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Star Trek: Discovery: Gesellschaftsvisionen für die Gegenwart PDF

122 Pages·2019·2.342 MB·German
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Katja Kanzler Christian Schwarke Hrsg. Star Trek: Discovery Gesellschaftsvisionen für die Gegenwart Star Trek: Discovery Katja Kanzler · Christian Schwarke (Hrsg.) Star Trek: Discovery Gesellschaftsvisionen für die Gegenwart Hrsg. Katja Kanzler Christian Schwarke Institut für Amerikanistik Institut für Evangelische Theologie Universität Leipzig Technische Universität Dresden Leipzig, Deutschland Dresden, Deutschland ISBN 978-3-658-27609-6 ISBN 978-3-658-27610-2 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-27610-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Inhaltsverzeichnis Star Trek und die neue Unübersichtlichkeit. Eine Einführung ......... 1 Katja Kanzler und Christian Schwarke Amerikanische Befindlichkeiten in Star Trek: Discovery .............. 9 Brigitte Georgi-Findlay Star Trek als das „einzig greifbare Beispiel“ einer gelingenden Zukunft? Zur semantischen Krise normativer Potentiale ............ 27 Jan-Philipp Kruse Star Trek und der Traum von der Allgegenwart. Technik und die Realisierung von Utopien ................................ 49 Christian Schwarke Interstellare Gerechtigkeit – Star Treks Ideal einer speziespluralistischen Gesellschaft ............................... 67 Luise K. Müller Zwischen Serenity und Discovery: Female Warriors in Science Fiction. Zwischenräume von Klischee und Agency ........... 85 Britta Hoffarth Star Trek: Discovery: Fremdsetzung, Serialität und der Star Trek-Kanon ....................................... 107 Katja Kanzler V Star Trek und die neue Unübersichtlichkeit. Eine Einführung Katja Kanzler und Christian Schwarke Star Trek: Discovery ist aus mehreren Gründen ein mutiges Unterfangen. Da ist zunächst die lange Tradition der Marke Star Trek. Die Erstausstrahlung der Originalserie fand immerhin ab 1966 statt. Diese lange Lebensdauer, in der die Serie mit Discovery in den sechsten Serienstart geht, zwingt in besonderer Weise dazu, das Verhältnis von Kontinuität und Innovation bei der Produktion zu bedenken. Man kann diese Serie nicht sehen, ohne Vergleiche zu ziehen. Für die zweite Staffel von True Detective etwa stellte die Situation, ein Sequel zu sein, ein nahezu unüberwindliches Rezeptionshindernis dar. Jens Balzer urteilte in der ZEIT über Star Trek: Discovery: „Kein Zauber, keine Erhabenheit, keine unend- lichen Weiten. Der neuen ‚Star-Trek‘-Serie auf Netflix fehlen die Kühnheit, der Größenwahn und der Optimismus des Originals“ (2017). Mit diesen erschwerten Bedingungen trifft Star Trek: Discovery zweitens auf ein hochinformiertes und äußerst kritisches Publikum. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass die- ses Publikum durch seine Expertise Beteiligung erzeugt. Neue Heldinnen und Helden sind daher ebenso riskant wie die Wiederbeatmung alter Räume und Spezies. Drittens schließlich tummelt sich Star Trek: Discovery im langsam eng werdenden Raum des Prequels. Hinsichtlich der Zeit im erzählten Universum zwischen Star Trek: Enterprise und der Originalserie angesiedelt, muss sich die Serie gewissermaßen nach hinten und nach vorn logisch abdichten, zumal die K. Kanzler (*) Institut für Amerikanistik, Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland E-Mail: [email protected] C. Schwarke Institut für Evangelische Theologie, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland E-Mail: [email protected] © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 1 K. Kanzler und C. Schwarke (Hrsg.), Star Trek: Discovery, https://doi.org/10.1007/978-3-658-27610-2_1 2 K. Kanzler und C. Schwarke bereits angesprochene Fangemeinde soweit ‚vulkanisiert‘ ist, dass sie narrative und logische Löcher nicht toleriert. Bereits im Blick auf die letzte Vorgängerserie Star Trek: Enterprise sprach Tobias Haupts daher von dem „Fluch, Star Trek zu sein“ (2015). Diese Situation eröffnet freilich auch Chancen. Denn keine der Vor- gängerserien war zu Beginn erfolgreich. Ähnlich wie bei Blade Runner (1982) geht der Status als Paradigma serieller Science-Fiction auf sekundäre Rezeptions- praktiken und die nachgängige Erfahrung der stilbildenden Kraft der Produktion zurück. Die erste, ‚originale‘ Star Trek-Serie war besonders von kommerziellem Miss- erfolg gezeichnet. Die Star Trek-Geschichtsschreibung, zu der Fans, die TV-In- dustrie und Wissenschaftler*innen gleichermaßen beigetragen haben,1 betont immer wieder die nfi anziellen Zwänge, unter denen die Serie produziert wurde: Bühnenbild und Requisiten waren krude – man denke nur an den Salzstreuer, der als medizinische Trikorder-Sonde fungierte –, und von den Tricksequenzen, die Außenaufnahmen des Weltraums darstellen sollten, gab es nur wenige, die so regelmäßig wiederholt wurden, dass es nicht unbemerkt bleiben konnte. Aber genau auf diese scheinbaren Unzulänglichkeiten entwickelte eine wachsende Schar von Zuschauer*innen einen liebevollen Blick. Star Trek wurde, und zwar verstärkt nach seiner Absetzung im Fernsehsender NBC, zum Kult-Phänomen. Der kommerzielle Misserfolg der Serie war dabei ein wichtiger Baustein in den Ver- ehrungserzählungen von Fans: Die Serie zeichne sich dadurch aus, dass sie eben mehr in gute Geschichten investiere als in teure special effects, dass sie sich nicht dem Geschmack des Mainstreams beuge und genau deswegen so spannend sei. Die wachsende und äußerst aktive Fangemeinde spielte auch eine wichtige Rolle bei der Wiederbelebung des Franchise. Fans betrieben öffentlichkeits- wirksame Lobbyarbeit, die u. a. dazu führte, dass das erste Space Shuttle der NASA 1976 auf den Namen „Enterprise“ getauft wurde, und die auch die Rück- kehr der Enterprise-Crew, zunächst auf die Kinoleinwand, begleitete. Wichtiger als diese Lobbyarbeit war aber wohl der Umstand, dass die Fans sich als so treue Konsument*innen of everything Star Trek erwiesen, dass die Unterhaltungs- industrie sie schließlich als attraktives Marktsegment ernst zu nehmen begann. Dabei war das Verhältnis zwischen Serienmacher*innen und Fans nie spannungs- frei: Immer wieder haben die Inhaber an der Marke Star Trek ihre Eigentums- rechte gegenüber Aneignungsversuchen von Fans durchgesetzt. Die zahlreichen 1Beispiele für diese Geschichtsschreibung sind Whitfield und Roddenberry (1968), Solow und Justman (1997) und Barrett und Barrett (2016). Star Trek und die neue Unübersichtlichkeit. Eine Einführung 3 Streitigkeiten um vorgebliche Copyright-Verletzungen durch Fan-Kunst, die es in den letzten Jahrzehnten gegeben hat, haben zu einem elaborierten Regelwerk geführt, mit dem Paramount und CBS Fanaktivitäten zu kontrollieren suchen (vgl. CBS Entertainment o. D.). Neben fortdauernden Abmahnungen und Rechtsstreits hat die Unterhaltungsindustrie jedoch zunehmend begriffen, dass es sich auszahlt, mit statt gegen die Fans zu arbeiten. Produzent*innen spannen Fans und deren spezifische Kommunikationsmodi dafür ein, Werbung für ihre Unterhaltungs- produkte zu machen (vgl. Busse 2015). Und die zitat- und puzzlehafte Erzähl- strategie, derer sich Star Trek: Discovery wie so viele aktuelle Serien bedient, versucht letztlich alle Zuschauer*innen zu Hardcore-Fans zu erziehen. Star Treks Wiederbelebung, die es ohne diese Fans nicht gegeben hätte, war natürlich eine serielle. Immer wieder haben sich die Erzählwelten des Franchise erschöpft und totgelaufen, nur um sich bald darauf neu und anders wieder zu ernfi den. Diese seriellen Wiederbelebungen haben das Franchise bald über die Grenzen des Mediums Fernsehen hinausgetragen und zu einem Paradebeispiel transmedialer Serialität gemacht: Neben den bis dato sechs Fernsehserien gibt es eine Zeichentrickserie, dreizehn Kinolfime sowie eine kaum zu überblickende Fülle an Romanen und (Video-)Spielen. Nicht alle diese Star Trek-Inkarnationen sind Teil des um erzählerische Kohärenz bemühten Kanons, und sie haben in ganz unterschiedlichem Maße kulturell verfangen. Aber all diese Serien stellten sich der Herausforderung, erkennbar Star Trek zu sein und gleichzeitig die jeweils spezi- sfi chen kulturellen Bedürfnisse und Benfi dlichkeiten ihrer Zeit zu adressieren. Star Trek: Discovery stellt wie ihre Vorgängerserien eine ziemlich genaue Wahrnehmung ihrer Gegenwart dar – und was hinsichtlich dieser gesagt werden sollte. Dazu gehört unter anderem, dass eines nicht mehr funktioniert: Früher ließ man fremde Zivilisationen am Ende der Episode (in Frieden) zurück. Dagegen gilt nun, dass man die „Anderen“ (Klingonen) nicht mehr los wird. Der von der zeitgenössischen Serienkultur narrativ erzwungene Cliffhanger bildet sich damit in Star Trek: Discovery auch inhaltlich ab. Dafür steht auch die fortgesetzte Beziehungstriade zwischen L’Rell, Tyler und Burnham. Neben der (nun) kosmi- schen Globalisierung fällt vor allem ein weiterer Aspekt zeitgenössischer sozialer Wirklichkeit ins Auge: die Angst. Star Trek: Discovery beginnt düster. Die Klin- gonen beraten im Dunkel und haben Stimmen, als wären sie nach einer Flasche Whiskey gerade aufgestanden. Dass ihre Absichten finster sind, versteht sich scheinbar von selbst. Gleichzeitig wird aber diese Feindseligkeit sofort als Ergeb- nis von Angst markiert. Die Klingonen fühlen sich durch die Föderation bedroht und schenken der Begrüßungsformel der Föderation keinen Glauben. Das „We come in peace.“ wird zum Spott im Interesse der eigenen Vergewisserung. Ob die Angst dabei real ist oder doch nur instrumentell, um die anderen „Häuser“ 4 K. Kanzler und C. Schwarke auf die Präventivschlagseite zu bekommen, spielt wie im richtigen Leben kaum eine Rolle. Man kann hier je nach historischem Tiefen- oder zeitgenössischem Weitblick an die Kolonisierung Amerikas auf Kosten der Native Americans, die wechselvolle Geschichte US-amerikanischer Begegnungen mit dem Nahen Osten oder gegenwärtige Legitimationen aggressiver Politik in allen populisti- schen Bewegungen von Washington, D.C., bis Budapest denken. Die westlichen Reaktionen auf das chinesische Projekt einer neuen Seidenstraße schließlich zei- gen, dass auch der Westen sehr wohl in die Rolle geraten kann, dem „We come in peace.“ zu misstrauen. Während die zweite Staffel von Star Trek: Discovery in etwas ruhigere Fahr- wasser lenkt (und Elemente des Episodischen stärkt) erscheint die erste Staffel geradezu als fortgesetzte Visualisierung des von W. H. Auden imaginierten „Age of Anxiety“. Denn Angst hat in den Figuren der Serie bei weitem nicht nur Saru, wenn seine Ganglien ausfahren. Auch der Zuschauer soll sie spüren: Der Tar- digrade huscht nicht nur unsichtbar durch die USS Glen (wie noch der alien im gleichnamigen Film von 1979 oder The Thing from Another World aus dem Jahr 1951), sondern er springt den Zuschauer aus seiner Zelle fast an. Und es bedarf aller Beredsamkeit Burnhams, um die Crew von der essenziellen Friedfertigkeit des Tardigraden zu überzeugen. Zum Zeichen der Dunkelheit wird in Star Trek: Discovery schließlich der Weltraum selbst, der hier erstmals als solcher überhaupt erschlossen wird. Zwar haben alle früheren Serien (mit Einschränkung bei Star Trek: Enterprise) das All im jeweiligen Vorspann gezeigt, aber die eigentliche Handlung spielte doch vor- rangig im Wohnzimmer respektive im Studio. In Star Trek: Discovery aber fliegt man gleich zu Beginn mit Burnham durchs All. Die Anspielung auf den Film Gravity (Cuarón 2013) macht visuell und metaphorisch deutlich, worum es hier geht. Blaise Pascal hatte es bereits im 17. Jahrhundert so formuliert: „Das ewige Schweigen dieser unendlichen Räume macht mich schaudern“ (1978, S. 115). All dies ist aber keine Befindlichkeitsvermessung angesichts neuer Anläufe zur bemannten Raumfahrt oder der Wiederaufnahme der Versuche, Zielschießen auf Satelliten zu veranstalten. Vielmehr geht es um die Befindlichkeit hier auf Erden und die Frage, zu welcher Gesellschaftsform wir uns entwickeln. Es ist eine alte Weisheit, dass man seinem Gegner im Kampf immer ähnlicher wird. Genau dieser Entwicklung sagt Star Trek: Discovery selbst – wenn auch in ambivalenter Weise – den Kampf an. Wie im klassischen Drama vertritt Burnham im Schlussmonolog der ersten Staffel die Moral von der Geschichte: Die Werte des „guten“, freien und humanen Amerika dürfen nicht der Auseinandersetzung mit Gewalt und Diktatur geopfert werden. Dabei sind die Rollen des Guten und des Bösen jedoch im Verlauf der Serie nicht so verteilt, dass man sie eindeutig Star Trek und die neue Unübersichtlichkeit. Eine Einführung 5 zuordnen könnte. So beginnt gerade Burnham ihren freien Fall in der Sternen- flotte zunächst mit einem gewaltsamen Akt, von dem durchaus nicht klar ist, ob es sich um Notwehr oder Totschlag handelt. Kurz darauf ist sie es, die den Prä- ventivschlag empfiehlt, den doch eigentlich die Klingonen geplant hatten. Auch Captain Georgiou hat mit der Imperatorin im Paralleluniversum einen Schatten, der eine ganz andere Gesellschaftsordnung vertritt als sie „selbst“ – soweit man hier noch von einem „Selbst“ sprechen kann. Diese Überlappungen verwandeln die Serie, bei gleichzeitiger Opposition zwischen Klingonen und der Födera- tion, in einen Diskurs darüber, ob und wie man sich den Versuchungen und Gefährdungen autoritärer Gesellschaftsformen entziehen kann. Anders als Game of Thrones (Benioff und Weiss 2011–2019) will Star Trek: Discovery nicht zei- gen, dass der „Mythos vom Zivilisationsprozess“ (Hans Peter Duerr 2002) auch in der Gegenwart an sein Ende gekommen ist. Vielmehr zeigt die Serie den Ver- such, Zivilisation unter den Bedingungen der Gegenwart zukunftsfähig zu halten. Darin ist die Serie trotz aller düsteren Ästhetik eben doch optimistisch. Die Beiträge dieses Bandes nähern sich diesen Ambivalenzen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Den Auftakt macht die Amerikanistin Brigitte Georgi-Findlay, die fragt, wie und wo sich Star Trek: Discovery ins kulturelle Imaginäre der USA einklinkt. Wie schon die Originalserie, auf die sich Disco- very immer wieder bezieht, ruft die aktuelle Serie zentrale Themen US-ame- rikanischer Selbstbeschreibungen auf und wendet diese auf eine Weise, die gegenwärtige Befindlichkeiten von Terrorangst bis Ethnopopulismus adressiert. Beim Nachzeichnen dieser Rekurse und Wendungen geht es Georgi-Findlay insbesondere darum, die Lücken und losen Enden in der Erzählung der Serie herauszupräparieren. Trotz all ihrer programmatischen Gesten in Richtung real- gesellschaftlicher Gegenwart entzieht sich die Serie damit eindeutigen Inter- pretationen, so Georgi-Findlay. Es folgen drei Beiträge, die sich – mit jeweils eigenen Schwerpunkten – dem utopischen Projekt Star Treks widmen. Zunächst blickt der Philosoph Jan-Philipp Kruse auf das utopische Narrativ vom gesellschaftlichen Fortschritt, das die Vor- gängerserien zu Star Trek: Discovery miteinander verbunden hat und mit dem die aktuelle Serie zu brechen scheint. Kruse ordnet diesen Bruch in eine derzeit weit- läufig zu beobachtende Krise im Fortschrittsdenken und in der utopischen Imagi- nation ein, vor deren Hintergrund Erzählungen wie die der alten Star Trek Serien umso dringlicher erscheinen. Im Anschluss beschäftigt sich der Religionswissen- schaftler Christian Schwarke mit der Technikutopie, die Discovery insbesondere in ihren Erzählungen um den ‚Sporenantrieb‘ entwirft. Ihn interessieren die technikethischen Implikationen dieser Erzählungen – die Art von ‚Technikfolgen- abschätzung‘, die hier im Modus des Fiktionalen betrieben wird. Sein besonderes

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