DER RHEUMATISMUS DER RHEUMATISMUS SAMMLUNG VON EINZELDARSTELLUNGEN AUS DEM GESAMTGEBIET DER RHEUMAERKRANKUNGEN HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR DR. RUDOLF SCHOEN emer. Direktor der Medizinischen UniversitiHs-Klinik und -Poliklinik G6uingen BAND 36 DR. DIETRICH STEINKOPFF VERLAG DARMSTADT 1965 STOFFWECHSEL UND DEGENERATIVER RHEUMATISMUS Rheumatologisches Symposion in der Klinik fiir Physikalische Medizin und Balneologie der Universitat Giessen in Bad Nauheim vom 24. bis 26. April 1964 V ortriige und Diskussionen lIerausgegeben von PROF. DR. V. R. OTT Bad Nauheim-Giessen Mit 116 Abbildungen in 139 Einzeldarstellungen und 30 Tabellen DR. DIETRICH STEINKOPFF VERLAG DARMSTADT 1965 AIle Rechte vorbehalten Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (durch Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des VerI ages repro duziert werden. Copyright 1965 by Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, Darmstadt ISBN 978-3-7985-0253-6 ISBN 978-3-642-45798-2 (eBook) DOl 10.1 007/978-3-642-45798-2 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in dieser Veriiffentlichung berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, da13 solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Zweck und Ziel der Sammlung Nachdem bereits eine stattliche'Reihe der 1938 begonnenen Sammlung von Einzeldarstellungen aus dem Gesamtgebiet der Rheumaerkrankungen erschienen ist, bedarf es eigentlich keiner einfiihrenden Begriindung dieses Unt ernehmens mehr. Der Zweck liegt klar: Eine zwanglose Folge von in sich geschlossenen Monographien verschiedenartiger Teilgebiete durch hervorragende Sachkenner solI eine Grund lage gesicherter Vorstellungen geben. Wenn die Blickrichtungen verschieden sind und "Oberschneidungen vorkommen, gewinnt das Bild an Tiefenwirkung. Solange trotz aller kUirenden Fortschritte der Rheumatismus eine Vielheit von atiologischen, pathogenetischen und therapeutischen Gegebenheiten mit oft nur lockeren Zusam menhangen darstellt, wird die Synthese und Abgrenzung durch eine solche plan miiJ3ige und vielfach verflochtene Zusammenstellung gesicherten Wissens und ernsthafter Problemstellung am besten in Angriff genommen. Damit wird auch das wichtige praktische Ziel verbunden, das Interesse an der am meisen verbrei teten und kostspieligsten Volkskrankheit zu wecken und zu fardern und ihre Be kampfung wirksam zu unterstiitzen. Die Therapie nimmt deshalb einen groJ3en Raum ein und beriicksichtigt die natiirliche Heilweise in gebiihrendem MaJ3e. Mage die Sammlung, deren Umfang auf wesentliche Rheumaprobleme beschrankt bleiben solI, dem Arzt als wissenschaftliches und therapeutisches Riistzeug im Kampfe gegen den Rheumatismus gute Dienste leisten und mithelfen, die Gesund erhaltung unseres Volkes zu fardem. Gottingen, Dezember 1962 R. SCHOEN Inhaltsverzeichnis Zweck und Ziel der Sanunlung ....................................... V BegriiJ3ungsansprache von Prof. Dr. V. R. OTT·Bad Nauheim·Giessen ...... XI Eroffnungsrede des Ehrenprasidenten Prof. Dr. R. SCHOEN·G6ttingen ..... XIII GruBworte des Prodekans der Medizinischen Fakultat der Justus-Liebig-Uni- versitat, Prof. Dr. H. ROLLHAusER-Giessen .......................... XIV Vortriige 1-3, Vorsitz: R. SCHoEN-Gottingen 1. Histochemische Modelluntersuchungen zur Pathogenese des Rheumatismus Von Prof. Dr. W. SANDRITTER und Doz. Dr. G. BENEKE-Giessen (mit 7 Abb. u. 2 Tab.).................................................. 1 2. tJber Keratosulfate Von Prof. Dr. K. MEYER, Dr. N. SENO und Dr. B. ANDERsoN-New York (mit 4 Abb. u. 1 Tab.). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3. Molekularpathologie des degenerativen Rheumatismus Von Prof. Dr. F. HARTMANN-Marburg/L. (mit 9 Abb. in 14 Einzeldarstel- lungen ......................................................... 18 Diskussion zu den Vortragen 1-3 Herren: G. BENEKE-Giessen, F. CosTE-Paris, N. DETTMER-Bad Bramstedt, H. G. FASSBENDER-Mainz, H. GREILING-Aachen, F. HARTMANN-Marburg, W. H. HAuss-Munster, D. HEGNER-Giessen, U. HINTZELMANN-Wiesbaden, K. MEYER-New York, P. OTTE-Hamburg, H. ROLLHAusER-Giessen, W. SANDRITTER-Giessen und G. SCHULzE-Oldenburg .................... 31 Vortriige 4-7, Vorsitz: A. ROBECcHI-Turin 4. tJber Veranderungen des Mesenchymstoffwechsels durch Umweltfaktoren, durch Hormone und bei rheumatischen Erkrankungen Von Prof. Dr. W. H. HAUSS und Doz. Dr. G. JUNGE-HtiLSING, Dr. U. GERLACH und Dr. W. WmTH-Miinster/W. (mit 21 Abb. in 25 Einzeldar- stellungen u. 1 Tab). ............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 5. Degenerative Gelenkerkrankungen bei Stoffwechselkrankheiten Von Prof. Dr. H. TICHy-Dresden (mit 3 Abb.)....................... 60 6. Biochemische Veranderungen in der Synovialfliissigkeit bei degenerativen Gelenkerkrankungen Von Prof. Dr. B. SCHULER, Dr. Dr.H. GREILINGundDr. E. PETER-Aachen (mit 7 Abb. in 9 Einzeldarstellungen u. 9 Tab.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 7. Feingewebliche Untersuchungen tiber die Ursachen degenerativer Veran derungen des Bindegewebes Von Doz. Dr. G. DAHMEN-Munster/W. (mit 15 Abb. in 19 Einzeldarstel- lungen).......................................................... 87 VIII I nhalt8verzeichnis Diskussion zu den Vortriigen 4-7 Herren: F. CosTE-Paris, G. DAHMEN-Miinster, N. DETTMER-Bad Bram stedt, H. G. FASSBENDER-Mainz, K. GOTscH-Graz, H. GREILING-Aachen, F. HARTMANN-Marburg, W. H. HAUss-Miinster, G. JUNGE-HtiLsING Miinster, F. LENocH-Prag, K. MEYER-New York, K. MIEHLKE-Wiesba den, V. R. OTT-Bad Nauheim, P. OTTE-Hamburg, A. ROBECCHI-Turin, B. SCHULER-Aachen, G. SCHULZE-Oldenburg, A. TAUBNER-Hamburg, H. TICHY-Dresden und K. TILLMANN-Hamburg ..................... 100 Vortriige 8-11, Vorsitz: F. LENocH-Prag 8. Polyarthrose et arthrose primitive a. la lumiere des observations cliniques Von Prof. Dr. A. ROBEccHI-Turm ................................. 111 9. Stoffwechselstorungen des Knorpels und ihre Beziehungen zur Arthrose Von Prof. Dr. A. BONI-Ziirich (mit 4 Abb.) ......................... 121 9a. Experirnentelle Untersuchungen iiber den Knorpelstoffwechsel Von Dr. F. WAGENHAusER-Ziirich (mit 8 Abb. u. 2 Tab.) ............ 129 10. Troubles metaboliques et maladies degeneratives de la colonne vertebrale Von Prof. Dr. S.DES:fuZE, Dr. G.D'ANGLEJAN, Dr.J.-B. PAOLAGGI, Dr. P. DREYFUS und Dr. T. J. GLrMET-Paris .............................. 138 11. Muskelinnendruck und 131J-Clearance beirn Fibrositis-Syndrom Von Prof. Dr. K. SEIDEL, Dr. M.ANDREAS, Dr. M. KRASSELT und Dr. G. LIEBoLD-Jena (mit 3 Abb. in 4 Einzeldarstellungen u. 1 Tab.) ........ 152 Diskussion zu den Vortragen 8-11 Herren: F. COSTE-Paris, S. DE S:fuzE-Paris, M. HACKENBROCH-K6ln, F. LE NocH-Prag, K. MIEHLKE-Wiesbaden, V. R. OTT-Bad Nauheim, A. ROBEC CHI-Turin, K. SEIDEL-Jena, H.-A. v. SCHWEINITz-Diisseldorf, G. SCHULZE- Oldenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . •. . . . . . . . . . . 158 Vortriige 12-14, Vorsitz: S. DE S:fuzE-Paris 12. Anomalien des Phenylalanin-und Tyrosinstoffwechsels und ihre Bedeutung fiir die Entstehung der Gelenkkrankheiten Von Prof. Dr. F. LENocH-Prag (mit 19 Abb. in 20 Einzeldarstellungen u. 3 Tab.) ........................................................ 165 13. Zur Pathogenese der Ochronose Von Dr. Dr. H. GREILING, Dr. R. KIRSTENS und Dr. H. STUHLsATz-Aachen (mit 6 Abb. u. 2 Tab.) ........................................... 185 14. Les arthropathies diabetiques Von Prof. Dr. J. MIRouzE-Montpellier (mit 6 Abb. in 12 Einzeldarstellun- gen u. 2 Tab.) .................................................. 191 Diskussion zu den Vortriigen 12 -14 Herren: F. COSTE-Paris, S. DE S:fuzE-Paris, H. GREILING-Aachen, U. HINT ZELMANN-Wiesbaden, A. JUNG-Fribourg, G. JUNGE-HULSING-Miinster, F. KUHLENCORDT-Hamburg, F. LENocH-Prag, K. MEYER-New York, J. MIRouzE-Montpellier, V. R. OTT-Bad Nauheim, R. SCHoEN-G6ttingen 203 I nhaltaverzeichnis IX Vortrage 15-18, Vorsitz: H. TICHy-Dresden 15. Epidemiologie der degenerativen Gelenkerkrankungen Von Dr. J. J. DE BLEcoURT-Groningen (mit 3 Tab.) ................. 210 16. Schilddriisentatigkeit und degenerativer Rheumatismus Von pr. B. TAKAcs und Dr. L. KovAcs-Budapest. .• . . . . . . . . . . . . . . . .. 219 17. Gelenkveranderungen bei Harnsauregicht Von Priv.-Doz. Dr. A. GAMP-Bad Kreuznach (mit 2 Tab.) 227 18. Intramuskulare Fibrositis als Stoffwechselproblem Von Dr. K. MIEHLKE und Dr. G. SCHULzE-Wiesbaden (mit 3 Abb. u. 2 Tab.) ........................................................ 234 Diskussion zu den Vortragen 15-18 Herren: A. BONI-Ziirich, J. J. DE BLEcoURT-Groningen, A. GAMP-Bad Kreuznach, H. GREILING-Aachen, F. HARTMANN-Marburg, G. JUNGE HtTLsING-Miinster, F. LENocH-Prag, H. MATHIES-MUnchen, K. MIEHLKE Wiesbaden, W. OTTo-Leipzig, A. ROBECCHI-Turin, R. SCHoEN-Gi:ittingen, B. SCHuLER-Aachen, H.-A. v. SCHWEINITz-Diisseldorf, H. SToRcK-End bach, B. TAKAcs-Budapest. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 239 SchluBwort von Prof. Dr. V. R. OTT-Bad Nauheim-Giel3en................ 247 SchluBansprache von Prof. Dr. R. SCHoEN-Gi:ittingen .................... 249 N amen verzeichnis .............................................. 250 S ach verzeichnis ................................................. 251 Begriifiungsansprache Von V. R. OTT Herr Ehrenprasident, Herr Prodekan, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren, es bereitet mir groBe Freude, Sie heute in dieser Klinik bei der Eroffnung unseres Rheuma tologischen Symposions begriiBen zu durfen. Referenten und Gasten aus Belgien, Deutsch land, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Osterreich, del' Sehweiz, der Tscheehoslowakei, Ungarn und den Vereinigten Staaten von Amerika gilt mein herzliehes Willkommen. Unsere Tagung vereinigt Forseher und Arzte aus Ost und West; wir freuen uns beson ders dariiber, daB aueh Kollegen aus Mitteldeutsehland, deren Gegenwart wir lange ent behren muBten, an unseren Verhandlungen teilnehmen konnen. Dreiundzwanzig Kollegen bin ieh zu groBem Dank verpfliehtet, daB sie bereitwillig meiner Bitte gefolgt sind, hier in kleinerem Kreise neue Ergebnisse der theoretisehen und klinisehen Forsehung auf dem Gebiet der Rheumatologie vorzutragen und zu diskutieren. Vielleieht darf ieh mieh darauf besehranken, drei Personliehkeiten aus dem Kreise unserer Vortragenden anzusprechen und sie zu bitten, meinen WillkommengruB imNamen allerReferenten entgegenzunehmen. Zunaehst mochte ich Ihnen, hoehverehrter Herr Prof. SCHOEN, dafiir danken, daB Sie das Ehrenprasidimn iibernommen und dam it unserer Veranstaltung einen groJ3en morali sehen Dienst geleistet haben. Dann moehte ieh dem Prasidenten del' Internationalen Liga gegen den Rheumatismus, Herrn Prof. ROBECCHI aus Turin, meinen respektvollen GruB entbieten; dureh Ihre person liehe Mitwirkung, lieber Herr Kollege ROBECCHI, ist hier die internationale wissensehaft liehe Organisation vertreten, die die Rheumatologen aller Lander vereinigt, und es war fiir mieh bei der Vorbereitung dieses Symposions von groJ3tem Wert zu wissen, daJ3 Sie als meisterhafter Leiter groJ3er internationaler Kongresse unser formal beseheidenes Vorhaben nieht nur billigten, sondern mit groJ3er Warme befiirworteten. Mit gleieher Herzlichkeit begriiBe ich den Prasidenten der Europaischen Liga gegen den Rheumatismus, Herrn Prof. LENOCH aus Prag; es erfiillt uns mit besonderer Genugtuung, daJ3 Sie, hoehverehrter Herr Kollege LE"'>OCH, del' Sie von jeher die innige Verbindung del' Physikalisehen Medizin und Balneologie mit del' Rheumatologie verkorpert haben, und den wir von vielen groJ3en Kongressen als Reprasentanten einer humanistisehen europa ischen Bildung kennen, an unserer Tagung mitwirken. Unser Programm zeigt, daJ3 neben den groBen Kongressen die Arbeitstagungen im ldei neren Rahmen durehaus ihre Bereehtigung haben, und daJ3 es nieht unbedingt anmaBend ist, wenn man einer solehen Veranstaltung den N amen gibt, del' uns allen dureh Platons unsterbliehes Werk immer ein teurer Begriff sein wird. Allerdings muJ3 ieh mieh hier bei Ihnen allen entsehuldigen, wei! die beseheidene GroJ3e unseres Horsaals nieht ganz mit del' Tatsaehe iibereinstimmt, daJ3 die Zahl der Gaste an ei nem Symposion heute weit hoher sein kann als zu Zeiten des Sokrates. Obwohl wir unsere Einladungen auf einen engen Kreis von Faehleuten und wirklieh interessierten Kollegen besehrankt haben, iibertrifft die Zahl der Teilnehmer unsere Erwartungen erheblieh. Da wir aber daran festhaIten wollten, unsere Tagung in dem etwas intimen Rahmen clieses Hauses clurehzufiihren, muJ3 ieh Sie um N aehsieht bitten, wenn es hier etwas eng ist. Die physikalisehe Teehnil< wird es uns hoffentlieh in befriecligencler Weise ermogliehen, diese raumliehe Bedrangnis zu meistern. XII Begffij3ungsansprache Zurn sachlichen Gegenstand unserer Verhandlungen wird Herr Prof. SCHOEN in seiner Prasidialadresse noch Stellung nehmen. Meine Anregung, das Thema "StoUwechsel una degenerativer Rheumatismus" zu wahlen, ist auf fruchtbaren Boden gefallen, und die Ver teilung der Aufgaben unserer Referenten hat sich in groBter Harmonie gestaltet. Unser Thema schneidet Probleme an, die beim heutigen Stand der Rheumatologie sehr aktuell sind. Ich mochte nicht verschweigen, daB ich auch aus personlichem Interesse iiber dieses Thema besonders gliicklich bin, wei! ich gemeinsam mit meinen Mitarbeitern, ausgehend von klinischen und radiologischen Beobachtungen bei der Ochronose und bei der so oft mit Kohlenhydratstoffwechselstorungen einhergehenden Spondylosis hyperostotica, mich seit J ahren urn Fragen bemiihe, deren KIarung durch unser Symposion sicher wesentlich voran getrieben werden wird. Wer sich die enorme Bedeutung der sogenannten degenerativen Rheurnaformen in der Morbiditat der Gesamtbevolkerung klar macht, kann sich trotz der groBen Wichtigkeit des entziindlichen Rheurnatismus auch der allgemeinen Aktualitat der Forschung auf die sem Gebiete nicht verschlieBen. Lassen Sie mich auch noch ein Wort dariiber sagen, warum mich die Veranstaltung dieses rheurnatologischen Symposions in unserer Universitatsklinik fiir Physikalische Medi zin und Balneologie mit besonderer Genugtuung erfiillt. Die Physikalische Medizin, fiir welche die Hessische Landesregierung an der Justus Liebig-Universitat zum ersten Mal in der Bundesrepublik ein Ordinariat geschaffen hat, bedarf gewiB einer sorgfaltigen natur wissenschaftlichen Funaierung ihrer M ethoden; ihr Ansehen im Rahmen der gesamten wissenschaftlichen Heilkunde steht und fant aber mit ihrer klinischen Bewahrung. Zu den Gebieten der KIinik, auf denen die Physikalische Medizin eine besondere Qualifikation besitzt, gehoren nun zweifellos die Rheumaerkrankungen. 1m Zeitalter der Corticosteroide und Pyrazolkorper ist es zwar eine Banalitat festzustellen, daB die physikalischen Heil methoden allein in der Behandlung der rheumatischen Erkrankungen nicht voll ausreichen; eine zweckmaBige Behandlung und Wiederherstellung der chronischen Rheurnatiker ohne die Verfahren der Physikalischen Medizin ist aber praktisch unmoglich. Daraus ergibt sich fiir diejenigen, die sich den therapeutischen Aufgaben der Physikalischen Medizin widmen, die unausweichliche N otwendigkeit, auf dem Gebiete der Rheumaerkrankungen - neben anderen wichtigen Aufgabengebieten, z. B. den chronischen Herz -und Kreislauferkrankun gen, neurologischen und posttraumatischen Schaden - sachverstandig zu sein. Anderer seits kann auch der klinische Rheurnatologe einer engen Fiihlung mit der Physikalischen Medizin nicht entraten. Die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis haben meine Lehrer VERAGUTH und NEER GAARD in der Schweiz schon vor mehr als drei Jahrzehnten gezogen. Auch in Belgien und in manchen skandinavischen Landern ist die enge Verbindung zwischen Physikalischer Medizin und Rheurnatologie traditionell. Die Entwicklung der Heilkunst hat klar gemacht, daB kein Anspruch irgendeines Zweiges der Medizin auf AusschlieBlichkeit auf diesem Gebiete bestehen kann, und die Vertretung recht verschiedener Facher an diesem Symposion spricht dafiir, daB die Prognose der wissenschaftlichen Zusammenarbeit in der Rheumatologie eine gute geworden ist. Ehe ich nun abschlieBe, mochte ich noch ein Wort des Dankes an den Leiter der Firma Byk-Gulden, Herrn Direktor Dr. KALTENPOTH und seinen wissenschaftlichen Mitarbeiter, Herrn Dr. MANN, richten. Die aktive Unterstiitzung, die wir von ihnen erfahren durften, war fiir das Zustandekommen und die Durchfiihrung unseres Symposions sehr bedeutsam. Sie haben dabei ein wissenschaftliches Vorhaben unterstiitzt, in dem mit keinem Wort unmittelbare Wirtschaftsinteressen angesprochen sind, und haben damit die fordernde Anfgabe der Industrie in schoner Weise erfiillt. Mes chers Collegues de 1'6tranger, Mesdames, Messieurs, Permettez-moi de vons adresser quelques mots pour vous dire combien je suis heureux qne vous etes venns chez nous et qne nons aurons Ie plaisir d'entendre vos rapports et vos