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Steuerwirkungsanalysen unter Verwendung von unternehmensbezogenen Mikrosimulationsmodellen PDF

275 Pages·2009·2.091 MB·German
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Timo Reister Steuerwirkungsanalysen unter Verwendung von unternehmensbezogenen Mikrosimulationsmodellen GABLER RESEARCH Timo Reister Steuerwirkungsanalysen unter Verwendung von unternehmensbezogenen Mikrosimulationsmodellen Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Christoph Spengel RESEARCH Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Universität Mannheim, 2009 1. Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2009 Lektorat: Claudia Jeske | Stefanie Loyal Gabler ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-1824-6 Geleitwort V Geleitwort Die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre verfügt über ein umfangreiches Instrumentarium zur Berechnung der effektiven Steuerbelastung von Unternehmen. Die Methoden reichen von den neoklassischen Ansätzen aus dem angelsächsischen Raum (King/Fullerton und Deve- reux/Griffith) bis hin zu betriebswirtschaftlichen Ansätzen wie dem European Tax Analyzer, der Mitte der neunziger Jahre des vorherigen Jahrhunderts an der Universität Mannheim in Kooperation mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) entwickelt wur- de. Auf der Grundlage dieser Steuerwirkungsanalysen gelingt es mittlerweile recht zufriedenstel- lend und methodisch abgesichert, den Einfluss der Besteuerung auf unternehmerische Ent- scheidungen etwa im Hinblick auf die Wahl von Investitionen, der Finanzierung oder des Standorts von Unternehmen aufzuzeigen. Gleichwohl überwiegt hierbei der theoretische Cha- rakter der Ergebnisse; Investoren und vor allem die politischen Entscheidungsträger sind bei der Beurteilung von Steuerreformüberlegungen und Steuerharmonisierungsvorhaben in erster Linie an den daraus resultierenden Aufkommens- und Verteilungswirkungen interessiert. Für die Abschätzung dieser Steuerwirkungen sind Modelle der Mikrosimulation besonders geeig- net. Mikrosimulationsmodelle haben für entsprechende Untersuchungen bei privaten Haushal- ten bereits eine lange Tradition. Die Modellierung des steuerlichen Umfelds gestaltet sich hierbei auch vergleichsweise simpel, da die Zuflussbesteuerung dominiert und Periodisie- rungsfragen bei der Ermittlung der steuerlichen Bemessungsgrundlagen nahezu keine Rolle spielen. Zudem steht hierbei ausschließlich die persönliche Einkommensteuer im Zentrum der Betrachtung. Ungleich schwieriger stellt sich die Frage im Bereich der Unternehmensbesteue- rung. Hier sind nicht nur mehrere Steuerarten mit ihren häufig interdependenten Beziehungen zu berücksichtigen. Zusätzlich kommt es aufgrund der zwingenden Periodisierung im Rah- men der Gewinnermittlung auf die Erfassung interperiodischer Zusammenhänge an. Vor diesem Hintergrund ist es nicht sonderlich überraschend, dass Mikrosimulationsmodelle im Bereich der Unternehmensbesteuerung bisher wenig verbreitet sind. Ein allgemein akzep- tierter Ansatz wie im Bereich der neoklassischen Investitionsmodelle hat sich hierbei noch nicht herauskristallisiert. VI Geleitwort Es besteht somit eine beachtliche Forschungslücke, die Timo Reister schließt. Das von ihm entwickelte Mikrosimulationsmodell ZEW TaxCoMM erweitert den Forschungsstand auf dem Gebiet internationaler Steuerbelastungsvergleiche und Steuerwirkungsanalysen gleich in zweifacher Hinsicht: Zum einen im Hinblick auf den methodischen Ansatz und zum zweiten hinsichtlich der erweiterten Messung von Steuerwirkungen, die neben Steuerbelastungen auch Aufkommens- und Verteilungswirkungen einschließen. Man kann nur erahnen, welch im- menser Arbeitseinsatz hinter diesen Spezifizierungen und der anschließenden Umsetzung steckt. Timo Reister stand zum einen vor der Aufgabe, seinen Berechnungen Daten von etwa 86.000 Unternehmen zugrunde zu legen, was hohe Anforderungen an die EDV-technische Umsetzung stellt. Zum anderen musste das Problem der Transformation von handelsrechtli- chen in steuerrechtliche Daten gelöst werden, was auf der Basis empirischer Befragungen bei Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern sowie den in der Datenbasis enthaltenen Unternehmen geschehen ist. Sämtliche Aufgaben löst Timo Reister mit Bravour. Seine Annahmen sind aus dem jeweiligen Sachzusammenhang heraus begründet sowie vorbildlich dokumentiert und somit für Externe gut nachvollziehbar. Die quantitativen Belastungs-, Aufkommens- und Verteilungsanalysen für die Rechtsstände 2007 und 2008 sowie den Vorschlag einer Dualen Einkommensteuer dokumentieren die Leistungsfähigkeit des Modells ZEW TaxCoMM. Das Modell liefert zu- dem eine breite Basis für weiterführende Forschungsarbeiten. Reaktionen der Investoren auf steuerliche Änderungen werden im ZEW TaxCoMM derzeit nicht abgebildet. Durch den Ein- bezug dieser Rückwirkungen lassen sich auch empirisch abgesicherte Erkenntnisse über die Netto-Aufkommens- und Verteilungswirkungen von Steuerreformen erzielen. Im Hinblick auf die EU-weiten Bestrebungen zur Harmonisierung der Unternehmenssteuern sollte das Modell zudem für weitere Länder spezifiziert werden und grenzüberschreitende Sachverhalte einbeziehen. Timo Reister skizziert auch diese Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Was kennzeichnet die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre? Entscheidungsorientierung gepaart mit methodischer Fundierung und einem gewissen Maß an Pragmatismus bezogen auf die jeweilige Fragestellung. Das ZEW TaxCoMM ist hierfür ein Paradebeispiel. Ich wünsche der Arbeit von Timo Reister die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Prof. Dr. Christoph Spengel Vorwort VII Vorwort Im Vordergrund meiner Arbeit, die im Frühjahrssemester 2009 an der Universität Mannheim als Dissertation angenommen wurde, steht die Entwicklung und Anwendung eines für quanti- tative Steuerwirkungsanalysen einsetzbaren Modellansatzes. Dieser fußt methodisch auf dem Konzept der unternehmensbezogenen Mikrosimulation und wurde im Rahmen von mehreren Forschungsprojekten am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Kooperation mit der Universität Mannheim entwickelt. Der erfolgreiche Abschluss meiner Dissertation ist eng mit der sehr weit reichenden Unter- stützung verbunden, die ich von vielen Seiten erfahren habe. Mein besonderer Dank gilt mei- nem verehrten Doktorvater Herrn Prof. Dr. Christoph Spengel, der die vorliegende Arbeit angeregt und wissenschaftlich betreut hat. Sein in mich gesetztes Vertrauen, seine lehrreichen fachlichen Anregungen sowie unser ausgezeichnetes persönliches Verhältnis waren von un- schätzbarem Wert. Recht herzlich danken möchte ich auch Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otto H. Jacobs für die Übernahme des Zweitgutachtens. Überdies bin ich ihm zu sehr großem Dank verpflichtet, da er mich wesentlich in dem Vorhaben der Aufnahme einer wissenschaft- lichen Tätigkeit unterstützte und mir stets als wertvoller persönlicher Ratgeber zur Seite stand. Sehr wichtig für das Gelingen meiner Dissertation war auch die harmonische Zusammenar- beit mit meinen Kollegen am ZEW und am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre II der Universität Mannheim. Hervorheben möchte ich dabei die unmittelbar an der Entste- hung des Mikrosimulationsmodells beteiligten Personen. Zum einen gilt mein Dank Jost H. Heckemeyer für unsere überaus produktive und humorvolle Zusammenarbeit. Ohne sein Zu- tun wäre insbesondere die realisierte rasante programmtechnische Umsetzung des Mikrosimu- lationsmodells undenkbar gewesen. Herzlich danken möchte ich ferner Katharina Finke. Mit ihrer Person verbinde ich einen unermüdlichen Arbeitseinsatz und eine Hilfsbereitschaft, wel- che ein zu erwartendes Maß bei weitem überschreiten. Schließlich gilt mein Dank meiner wissenschaftlichen Hilfskraft Simone Straßner, die sich bei der Fertigstellung der Printversion der Arbeit sehr engagiert gezeigt hat. VIII Vorwort Nicht in Worten abgelten lässt sich der Dank an meine Familie, die mich auf meinem Le- bensweg zu jeder Zeit liebevoll unterstützt und uneingeschränkt gefördert hat. Ein besonderer Dank gilt im Zusammenhang mit der Finalisierung der Dissertation meiner Zwillingsschwes- ter Susanne Reister für die überaus hilfreiche Durchsicht des Manuskripts. Nicht minder wichtig für das Gelingen der Arbeit war schließlich der Rückhalt, den ich durch meine Freundin Hanna Maria Senftleben erfahren habe. Sie ermutigte und unterstützte mich unaufhörlich, wofür ich ihr auf diesem Wege meine unendliche Dankbarkeit zum Ausdruck bringen möchte. Timo Reister Inhaltsübersicht IX Inhaltsübersicht Erstes Kapitel: Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit ............................... 1 Zweites Kapitel: Mikrosimulationsmodelle im Bereich der Unternehmensbesteuerung .. 5 1 Modellbasierte quantitative Steuerwirkungsanalysen ................................................... 5 2 Anforderungen an unternehmensbezogene Mikrosimulationsmodelle ..................... 14 3 Darstellung und Beurteilung existierender unternehmensbezogener Mikrosimulationsmodelle ............................................................................................... 20 Drittes Kapitel: ZEW Corporate Taxation Microsimulation Model (ZEW TaxCoMM) .................................................................................................................. 37 1 Modelltechnische Grundlagen ....................................................................................... 37 2 Einzelmodule und Steuerermittlung ............................................................................. 44 3 Berechnung individueller effektiver Steuerbelastungen und Quantifizierung von Aufkommenseffekten ............................................................................................. 182 4 Beurteilung und Einordnung ....................................................................................... 189 5 Mögliche Weiterentwicklungen ................................................................................... 192 Viertes Kapitel: Anwendung des ZEW TaxCoMM .......................................................... 195 1 Unternehmensdatengrundlage im Detail .................................................................... 195 2 Modellierung und Implementierung alternativer Steuerszenarien für deutsche Kapitalgesellschaften .................................................................................................... 196 3 Unternehmensindividuelle Steuerbelastungen, Verteilungs- und Aufkommenswirkungen ............................................................................................... 201 Fünftes Kapitel: Thesenförmige Zusammenfassung ........................................................ 219 Inhaltsverzeichnis XI Inhaltsverzeichnis (cid:2) Abbildungsverzeichnis ...................................................................................................... XVII(cid:2) Tabellenverzeichnis ............................................................................................................. XIX(cid:2) Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................................... XXI(cid:2) Variablenverzeichnis ....................................................................................................... XXVII(cid:2) Erstes Kapitel: Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit ............................... 1(cid:2) Zweites Kapitel: Mikrosimulationsmodelle im Bereich der Unternehmensbesteuerung .. 5(cid:2) 1 Modellbasierte quantitative Steuerwirkungsanalysen ................................................... 5(cid:2) 1.1(cid:2)Analyse von Entscheidungswirkungen der Besteuerung unter Verwendung von theoretischen und unternehmensmodellbasierten Ansätzen ......................................... 5(cid:2) 1.2(cid:2)Grundlagen des Simulationsansatzes ........................................................................... 7(cid:2) 1.3(cid:2)Verteilungs- und Aufkommensanalysen unter Verwendung von unternehmensbezogenen Mikrosimulationsmodellen ................................................ 11(cid:2) 2(cid:2) Anforderungen an unternehmensbezogene Mikrosimulationsmodelle ..................... 14(cid:2) 2.1 Datenbasis und technische Erfordernisse ................................................................... 15 2.2 Aufbau ........................................................................................................................ 17 2.3 Umfang und Detaillierungsgrad ................................................................................. 19 3(cid:2) Darstellung und Beurteilung existierender unternehmensbezogener Mikrosimulationsmodelle ............................................................................................... 20(cid:2) 3.1 Das italienische DIECOFIS-Modell .......................................................................... 21 3.1.1 Anwendungsbereich und Datengrundlage ...................................................... 21 3.1.2 Modellaufbau .................................................................................................. 22 3.2 Das kanadische körperschaftsteuerliche Mikrosimulationsmodell ............................ 27 3.2.1 Anwendungsbereich und Datengrundlage ...................................................... 27 3.2.2 Modellaufbau .................................................................................................. 28

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