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Stochastische Simulation: Grundlagen, Algorithmen und Anwendungen PDF

249 Pages·2008·3.3 MB·German
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Michael Kolonko Stochastische Simulation Michael Kolonko Stochastische Simulation Grundlagen, Algorithmen und Anwendungen STUDIUM Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Prof. Dr. Michael Kolonko TU Clausthal Institut für Mathematik Erzstr. 1 38678 Clausthal-Zellerfeld 1.Auflage 2008 Alle Rechte vorbehalten ©Vieweg+Teubner | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2008 Lektorat:UlrikeSchmickler-Hirzebruch | Susanne Jahnel Vieweg+Teubner ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.viewegteubner.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: MercedesDruck, Berlin Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in Germany ISBN 978-3-8351-0217-0 IchwidmediesesBuchmeinerMutter,meinerSchwester, undganzbesondersAnnette,Marie,LiliaundHannah. Vorwort Der Zufall in Gestalt von unvorhersehbaren Risiken und Chancen spielt seit jeher eine große RollebeivielenEntscheidungeninWirtschaftsleben,TechnikundWissenschaft.ZufälligeEin- flussfaktoren müssen deshalb auch in die formalen Modelle aufgenommen werden, mit denen heutzutage komplexe Systeme geplant, gesteuert und optimiert werden. Früher reichte es da- beioft,zufallsbehafteteGrößendurchihreMittelwertezumodellieren.FürdieGenauigkeit,die heutzutage von Modellen etwa für Prozesse in Produktion und Logistik verlangt wird, müssen aberauchdiezufälligenEinflüssegenauermodelliertwerden,esmüssenihrezeitlicheEntwick- lung und ihre wechselseitigen Abhängigkeiten beschrieben werden. Dies führt typischerweise aufModelle,diezwarrealitätsnahsind,dieabermitdenverfügbarenmathematisch-analytischen Methodenoftnichtmehrgelöstwerdenkönnen. In dieser Situation kann die stochastische Simulation einen Ausweg bieten, indem sie der mathematischen Modellierung sozusagen eine experimentelle Variante zur Seite stellt. Einzige Voraussetzungdafürist,dassdernicht-zufälligeTeildesModells,alsoetwadasProzessgesche- henbeifeststehendenzufälligenEinflüssen,berechnetoderaufdemRechnerdargestelltwerden kann.WirddiesesTeilmodelldannfürwechselndenzufälligenInputbeobachtet,sokönnenaus denBeobachtungenSchätzungenfürverschiedeneLeistungskenngrößengewonnenwerden. EineähnlicheSituationentstehtauchbeiderAnwendungvielerheuristischerSuchmethoden auf komplexe Optimierungprobleme. Das Grundproblem, z.B. das Auffinden einer optimalen Reihenfolge,istofteinfachundenthältkeinerleiZufallseinflüsse.DieKomplexität,z.B.dieAn- zahl der möglichen Reihenfolgen, ist aber zu groß, um mit herkömmlichen Mitteln beherrscht werden zu können. Hier erweisen sich stochastische Suchmethoden wie z.B. Simulated Anne- aling oft als erfolgreich bei der Verbesserung vorhandener Lösungen. Ähnlich wie man einem SackvollerHolzklötzeeinigeStößeversetzt,umdieKlötzeineinedichtereAnordnungzubrin- gen,ohnejedenKlotzeinzelnanzufassen,kannmanLösungenkomplexerOptimierungsproble- meimmerwiederdurchkleinezufälligeStörungenverändernundgelangtsooftzuwesentlich besserenLösungen.Voraussetzungistauchhier,dasdieLösungundihreQualitätaufdemRech- nerbestimmtwerdenkönnen. Zur Aufstellung solcher Modelle benötigt man zum einen anwendungsspezifisches Know- How,umdieProblemstellungadäquatzuerfassen.DanebengibtesabereinewachsendeMenge von allgemeinen Techniken und Konzepten, die mit der Bereitstellung des „zufälligen Inputs“ undderAuswertungderBeobachtungenzutunhaben.DieseanwendungsübergreifendenAspek- tederstochastischenSimulationstehenimMittelpunktdesvorliegendenBuches.Esbehandelt dieErzeugungvonZufallszahlenfürverschiedene,auchmehrdimensionaleVerteilungen,unter- suchtdieQualitätdieserZufallszahlen,stellteinigeStandardanwendungenwiedieMonte-Carlo- IntegrationvorundgehtschließlichaufdieOrganisationundAuswertungderSimulationsexpe- rimente ein. Dabei wird versucht, den Bogen zu spannen von den mathematisch-theoretischen GrundlagenüberdieAlgorithmenbishinzupraktischenBeispielen,diez.T.ausrealen,vonuns VIII bearbeitetenAnwendungenstammen.EinigeBeispielebeziehensichinsbesondereaufheuristi- scheSuch-undOptimierungsstrategien,beiderenDarstellunginderLiteraturdieBedeutungder Simulationoftnichtgenügendgewürdigtwird. DasBuchwendetsichanLeserundLeserinnen,dieschonüberGrundkenntnisseinStochas- tik verfügen. Die vorausgesetzten Begriffe und Konzepte der Wahrscheinlichkeitstheorie (und in geringerem Umfang der Statistik) sind im Anhang stichwortartig zusammengefasst. Bei der FormulierungdesTexteswurdemanchmalaufgrößtemathematischeAllgemeinheitverzichtet, wenn dadurch eine bessere Verständlichkeit erzielt werden konnte. Verzichtet wurde insbeson- dere auf die genaue maßtheoretische Ausformulierungen der Sätze und ihrer Voraussetzungen, stattdessen wollen wir hier vereinbaren, dass alle auftretenden Mengen und Funktionen in ge- eigneter Weise messbar sein sollen. Algorithmen werden in einem Pseudocode angegeben, der eng an die Programmiersprache angelehnt ist, so dass es meist sehr einfach ist, aus den BeispielenlauffähigeProgrammein zugewinnen. Dieses Buch ist entstanden aus Skripten zu Vorlesungen über stochastische Simulation, die ich an der TU Clausthal und der Universität Hildesheim vor allem für Studierende der Wirt- schaftsmathematik und Informatik gehalten habe. Ich habe mich bei der ursprünglichen Aus- arbeitung auf verschiedene Quellen gestützt, insbesondere auf die Bücher [BFS87], [Dev86], [Fis03],[Knu98],[Rip87]und[Ros02].VielePersonenhabenimLaufederJahrezudiesemText beigetragen,besondersmöchteichmeinenehemaligenMitarbeiternM.T.Tran,O.Engelhardt- FunkeundD.Wäschdanken.SehrgeholfenhatmirauchdieUnterstützungvonHerrnB.Görder bei der Endredaktion und von Herr N. Zhang bei der Korrektur des Textes. Schließlich möch- te ich dem Verlag Vieweg+Teubner und dem Herausgeber, Herrn Kollegen B. Luderer, für die Möglichkeitdanken,dasBuchinderReihe„Wirtschaftsmathematik“zuveröffentlichen. Clausthal-Zellerfeld,Juli2008 MichaelKolonko Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 1.1 EineBegriffsabgrenzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 ModellierungsebenenderSimulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 I ZufallsgeneratorenfürGleichverteilungen 7 2 GanzzahligkeitundRekursion 11 2.1 DieGleichverteilungauf{0,1,...,M−1} . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.2 RekursiveGeneratoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3 LineareKongruenzgeneratoren 17 3.1 MaximalePeriodenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.2 ImplementierungvonLKGs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4 ZufallsgeneratorenmitdemModulus2 27 4.1 Schieberegister-Generatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 4.2 Tausworthe-Generatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 4.3 DerMersenne-Twister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 5 WeitereZufallsgeneratoren 37 5.1 MischenvonGeneratoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 5.2 InverseKongruenzgeneratoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 5.3 ErzeugenvonZufallszahleninGleitkomma-Darstellung . . . . . . . . . . . . . 42 6 AnalytischeGütekriterien 51 6.1 KriterienzurBeurteilungvonZufallsgeneratoren . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 6.2 d-gleichverteilteFolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 6.3 GrafischeÜberprüfungderGleichverteiltheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 6.4 DerSpektraltest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 7 StatistischeGütekriterien 67 7.1 StatistischeAnpassungstests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 7.2 SpezielleAnpassungstestsbeiZufallsgeneratoren . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 X Inhaltsverzeichnis II ErzeugungvonZufallszahlenmitvorgegebenerVerteilung 81 8 Inversionsmethode 85 8.1 DieverallgemeinerteInverse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 8.2 DasInversionsprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 8.3 InversionbeidiskretenVerteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 9 Annahme-Verwerfungsmethode 97 10 Kompositionsmethode 107 10.1 DasallgemeineVerfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 10.2 SimulationderNormalverteilungmitderKompositionsmethode . . . . . . . . . 110 11 Tabellen-Nachschlagemethoden 121 11.1 EineeinfacheNachschlagemethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 11.2 DieAlias-Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 11.3 AufbauderAlias-Tafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 11.4 EinBeispielfürdenAufbaueinerAlias-Tabelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 12 SimulationsverfahrenfüreinigeStandardverteilungen 133 12.1 DiskreteVerteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 12.2 StetigeVerteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 12.3 MehrdimensionaleVerteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 13 SimulationvonGleichverteilungenaufFlächen 141 13.1 GleichverteilungaufeinemSimplex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 13.2 GleichverteilungenaufKugeloberflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 14 ZieheneinerzufälligenStichprobe 159 14.1 StichprobenmitvorgegebenenZiehungswahrscheinlichkeiten. . . . . . . . . . . 159 14.2 ZiehenbeibekannterGrundgesamtheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 14.3 SequentielleStichprobenentnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 III Simulationsexperimente:AufbauundAuswertung 171 15 BeispieleundAnwendungen 175 15.1 SchätzungeneinesErwartungswertes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 15.2 EreignisgesteuerteSimulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 16 KonfidenzintervallundStichprobenumfangbeiMittelwertschätzungen 189 17 RegenerativeSimulation 197 Inhaltsverzeichnis XI 18 Varianzreduktion 207 18.1 Monte-Carlo-Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 18.2 AntithetischeVariable. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 18.3 Varianzreduktiondurch„Conditioning“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218 18.4 VarianzreduktiondurcheineKontrollvariable . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223 IV SimulationundOptimierung 227 19 OptimalesLandebahnmanagement 229 19.1 ProblemstellungLandebahnzuweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229 19.2 DasmathematischeModell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 19.3 EreignisgesteuerteSimulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233 19.4 RegenerativeSimulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236 19.5 Zuweisungsstrategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238 19.6 Varianzreduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 19.7 OptimierungmitgenetischenAlgorithmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 Anhang 247 A EinigeGrundbegriffederStochastik 249 B EinigeGrundbegriffedermathematischenStatistik 253 Literaturverzeichnis 255 Sachverzeichnis 257

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