertelsmonnSpringer. Dos Werk einschlieBlich oller seiner Teile ist urheberrech~ich geschOtzt. Jede Verwertung ouBerholb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne lustimmung des Verloges unzulassig und strofbor. Dos gilt insbeson dere fur Vervielfciltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Ein speicherung und Verorbeitung in elektronischen Systemen. http://www.gobler.de http://www.duv.de Hi:ichste inhol~iche und technische QuolitOt unserer Produkte ist unser liel. Bei der Produktion und Verbreitung unserer Werke wollen wir die Umwelt schonen. Dieses Buch ist desholb auf sOure freiem und chlorfrei gebleichtem Popier gedruckt. Die EinschweiBfolie besteht ous Polyethylen und domit ous organischen Grundstaffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbren nung Schodstaffe freisetzen. Die Wiedergabe von Gebrouchsnomen, Hondelsnomen, Worenbezeichnungen usw. in diesem werk berechtigt ouch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annohme, doss solche No men im Sinne der Worenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung 015 frei zu betrochten waren und cIoher von jedermonn benutzt werden dorften. ISBN-13: 978-3-8244-7135-5 GELEITWORT Wenige Sektoren sind mit derart radikalen Veranderungen und neuen Herausforderungen kon frontiert wie die internationale Pharmaindustrie. Durch Kostendruck in den Gesundheitssy stemen, den Einatz aufwendigerer Technologien in der Forschung und Entwicklung (Bio-und Gentechnologie) und einem verscharften Wettbewerb vergleichbarer Substanzen am Markt sind Unternehmen mehr denn je gezwungen, die Potentiale aus bestehenden Produkten und Entwicklungsprojekten gewinn- und wertoptimierend iiber den gesamten Lebenszyklus hin weg zu erschlieJ3en. Der Verfasser erarbeitet hierzu ein umfassendes, praxisgerichtetes Modell mit strategischen Instrumenten und Managementprozessen. Die Elemente werden detailliert fur den Lebenszy klus der Entwicklung, der patentgeschiitzten und der patentfreien Marktphase (ink!. OTe Le benszyklus) entwickelt und beschrieben. Eine dynamische Umweltanalyse, die Informationen iiber Wettbewerbsverhalten, geanderte politische Rahmenfaktoren und neue interne Erkennt nisse iiber Wirksubstanzen verarbeitet, sichert dem Modell eine standig aktualisierte, quanti tative Grundlage - eine strategisches Fiihrungsinstrumentarium entsteht. Dem Verfasser kommt der Verdienst zu, mit diesem Modell die Komplexitat an internen und externen Informationen eines Pharmaunternehmens systematisch zu einer abgestimmten, quantitativen Basis zu verdichten, diese in geeignete Instrumente des strategischen Manage ments iiberzufuhren und schlieJ31ich darauf aufbauend qualitative strategische Entscheidungen zu treffen, die wiederum zu quantifizierten Zielen und Zeitplanen weiterfiihren. Die Modellerarbeitung wird begleitet von einer Vielzahl praktischer Beispiele, was die Arbeit interessant und fur Dozenten als auch Praktiker in Teilen und im Ganzen leicht nachvollzieh barmacht. Fiir marktorientierte Manager der pharmazeutischen Industrie bietet die Arbeit nicht nur einen umfassenden "Pool" zahlreicher konkret anwendbarer Module und Instrumente zur strategi schen Fiihrung von Projekten und Produkten. Der Leser erfahrt auch, wie ein strategischer Fiihrungsprozess mit quantitativen Berechnungen und qualitativen Entscheidungen dazu fuh ren kann, ein Pharmaunternehmen bereits mittelfristig wertoptimierend auszurichten. Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Reber, MBA v VORWORT Seit vielen Jahren steigen in der phannazeutischen Industrie die durchschnittlichen Kosten zur Entwicklung neuer Wirksubstanzen. Die Biotechnologie erofihet neue Chancen. Dennoch er zielen neue Wirksubstanzen nur noch dort wirtschaftlich attraktive Umsatzhohen, wo sie nachweisbar einen hohen Nutzen fur Patienten und die Gesundheitssysteme stiften. Die konsequent marktorientierte Ausrichtung eines Phannauntemehmens ist daher notwendig. Sie so lite zurn Ziel haben, Wirksubstanzen wertoptimal tiber den gesamten Lebenszyklus hinweg strategisch zu bewerten, auszurichten und zu ruhren -von der friihen Entwicklung bis zur letzten Phase am Markt, z.B. als freiverkaufliches Arzneimittel (OTC) Dazu sind moder ne, industriespezifische Instrurnente und Managementprozesse zu entwickeln. Diese Arbeit erstellt zuerst jene strategischen Instrumente, die zur kurz-, mittel- und langfri stigen Bewertung von Projekten und Produkten in der phannazeutischen Industrie notwendig sind. Deren Ziel ist, friihzeitig die wertsteigemden Projekte und Produkte zu erkennen, sie mit ihren Unsicherheitsfaktoren wirtschaftlich korrekt zu bewerten und danach eine strategische Auswahl fur das Untemehmen zu treffen. Als Ergebnis kann danach objektiv bewertet und mit angemessenen Mitteln in die potentiellen "Werttreiber" des Untemehmens investiert wer den - mit klaren Zielen und Zeitpliinen trotz der einbezogenen Unsicherheitsfaktoren. 1m AnschluJ3 werden diese Instrurnente durch strategische Managementprozesse ergiinzt, urn einem Untemehmen die kontinuierliche, strategische Ausrichtung seiner Projekte und Pro dukte zu ennoglichen. Ein Beispielfall dokurnentiert am Ende die Praxisverwendung des Mo delles. Diese Arbeit wurde an den Universitaten Mannheim, St. Gallen und Linz geschrieben und im August 1999 dort als Dissertation angenommen. Ich danke meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Reber, fur die intensive und hilfreiche Betreuung. Herrn Prof. Dr. Wolf Bohnisch danke ich fur die Ubemahme der Zweitkorrektur. Dem Land Baden-Wiirttemberg danke ich fur die Gewiihrung eines Promotionsstipendiurns. Meinen Eltem und Patrizia. Christian Dreger VII INHALTSVERZEICHNIS ABBILDUNGSVERZEICHNIS ......................................................................................................... xvn T ABELLENVERZEICHNIS ..•.•....•.•..•......•....•....•........•..•..........•...................•.•..•.•..........•.•••..•.•.•....... XXI ABKURZUNGSVERZEICHNIS •.•...•..•......•.•..•........•..•...................••..•......•..•.••.....•............•..•.•.•.•.•. XXIII KAPITEL I RELEV ANZ OER THEMENSTELLUNG 1 Problemstellung. ...............................................•..........................•..................................... 1 2 Zielsetzung ........................••............................................................................................... 3 3 Vorgehen .....................................................................................................................•...... 4 KAPITEL II PROBLEMSTELLUNG UNO GRUNOLAGEN 1 Rahmenbedingungen in High-TechlHigh-Chem Branchen ...••..................................... 7 1.1 Umweltkonstellation und Wettbewerbsmuster der Vergangenheit.. ........................... 7 1.1.1 Wettbewerbsmuster in High-TechIHigh-Chem-Branchen .................................. 7 1.1.2 Marktorientierung als Ausweg der 90er Jahre ................................................... 10 1.2 Wettbewerbssicherung fur die Zukunft ..................................................................... II 1.2.1 Innovationsfahigkeit als Schliisselerfolgsfaktor ................................................ II 1.2.2 Strategische Produktpolitik und Untemehmenssicherung ................................. 12 2 Betriebswirtschaftliche Grundlagen ............................................................................. 14 2.1 Einordnung der strategischen Produktplanung ......................................................... 14 2.1.1 Strategische Untemehmensfiihrung ................................................................... 14 2.1.2 Strategisches Management ................................................................................ 16 2.1.3 Strategische Produktpolitik als Teil des Strategischen Managements .............. 17 2.1.3.1 Einordnung im Strategischen Marketing ................................................... 17 2.1.3.2 Stellung der Strategischen Produktpolitik ................................................. 18 2.2 Portfolioanalysen in der Strategischen Produktplanung ........................................... 19 2.2.1 Marktwachsturns-Marktanteils-Portfolio ........................................................... 20 2.2.2 Marktattraktivitat-Wettbewerbsvorteil-Portfolio ............................................... 23 2.2.3 Wettbewerbspositions-Marktlebenszyklus-Portfolio ........................................ 25 2.3 Kritische Beurteilung der Produkt-lMarktanalyseverfahren ..................................... 26 IX 2.4 Produktlebenszylduskonzept ..................................................................................... 28 2.4.1 Einordnung und Herkunft .................................................................................. 28 2.4.2 Modellbeschreibung .......................................................................................... 29 2.4.2.1 Beschreibung der Teilphasen ..................................................................... 30 2.4.2.2 Integriertes Lebenszylduskonzept. ............................................................. 32 2.4.3 Diskussion des Leistungsprofiles ...................................................................... 34 2.5 Entwicklung eines produktstrategischen Steuerungsinstrumentes ............................ 36 KAPITEL m PHARMAZEUTISCHER LEBENSZYKLUS UND UMWELTANALYSE 1 Pharmazeutischer Lebenszyldus ................................................................................... 41 1.1 V erlaufsfonnen .......................................................................................................... 41 1.1.1 Diskussion und Bewertung des Lebenszyklusverlaufes .................................... 42 1.1.2 Forschungsphase ................................................................................................ 44 1.1.2.1 Grundlagenforschung ................................................................................. 45 1.1.2.2 Angewandte Forschung ............................................................................. 45 1.1.3 Entwicklungsphase ............................................................................................ 46 1.1.3.1 Priiklinik ..................................................................................................... 48 1.1.3.2 Klinische Testphase I ................................................................................. 49 1.1.3.3 Klinische Testphase IT ............................................................................... 49 1.1.3.4 Klinische Testphase ill .............................................................................. 49 1.1.3.5 Zulassung ................................................................................................... 50 1.1.3.6 Testphase IV .............................................................................................. 50 1.1.4 Patentgeschutzte Ruckgewinnungsphase als ethisches Arzneirnittel ................ 51 1.1.5 Ungeschiltzte Phase als ethisches Arzneirnittel... .............................................. 53 1.1.6 Phase als freiverkliufliches Arzneirnittel (OTC) ................................................ 54 2 Umweltanalyse der pharmazeutisehen Industrie ......................................................... 56 2.1 Entwicldung eines konzeptionellen Analyserabmens ............................................... 57 2.1.1 Unternehmen im Zentrum der Analyse ............................................................. 57 2.1.2 Unternehmen als Teil komplexer Krliftefelder .................................................. 58 2.2 Bestimmungskrifte des direkten Wettbewerbsumfeldes .......................................... 60 2.2.1 Branchenkon1rurrenz .......................................................................................... 60 x 2.2.1.1 Elemente der Branchenkonkurrenz ............................................................ 60 2.2.1.2 Beschreibung der Wettbewerbsfelder ........................................................ 63 2.2.2 Lieferantenmacht ............................................................................................... 64 2.2.3 Kaufermacht ...................................................................................................... 65 2.2.3.1 EinfluB der Absatzmittler ........................................................................... 65 2.2.3.2 EinfluB der Konsumenten .......................................................................... 66 2.2.3.2.1 Grundlagen des Konsumentenverhaltens ........................................... 66 2.2.3.2.2 Bewertung der Konsumentenmacht ................................................... 67 2.2.4 Substitutionswettbewerb .................................................................................... 68 2.2.4.1 Substitution der Leistungserbringung ........................................................ 68 2.2.4.2 Substitution der Produkte .......................................................................... 68 2.2.5 Neue Konkurrenten ............................................................................................ 69 2.3 Indirekte Wettbewerbsumwelt: Makroumweltdimension 1.. ..................................... 70 2.3.1 Allgemeine Offentlichkeit ................................................................................. 70 2.3.2 Finanzumwelt .................................................................................................... 72 2.3.3 Aktionsgruppen ................................................................................................. 73 2.3.4 Lokale Gruppen ................................................................................................. 73 2.3.5 Medien ............................................................................................................... 74 2.4 Indirekte Untemehmensumwelt: Makroumweltdimension II ................................... 75 2.4.1 Demographische Umwelt .................................................................................. 75 2.4.2 Technologische Umwelt .................................................................................... 77 2.4.3 Gesetzgebung und Politik .................................................................................. 83 2.4.4 Gesamtwirtschaftliche Faktoren ........................................................................ 85 2.4.5 Kulturelle Faktoren ............................................................................................ 86 2.4.6 Nattirliche Umwelt ............................................................................................ 86 2.5 Aggregation der Analyseergebnisse .......................................................................... 87 KAPITEL IV MODELLENTWICKLUNG 1 Beschreibung des modelltheoretischen Bezugsrahmens ............................................. 89 1.1 Auswahl eines Modellrahmens ...................................................................................... 89 1.2.1 Auswahl eines modelltheoretischen Bezugsrahmens ........................................ 91 1.2.2 Phasentheoreme zur Analyse komplexer Entscheidungsstrukturen .................. 92 XI 1.2 Vorstellung des GesamtJnodells .................................................................................... 93 1.2.1 Struktur .............................................................................................................. 93 1.2.2 Vorgehensweise ................................................................................................. 96 2 Moduli: Globale Marktraumanalyse ........................................................................... 96 2.1 Konzeptioneller Analyseaufbau ................................................................................ 96 2.1.1 Definition der Problemstellung ......................................................................... 96 2.1.2 Erarbeitung der Vorgehenssystematik ............................................................... 97 2.2 Erarbeitung einzelner Dimensionen .......................................................................... 99 2.2.1 Llinderanalyse .................................................................................................... 99 2.2.2 Dimension der Therapiefelder ........................................................................... 99 2.2.3 Analyse der Bevolkerungsstruktur .................................................................. 101 2.2.4 Faktor Zeit ....................................................................................................... 102 2.3 Analyse und Infonnationsabbildung der Marktsegmente ....................................... 103 2.4 Marktraumanalyse an einem Beispie1fall ................................................................ 106 3 Modulll: Lebenszyklusbereich als ethisches Arzneimittel ........................•............. l09 3.1 Einfilhrung ............................................................................................................... 109 3.2 Vorgehensweise ...................................................................................................... 110 3.3 Strukturierung der Teilschritte ................................................................................ 111 3.3.1 GesamtJnarktpotential der ethischen Produktpalette ........................................ lll 3.3.2 Bestirnmung des Marktvolumens aus dem Marktpotential... ........................... 114 3.3.3 Uberschneidungen von Krnakheitsfiillen ......................................................... 116 3.3.4 Marktpotential und -volumen in einem Praxisbeispiel... ................................. 116 3.4 Bestimmung der Produktleistung -Produktattraktivitiit ......................................... 118 3.4.1 Erarbeitung einer Vorgehensmethodik ............................................................ 118 3.4.2 Definition der Leistungsparameter .................................................................. 128 3.4.3 Relative Produktattraktivitiit ............................................................................ 119 3.4.3.1 Struktur der Erarbeitung .......................................................................... 119 3.4.3.2 Definition der Leistungsattribute ............................................................. 120 3.4.3.3 Analyse der relativen Produktattraktivitiit ............................................... 121 3.5 Bestirnmung der Vertriebsleistung -Marktverfiigbarkeit ....................................... 125 3.6 Preis-Absatzfunktionen ........................................................................................... 128 3.6.1 Elemente der Preis-Absatzfunktion ................................................................. 128 3.6.2 Marktfonnen und Preis-Absatzfunktionen ...................................................... 130 3.6.3 Verlaufsfonnen der Preis-Absatzfunktionen ................................................... 131 XII