Frischmuth Steuerung von dezentral organisierten Sparkassen GABLER EDITION WISSENSCHAFT Rüdiger Frischmuth Steuerung von dezentral organisierten Sparkassen Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Sönke Peters Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek - ClP-Einheitsaufnahme Frischmuth, Rüdiger: Steuerung von dezentral organisierten Sparkassen / Rüdiger Frischmuth. Mit einem Geleitw. von Sänke Peters. (Gabler Edition Wissenschaft) Zug!.: Berlin, Techn. Univ., Diss., 1995 ISBN 978-3-8244-6269-8 ISBN 978-3-663-08980-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-08980-3 D 83 © Springer Fachmedien Wiesbaden 1995 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1995 Lektorat: Claudia Splittgerber / Monika Mülhausen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur heberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzu!9ssi9 und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Uber setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver arbeitung in elektronischen Systemen. Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Pro duktion und Auslieferung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. ISBN 978-3-8244-6269-8 Für meine Eltern VII Geleitwort In den späten 60er und den 70er Jahren beschäftigte sich die Bankmanagementlehre mit Fragen der Steuerung von Kreditinstituten. Im Kern ging es in diesen Veröffent lichungen um die Bereitstellung von Kosten- und Erfolgsinformationen für Zwecke der operativen Planung und Kontrolle. Die aus der Industriekosten- und -erfolgs rechnung bekannten Verfahren wurden auf den Bankbetrieb übertragen. Im Mittel punkt neuerer Veröffentlichungen zum Management in Kreditinstituten stehen fast ausschließlich eigenständige Entwicklungen der Bankbetriebslehre. Marktzins-bzw. Barwertmethode gelten als moderne Steuerungsinstrumente für den liquiditätsmä ßig-finanziellen sowie die Standardeinzel- und die Prozeßkostenrechnung für den technisch-organisatorischen Bereich. Untersuchungen, in deren Mittelpunkt gesamt bankbezogene Steuerungsfragen stehen, fehlen weitgehend. Mit der vorliegenden Arbeit verfolgt der Verfasser vor diesem Hintergrund in zwei erlei Hinsicht einen integrativen Ansatz. Er nutzt Erkenntnisse der allgemeinen Ma nagementlehre und überträgt sie auf das Wirtschaften in Bankbetrieben. Zum ande ren erhebt er den Anspruch, Steuerungsinstrumente für die Führung von Bankbe trieben im Sinne eines gesamtbankbezogenen Zielsystems zu entwickeln. Dieser An spruch ist Ausgangspunkt und Ziel des in der Arbeit entwickelten führungssy stemorientierten Steuerungsansatzes, der die Ausrichtung aller bankbetrieblichen Prozesse auf das Zielsystem und die Abstimmung aller Planungs- und Kontrollebe nen mit der jeweils zugehörigen Informationsversorgung zum Inhalt hat. Mit dieser AufgabensteIlung wird insbesondere die Koordination der strategischen bzw. takti schen und der operativen Planungs-und Kontrollebene bezweckt. Im Rahmen des führungssystemorientierten Steuerungsansatzes und unter Berück sichtigung eines erweiterten Zielsystems werden die modifizierte Barwertmethode und die Budgetierung als bankbetriebliche Steuerungsinstrumente zusammenge führt. Dabei haben insbesondere die Budgets mit strategischer bzw. taktischer sowie operativer Zielausrichtung innovativen Charakter. Die Untersuchung ist auf Sparkassen als typische Vertreter dezentral organisierter Kreditinstitute bezogen. Die gewonnenen Erkenntnisse lassen sich allerdings auf das Wirtschaften in allen Filialbanken übertragen. Die Arbeit ist insofern für den theore tisch interessierten Leser und den Praktiker als Lektüre gleichermaßen geeignet und empfehlenswert. Prof. Dr. Sönke Peters IX Vorwort Gedanklicher Ursprung der vorliegenden Arbeit war der in weiten Teilen der Bankbetriebs lehre verfolgte Weg, Probleme der Steuerung von Kreditinstituten über einen rein institutio nalen und weitgehend auf isolierte Teilbereiche der Kreditinstitute bezogenen Ansatz zu lösen. Die intensive Auseinandersetzung der Managementlehre mit Fragen der Führung in Industriebetrieben und der daraus resultierende Fundus an Erkenntnissen sollte für die Ent wicklung von Instrumenten zur gesamtbankbezogenen Steuerung genutzt werden. Insofern lassen sich Ziel und Ergebnis der Arbeit als Integration von Erkenntnissen der Manage mentlehre mit Problemen der Bankbetriebslehre verstehen. Meinem Doktorvater Prof. Dr. Sönke Peters bin ich außerordentlich dankbar für die fachli che Begleitung und die Erstbegutachtung dieser Arbeit während meiner Zeit als wissen schaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre - Unternehmensrechnung und Controlling der Technischen Universität Berlin. Herrn Prof. Dr. Karl Scheidl danke ich für die jederzeitige Bereitschaft zur fachlichen Diskussion und für die Übernahme des Kore ferates. Unterstützung und Rückhalt aus dem engsten Familien- und Freundeskreis sind für das Er stellen einer solchen Arbeit unabdingbare Voraussetzungen. Besonderen Dank sage ich mei nen Eltern sowie meiner Freundin Helke Wiegand, denen die direkte und die indirekte Be schäftigung mit meiner Dissertation bestimmt nicht immer leicht fiel. Last but not least sage ich Frau Dipl.-Kff. Ilona Mehmel, Herrn Dipl.-Kfm. Johannes Stel ling und Herrn Dr. Joachim Werner herzlichen Dank für die fachlich befruchtenden Ge spräche. XI Inhaltsverzeichnis Geleitwort VII Vorwort IX Inhaltsverzeichnis XI Abkürzungsverzeichnis XV Abbildungsverzeichnis XVII 1 Management in Kreditinstituten ................................................ , 1 2 Funktionale und institutionale Aspekte der Führung von Sparkassen ...................................................... ',' ................... 8 2.1 Funktionale Besonderheiten der Sparkassen ................................ 8 2.1.1 Zur historischen Entwicklung öffentlich-rechtlicher Kreditinstitute .......................................................... 8 2.1.2 Geschäftsbeschränkungen und Geschäftserleichterungen ....... 10 2.1.3 Gewährträgerhaftung und Anstaltslast ............................. 12 2.2 Führungsprobleme in Sparkassen mit Profit Center-Orga- nisation .......................................................................... 13 2.2.1 Zentrale und dezentrale Führung von Sparkassen ............... 13 2.2.2 Das sparkassenbetriebliche Organisationssystem ................. 14 2.2.2.1 Die Aufbauorganisation dezentral organi- sierter Sparkassen ......................................... 14 2.2.2.2 Das Problem der Allfgabenteilung zwischen Zentrale und Profit Centern ............................. 17 XII 2.2.3 Sparkassenbetriebliche Entscheidungsinterdependenzen und ihre Ursachen .................................................... 21 2.2.4 Sparkassenbetriebliche Koordinationsinstrumente ............... 23 3 Das Grundmodell des Führungssystems in Sparkassen .................... 28 3.1 Modelltheoretische Voraussetzungen ....................................... 28 3.2 Total- und Partialmodelle .................................................... 31 3.3 Das Grundmodell des sparkassenbetrieblichen Führungssystems ...... 32 4 Die Teilsysteme des Führungssystems in Sparkassen ....................... 38 4.1 Das Zielsystem ................................................................ 38 4.1.1 Begriffliche Grundlagen ............................................. 38 4.1. 2 Funktionen sparkassenbetrieblicher Zielsysteme ................. 46 4.1.3 Das sparkassenbetriebliche Oberzielsystem ....................... 47 4.1.4 Instrumentalbeziehungen im sparkassenbetrieblichen Zielsystem ............................................................. 51 4.2 Das Informationsverwendungssystem ...................................... 55 4.2.1 Zwecke betrieblicher Planung ...................................... 55 4.2.2 Zwecke betrieblicher Kontrolle ..................................... 61 4.2.3 Funktionale Aspekte sparkassenbetrieblicher Planung und Kontrolle ......................................................... 75