Gerhard HUbner Stochastik Mathematische Grundlagen ______ ___..... der Informatik Herausgeber: RolfM ohring, Walter Oberschelp und Vietmar Pfeifer Algorlthmische Lineare Algebra von Herbert Moller Analysis von Gerald Schmieder Numerik von Helmuth Spath Stochastik von Gerhard Hilbner Elnfiihrung In die Computergraphik von Hans-Joachim Bungartz, Michael Griebel und Christoph Zenger vieweg ________________ ___ Gerhard Hubner Stochastik Eine anwendungsorientierte Einfuhrung fUr Informatiker, Ingenieure und Mathematiker 4. Auflage m vleweg Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet liber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Prof. Dr. Gerhard Hiibner Universitat Hamburg Fachbereich Mathematik SP ST BundesstraBe 55 20146 Hamburg E-Mail: [email protected] 1. Auflage 1996 2., durchgesehene Auflage 2000 3., liberarbeitete Auflage April 2002 4. Auflage, Oktober 2003 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2003 Urspriinglich erschienen bei Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft 2003 www.vieweg.de Das Werk einschlieBlich aHer seiner Teile ist urheberrechtlich ge schlitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Ur heberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulăssig und strafbar. Das gilt insbesondere fiir Vervielfăltigungen, Oberset zungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbei tung in elektronischen Systemen. Konzeption und Layout des Umschlags: Ulrike Weigel, www.CorporateDesignGroup.de Gedruckt auf săurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN 978-3-528-35443-5 ISBN 978-3-322-96958-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-96958-3 v Vorwort Die vorliegende Einfiihrung in die Stochastik, die sich vorwiegend an Studierende der Informatik richtet, geht in ihrer Konzeption im wesentlichen von den folgenden drei Gesichtspunkten aus: 1. Die Anwendung soll im Vordergrund stehen. Der Leser soll in die Lage versetzt werden, bei konkreten Vorgiingen mit Zufallseinfluss die wesentlichen Aspekte zu erkennen, ein geeignetes Modell zu finden und daraus Prognosen und gegebenenfalls Entscheidungshilfen abzuleiten. 2. Es sollen interessante und aktuelle Anwendungsbereiche einbezogen werden, die sonst in einfuhrenden Lehrbuchern meist nicht behandelt werden, so z.B. Bedie nungsmodelle, wie sie u.a. bei der Bewertung von Kommunikationsnetzen eine we sentliche Rolle spielen, oder Aspekte von Simulationsmethoden, die immer dann zum Zuge kommen, wenn die analytische Lasung eines Problems zu komplex wird oder nicht bekannt ist. 3. Der Umfang soll uberschaubar sein, urn den Einstieg in die Stochastik zu er leichtern. Es kann daher in vielen Bereichen nur ein begrenzter Einblick gegeben werden, der zur Lasung von einfachen Problemen ausreicht, daneben aber fur kom plexere Fragestellungen ein gewisses Verstiindnis ermaglicht, Interesse weckt und die wesentlichen Grundlagen bereitstellt, urn eine Beschiiftigung mit schwierigeren Aufgaben anhand weiterfiihrender Literatur oder in entsprechenden Lehrveranstal tungen zu ermaglichen. Formale Elemente und Strukturen aus der Wahrscheinlichkeitstheorie sollen nur insoweit einbezogen werden, wie sie einerseits als Handwerkszeug zur Modellierung und Lasung praktischer Probleme gebraucht werden und andererseits die Einord nung von einzelnen Aspekten und Methoden in ubergreifende Gesetzmiif&igkeiten ermaglichen. Auf&erdem soll auch bei Vereinfachungen nach Maglichkeit auf Uber einstimmung mit den sonst ublichen Bezeichnungen und Sprechweisen geachtet werden. In clieses Konzept sind im wesentlichen Erfahrungen aus clen regelmiif&igen Einfiih rungsveranstaltungen "Stochastik fur Stuclierencle cler Informatik" an der Univer sitiit Hamburg, aber auch aus ancleren Lehrveranstaltungen eingeflossen. Es liisst sich clamit, wenigstens teilweise, auch auf entsprechende Veranstaltungen fur Stu clierencle cler Mathematik, vVirtschaftsmathematik unci cler Ingenieurwissenschaf ten anwenclen, .ie nach Beclarf ergiinzt durch vertiefencle theoretische ocler spezielle angewanclte Themenbereiche. Der verstiirkte Einsatz von graphischen Elementen das besonclere Herausheben von wichtigen Stichwartern, clip Kennzeichnung von Beispielen clurch anschauliche Symbole unci eine groge Zahl von Skizzen, Funktionsclarstellungen und Tabellen - VI Vorwort soli das Verstandnis, die visuelle Vorstellung, das Einpragen und das Nachschlagen erleichtern. An dieser Stelle mochte ich allen danken, die an der Entstehung dieses Buches mit gewirkt haben: den Horerinnen und Horern meiner Vorlesungen, sowie den an den Ubungen be teiligten studentischen Hilfskraften fUr ihre Mitarbeit und fiir aile kritischen und ermunternden Aul/,erungen, meinen Hamburger Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fiir unzahlige Diskussionen, didaktische Uberlegungen und praktische Verbesse rungsvorschlage, allen Autoren von Lehrbiichern fUr manche Anregungen, Beispiele und Ubungsauf gaben, deren Herkunft nicht immer im Einzelnen nachvollziehbar ist, meinen akademischen Lehrern, die meine Einstellung zum mathematischen Den ken und Forschen gepragt haben, insbesondere Herrn Prof. Hinderer, der seinem damaligen Assistenten neben aller formalen Strenge seine Aufgeschlossenheit fiir Anwendungen vermittelt hat, dem Vieweg-Verlag und den Herausgebern fiir das Angebot, dieses Lehrbuch in der Reihe "Mathematische Grundlagen der Informatik" zu veroffentlichen, fiir die gute Zusammenarbeit und fiir aile Unterstiitzung bei redaktionellen Fragen, den Studierenden Stefan Behnke und Stephan Engelke fUr ihren unermiidlichen und engagierten Einsatz bei der Herstellung und Gestaltung der Druckvorlage, ins besondere auch der Abbildungen, und nicht zuletzt meiner Familie fUr manche Ermutigung und manchen Verzicht. Hamburg, im September 1995 Gerhard Hiibner Die vorliegende vierte Aufiage wurde neben notwendigen Korrekturen und Abrun dungen erganzt durch zusatzliche Anmerkungen zum mathematischen Hintergrund, insbesondere durch einen Exkurs iiber das Mal/,-Integral und einen Abschnitt iiber die Gesetze der grol/,en Zahlen und den Zentralen Grenzwertsatz, sowie eine Erwei terung des Statistik-Teils, u.a. mit erst en Einblicken in die Varianz-Analyse. Die allgemeine Struktur des Buches einschliel/,lich des anwendungsorientierten Konzepts wird dadurch nicht beeinfiusst. Die zusatzlichen Anmerkungen sollen die Leserin nen und Leser neugierig machen auf weitere Erkundungen in der geheimnisvollen Welt der Stochastik und allgemein der Mathematik. Aul/,erdem soli unter http://www.math.uni-hamburg.de/home/huebner/buchservice.html ein begleitender Online-Service aufgebaut werden, der weiteres Material fiir Stu dierende und Dozenten zur Verfiigung stellt. Allen Kollegen und Studierenden, die durch Hinweise und Vorschlage zur Verbes serung dieser und der vorangehenden Aufiagen beigetragen haben, gilt me in beson derer Dank. G. H. vii Inhaltsverzeichnis 1 Einfiihrung 1 1.1 Was ist Stochastik? 1 1.2 Anwendungsbereiche der Stochastik 1 1.3 Modell und Realitiit ... 3 1.4 Fragestellungen und Ziele 4 1.5 Beschreibende Statistik . 6 1.6 Aufgaben ....... . 9 2 Wahrscheinlichkeits-Modelle 11 2.1 Die Modell-Bausteine . 11 2.2 Der Merkmalraum n 12 2.3 Zusammengesetzte Merkmale 13 2.4 Ereignisse . . . . . . . . . . . 14 2.5 Das Ereignis-System A .... 17 2.6 Darstellung von Ereignissen durch Zufallsvariable 19 2.7 Relative Hiiufigkeit und Wahrscheinlichkeit .... 21 2.8 Weitere Eigenschaften von WahrscheinlichkeitsmaBen 26 2.9 Elementare bedingte Wahrscheinlichkeiten 27 2.10 Aufgaben ................. . 29 3 Darstellungen von WahrscheinlichkeitsmaEen 33 3.1 Diskrete W-MaBe und Ziihldichten .. 33 3.2 Stetige W-MaBe und Riemann-Dichten 36 3.3 Verteilungsfunktionen. 41 3.4 Aufgaben ..... . 46 4 Mehrstufige W-Modelle, Koppelung 47 4.1 Koppelung diskreter W-Modelle 47 4.2 Koppelung stetiger W-Modelle . 49 4.3 Unabhiingige Koppelung .... 49 VII! Inhal tsverzeichnis 4.4 Markov-Koppelung ........ . 52 4.5 Zufiilliges Ziehen ohne Zuriicklegen 53 4.6 Folgen von Koppelungsmodellen 56 4.7 Aufgaben ........... . 57 5 Zufallsvariable und Bildmodelle 59 5.1 Zufallsvariable und messbare Abbildungen 59 5.2 Bildmodelle und Verteilungen von Zufallsvariablen . 60 5.3 Hypergeometrische und Binomial-Modelle ..... 62 5.4 Die Poisson-Approximation der Binomial-Verteilung . 64 5.5 Die Normal-Approximation der Binomial-Verteilung . 65 5.6 Wartezeiten - die geometrische Verteilung . . . . . . 66 5.7 Mehrfaches Wart en -- die negative Binomialverteilung 68 5.8 Bild-Verteilungen fiir stetige W-1Vlodelie ..... . 69 5.9 Randverteilung und gemeinsame Verteilung 71 5.10 Stochastische Unabhiingigkeit von Zufallsvariablen . 74 5.11 Summen-Verteilungen und Faltung 78 5.12 Aufgaben ............. . 82 6 KenngroEen 87 6.1 Mediane und Quantile 87 6.2 Erwartungswert: Einfiihrung 89 6.3 Erwartungswert: diskrete Modelle 90 6.4 Erwartungswert: stetige und gemischte Modelle 96 6.5 Streuung und Varianz 102 6.6 Kovarianz ...... . 105 6.7 Mehrdimensionale Normalverteilung . 107 6.8 Zufiillige Summen und bedingte Erwartungswerte 110 6.9 Gesetze der grolben Zahlen 115 6.10 Aufgaben ........ . 118 7 Modelle fiir stochastische Prozesse 123 7.1 Vorbemerkungen ......... . 123 7.2 Markov-Ketten - einige Grundbegriffe . 124 7.3 Markov-Ketten im Gleichgewicht 127 7.4 Aufgaben ............ . 132 IX 8 Bediensysteme 133 8.1 Vorbemerkungen ...... . 133 8.2 Das Bedienmodell MIMI11°c . 135 8.3 Das MIMl1-Bediensystem im Gleichgewicht 139 8.4 LeistungsmaRe im MIMl1-Bediensystem 141 8.5 MIMlslc-Bediensysteme ... 145 8.6 Andere Bedienzeitverteilungen 152 8.7 Gekoppelte Bediensysteme - Bediennetze 153 8.8 Bedienmodelle mit stetiger Zeit 158 8.9 Aufgaben ......... . 160 9 Zufallszahlen und Simulation 163 9.1 Vorbemerkungen ..... . 163 9.2 Erzeugen gleichverteilter Zufallszahlen 163 9.3 Zufallszahlen mit anderen Verteilungen 165 9.4 Anwendung von Simulationsverfahren . 169 9.5 Aufgaben ............... . 171 10 Grundfragen der Statistik 173 10.1 Typische Problemstellungen 173 10.2 Punktschatzung .. 175 10.3 Intervallschatzung . 177 10.4 Testen von Hypothesen . 181 10.5 Vergleiche mehrerer Stichproben, Varianz-Analyse 184 10.6 Chi-Quadrat-Anpassungstest . 187 10.7 Test auf Unabhangigkeit 189 10.8 Aufgaben ....... . 190 A Tabellen 193 A.1 Die wichtigsten diskreten Verteilungen 193 A.2 Die wichtigsten stetigen Verteilungen . 194 A.3 Werte der Standard-Normalverteilung . 195 A.4 Quantile der Standard-Normalverteilung 196 A.5 Quantile der Student-Verteilung . . . 196 A.6 Quantile der Chi-Quadrat-Verteilung 197 x Inhaltsverzeichnis Literaturverzeichnis 199 Symbole und Abkiirzungen 202 Stichwortverzeichnis 203