Wichard Woyke I Udo Steffens Stichwort: Wahlen Wichard Woyke Udo Steffens Stichwort: Wahlen Ein Ratgeber fUr Wahler, Wahlhelfer und Kandidaten 3. iiberarbeitete Auflage 1981 Leske Verlag + Budrich GmbH Die Autoren: Wichard Woyke (1943); Dr. phil.; Akad. Oberrat am Institut fUr Politikwissenschaft der Universitit MUnster. Udo Steffens (1950); Doktorand an der Technischen Hochschule Darmstadt CIP-Kurztitelaufnahme del Deutschen Bibliothek Woyke, Wichard: Stichwort: Wahlen: e. Ratgeber fiir Wihler, Wahlhelfer u. Kandidaten/Wichard Woyke; Udo Steffens. - 3. Aufl. - Opladen: Leske und Budrich, 1981. ISBN-13: 978-3-8100-0393-5 e-ISBN-13: 978-3-322-87741-3 001: 10.1007/978-3-322-87741-3 NE: Steffens, Udo @ 1981 by Leske Verlag + Budrich GmbH. Leverkusen Satz: Willy Villier, Koln Umschlagentwurf: Peter Kremin, Koln Inhalt Vorwort lur 3. Auflage 7 Vorwort lur 2. Auflage 8 Vorwort lur l. Auflage 9 l. Politische Wahlen - eine Kurziibersicht in Grundbegrlffen .............................. 1 I Politische Wahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 13 2. Begrlff und Funktion von Wahlen .................. 19 Wahl ist Teilnahme am politischen Entscheidungs- prozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 21 Funktionen von Wahlen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 24 3. WahIsysteme .. , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 29 Zwei Grundtypen von Wahlsystemen . . . . . . . . . . . . . . .. 31 4. Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland. . . . . . . . . . .. 45 Stichworte zur Geschichte der Wahlen in Deutschland. . . .. 47 Die Wahl zum Deutschen Bundestag. . . . . . . . . . . . . . . .. 53 Die reprasentative Komponente - Wahlen durch den Bundestag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 63 Abstimmungen im Bundestag ......... . . . . . . . . . . .. 69 Landtagswahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 70 Wahlen in Stadtstaaten ......................... 72 Wahlen in Bundeslandern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 76 Kommunalwahlen: Gemeinde-, Stadtrats-und Kreistags- wahlen .................................... 86 Siiddeutsche Besonderheit - Die Direktwahl des Biirger- meisters ................................... 98 Biirgernahe Entscheidungen durch Schaffung von Gremien auf der Ebene des Wohnbezirks . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 99 5. Wahlen in Parteien ............................ 10 1 Parteien und Parlamente ........................ 103 Die Aufstellung von Kandidaten fUr Offentliche Mandate ... 105 Wahlen zu Parteiorganen ........................ 109 6. Wahlforschung und Wahlerverhalten ................. 113 Daten - Methoden - Modelle ..................... 115 7. Wahlen in westlichen Demokratien .................. 123 Frankreich ................................. 125 Gro6britannien .............................. 129 USA ...................................... 131 Die Direktwahl des Europliischen ParIamentes .......... 135 8. Mopchkeiten und Grenzen von Wahlen .............. 143 Wahlen - oder was sonst? ....................... 145 Anhang ................................. : .... 153 tibersicht liber die wichtigsten Bestimmungen der Wahlen in den BundesHindem - tibersicht liber das Kommunalwahl recht - Die Wahlgesetze in den neun EG-Staaten - Wahlen in den Parteien: SPD; FDP; CDU und CSU - Stimmzettel fUr Gemeinderatswahlen in Niedersachsen Verwendete und zur weiteren Beschiftigung mit dem Thema empfohlene Literatur ............................ 167 Kommentierte Auswahlbibliographie zum Thema Wahlen ..... 168 Informationsmoglichkeiten ......................... 173 Stichwortregister ............................... 174 Vorwort zur 3. Auflage Die dritte Auflage innerhalb kurzer Zeit ermoglichte die Oberarbei tung in mehrfacher Hinsicht: einmal konnten die in Rezensionen vor gebrachten Anregungen weitgehend beriicksichtigt werden; zum an deren wurden die Veranderungen des Wahlrechts, die sich besonders auf der Landes- und Kommunalebene vollzogen, erfa~t; schlie~lich konnte das deutschsprachige Angebot an BUchern zum Thema Wah len in kurzer Kommentierung Beriicksichtigung finden. MUnster,im September 1981 7 Vorwort zur 2. Auflage Die erste Auflage dieses Buches war verha1tnisma~ig schnell vergrif fen, so d~ sich Autoren und Verlag freuen, knapp zwei Jahre spater eine verbesserte Neuauflage vorlegen zu konnen. Dank gilt den - Uberwiegend positiven - Kritiken und den in ihnen enthaltenen An regungen. Sie sind - soweit durchflihrbar - berilcksichtigt worden. Die Neuauflage beschrankt sich auf den "traditionellen politischen" Bereich und enthalt somit nicht mehr das Kapitel Uber Wahlen in Betrieben, Unternehmen und Hochschulen. MUnster, im Februar 1980 8 Vorwort zur 1. Auflage Wer sich tiber "Wahlen" informieren mochte, hat keinen Mangel an Informationsmoglichkeiten zu beklagen; im Gegenteil: es gibt so viel Literatur dazu, da~ man eigentlich nicht weill, wo anfangen! Deshalb wurde dieses Buch geschrieben. Es will - so knapp wie mog Iich, aber so ausfiihrIich wie notig - die Informationen geben, die der politisch interessierte Zeitgenosse, sei er "nur" Wiihler oder beru fener Wahlhelfer (da~ jeder zu dieser Funktion bestelIt werden kann und sich dem nur aus ganz zwingenden Grunden entziehen kann, sollte man auch wissen!) oder gar Kandidat, benotigt, urn das iiupere Ge schehen bei Wahlen zu verstehen. Damit ist schon gesagt, was dieses Buch nicht leisten will: es wiII weder eine subtile demokratietheoretische Diskussion fiihren noch die Finessen der politischen Praxis lehren. Dennoch ist von beidem auf jeder Seite des Buches die Rede. Denn es handelt von den Spiel regeln demokratischer Wahlen, die sinnvoll nur zu beschreiben sind, wenn gleichzeitig gesagt wird, welche politische Zielsetzung ihnen zugrunde Iiegt (welchen Zweck z. B. das Instrument des konstrukti ven Milltrauensvotums hat) und wie sie in der Praxis angewendet werden (etwa das "Durchwiihlen" bei parteiintemen Wahlen). Die Aussagen, die das Buch machen will, verlangen nach einer zu sammenhiingenden Darstellung innerhalb der einzelnen Themenbe reiche. Dennoch ist es ein Buch zum Nachschlagen. Es bietet dazu folgende Hilfen: ein ausfiihrliches Inhaltsverzeichnis ein Sachregister ein Verweissystem: Wo ein Begriff ohne weitere Erliiuterung ver wendet wird, gibt es einen Verweis auf die Stelle im Buch, wo die Erliiuterung zu finden ist. Wer weiter in das Thema einsteigen mochte, findet am Schlu~ des Buches Hinweise auf geeignete Literatur und zu aktuellen Fragen Adressen von Einrichtungen, die Informationen zur politischen Bil dung anbieten. Es wird nie ein perfektes Buch geben, dennoch wtirden wir dieses gem perfekter machen. Wir danken daher jetzt schon allen Lesem, die uns tiber den Verlag Kritik und Anregungen dazu zukommen lassen. Die Verfasser August 1978 9 1. Politische Wahlen eine Kurzubersicht in Grundbegriffen Politische Wahlen Diese Kurziibersicht hat vor aHem die Aufgabe, den Leser mit den jenigen Grundbegriffen des Wahlgeschehens vertraut zu machen, die an vielen Stellen der folgenden Darstellung immer wieder gebraucht werden aber nicht auch immer wieder erliiutert werden konnen. Wahlgrundsii tze I. Aile Wahlen zu den Parlamenten auf den verschiedenen Ebenen des Regierungssystems der Bundesrepublik (Bundes-, Landes-, Kom munalebene) werden nach den Grundsiitzen allgemein, unmittelbar, [rei, gleich und geheim durchgefiihrt. Wenn auch diese Grundsiitze nicht in aile Liinderverfassungen aus driicklich aufgenommen wurden, so sind sie doch in allen Bundesliin dern geltendes Recht. Auch die Nichterwiihnung des Begriffes "frei" in einigen Verfassungen ist von nachgeordneter Bedeutung. Praktische Voraussetzungen und historisches Postulat der freien Wahl sind de ren Geheimheit. Die Grundsiitze der freien und geheimen Wahl sind nach heutigem Verstiindnis einander derart unaufloslich zugeordnet, daB sich die meisten Verfassungen auf die besondere Garantie der geheimen Wahl beschriinken. Teilnahme an der Wahl: Parteien, Wiihlervereinigungen, unabhiingige Einzelkandidaten 2. Der Status einer "Partei" wird Vereinigungen nur dann zugespro chen (§ 2 Parteiengesetz), wenn sie "an der Vertretung des Volkes im Deutschen Bundestag oder einem Landtag mitwirken wollen". Auf Bundes-und Landesebene bestreiten also die Parteien das Wahlge schehen praktisch unter sich. 3. Wiihlervereinigungen - auch Wiihlergruppen, Wahlverein oder Wahlgemeinschaft genannt - hingegen bewerben sich lediglich bei Kommunalwahlen (Gemeinderat, Stadtrat, Kreistag), weshalb sie auch "Rathausparteien" genannt werden. Sie spielen auf dieser Ebe ne - wenn auch regional sehr unterschiedlich - durchaus eine Rolle, indem sie den Bundestagsparteien Konkurrenz machen. 4. Beim Mehrheitswahlsystem besteht auch die Moglichkeit, daB ein unabhiingiger Einzelbewerber zur Wahl vorgeschlagen wird. Ein sol- 13