Hartmut F. Binner Strategie des General-Management Ausweg aus der Krise Mit 203 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Budapest Prof. Dr.-Ing. Hartmut F. Binner Berliner StraBe 29 30966 Hemmingen ISBN-13: 978-3-642-46798-1 e-ISBN-13: 978-3-642-46797-4 DOT: 10.1007/978-3-642-46797-4 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek: Binner, Hartmut F.: Strategie des General-Management: Ausweg aus der Krise I Hartmut F. Binner. - Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong; Barcelona; Budapest: Springer, 1993 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vorttags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfil mung oder der VervielHUtigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsge setzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zuJassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheber rechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin, Heidelberg 1993 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1993 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nieht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher VOn jedermann benutzt werden diirf ten. Sollte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z.B. DIN, VD!, VDE) Bezug genom men oder aus ihnen zitiert worden sein, so kann der Verlag keine Gewahr fiir Richtigkeit, Voll stiindigkeit oder Aktualitat iibernehmen. Es emptielt sich, gegebenenfalls fUr die eigenen Arbeiten die voll standigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils giiltigen Fassung hinzuzuziehen. Vorwort Der Wirtschaftsstandort "Deutschland" steht aus Kostengriinden zur Diskussion. Obwohl durch ein hervorragendes Ausbildungssystem ausreichend hochqualifi zierte Mitarbeiter zur Verfiigung stehen, um erfolgreich zu agieren, herrscht all gemeine Ratlosigkeit vor. Aus diesem Grund ist nicht die Theorie, sondem die industrielle Praxis der Schwerpunkt dieses Buches. Behandelt wird die richtige Vorgehensweise bei der Umsetzung vieler bekannter Management-Einzelstrategien mit Biindelung der dahinter stehenden Erfolgsfaktoren innerhalb eines ganzheitlichen Untemeh mensmodells. 1m normalen Umgangsdeutsch werden gesellschaftliche, technische und orga nisatorische Zusammenhange beschrieben, die als Strategie formuliert einen Weg aus der derzeitigen Krisensituation der deutschen, oder besser der europaischen Industrie aufzeigen. Dabei wendet sich dieses Buch nicht an eine bestimmte Be rufsgruppe oder an die Vertreter einer speziellen wissenschaftlichen Disziplin, sondem es soll allen in unserer Gesellschaft Verantwortung tragenden Fiihrungs kraften die Notwendigkeit rascher Veranderungen in der MenschenfUhrung beim Organisationsaufbau und im Ablauf bei der Aufgabenerledigung verdeutlichen. Die Hauptursachen fUr das Auftreten der wirtschaftlichen Krise liegen in den vorhandenen Denk- und Handlungsstrukturen, die eine Entfaltung der Fahigkei ten von hervorragend ausgebildeten Mitarbeitem nicht zulassen. Fiihrung wird als Anweisen und nicht als Dienen verstanden, primar geht es mehr um die Durchsetzung eigener Interessen und Anspriiche gegen die Bediirfnisse der un tergeordneten Personen, obwohl deren Arbeitstugenden wie FleiB, Engagement und Firmentreue allgemein anerkannt sind. Das Aktivieren der bisher ungenutzten Mitarbeiterpotentiale ist der Schliissel zum Erfolg. Deutschlands wirtschaftliche Starke hangt im hohen MaGe von diesen qualifi zierten Mitarbeitem ab, die die Arbeit ausftihren. Aber natiirlich auch von den Managem, die sie entsprechend motivieren konnen. Diese Manager diirfen aber nicht nur nach innen ins Untemehmen wirken. Sie miissen viel starker als bisher auf soziale, personelle und gesellschaftliche Entwicklungen EinfluB nehmen, um volkswirtschaftliche Fehlentwicklungen aus politischer Kurzsichtigkeit oder Inkompetenz zu verhindem. Denn auch der Staat mit seinem Politikem und Beamten ist gefordert, die Starkung der Konkurrenz fahigkeit der deutschen Industrie durch eine koordinierte, strategisch ausgerichte te, Industrie-, Wirtschafts- und ForschungsfOrderungspolitik zu unterstiitzen. Es VI Vorwort gilt, die ausgeuferte Btirokratie abzubauen und tiberholte Organisationsstrukturen den Erfordernissen einer turbulenten, globalen Wettbewerbssituation anzupassen. Auch die Rationalisierungsempflindlichkeit und das Besitzstanddenken von Arbeitnehmervertretern muB dabei zur Diskussion stehen. AIle Beteiligten in dieser Volkswirtschaft sind aufgefordert, als Gemein schaftsaufgabe flir die Standortsicherung "Deutschland und Europa" einen Kon senz finden, der einen Ausweg aus der Krise ermoglicht. Um international erfolgreich zu sein, muB man einmal die Starken und Schwachen der Konkurrenz kennen, zum anderen die vorhandenen Ressourcen mit ihren spezifischen Erfolgspotentialen richtig einschatzen, um dann tiber eige ne Erfolgsrezepte der globalen Herausforderung die Stim zu bieten. Hier gibt es ein ganzes Btindel von Erfolgsfaktoren, um tiber entsprechende Methoden und Konzepte erfolgreich zu agieren. Allerdings bedarf es des Aufbaues von durchgangigen Informations-Netz werken, um nicht von einem Extrem ins andere zu fallen. Zentralismus ist wei terhin notig, um Zielvorgaben zu koordiniern, Krafte zu btindeln, Kosten zu senken und Synergieeffekte zu schaffen. Dezentrale Strukturen sind notig, um Flexibilitat, Eigeninitiative und rasches Reaktionsvermogen zu erzeugen. Beide Organisationsformen mtissen in einem Netz von miteinander vermaschten Regel kreisen in allen Bereichen der offentlichen und industriellen Bereiche durchgan gig miteinander kommunizieren. Ohne diese hierarchie- und bereichstibergreifenden Regelkreiselemente ist ei ne aufeinander abgestimmte Selbstorganisation mit einem aktuellen Controlling nieht umsetzbar. Es kommt darauf an, die Konsequenzen aus dem vorgestellten General-Mana gement-Strategieansatz zu ziehen, die Erfolgsfaktoren optimal zu kombinieren. Letztendlieh 1st es nur die Anwendung der richtigen Managementstrategie in den Kopfen der Verantwortliehen, die den Erfolg bringt. Hierbei soIl dieses Buch eine Hilfestellung geben. Hannover, irn September 1993 H.P. Binner Inhaltsverzeichnis 1 Deutschland in der Krise . 1 1.1 Napoleonische Zeiten 1 1.2 Japanische Erfolge . . 5 1.3 Wettbewerbsbeeinflussende Veranderungsprozesse 9 1.4 Ursachen der japanischen Bedrohung. . . . . . . . . . . . . .. 13 1.4.1 Vergleich der Lean Production mit der Massenproduktion 21 1.4.2 Japanische Wertvorstellungen . 24 1.5 Standort Deutschland 30 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . 35 2 Notwendige Management-Reaktionen . 37 2.1 Management- Strategiefelder . . . . 44 2.2 Ganzheitliches Untemehmensmodell 48 Literaturverzeichnis . . . . . . 57 3 General-Management-Strategien 59 3.1 Management-Summary 74 Literaturverzeichnis . . 78 4 Unternehmens-Management 79 4.1 Erfolgsfaktor "Untemehmenskultur" 81 4.2 Ftihrungsstrukturen 87 Literaturverzeichnis . 97 5 Marketing-Management ............... 98 5.1 Optimierung des Kundennutzens 100 5.2 Kundenkommunikation ..... 103 5.3 Vertrauensbildung tiber Imagewerbung 113 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . 116 6 Innovations-Management 117 6.1 Unterschiede in den Produktentwicklungs-Strategien . 121 6.2 Einbindung der Zulieferer 125 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 VIII Inhaltsverzeichnis 7 Umwelt-Management 131 7.1 Recycling-Kreislaufe 135 7.2 Oko-Controlling .. 142 Literaturverzeichnis 142 8 Team-Management... 144 8.1 Unterschiede innerhalb der Team-Konzepte . 147 8.2 Umsetzung der Teamorganisation . . . . . . 152 8.3 Aufbau von 0-2-Teams .......... . 158 8.4 Zusammenfassung der Team-Management-Ansatze 161 Literaturverzeichnis 163 9 Personal-Management. 164 9.1 Betriebliche Weiterbildung 175 9.2 Personaleinsatzplanung .. 177 9.3 NachwuchsfOrderung (Karriereplanung) 180 9.4 Gehaltspolitik ... 181 Literaturverzeichnis 187 10 Qualitats-Management 189 10.1 Unternehmensweite TQM-Strategie . 194 10.2 Integrierte Qualitatssicherungs-ProzeBkette . 196 10.3 QS-Konzept-Erstellung .......... . 198 10.4 Rechnergestiitzte QS-System-Architekturen 201 10.5 QS-Erfolgsfaktoren 205 Literaturverzeichnis . . 208 11 Informations-Management 209 11.1 CIM-Grundlagen. . . . 212 11.2 DV-Strategienentwicklung . 216 11.3 Daten-Management .... 219 11.4 Anforderungsgerechte DV-Systemeinfiihrung . 225 Literaturverzeichnis 230 12 Logistik-Management . 232 12.1 Beschaffungs-Management 237 12.2 Logistikgerechte Informations-Bereitstellung . 242 12.3 Logistikgerechte ProzeBkettenbildung . 247 12.4 Zusammenfassung . 257 Literaturverzeichnis 253 13 Fabrik-Management .. 254 13.1 Ganzheitlicher Gestaltungsansatz 256 Inhaltsverzeichnis IX 13.2 Darstellung betrieblicher Auspragungen anhand der PQ-Analyse 262 13.3 Rechnergestiitzte Fabrikplanung und'Facility-Management 270 Literaturverzeichnis . . 272 14 Produktions-Management. 273 14.1 Fertigungssegmentierung 277 14.2 PPS-Einsatz im Produktions-Management 282 14.3 Integrierte Auftragsabwicklungssysteme 284 14.4 Instandhaltungs-Management 293 Literaturverzeichnis . . . . 299 15 Zeit-nnd Kosten-Management 300 15.1 Zeit-Management . . . . . 300 15.2 Kosten-Management. . . . 309 15.3 GK-Erfassung in BDE-Systemen 313 15.4 ProzeBkostenrechnung . . 316 15.5 Zie1kosten-Management . 319 Literaturverzeichnis 319 16 Controlling-Management 321 16.1 Unternehmens(Finanz)Controlling 324 16.2 Produktions-Controlling . 324 16.3 Kosten-Controlling 333 16.4 Logistik-Controlling . 333 16.5 Zusarnmenfassung . 337 Literaturverzeichnis 338 17 Projekt-Management 340 17.1 Projektaufbau und Ablauforganisation 341 17.2 Projektbewertung und -entscheidung 346 17.3 Projektkultur-Anspruch 349 Literaturverzeichnis 352 18 Offentliches Management 353 18.1 Staatliche Defizite . . 354 18.2 Unternehmensre1evante Verbesserungsansatze durch den Staat. 361 Literaturverzeichnis . . . . . 365 19 General-Management-Strategie. 367 19.1 Erfo1gsfaktorbiinde1ung . . . 369 19.2 Management-Konsequenzen. Die Herausforderung an die Fiihrungskrlifte . 373 Sachverzeichnis. . . . . 384 11 Deutschland in der Krise 1.1 Napoleonische Zeiten Vor genau zwanzig Jahren warnte Servan-Schreiber in seinem Buch "Die ameri kanische Herausforderung" davor, daB die wachsende amerikanische industrielle Prasenz in Europa zu einer betrachtlichen Gefahr flir die soziale, wirtschaftliche, politische und technologische Zukunft Europas werden konne. Diese Wamung hat sich nicht bestatigt. Wahrscheinlich deshalb, weil er die Chancen des Techno logieeinsatzes tiberschatzt und die notwendige Beteiligung des Menschen an die ser Entwicklung unterschatzt hatte. Es hat jedoch eine andere Entwicklung stattgefunden, bei der diese Kombina tion in fast idealer Weise beachtet wurde. Eine andere wirtschaftliche GroBmacht - Japan - bedroht den europaischen, und speziell den deutschen Markt. Dies mit einer straffen und sehr effizienten Industrie- und Wirtschaftspolitik, auch als Ja pan-AG bezeichnet. Geflihrt von hervorragenden Managem und glanzend moti vierten, mobilisierten Mitarbeitem in flexiblen Untemehmen [1]. Dieser Wirtschaftsmacht Japan steht unser Staat, die Bundesrepublik Deutsch land gegeniiber, sicherlich mit schlechteren Voraussetzungen. Eine unkoordinierte Industriepolitik, beeinfluBt von Partei-und Lauderinteressen btirdet der Volkswirt schaft zusatzliche Belastungen auf und errichtet sich selbst Barrieren flir einen er folgreichen, intemationalen Wettbewerb. In sehr vielen Bereichen herrscht ein ausgepragtes hierarchisches Denken vor. Eine privilegierte Ftihrungsschicht, mit wenig kooperativen Managem, von sich selbst sehr tiberzeugt, laBt oftmals keine anderen Meinungen gelten. In solcher Weise gefiihrte Mitarbeiter und Arbeitnehmervertreter sind demoti viert, undfiihlen sich den Unternehmenszielen wenig verpflichtet. Dies erinnert an napoleonische Zeiten. Vor fast genau 200 Jahren wurde am 20. Sept. 1772 aus dem geplanten Spaziergang eines arrogant und tiberheblich geflihrten deutschen, monarchistischen Interventionsheeres nach Paris ein De bakel. Ein franzosisches Heer aus Freiwilligen, Veteran en und Nationalgardisten war tiber sich hinausgewachsen, mobilisiert von dem Geflihl, ihr Vaterland zu verteidigen. Die gerechte Verteidigung eines freien Volkes gegen den ungerech ten Angriff eines fremden Monarchen hatte soviele Krafte freigesetzt, daB Goethe, del' die Interventionisten als Schlachtenbummler begleitet hatte, in sei nem Tagebuch diesen Tag als den Beginn einer neuen Epoche del' WeItgeschichte bezeichnete und dies mit den viel zitierten Worten tat: 2 1 Deutschland in der Krise Die groBte Bestiirzung verbreitete sich tiber die Armee. Noch am Morgen hatte man nieht anders gedacht, als samtliche Franzosen aufzuspieBen und aufzuspeisen ... Nun aber ging jeder vor sieh hin, man sah sich nicht an, oder wenn es geschah, so war es, urn zu fluchen oder zu verwtinschen ... Es fehlte doch eigentlieh einem jeden Besinnung und Urteil. Endlich rief man mich auf, was ich dazu denke? Denn ich hatte die Schar gewohnlich mit kurzen Sprtichen erheitert und erquiekt. Diesmal sage ich: "Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und Ihr konnt sagen, Ihr seid dabei gewesen" [2]. DaB diese Einschatzung richtig war, zeigt die weitere Entwieklung in Europa. In den kommenden lahren brachte die franzosische Armee allen anderen eu ropaischen Nationen verheerende Niederlagen bei und wurde die starkste Konti nentalmacht, die durch Niehts und von Keinem besiegbar schien. Die groBartigsten militarischen Siege errang dabei ein junger korsischer Artil leriegeneral namens Napoleon, der sieh dann am 09. November 1799 selbst zum ersten Konsul, also zum Militardiktator Frankreich ernannte [3]. Die franzosischen Armeen hatten keine besseren Waffen als ihre Gegner. Sie wurden aber besser geflihrt, die Soldaten waren motiviert und besser or ganisiert als aBe vergleichbaren Armeen zu dieser Zeit. Beispielsweise ba sierte die Logistik in der preussischen Armee auf einem schwerfalligen Magazinsystem, das auf einer Kette von max. 5 Tagesmarschen voneinander entfernt liegenden Versorgungszentren aufgebaut war. Dadurch wurde jede Truppenbewegung tiber eine groBere Distanz zu einem Risiko [4]. Auch ver fligte die Hauptarmee im Gegensatz zu den Franzosen nicht tiber eine eigene Feldbackerei, daflir muBten flir die Herren Offiziere in einem Infantrieregi ment insgesamt 270 Pferde nebst benotigtem Pflegepersonal mit versorgt werden. Das machte den preussischen TroB schwerfallig und unbeweglich. Dagegen gingen die franzosischen Offiziere bis hinauf zum Hauptmann zu FuB, ein jeder trug wie ein einfacher Soldat seinen Tornister auf dem Rticken [5]. Die operative Meisterschaft der Franzosen wurde durch Spezialgelande karten und eine gezielte Ausbildung mit Ubungen im Biwakieren, Vorposten aufstellen, Erkundungs- oder Gefechtsdienst flir den Kriegsfall untersttitzt, wahrend man sich in Preussens Armee ausschlieBlich mit dem Excessieren, Wachdienst und der Wachparade beschaftigte. AuBerdem flihrten die Franzosen eine Einteilung in Truppenverbande, soge nannte Divisionen durch, die tiber alle zu einer selbstandigen Gefechtsflihrung erforderlichen Waffen und Versorgungsdienste verftigte. Dies gab den franzosi schen Armeen eine hohe Flexibilitat. Auf der Gegenseite bestand die preuBische Militarverwaltung aus fiinf etwa gleiehrangigen autonomen BehOrden. Sie lagen in gegenseitigem Kompetenzsstreit und waren damit unfahig zur Koordination [6]. AuBerdem gab es den Generalstab als oberste Ftihrung der Armee. Er war mit Mannern besetzt, die ebenfaBs von Strategie, Taktik, Organisation, grundver schiedene Ansiehten hatten. Eine bewegliche Kriegsflihrung war damit nieht moglich. Hinzu kam, daB die einfachen Soldaten bei jeder Kleinigkeit der Prti-