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Störungen der Geschlechtsidentität: Ursachen, Verlauf, Therapie PDF

270 Pages·2002·6.878 MB·German
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Uwe Hartmann Hinnerk Becker SWrungen cler GeschlechtsiclentiUit Ursachen, Verlauf, Therapie SpringerWienN ewYork Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Psych. Uwe Hartmann Dr. Hinnerk Becker Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum Psychologische Medizin, Hannover, Deutschland Das Werk ist urheberrechtlich g.eschutzt. Die dadurch begrundeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ahnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 2002 Springer-VerlagIWien Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durfen. Produkthaftung: Samtliche Angaben in diesem Fachbuch/wissenschaftlichen Werk erfolgen trotz sorgfaltiger Bearbeitung und Kontrolle ohne Gewahr. Insbesondere Angaben uber Dosierungs anweisungen und Applikationsformen mussen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall an hand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit uberpruft werden. Eine Haftung des Autors oder des Verlages aus dem Inhalt dieses Werkes ist ausgeschlossen. Datenkonvertierung: Composition & Design Services, Minsk Druck und Bindearbeiten: Manz Crossmedia, A-10Sl Wi en SPIN: 10847666 Mit 10 Abbildungen Die Deutsche Bibliothek - ClP Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz fUr diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhaltlich ISBN 3-211-83745-0 Springer-Verlag Wien New York Geleitwort: Philosophische Anthropologie der Geschlechtlichkeit FUr die theoretische Biologie bedeutet Ge folgt und damit eine kUnstlerische Funda schlechtlichkeit einen erratischen Block; mentalontologie des Menschen im Reich denn es ist theoretisch keineswegs ausge der Kunst - als dem Bereich der "ernsten macht, dass der evolutiv wichtige Zuwachs Scherze" - realisiert. Dass das Rettende an genetischer Varianz im Verhaltnis zur das Weibliche ist, hat insofern einen un Stabilisierung von konservativen Genom Uberbietbaren letzten Sinn, der, wie der Eigenschaften nur durch Geschlechtlichkeit Faust-Regisseur Peter Stein in einem Vortrag und damit verschiedene Geschlechterrol zeigte, nicht im Katholizismus aufgeht, wohl len stabilisiert werden konnte. Vielleicht aber diesen als Folie verwendet und diese dUrfen wir somit das Faktum unserer Ge in der Mutter-Gottheits-Konzeption zugleich schlechtlichkeit als "Geschenk der Natur" transzendiert. Das Schlussbild von Faust II betrachten, das evolutiv keineswegs zwangs ist im Hegelschen Sinne "hochste Synthe laufig sich ebenso unabgesichert durchge se", steht fUr "das Ganze", steht fUr "Sein" setzt hat wie die Materie gegenuber der im Sinne der Ousia. Man k6nnte sagen, dass - Antimaterie, ein Sieg der ersten Mikro-Se im Gegensatz zu jeder Form von reduktiver kunden unserer Welt, von dem theoretische lronisierung - das Spiel der "ernsten Scher Physiker lakonisch feststellen, dass im Kampf ze" hier einen Endpunkt erreicht hat, in dem der Elektronen Uber die Positronen die Elek die spielerischen Metamorphosen im Schluss tronen "eben gewonnen" haben. punkt "zur Ruhe kommen", im Sinne einer Nehmen wir in diesem Sinne mogliche gewissen "End-gU Itigkeit". Geschlechterrollen als naturwUchsige Dis Wieso ist der Aufstieg, die Transzen positionen, so stellt sich die Frage, wie wir denz, eine Phanomen des Weiblichen? Und als Subjekte hiermit umgehen. Goethes was heiBt "Ewig-weiblich"? epochales Werk, "Faust II", endet mit dem "Polaritat und Steigerung" ist ein Zentral Satz "Das Ewig-Weibliche zieht uns hin thema Goethes gewesen. Dazwischen steht an". Goethe hat diese Polaritat von mann als vermittelndes Element die Poiesis, die lich und weiblich nicht nur als "Polaritat Poesie, Mignon, Euphorion, d.h. die Gemischt und Steigerung" begriffen, sondern dieses geschlechtlichkeit, die I ntersexual itat. Wie Prinzip durch die gesamte Literatur-, Men ist diese Geschlechter-Dialektik, die im 19. schen- und Weltgeschichte hindurch ver- Jahrhundert zum "Kampf der Geschlechter" VI Celeitwort (z.B. bei Strindberg) entartete, zu verste Kraft, als Kreativitat, als wirklichkeits hen? Ein Vorschlag, den ich hierzu machen schaffende Kraft"; 3. "Geschlechtlichkeit mochte, ist die Auffacherung des Problems als ontologisches Modell des Psychischen". im Sinne von Plato in drei Kapitel. Ich nenne Sie werden nun fragen, wo ich diese sie: 1. "Geschlechtlichkeit als Wahnsinn"; Konzepte in den platonischen Dialogen vor 2. "Geschlechtlichkeit als schopferische finde; hier die Belegstellen: Geschlechtlichkeit als Wahnsinn 1m Phaidros-Dialog wird der platonische namlich, welche, derVernunft bar, die nach Sokrates herausgefordert, eine Rede uber dem Rechten strebende Denkweise uber die Frage zu halten nach der Bedeutung wiegend, zur Lust an der Schonheit ver der Liebe fUr den Menschen. Phaidros sagt leitet und sofort von den ihr verwandten zu Sokrates: "lch raume ein, was du sprichst; Begierden zur Schonheit des Leibes mit ... Dass der Verliebte in einem krankhaf lebendiger Kraft getrieben wird, diese sie teren Zustand sei als der Nichtverliebte, gende Triebkraft ... heiBt Liebe.", von der das will ich dir als Voraussetzung zuge Sokrates sagt, sie mache den Menschen ben; ... " Sokrates verhullt sich, wie er sagt, so unvernunftig, dass man sich den Ver "dam it ich die Rede so schnell als mog liebten entziehen musse: "dass man einem lich durchrenne und nicht vor Scham in verliebten und deshalb notgedrungen un Stocken gerate, wenn ich auf dich blik vernunftigen Menschen sich niemals ge ke.", wobei die eigentliche Scham sich fallig zeigen musse, sondern weit eher ei wohl auf die Krankung der Gottin der lie nem nichtverliebten und seine Vernunft be bezieht, wenn es heiBt: "Die Begierde besitzenden. " Geschlechtlichkeit als schopferische Kraft 1m Phaidros aber entschuldigt sich Sokra wenn er es anblickt, verehrt er es wie ei tes: "Eine arge Rede hast du erst selbst nen Gott, und fUrchtete er nicht den Schein hierher gebracht und dann auch mich ge eines ubermaBigen Wahnsinns, er wurde notigt zu sagen". Er entschuldigt sich bei gar dem Liebling opfern wie einem Got Eros, dem Sohn der Aphrodite: "Nein, nicht terbild ... Diesen leidenschaftlichen Zu ist sie wahr, diese Rede" ... und er fUhrt stand aber, oh schoner Knabe, an den ja fort: "Denn ehe mir etwas zustoBt wegen meine Rede gerichtet ist, heiBen die der Schmahrede gegen den Eros, will ich Menschen Eros". Von Eros fUhrt Sokrates versuchen, ... mit entbloBtem Haupte (zu aus, dass dessen Kraft zur Erkenntnis des sprechen) und nicht wie damals aus Scham Gottlichen fuhrt: "Nun sind sie bei ihm, mich verhullend." Sokrates fuhrt aus: "Nun nun sehen sie das strahlende Angesicht aber werden uns die groBten der Guter durch des Lieblings ... wird seine Erinnerung zu Wahnsinn zuteil, freilich nur einen Wahn dem Wesen der Schonheit fortgefUhrt ... sinn, der durch gottliche Gabe gegeben dann leitet sich der Quell jenes Stromes, ist." Sokrates sagt uber den Liebenden: den Zeus, als er den Ganymed liebte, Lieb "Wenn er ein gottahnliches, die Schon reiz nannte, in Fulle dem Liebhaber zu heit wohl abbildendes Antlitz sieht oder ... dieses, oh Knabe, so groBes und gottli eine solche Korpergestalt, wird er zuerst ches wird dir die von einem Liebhaber von Schauer ergriffen ... sodann aber, gewidmete Freundschaft schenken." Ab- Geleitwort VII schlieBend entschuldigt sich Sokrates bei Diese Textstellen erlautern auf wunder Eros mit den Worten: "Dieser Widerruf sei bare Weise die Goethesche Oberzeugung dir, geliebter Eros, gewidmet und als Schuld von Polaritat und Steigerung und die da bezahlt." mit verbundene Transzendenz. Geschlechtlichkeit als ontologisches Modell des Psychischen Fragen wir nach einem ontologischen Theodor Schneider "Zeichen der Nahe Modell des Psychischen in der platonischen Gottes - Grundriss der Sakramenten Philosophie hinsichtlich der Geschlechter theologie" (Matthias Grunewald Verlag rollen, so werden wir an den Androgynen Mainz (1979): "In der Theologie, vor al Mythos im Gastmahl erinnert, der in einer lem in der Sakramententheologie wird der tiefen Verbindung zum Urbegriff des Sym Begriff Symbol zunachst im alten griechi bolischen, des Symbolons steht. schen Wortsinne verwendet als Erkennungs Der Umgang e.G. Jungs mit "Symbo zeichen, das eine innere Verpflichtung, einen len" ist von der Umgehensweise der Reli Vertrag, eine bestimmte Weise der Begeg gionen damit nicht zu trennen, auf die Jung nung und Gemeinschaft enthalt, darstellt sich ja auch immer wieder bezieht. So heiBt und aktualisiert. So ist seit dem 4. Jahr es an einer Stelle in "Definitionen" (S. 448): hundert das Wort Symbolon Name fUr das "Das urtLimliche Bild tritt solchergestalt als Erkennungszeichen der Christen, das ge Mittler ein und beweist damit wiederum meinsame Glaubensbekenntnis. Diese Wort seine erlosende Wirksamkeit, die es in den wahl stUtzt sich auf folgenden anti ken Religionen stets gehabt hat." Dabei geht Brauch: "Unter Freunden, Gastfreunden, es wiederum darum, dass Symbole nicht Geschaftstei I habern oder Kaufleuten war in erster Linie Zeichen "fUr etwas" sind, es Sitte, bevor man sich trennte, irgendei d.h. fUr etwas anderes stehen, was sie nur nen Gegenstand, eine Spielmarke, ein Sie reprasentieren oder auch dass sie etwa - gel, ein Tafelchen, ein Knochelchen, ein im modern en konstruktivistischen Sinne - GeldstLick, in zwei Halft en zu teilen, von einen Gehalt "erzeugen", generieren, oder denen jeder Partner eine Halfte an sich im Sinne der postmodernen Theorie des Per nahm, als Zeichen, an dem man sich wie formativen (Lyotard) daflir stehen, dass Ge der erkennen sollte, oder um einen Boten halte "vereinbart", abgesprochen worden auszuweisen, oder eventuell die aus einer sind; vielmehr sind Symbole die Sache fruheren Begegnung stammenden Rechte selbst. Sie stehen weder fur Realitat noch geltend zu machen. Bekanntlich hat Pla schaffen sie Realitat sondern sie sind Rea ton diese antike Sitte in seinem Androgynen litat. Wie ist dies zu verstehen? mythos verwendet, den er im Gastmahl In den christlichen Religionen gibt es Aristophanes vortragen laBt: Seitdem Zeus ein zum Status des "Symbols" in der Tie den ursprunglichen Menschen in zwei Teile fenpsychologie paralleles Problem, nam zerschnitten hat, sucht jede Halfte stan lich die Frage nach der Glaubens-Bedeu dig die sie erganzende Halfte." tung von Symbolen, insbesondere unter dem "Unsere ehemalige Naturbeschaffenheit Druck der Entmythologisierungstheologie: namlich war nicht dieselbe wie jetzt, son inwieweit sind religiose Zeichen lediglich dern von ganz anderer Art .. aus beiden "Kommunikationsmittel", "Erkennungszei Mann und Weib zusammengesetzt ... Da chen" und inwieweit sind sie Realitat im mals war die ganze Gestalt jedes Men Sinne der "Sakramente" (Sakramenten schen rund, indem Rucken und Seiten im theologie). So heiBt es in dem Buch von Kreis herumliefen, und ein jeder hatte vier VIII Geleitwort Hande und ebenso viele FuBe und zwei (Ich und Du) bei Buber. Die Sakramenten einander durchaus ahnliche Gesichter ... theologie fUhrt aber noch zu einer Steige aber einen gemeinschaftlichen Kopf ... rung des Realitatsgehaltes von "Symbol" Wenn man recht schnell fort zu kommen insofern, als es zur Entwicklung des Be beabsichtigte, dann bewegte man sich wie griffs "Realsymbol" kommt und dam it zum die Radschlagenden ... auf seine damali Begriff des "Sakraments": "Der eigentli gen acht Glieder gestUtzt schnell im Krei che Symbolbegriff der Theologie heiBt Sa se fort ... Sie waren daher auch von ge krament (im engen Sinne) und meint das waltiger Kraft und Starke und gingen mit unentschrankbare Ineinander und Mitein hohen Gedanken um, so dass sie selbst an ander eines menschlichen, innerweltlichen die Gotter sich wagten ... sich einen Zu Aspekts und einer gottlichen Komponen gang zum Himmel bahnen wollten, um die te." In diesem Sinne wird beispielsweise Gotter anzugreifen ... Nach langer Ober Leiblichkeit aufgefasst als "realisierendes legung sprach Zeus: Ich glaube ein Mittel Zeichen" im Gegensatz zum "bloB infor gefunden zu haben, wie die Menschen mierenden Zeichen". Das realisierende erhalten bleiben konnen und doch ihrem Zeichen beinhaltet, dass der aktuale VoII Obermut Einhalt geschieht ... Ich will nam zug von etwas nicht mehr etwas "meint", lich jeden von ihnen in zwei Halft en zer nicht mehr "fUr etwas steht" sondern et schneiden, und so werden sie zugleich was realisiert und in dem Sinne Wirklich schwacher und uns nutzlicher werden, weil keit ist. Mit den Worten Theodor Schnei dadurch ihre Zahl vergroBert wird, und sie ders: "Realsymbol Leib will sagen: unsere sollen nunmehr aufrecht auf zwei Beinen Leiblichkeit ist ein realisierendes Zeichen ... gehen ... Ais nun so ihr Korper in zwei Teile Starkstes realisierendes Zeichen personaler zerschnitten war, da trat jede Halfte mit Nahe ist unser Leib als Hinweis und Aus- sehnsuchtigem Verlangen an ihre andere . druck dieser menschlichen Person. Der Leib Halfte heran ... voller Begierde, wieder zu als Korper ist nicht einfach schon in Total sammenzuwachsen ... Jeder von uns ist identifikation die menschliche Person. Er demnach nur eine Halbmarke von einem ist Zeichen, Sichtbarkeit der Person, aber Menschen ... Daher sucht denn jeder be realisierendes Zeichen. In ihm verwirklicht standig seine andere Halfte (symbolon) ... sich die Person, der Leib ist verwirklichen Der Grund hiervon namlich liegt darin, dass des Zeichen fUr diesen Menschen, sein Ich, dies unsere ursprungliche Naturbeschaffen sein Verhalten, sein Denken und Handeln, he it ist, und dass wir einst ungeteilte Gan seinen Selbstvollzug." ze waren. Und so fUhrt die Begierde und Das ontologische Modell der zugrun das Streben nach dem Ganzen den Namen de liegenden Dualitat der Geschlechtlich Liebe." keit korrespondiert mit einer als "Ambi Die allgemeine (anthropologische) Ver guitat des Psychischen" zu bezeichnenden wendung dieses Symbolbegriffs meint also Polaritat ursprunglicher psychischer Instan das Zusammen von zwei Komponenten, den zen. Ein Weg, Mehrdeutigkeit archetypi Verweis und Bezug der einen auf die an scher Bilder zu konzipieren, bezieht sich dere, die zunachst beide in ihrem Vollzug auf das Phanomen des Widerspruchs in sich undVerstandnis in der innerweltlichen Wirk selbst; das Phanomen der inneren Brechung, lichkeit zu suchen sind." der inneren Dialogik. Signale, Anmutungs In diesem Sinne ist Symbol zuallererst erlebnisse, die von Symbolen, Bildern Zei Ausdruck realer Korrespondenz, Ausdruck chen, Gestalten ausgehen, sind nicht ein realer Bezuglichkeit auf anderes, auf das heitlich sondern in sich widerspruchlich, konkret verwiesen wird im Sinne von Po zeigen den Charakter der Ambiguitat; und laritat bei Goethe, im Sinne von Dialogik zwar dies nicht deswegen, weil sie unter- Celeitwort IX schiedlich aufgefasst werden oder mehr Licht auf, denn er ist darin nicht nur ab teilig sind, sondern, weil sie den Wider strakt bei sich, sondern erhebt sich zu sich spruch in sich selbst tragen. Dies druckt selbst, zum Lichte seines Denkens, seiner der Satz von Hegel aus: "Die Sache hat Aligemeinheit, seiner Freiheit. Zuerst hat an ihr selbst ihr Gegenteil". Was konnte sich fur den Begriff des Unendlichen erge das heigen: die Sache hat an ihr selbst ihr ben, dass das Dasein in seinem Ansichs Gegenteil? Wieso ist blau auch nicht-blau ein sich als Endliches bestimmt und uber oder auch gelb? Wieso ist die Eins zugleich die Schranke hinausgeht. Es ist die Natur die nicht-Eins, die Einheit die Vielheit, das des Endlichen selbst, uber sich hinauszu Ganze das Geteilte, das Mannliche das gehen, seine Negation zu negieren und Weibliche oder wie Hegel sagt, die End unendlich zu werden." lichkeit die Unendlichkeit: nicht in dem 1m Schlusskapitel des ersten Bandes wird Sinne, dass diese Qualitaten ihr Gegen diese innere Antinomie aller begrifflichen teil sind, wohl aber dieses "an sich haben" Entitaten deutlich gemacht am Beispiel und insofern Mehrdeutigkeit, Mehrdeutig "Obergang in das Wesen"; d.h. in unse keit aus dem Innen, aus sich selbst her rem Zusammenhang wesentlich: Genesis aus, erzeugen? Diesen Gedanken entwik von archetypischen Bildern. Hegel spricht kelt Hegel in der Wissenschaft der Logik. hier von der "unendlichen negativen Be Man kann dies z.B. nachvollziehen in dem ziehung auf sich", von der "Unvertraglich Kapitel uber Endlichkeit und Unendlich keit ihrer mit ihr selbst"; vom "Abstogen keit in Verhaltnis zum Sein, wo das Endli ihrer von sich selbst" sowie: "Das Bestim che als Negation und das Unendliche als men und Bestimmtwerden ist nicht ein die Negation der Negation erscheint. "Das Obergehen, noch augeri iche Veranderung, Unendliche ist die Negation der Negati noch ein Hervortreten der Bestimmungen on, das Affirmative, das Sein, das sich aus an ihr, sondern ihr eigenes Beziehen auf der Beschranktheit wieder hergestellt hat, sich, das die Negativitat ihrer selbst, ihres Das Unendliche ist, und in intensiverem Ansichseins ist". Diese Ambiguitat des Sinn als das erste unmittelbare Sein; es ist Psychischen wird in der Jungschen Arche das wahrhafte Sein, die Erhebung aus der typologie als die kompensatorische Kopp Schranke. Bei dem Namen des Unendli lung zwischen gegensatzlichen Archety chen gehtdem Gemut und dem Geiste sein pen wie Anima und Animus reprasentiert. Schlussbetrachtung Welchen kognitionspsychologischen Sinn rer selbst" ringen. Was heigt dies? Subjek kann man nun aber dieser internen Polari te finden innere Andersheiten in sich selbst, tat zwischen Selbstsein und Anderssein, innere Polaritaten in sich selbst vor, die zwischen Selbstheit und Andersheit im Sinne introjiziert - oder naturwuchsig in ihnen von Emmanuel Levinas geben? 1m Sinne vorhanden - prasent sind, und die Aufga der sozialontologischen Theorie des Berli be der Geschlechterrolle besteht dann darin, ner Philosophen Michael Theunissen, dar diese innere Andersheit im Selben in ein gestellt in seinem Werk "Der Andere", ist Verhaltnis zu setzen mit der Andersheit im von dem Horizontcharakter der Selbstwerde intersubjektiven Bereich, ein Vorgang, den prozesse auszugehen. Selbstsein bedeutet Theunissen mit dem Begriff der "Ver fUr Theunissen, den permanenten Vorgang anderung" belegt hat. Das wesenhaft dem des Anderswerdens dadurch zu gewahrlei Anderen sich anahneln, mimetisch attrahiert sten, dass Subjekte mit dem "anderen ih- werden und sich dam it verwandeln (zum x Celeitwort anderen seiner selbst} stellt den identitats Synthese aus Weiblichkeit und Mannlich bildenden Sinn (den ontologischen Status) keit (vgl. Levinas' Werk "Totalitat und von Geschlechtlichkeit dar. Geschlecht Unendlichkeit"). Diese Synthese des Selbst lichkeit erhalt damit einen tiefen Sinn im enthalt immer etwas Vorlaufiges, in sich Hinblick auf den Horizontcharakter von Spannungsvolles, das nur dadurch uberwun Identitatsbi Idungsprozessen. Ph i losophen den werden kann, dass eine je neue Wahl wie S6ren Kierkegaad und Jean Paul Sar des Selbst erfolgen kann; und diese bedarf tre habe diese Prozesse als Vorgange der eines Momentes der Steigerung, des Selbst "Selbstwahl" beschrieben. Selbstwahl aber uberstieges, der bei Kierkegaard als "Wahl" bedeutet in paradoxer Weise Selbstrelati bezeichnet wird. Diese Wahl prozesse, die vierung im Sinne des von Theunissen zi Kierkegaard in seinem Fruhwerk "Entwe tierten Satzes Kierkegaards "Das Selbst muss der-Oder" beschrieben hat, bezeichnen gebrochen werden, um ein Selbst zu wer einen Zustand von innerer Harmonie und den". Wie ist dies zu verstehen? Nach Wurde. Und so m6chte ich mit einem Zi Kierkegaards Werk "Krankheit zum Tode" tat schlieBen aus "Entweder-Oder", wo es stellt das Selbst eine Synthese dar, eine heiBt: "Ich habe ... bemerkt, dass, wenn Synthese zwischen unvereinbaren Gegen ein Mensch einmal geliebt habe, dies sei satzen. So sagt Kierkegaard: "Der Mensch nem Wesen eine Harmonie verliehe, die ist eine Synthese von Unendlichkeit und sich nie ganz verliert; jetzt m6chte ich Endlichkeit, von Zeitlichem und Ewigem, sagen, wenn ein Mensch wah It, so verleiht von Freiheit und Notwendigkeit, kurz eine das seinem Wesen eine Feierlichkeit, eine Synthese." Man k6n nte erganzen: ei ne stille Wurde, die sich nie ganz verliert." Nachiiberlegung: Geschlechtlichkeit und Bewusstsein Man kann sich die sch6pferische, die chischen. Ich glaube nun, dass hiermit die wirklichkeitsschaffende Kraft der Ge bewusstseinsbezogene Funktion der Ge schlechtsidentitat auf mehrerlei Weise er schlechtsidentitat aber noch nicht erschlos lautern; einmal so, dass sie - im Goetheschen sen ist, namlich ihre Horizonthaftigkeit: d.h. Sinne auf Polaritat bezogen wird, indem Ge Geschlechtsidentitat als Metapher fUr gensatze einander anziehen, Polaritat En Bewusstsein. Bewusstsein ist ja nur als ergien freisetzt; eine h6here Position liegt asympotischer Rahmen, als Rahmen mit im Gedanken der Ambiguitat, der inneren Horizontcharakter aufzufassen. Es gibt keine Dialektik Hegels, die Goethe auf den Be definitive Grenze, keine fixierbare Entitat. griff brachte: "Jedes ausgesprochene Wort Geschlechtsidentitat fragt immer nach dem ruftseinen Gegensinn heNor". Dies bedeutet: andern ihrer selbst im Sinne des horizont Die Geschlechtsidentitat - in ihrer Ambi haften SelbstLiberstiegs. Der UnerschlieB guitat - bildet quasi eine fundamentale Ei barkeit des Anderen entspricht das Unein genschaft des Psychischen ab, namlich die holbare im Selben. Insofern ist Im-Ge basale innere Widerspruchlichkeit des Psy- schlecht-Sein eine Form von Bewusstsein. Prof. Dr. med. Dr. phil. H.M. Emrich Abt. Klinische Psychiatrie und Psychotherapie Medizinische Hochschule Hannover 30623 Hannover Inhalt 1. Einleitung .................................................................................................................. 1 Der Begriff "Identitat" ............................................................................................... 2 Storungen der Geschlechtsidentitat und ihre soziokulturelle Bedeutung ................... 4 Historische und ethnologische Aspekte des Phanomens ........................................... 7 Zur Zielsetzung dieses Buches .................................................................................. 9 2. Storungen der Geschlechtsidentitat: der heutige Kenntnisstand im Oberblick ....... 11 2.1 Definition, Klassifikation und Vorkommen ........................................................ 11 Zur Begriffsdefinition und klassifikatorischen Einordnung .................................. 11 Diagnostische Leitlinien .................................................................................... 11 ICD 9/10 ............................................................................................................ 12 Diagnostische Kriterien fUr Transsexualismus (F 64.0) nach ICD 10 ................... 12 DSM III/III-R ...................................................................................................... 12 Gender Dysphoria Syndrome ............................................................................. 13 Die in diesem Buch verwendete Terminologie .................................................. 13 Zur Vorkommenshaufigkeit von Geschlechtsidentitatsstorungen ........................ 14 Bundesrepublik Deutschland ................................................................................... 15 Erklarungsansatze fUr die Unterschiede in der geschlechtsgebundenen Inzidenz von Geschlechtsidentitatsstorungen ............................................... 16 2.2 Die Entwicklung der Geschlechtsidentitat und ihrer Storungen ........................ 17 2.2.1 Die psychische Entwicklung der Geschlechtsidentitat ............................. 17 Das psychoanalytische Erklarungsmodell der psychosexuellen Entwicklung .. 18 Entwicklung der Geschlechtsidentitat bei Jungen ........................................ 18 Theorien liber die Entwicklung der Geschlechtsidentitat bei Madchen ........ 21 Entwicklungspsychologische Theorien zur Entwicklung der Geschlechtsidentitat ............................................................................... 22 Integratives Erklarungsmodell und Zusammenschau .................................... 23 2.2.2 Somatische Grundlagen der Geschlechterdifferenzierung ........................ 23 Die sexuelle Differenzierung des Gehirns .................................................... 23

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