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Strategische Spiele: Eine Einführung In Die Spieltheorie PDF

484 Pages·2005·3.827 MB·German
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Springer-Lehrbuch Siegfried K. Berninghaus Karl-Martin Ehrhart · Werner Güth Strategische Spiele Eine Einführung in die Spieltheorie Zweite,überarbeitete und erweiterte Auflage mit 82 Abbildungen 123 Professor Dr.Siegfried K.Berninghaus Universität Karlsruhe Institut für Wirtschaftstheorie und Operations Research Zirkel 2 Rechenzentrum 76128 Karlsruhe E-Mail:[email protected] Professor Dr.Karl-Martin Ehrhart Geschäftsführer der Takon GmbH – Spieltheoretische Beratung Waldstraße 65 76133 Karlsruhe E-Mail:[email protected] Dr.Werner Güth Direktor des Max-Planck-Institutes zur Erforschung von Wirtschaftssystemen Kahlaische Straße 10 07745 Jena E-Mail:[email protected] Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.deabrufbar. ISBN-10 3-540-28414-1 2.Auflage Springer Berlin Heidelberg New York ISBN-13 978-3-540-28414-7 2.Auflage Springer Berlin Heidelberg New York ISBN 3-540-42803-8 1.Auflage Springer Berlin Heidelberg New York Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.Die dadurch begründeten Rechte,insbesondere die der Übersetzung,des Nachdrucks,des Vortrags,der Entnahme von Abbildungen und Tabellen,der Funksendung,der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung,vorbehalten.Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechts- gesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9.September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig.Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig.Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de © Springer Berlin Heidelberg 2004,2006 Printed in Germany Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:design & production GmbH Herstellung:Helmut Petri Druck:Strauss Offsetdruck SPIN 11543398 Gedruckt auf säurefreiem Papier – 42/3153 – 5 4 3 2 1 0 Vorwort V Vorwort zur zweiten Auflage Die guten Verkaufszahlen der ersten Auflage dieses Buches haben eine zweite Auflageerm¨oglicht.Wirbedankenunsdafu¨rbeiallenLesern.VieleKommen- tare und alle Schreib- und Druckfehler, die uns von unseren Lesern genannt wurden, haben wir bei der Neuauflage beru¨cksichtigt. Da die Auktionstheo- rie in den letzten Jahren ein immer wichtigeres Teilgebiet der Spieltheorie geworden ist, haben wir unser Buch um ein neues Kapitel u¨ber Auktionen erweitert. Außerdem haben wir weitere Erg¨anzungen u. a. u¨ber Mechanism ” Design“ und das Stabilit¨atskonzept“ von Kohlberg und Mertens eingefu¨gt. ” Unser besonderer Dank gilt Frau Dipl.-Wi.-Ing. Marion Ott, die bei der Koordinierung der Arbeiten zur Neuauflage und der Bearbeitung des Manu- skripts wertvolle Dienste geleistet hat sowie Frau cand. math. oec. Valerie Hildenbrand,dieunsbeiderErstellungdesneuenKapitelszurAuktionstheo- rie unterstu¨tzt hat. Weiterhin danken wir allen Kollegen und Studenten, die uns mit ihren kritischen Kommentaren begleitet und damit zur Weiterent- wicklung dieses Buches beigetragen haben. September 2005 Siegfried K. Berninghaus, Karlsruhe Karl-Martin Ehrhart, Karlsruhe Werner Gu¨th, Jena Vorwort Verfasst man in diesen Jahren ein neues Lehrbuch der Spieltheorie, so muss man sich zuerst die Frage stellen, welches das spezielle Anliegen ist, das dieses Buch von den mittlerweile in großer Zahl erschienenen Spieltheorie- Lehrbu¨chern(z.B.FudenbergundTirole1991,Myerson1991,Friedman1986, Binmore 1992, Van Damme 1996) unterscheiden soll. Vorbild fu¨r eine ganze GenerationvonSpieltheorie-Bu¨chernistdasausgezeichneteLehrbuchStabili- ty and Perfection of Nash Equilibria von Eric van Damme, das in kompakter Form nur den zentralen Bereich der nicht-kooperativen Spieltheorie und de- ren neuesten Forschungsstand abdeckt. Es ist mit großer fachlicher Kompe- tenz geschrieben und hervorragend geeignet, Studenten mit entsprechendem mathematischen Hintergrund und Grundkenntnissen der Spieltheorie in den aktuellen Stand der Forschung einzufu¨hren. Als einfu¨hrendes Lehrbuch fu¨r Studenten ohne Grundkenntnisse der Spieltheorie und ohne Kenntnisse fort- geschrittener formaler Methoden ist das Buch nach unseren eigenen Lehrer- fahrungen jedoch weniger geeignet. Wir sehen unser Lehrbuch in folgendem Sinne als bisher fehlende Erg¨an- zungan: Es sollen auch diejenigen Leser angesprochen werden,dieu¨ber keine VI Vorwort Vorkenntnisse in Spieltheorie verfu¨gen, die aber auch an formaler Modellie- runginteressiertsind.Wirdenken,dassmandurchdasNacharbeitenvonele- mentaren Beweisen spieltheoretischer Resultate auch einen tieferen Einblick in die grundlegenden Konzepte selbst erh¨alt. Durch zahlreiche Beispiele wird der Stoff anschaulich illustriert. Alle formalen Argumente werden ausfu¨hr- lichdurchgefu¨hrt.DasBuchkannvonO¨konomie-StudentenimHauptstudium oder von Studenten anderer Fachrichtungen mit Interessean formaler Model- lierungauchimSelbststudiumverwendetwerden,daalleu¨bereineEinfu¨hrung in die Mathematik fu¨r Wirtschaftswissenschaftler hinausgehenden formalen Konzepte im Anhang erkl¨art werden. Die Spieltheorie hat in den letzten 20 Jahren eine starke Spezialisierung erfahren. War es bei ¨alteren“ Lehrbu¨chern der Spieltheorie noch selbst- ” verst¨andlich, alle Gebiete der Spieltheorie abzuhandeln, so halten wir jetzt den Zeitpunkt fu¨r gekommen, von diesem Prinzip abzugehen. Aus diesem Grund liegt das Schwergewicht unserer Darstellung eindeutig auf der sog. nicht-kooperativen Spieltheorie.Innerhalbdieserbetonenwir–bedingtdurch unser eigenes Forschungsinteresse – die neuesten Resultate der Evolution¨aren Spieltheorie. Den Teil der Spieltheorie, der u¨blicherweise als kooperative ” Spieltheorie“ bezeichnet wird, haben wir in diesem Buch nur gestreift. Daru¨ber hinaus denken wir, dass das vorliegende Lehrbuch in zweierlei Hinsicht innovativ ist. 1. WirlegeneinstarkesGewichtaufdieVerbindungspieltheoretischerArgu- mentationmit¨okonomischenAnwendungen.Wirdenken,dassdieVerbin- dung von Spieltheorie und ¨okonomischer Theorie in Zukunft noch st¨arker sein wird, so dass es sinnvoll ist, auch in einem Lehrbuch der Spieltheorie die Verbindungslinien zu relevanten ¨okonomischen Anwendungen aufzu- zeigen. 2. Die experimentelle Spieltheorie hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwunggenommen.UnseresErachtensistdieZeitreif,auchineinem Lehrbuch der Spieltheorie die Verbindung von theoretischen Resultaten undentsprechendenExperimentenherzustellen.Wirwollendamitaufkei- nen Fall ein Lehrbuch der experimentellen Spieltheorie ersetzen, sondern wir beschr¨anken uns darauf, einen Ausblick auf die experimentelle U¨ber- pru¨fung einiger wichtiger theoretischer Resultate zu geben. WieanjedemLehrbuch,habenauchandiesemBuchvieleWissenschaftler mehr oder weniger indirekt mitgewirkt. Wir danken in erster Linie Reinhard Selten und den von ihm inspirierten experimentellen O¨konomen in Deutsch- land, die uns in zahlreichen Diskussionen von der wachsenden Bedeutung der experimentellen Spieltheorie u¨berzeugt haben und uns viele wertvolle An- regungen fu¨r unsere Arbeiten gegeben haben. Fu¨r die Anregungen und die Unterstu¨tzung bzgl. der Anwendung der Spieltheorie danken wir Ju¨rgen von Hagen und Konrad Stahl. Daneben sei allen Kollegen gedankt, die unsere Arbeit in den letzten Jahren kritisch und konstruktiv begleitet haben, dazu Vorwort VII geh¨oren in besonderem Maß die Mitarbeiter der Sonderforschungsbereiche in O¨konomie an den Universit¨aten Berlin und Mannheim. DerStoffdiesesLehrbuchsbasiertaufSpieltheorie-VorlesungenimHaupt- studium, die wir an den Universit¨aten Mannheim, Karlsruhe und Berlin ge- halten haben. Unser Dank gilt auch den Studenten unserer Vorlesungen und Seminare, durch deren Anregungen das Manuskript verbessert wurde. Nicht zuletzt gilt unser Dank auch Marion Ott, Melanie Mickel, Dipl.-Wi.-Ing. Ste- fan Seifert und Dipl.-Wi.-Ing. Stefan Napel, die unser Manuskript gru¨ndlich auf Fehler aller Art gepru¨ft haben. Wir wu¨nschen uns, dass der Leser dieses Buchsangeregtwird,sichweitermitderSpieltheorieundderenAnwendungen zu besch¨aftigen, so dass dieses Buch eher als Startpunkt denn als Endpunkt einer Reise in die Welt des strategischen Denkens“ dient. ” Karlsruhe, im Juli 2001 Siegfried K. Berninghaus, Karlsruhe Karl-Martin Ehrhart, Karlsruhe Werner Gu¨th, Jena Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ................................................. 1 1.1 Der Ursprung der Spieltheorie............................. 1 1.2 Entwicklungsetappen der Spieltheorie ...................... 3 1.3 Personenkult in der Spieltheorie ........................... 8 2 Spiele in Normalform...................................... 11 2.1 Grundlegende Konzepte .................................. 11 2.1.1 Strategiemengen und Auszahlungsfunktionen ......... 11 2.1.2 L¨osungskonzepte .................................. 16 2.2 Nash-Gleichgewichte ..................................... 24 2.2.1 Definition und elementare Eigenschaften des Gleichgewichts .................................... 24 2.2.2 Gemischte Strategien .............................. 29 2.2.3 Beste-Antwort-Funktionen.......................... 34 2.3 Die Existenz von Nash-Gleichgewichten .................... 37 2.4 Anwendungen des Nash-Konzeptes......................... 41 2.4.1 Das homogene Mengen-Oligopol..................... 41 2.4.2 Das Bertrand-Duopol .............................. 46 2.5 Axiomatische Charakterisierung von Gleichgewichten ........ 49 2.6 Perfekte Gleichgewichte .................................. 54 2.6.1 Definition und Existenz von perfekten Gleichgewichten. 54 2.6.2 Eigenschaften von perfekten Gleichgewichten.......... 59 2.6.3 (Un-)M¨oglichkeit konsistenter Verfeinerung und strikte Gleichgewichte.............................. 66 2.6.4 Auswahl von Gleichgewichten ....................... 71 2.7 Gemischte Strategien und unvollst¨andige Information ........ 76 2.7.1 Unvollst¨andige Information ......................... 77 2.7.2 Nash-Gleichgewichte bei unvollst¨andiger Information... 81 2.8 Mechanismusgestaltung und Revelationsprinzip.............. 86 X Inhaltsverzeichnis 3 Spiele in Extensivform..................................... 91 3.1 Grundlegende Konzepte .................................. 91 3.1.1 Spielbaum eines Extensivformspiels.................. 91 3.1.2 Strategien ........................................ 95 3.2 Gleichgewichte ..........................................104 3.2.1 Nash-Gleichgewichte...............................104 3.2.2 Teilspielperfekte Gleichgewichte .....................107 3.2.3 Sequentielle Gleichgewichte .........................117 3.2.4 Perfekte Gleichgewichte ............................127 3.2.5 Die Agenten-Normalform...........................133 3.2.6 Das Stabilit¨atskonzept und Vorw¨artsinduktion ........139 3.3 O¨konomische Anwendungen...............................143 3.3.1 Leader-follower Strukturen .........................143 3.3.2 Unvollst¨andige Information .........................149 4 Theorie der Verhandlungen................................155 4.1 Kooperative Verhandlungstheorie..........................156 4.1.1 Die kooperative Nash-L¨osung .......................160 4.1.2 Die Kalai/Smorodinsky-L¨osung .....................176 4.1.3 O¨konomische Anwendungen des kooperativen Verhandlungsmodells ..............................180 4.1.4 Experimentelle U¨berpru¨fung ........................190 4.2 Nicht-kooperative Verhandlungstheorie .....................193 4.2.1 Erste Ans¨atze der nicht-kooperativen Verhandlungstheorie ...............................193 4.2.2 Das Rubinstein-Modell.............................202 5 Auktionstheorie ...........................................225 5.1 Einleitung ..............................................225 5.2 Eingutauktionen ........................................227 5.2.1 Auktionsformen ...................................228 5.2.2 Der Independent-Private-Values-Ansatz ..............229 5.2.3 Das IPV-Grundmodell .............................235 5.2.4 Erweiterungen des IPV-Grundmodells................242 5.2.5 Unbekannte, voneinander abh¨angige Wertsch¨atzungen..252 5.3 Mehrgu¨terauktionen .....................................258 5.3.1 Art und Bewertung der Gu¨ter.......................258 5.3.2 Auktionsformen ...................................259 5.3.3 Eigenschaften von Mehrgu¨terauktionen...............266 6 Evolution¨are Spieltheorie ..................................273 6.1 Einleitung ..............................................273 6.2 Das Konzept der evolution¨ar stabilen Strategie (ESS) ........274 6.2.1 Das Hawk-Dove-Spiel ..............................274 6.2.2 Definition einer evolution¨ar stabilen Strategie .........278 Inhaltsverzeichnis XI 6.3 Struktureigenschaften von ESS ............................282 6.4 Populationsdynamik .....................................291 6.5 Erweiterungen des Grundmodells ..........................300 6.5.1 Endliche Populationen .............................300 6.5.2 Asymmetrische Spiele..............................304 6.5.3 O¨konomische Anwendungen ........................308 6.6 Mutation und Selektion ..................................324 6.6.1 Das Grundmodell der evolutorischen Strategieanpassung325 6.6.2 Dynamik der Strategiewahl .........................329 6.6.3 Charakterisierung langfristiger Gleichgewichte.........333 7 Wiederholte Spiele ........................................341 7.1 Grundlegende Konzepte ..................................342 7.1.1 Basisspiel ........................................342 7.1.2 Definition des wiederholten Spiels ...................348 7.1.3 Gleichgewichtskonzepte ............................353 7.2 Endlich wiederholte Spiele ohne Diskontierung ..............355 7.2.1 Nash-Gleichgewicht................................356 7.2.2 Teilspielperfektes Gleichgewicht .....................362 7.2.3 Vergleich von Nash-Gleichgewicht und teilspielperfektem Gleichgewicht.....................370 7.2.4 Isomorphie und Teilspielkonsistenz...................372 7.3 Endlich wiederholte Spiele mit Diskontierung ...............373 7.4 Unendlich wiederholte Spiele ohne Diskontierung ............376 7.4.1 Nash-Gleichgewicht................................377 7.4.2 Teilspielperfektes Gleichgewicht .....................381 7.4.3 Vergleich von Nash-Gleichgewicht und teilspielperfektem Gleichgewicht.....................387 7.5 Unendlich wiederholte Spiele mit Diskontierung .............390 7.5.1 Nash-Gleichgewicht................................391 7.5.2 Teilspielperfektes Gleichgewicht .....................394 7.5.3 Vergleich von Nash-Gleichgewicht und teilspielperfektem Gleichgewicht.....................397 7.6 Isomorphie, Teilspielkonsistenz und asymptotische Konvergenz 397 7.7 Wiederholte Spiele mit unvollst¨andiger Information ..........400 7.7.1 Reputationsgleichgewichte ..........................402 7.7.2 Das Vertrauens(basis)spiel..........................404 A Die experimentelle Methode...............................413 A.1 Feldforschung versus Experiment ..........................413 A.2 Schw¨achen experimenteller Evidenz ........................414 A.3 Chancen experimenteller Forschung ........................416 A.4 Ethik spieltheoretischer Experimente.......................418 A.5 Kontroversen ...........................................421 A.6 Fazit...................................................422

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