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Stoff-, Motiv- und Symbolforschung PDF

124 Pages·1963·10.384 MB·German
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Sammlung Metzler Elisabeth Frenzel Stoff-, Motiv- und Symbolforschung 2. Auflage REALIENBÜCHER FÜR GERMANISTEN - ABT.E:POETIK ELISABETH FRENZEL Stoff-, Motiv und Symbolforschung - 2., durchgesehene und ergänzte Auflage MCMLXVI J.B.METZLERSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG STUTTGART x. Auflage 1963 2. Auflage 1966 ISBN 978-3-476-98917-8 ISBN 978-3-476-98916-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-98916-1 © 1963 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen 1963 bei J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel V erlag GmbH in Stuttgart INHALT HERKUNFT UND GESCHICHTE DER BEGRIFFE STOFF, MOTIV, SYMBOL ••.••...••.•• ENTWICKLUNG DES FORSCHUNGSGEBIETES 3 Stoff- und Motivgeschichte . . . . . . . . 3 Literarkritische Ansätze - Volksliteraturforschung 3 Die Scherer-Schule - Diltheys Motivenlehre und die verglei chende Literaturwissenschaft . . . . . . . . . . . . . Abwertung der Stoff-und Motivgeschichte durch die geistes- geschichtliche Methode . . . . . . . . . . . . . . . 7 Neuorientierung der Stoff-und Motivgeschichte in der mo- dernen Poetik. 9 Symbolforschung. . 13 Christliche Symbolkunde - Romantische Mythusforschung - Philosophische Ausweitung des Begriffs Symbol. . . . . I 3 Die Literatur des Symbolismus - Symboldeutung der Psy- choanalyse . . . . . . . . . . . . . . . 15 Literaturwissenschaftliche Symbolforschung. . . . . . . 19 SYSTEMATISCHE KLÄRUNG DER BEGRIFFE UND IHRE ABGREN- ZUNG GEGEN VERWANDTE UND BENACHBARTE BEGRIFFE 22 Stoff • 22 Motiv. 27 Symbol 34 MÖGLICHKEITEN UND BISHERIGE ERGEBNISSE DER STOFF-, MOTIV- UND SYMBOLFORSCHUNG , , , , , • • 46 Das Verhältnis des Dichters z.u Stoff, Motiv, Symbol • 47 Topik - Motivkonstanz - Routinemäßige Motivübernahme und Absinken von Motiven . . . . . . . . . . . • . . 49 V Stoffübernahme und Stoffveränderung . . . . . . . . . 53 Prävalenz bestimmter Motive und Symbole bei einzelnen Autoren ..................... ·. 59 Beziehungen zwischen Nationalliteratur und Stoff, Motiv, Symbol 66 Geistes- und sozialgeschichtliche Perspektiven des Forschungszweiges 68 Die Einheit der literarischen Generationen und Epochen 68 Stoffwandlungen und Motivmutation. . . . . . . 7r Traditionelle, erhellende und hermetische Symbole . . . . 76 Ergiebigkeit des Forschungszweiges für Zuweisungs-, Herkunfts- und Datierungsfragen . . . . . . . . • . • . . . . . . . 8 r Leistungen der Stoff-, Motiv-und Symbolforschungfür die Poetik 82 Gattungsaffinität und innere Struktur von Stoffen und Mo- tiven. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Strukturveränderung bei Gattungswechsel . . . . . . . 9r Wachstum und Wahlverwandtschaft von Stoffen und Mo- tiven. • . . . . . . . . . . . . . 93 Struktur und Funktion von Symbolen 97 Symboldeutung . . • • . . . • . . ro2 REGISTER •••• 109 VI ABKÜRZUNGEN AfnSpr. Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Li teraturen DLZ Deutsche Literaturzeitung DtPhil. i. A. Deutsche Philologie im Aufriß DVjs. Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft u. Geistesgeschichte Euph. Euphorion GRM Germanisch-Romanische Monatsschrift RL Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte ZfdA Zeitschrift für deutsches Altertum ZfDk Zeitschrift für Deutschkunde ZfdPh. Zeitschrift für deutsche Philologie ZfdU Zeitschrift für den deutschen Unterricht VII HERKUNFT UND GESCHICHTE DER BEGRIFFE STOFF, MOTIV, SYMBOL Die drei literarhistorischen Fachwörter Stoff, Motiv und Symbol sind sämtlich aus anderen Sinnbezirken auf den dich terischen übertragen worden. Sie wurden zunächst recht un verbindlich für gewisse Bestandteile von Dichtungen ange wandt und sind erst verhältnismäßig spät zu Spezialbegriffen geworden, deren Gebrauch jedoch noch immer schwankt. Die Bezeichnung Stoff im Sinne von Materie taucht schon in BoD MERS »Critischer Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie« (1740) auf und findet sich dann bei LESSING, HERDER und anderen Autoren des r8. Jahrhunderts. Das Wort ist über ndld. 'stoffe' aus ital. 'stoffo' = Gewirk, Gewebe entlehnt. Eine Erweiterung seiner Bedeutung erfuhr es über die Verwendung in der Malerei im Sinne von Muster. 'Motiv' kam später in Ge brauch, und zwar nicht in dem sonst gültigen, aus dem Lateini schen übernommenen Sinn von 'Beweggrund', sondern mit dem in Frankreich ausgebildeten eines kennzeichnenden inhalt lichen Bestandteils vor allem der Malerei oder einer kleinsten melodischen Einheit musikalischer Formen; in dieser Bedeu tung verwandte es GOETHE am Ausgang des r8. Jahrhunderts wiederholt. Am schwierigsten ist die Fixierung des Begriffes 'Symbol' für die literarische Anwendung, da in ihm bereits von der griech. Grundbedeutung her - 'Zusammenfall' einer Sache mit dem an ihrer Stelle stehenden 'Zeichen' - und in den Über setzungen als 'Wahrzeichen', 'Merkzeichen', 'Vorzeichen' eine Ambivalenz, das Hineinreichen in eine konkrete und eine ab strakte Sphäre, mitschwingt. Fachbezeichnung war das Wort 'Symbol' längst vor seiner literarischen Verwendung im theo logischen Bezirk: Symbolik hieß hier die Lehre von der Be deutung der christlichen Sinnbilder und des weiteren der kirch lichen Bekenntnisse. Die Übertragung auf den ästhetischen Be reich vollzog sich bei WrNCKELMANN (»Versuch einer Allegorie besonders für die Kunst«, 1766), der jedoch die Worte Alle- gorie und Symbol gleichsetzte. Mit ihm beginnt auch die Wert schätzung des Symbolischen als einer künstlerischen Ausdrucks möglichkeit, die der Rationalismus mit seinem gegen das Ba rock gerichteten Natürlichkeitsbegriff nicht erkennen konnte; noch LESSING, SuLZER und der junge HERDER lehnten symbo lische und allegorische Formen als überwunden ab, und ihre Haltung klingt noch in HEGELS Ästhetik nach. Begriff und Wert des Symbols für die Literatur wurde dann in Äußerungen des reifen und späten GOETHE (seit dem zusammen mit HEIN RICH MEYER geschriebenen Aufsatz »Über die Gegenstände der bildenden Kunst«, 1798/99) festgelegt; ihnen sind die ästhe tischen Schriften des späten HERDER und die von KARL PHI LIPP MoRrTZ an die Seite zu stellen. Etwa gleichzeitig schlug FRIEDRICH CREUZERS »Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen« (1810/12) die Brücke zwischen der ästhetischen und der mythologisch-anthropologischen Auf fassung des Symbols, die seither immer wieder beschritten wor den ist. Die so seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts ein geführte ästhetische Deutung des Symbolbegriffs bestand neben seinem kultischen, philosophischen und mathematischen Sinn, der die literarische Verwendung immer wieder fruchtbar beein flußte, aber in ihrer ästhetischen Eindeutigkeit'auch erweichte und unsicher machte. Literatur: MAx SCHLESINGER: Geschichte des Symbols, 1912. BENGT ALGOT S0RENSEN: Symbol und Symbolismus in den ästheti schen Theorien des 18. Jhs und der deutschen Romantik, Kopen hagen 1963. (Umgreift die Zeit von Gottsched bis Solger.) z. ENTWICKLUNG DES FORSCHUNGSGEBIETES Stoff- und Motivgeschichte Literarkritische Ansätze - Volksliteraturforschung Die ersten deutschen Ansätze der Betrachtung von Stoff und Motivgeschichte standen im Zeichen des Bemühens um literarische Wertmaßstäbe. Im Zuge seiner Revision der klassi zistischen Dramaturgie und der Ersetzung der französischen Muster, vor allem durch englische, gelangte LESSING zu einer vergleichenden Methode, bei der er nicht nur die verschieden artige Bewältigung der Charakterzeichnung durch die franzö sischen Klassizisten und durch Shakespeare - etwa der von Liebesleidenschaft ergriffenen Helden in Voltaires »Zaire« und Shakespeares »Romeo und Julia« - hervorhob, sondern auch die Verarbeitung eines Motivs - der Gespenstererscheinung in Voltaires »Semiramis« und Shakespeares »Hamlet« - und sogar die Gestaltung ganzer Stoffe - des Merope-Stoffes durch Maffei und durch Voltaire sowie des Essex-Stoffes durch Tho mas Corneille, JohnBanks und einen spanischen Autor des 17. Jahrhunderts - gegeneinander abwog. In Lessings Gefolge stehen die gleichfalls auf Wertung zielenden Vergleiche, die Schiller mit der Euripideischen und der Goetheschen »Iphi genie« (»Über die Iphigenie aufTauris, 1789) und A. W. SCHLE GEL mit der »Phädra« des Euripides und der des Racine (»Com paraison entre la Phedre de Racine et celle d'Euripide«, 1807) vornahm. Die vergleichende Methode, die sich von den Grenzen der nationalen Literaturen nicht eingeengt fühlt, sondern durch die Überwindung dieser Grenzen einen ihrer reizvollen Aspekte erhält, ist das Rückgrat der Stoff-und Motivforschung geblie ben. An sie konnte die sogenannte vergleichende Literaturwis senschaft am Ausgang des 19. Jahrhunderts wieder anknüpfen. Das wissenschaftliche Handwerkszeug jedoch, das aus der ver gleichenden Literaturkritik eine wissenschaftliche Disziplin ent stehen ließ und an die Stelle der Wertung eine wesentlich histo risch ausgerichtete Erkenntnis der Genese des Kunstwerks setzte, wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts durch die Volks literaturforschung entwickelt. ;

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