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Stand und Entwicklungstendenzen intergenossenschaftlicher Beziehungen: Eine Analyse der Probleme und Möglichkeiten warenwirtschaftlicher Zusammenarbeit von Agrargenossenschaften und Genossenschaften des Einzelhandels sowie der Verbraucher PDF

165 Pages·1969·5.314 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 2037 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Heinz Kühn von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt Dr. Gerhard Glöy Institut für Genossenschaftswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Stand und Entwicklungstendenzen intergenossenschaftlicher Beziehungen Eine Analyse der Probleme und Möglichkeiten warenwirtschaftlicher Zusammenarbeit von Agrargenossenschaften und Genossenschaften des Einzelhandels sowie der Verbraucher SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH 1969 ISBN 978-3-663-20015-4 ISBN 978-3-663-20369-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-20369-8 Verlags-Nr.012037 © 1969 by Springer Fachmedien Wiesbaden Urspriinglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmhH, Kăln und Opladen 1969 Gha·mtherstcilung: Westdeutscher Verlag Vorwort Die Idee einer Zusammenarbeit zwischen Agrargenossenschaften und Genossen schaften des Lebensmittelhandels ist nicht neu. Diese sogenannte zwischengenossen schaftliche Zusammenarbeit ist verschiedentlich in der Literatur behandelt worden und hat immer wieder Befürworter gefunden. Den Anstoß gaben dabei zumeist politische Zielvorstellungen. Diese kommen aus voneinander weit entfernten Positionen und reichen von der Idee einer gegen den Kapitalismus zu konzipierenden »freien Gemein wirtschaft« bis zu interessenbestimmten Konzeptionen reiner »Mittelstandspolitik«. Dabei hat man sich beiderseitig meist gedacht, man könnte marktpolitische Vorteile über ein Zusammengehen durch Verringerung der Handelsspannen erreichen. Die Befürworter einer intergenossenschaftlichen Kooperation kamen also zwar aus recht verschiedenen Lagern, haben sich aber stets bemüht, wenigstens im empfohlenen Mittelprogramm eine gemeinsame Linie zu finden. Den so vereinigten und immer aufs neue wiederholten Bemühungen steht aber in praxi kein nennenswerter Erfolg gegen über. Eben diesen Mißerfolg gilt es in der vorliegenden Arbeit zu klären. Das um so mehr, als angesichts der strukturellen Wandlungen im Ernährungsgüter sektor, insbesondere der wachsenden Interdependenz seiner Teilbereiche und der viel fältigen Tendenzen zu vertikaler Kooperation die Frage nach den Möglichkeiten inter genossenschaftlicher Beziehungen gerade erneut einen aktuellen Bezug erfahren hat. Denn durch die Sortimentserweiterung im Lebensmittelhandel auf landwirtschaftliche Frischprodukte sind die Agrargenossenschaften mehr als früher in die unmittelbare Interessensphäre der Handelsunternehmen gerückt. Sie versuchen dementsprechend in möglichst enge Leistungsbeziehungen zu ihren nachgelagerten Handelsunternehmen zu treten. Andererseits weiten sowohl die Agrargenossenschaften als auch die Genossen schaften des Verteilungshandels ihren Tätigkeitsbereich auch auf die Ernährungsgüter industrie aus. Die Genossenschaftssparten sind einander erheblich näher gerückt. Die Begegnung zweier genossenschaftlicher Integrationsvorgänge im Bereich der Er nährungsgüterindustrie macht die Frage nach einer gemeinsamen (Beteiligungs-)Inte gration im besonderen Maße aktuell. Die vorliegende Untersuchung geht unmittelbar von diesem neuen Tatbestand aus und fragt nach den gegenwärtigen Möglichkeiten und Chancen intergenossenschaft licher Beziehungen(sowohl Kooperation als auch Integration), indem sie diese auf dem Hintergrund der unternehmens- und absatzstrukturellen Wandlungen im Ernährungs gütersektor und im Bereich der Genossenschaften analysiert. Im Verlaufe der Unter suchung wurde jedoch deutlich, daß diese Probleme nicht ohne eine systematisch theoretische Analyse über die Vorgänge vertikaler Konzentration und Kooperation untersucht werden konnten. In der theoretischen Forschung sind diese Probleme jedoch bislang vernachlässigt worden. Sowohl im deutschen als auch im angelsächsischen Schrifttum finden sich allenfalls Ansätze. Der Verfasser war deswegen gezwungen, zunächst eine Grundlagenuntersuchung zum Problem der vertikalen Konzentration und Kooperation im Ernährungsgütersektor durchzuführen, die inzwischen auch im Druck vorliegt*. Erst von hier aus ließ sich dann das empirisch gewonnene Material * G. GLÖY, Unternehmensexpansion und wirtschaftliches Wachstum im Ernährungsgütersek tor-Ein Beitrag zur Theorie der Vertikalkonzentration und Kooperation (Quellen und Stu dien des Instituts für Genossenschaftswesen der Universität Münster, Hrsg. E. BoETTCHER, Bd. XIX), Karlsruhe 1969. 3 erschließen und die Fragestellung nach den Möglichkeiten der intergenossenschaft lichen Kooperation systematisch behandeln. Gleichzeitig war es möglich, die Proble matik intersektoraler Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Unternehmens- und Marktbereichen im Ernährungsgütersektor so zu erhellen, daß die seit längerem be reits im Vordergrund des agrarpolitischen Interesses stehenden Probleme diskutiert werden konnten. Denn die intergenossenschaftliche Zusammenarbeit stellt nur eine Variante der intersektoralen Kooperation zwischen Unternehmen des agraren Bereichs und des Lebensmittelhandels dar und sollte im Zusammenhang mit den allgemeinen Problemen vertikaler Integration und Kooperation im Ernährungsgütersektor gesehen werden. Die vorliegende Untersuchung ist das Ergebnis eines Forschungsauftrags, den der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen - Landesamt für Forschung, Düsseldorf - dem Institut für Genossenschaftswesen der Universität Münster erteilt hat. Es ist mir ein Bedürfnis, an dieser Stelle auch im Namen des Verfassers und meines langjährigen Mitarbeiters allen Dank zu sagen, die die Durchführung dieser Unter suchung durch ihre Bereitwilligkeit zur Erteilung von Auskünften und durch Hinweise gefördert haben. Zu danken ist auch anderen Mitarbeitern des Instituts, insbesondere den Herren Dr. JÄGER und Dr. FLEISCHMANN, die stets bereit waren, das hier behandelte Problem zu diskutieren. Mein besonderer Dank gilt dem Landesamt für Forschung Düsseldorf für die Unterstützung und finanzielle Förderung der Arbeit und ihrer Ver öffentlichung. Münster, im Dezember 1968 Prof. Dr. E. BoETTCHER 4 Inhalt Vorwort von Prof. Dr. E. BoETTCHER..................................... 3 A) Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 I. Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 II. Problemstellung und Untersuchungsablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 III. Begrifflich-systematische Abgrenzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 B) Ansätze und Formeln intergenossenschaftlicher Beziehungen . . . . . . . . . . . . . . . 15 I. Intergenossenschaftliche Beziehungen in der jüngeren Vergangenheit.... 15 1. Blickrichtungen in der Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 2. Kritische Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3. Die zwischengenossenschaftlichen Beziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4. Beurteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 II. Strukturelle Wandlungen der Genossenschaften-ihre Bedeutung für die intergenossenschaftlichen Beziehungen (Kooperationsfähigkeit) . . . . . . . . . 25 1. Konzentration, Integration und Kooperation im Ernährungsgütersektor 25 2. Die Absatz- und Bezugsstruktur der Genossenschaften unter dem Ein- fluß von Konzentration und Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 a) Landwirtschaftliche Absatz- und Verwertungsgenossenschaften . . . 28 aa) Die Veränderung der Unternehmens- und Absatzstruktur im agrargenossenschaftlichen Warensektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 bb) Absatzstrukturelle Wandlungen in der agrargenossenschaftlichen Obst- und Gemüsevermarktung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 cc) Absatzstrukturelle Wandlungen in der agrargenossenschaftlichen Vieh- und Fleischvermarktung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 dd) Absatzstrukturelle Wandlungen im agrargenossenschaftlichen Milch-Eier-Geflügelsektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 ee) Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 b) Konsumgenossenschaften und Einkaufsgenossenschaften des Lebensmitteleinzelhandels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 aa) Die Organisation des Nahrungsmittelverteilungshandels . . . . . . 41 bb) Konsumgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 bb1) Organisationsaufbau und Leistungsverflechtung . . . . . . . . 42 bb2) Umsatz- und Nachfragekonzentration . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 bb3) Sortiments- und Bezugsstruktur bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 bb4) Vertikale Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 bb5) Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 5 cc) Einkaufsgenossenschaften des Lebensmitteleinzelhandels (Edeka - Rewe) ........................................' . 48 cc1) Organisationsaufbau und Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . 48 cc2) Nachfragekonzentration, Sortiments- und Bezugsstruktur bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 cc3) Vertikale Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 cc4) Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 3. Konsequenzen für die intergenossenschaftlichen Beziehungen ....... . 54 a) Vergrößerung des im intergenossenschaftlichen Warenverkehr erfaß- baren Umsatzvolumens ..................................... . 54 b) Vergrößerter Kreis kooperationsgeeigneter Produkte und Sortimente 55 c) Vermehrte Ansatzpunkte für intergenossenschaftliche Beziehungen 57 d) Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 III. Der gegenwärtige Stand intergenossenschaftlicher Beziehungen . . . . . . . . 62 1. Umfang und Intensität der Geschäftsbeziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 a) Umfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 aa) Landwirtschaftliche Genossenschaften und Konsumgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 bb) Landwirtschaftliche Genossenschaften und Einkaufsgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 cc) Beurteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 b) Intensität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 2. Intergenossenschaftliche Kooperation (Vertragsbindung) . . . . . . . . . . . . 67 a) Landwirtschaftliche Genossenschaften und Konsumgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 b) Landwirtschaftliche Genossenschaften und Einkaufsgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 3. Intergenossenschaftliche Integration (Beteiligungsbindung) . . . . . . . . . . 69 a) Landwirtschaftliche Genossenschaften und Konsumgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 b) Landwirtschaftliche Genossenschaften und Einkaufsgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 4. Ergebnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 5. Folgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 C) Probleme und Möglichkeiten intergenossenschaftlicher Bindungen . . . . . . . . . . 73 I. Grundlagen: Die unternehmens- und geschäftspolitische Konzeption der Genossenschaften und ihre Bedeutung für das intergenossenschaftliche Beziehungsverhältnis (Kooperationsneigung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 1. Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 2. Die genossenschaftliche Unternehmenspolitik unter dem Einfluß einer zunehmenden Verselbständigung der Unternehmensleitung . . . . . . . . . . 74 6 3. Merkmale der Unternehmenspolitik und Marktstrategie der Genossen- schaftssparten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 a) Marktstrategie und Absatzpolitik der landwirtschaftlichen Genossen- schaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 6 b) Marktstrategie und Bezugspolitik der Konsumgenossenschaften und der Einkaufsgenossenschaften des Lebensmitteleinzelhandels . . . . . . 78 aa) Konsumgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 bb) Einkaufsgenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 cc) Einkaufspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 4. Konsequenzen für das intergenossenschaftliche Beziehungsverhältnis . . 81 a) Zweckrationale Bezugs- und Absatzmarktpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . 81 b) Das vertikale Spannungsverhältnis im Ernährungsgütersektor . . . . 82 c) Das intergenossenschaftliche Spannungsverhältnis- marktpolitischer Interessengegensatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 d) Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 II. Möglichkeiten und Entwicklungstendenzen intergenossenschaftlicher Beziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 1. Intergenossenschaftliche Integration (Beteiligungsbindung) . . . . . . . . . . 84 a) Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 b) Voraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 aa) Gleichgerichtete Integrationsinteressen im Bereich der Ernäh rungsindustrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 bb) Bereitschaft zur Beteiligung anderer Unternehmen an eigenen Integrationsvorhaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 cc) V orteile genossenschaftlicher Verbundpartner . . . . . . . . . . . . . . . 86 c) Die Bereitschaft zur intergenossenschaftlichen Integration . . . . . . . . 86 aa) Die Integrationsneigung der landwirtschaftlichen Genossen- schaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 bb) Die Integrationsbereitschaft der Einkaufsgenossenschaften . . . . 90 cc) Die Integrationsneigung der Konsumgenossenschaften . . . . . . . 93 d) Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 2. Intergenossenschaftliche Kooperation (Vertragsbindung) . . . . . . . . . . . . 95 a) Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 b) Absicherung gegen Risiken als Bestimmungsgrund vertikaler Ko- operation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 c) Voraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 aa) Gleiche Sicherungsinteressen und Bindungsbereitschaft . . . . . . 98 bb) Notwendigkeit der Kompensation unzureichender Bindungs bereitschaft des einen Partners durch den anderen . . . . . . . . . . . 98 cc) Spezifische V orteile intergenossenschaftlicher Kooperation . . . 99 d) Die Kooperationsbereitschaft der Genossenschaften . . . . . . . . . . . . . 99 aa) Die Kooperationsbereitschaft der landwirtschaftlichen Genossen- schaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 bb) Die Kooperationsneigung der Einkaufs- und der Konsum- genossenschaften ........................................ 100 7 e) Konsequenzen: geringe Möglichkeiten intergenossenschaftlicher Kooperation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 f) Einzelmöglichkeiten intergenossenschaftlicher Kooperation zwischen agrargenossenschaftlichen Verarbeitungsbetrieben und Einkaufs genossenschaften des Lebensmitteleinzelhandels . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 aa) Kooperation im Zusammenhang mit der Schaffung einkaufs- genossenschaftlicher Handelsmarken ....................... 103 bb) Kooperation in Form des Frischdienstverbundes (Fleisch und Fleischwaren) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 3. Entwicklungsaspekte intergenossenschaftlicher Bindungen .......... 106 4. Intergenossenschaftliche Geschäftsbeziehungen .................... 109 III. Beurteilung intergenossenschaftlicher Beziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 1. Die marktstrukturelle und -organisatorische Relevanz intergenossen schaftlicher Beziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 a) Verkürzung der Handelswege? ............................... 111 b) Senkung der Handelsspannen? ............................... 113 2. Die agrarpolitische Relevanz intergenossenschaftlicher Beziehungen ... 115 a) Intergenossenschaftliche Integration und Erzeugerpreisanteil ...... 115 b) Intergenossenschaftliche Kooperation und agrargenossenschaftliche Absatzsituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 D) Zusammenfassung der Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 Tabellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Verzeichnis der Schaubilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 Tabellenanhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 8 A) Einführung I. Vorbemerkungen Mit wachsendem Interesse werden seit einiger Zeit Strukturwandlungen in fast allen Bereichen der Wirtschaft vermerkt und lebhaft diskutiert. Darin spiegelt sich der An passungsdruck, dem sich die Unternehmen infolge des schnellen wirtschaftlich-tech nischen Fortschritts und der zunehmenden Marktverflechtung ausgesetzt sehen, ob es sich um veränderte Größenordnungen, um ständig wechselnde Marktbedingungen oder um die Beziehungen der Unternehmen zueinander handelt. Besonders auf die Beziehungen von Unternehmen zueinander richtet sich das Interesse, seitdem Übereinstimmung darüber besteht, daß die Einzelunternehmen stärker als bisher in den Gesamtzusammenhang des arbeitsteiligen Wirtschaftsprozesses eingebettet und in ihren Entscheidungen voneinander abhängiger geworden sind. In dem Maße, wie die zunehmende Marktverflechtung und die wachsende gegenseitige Abhängigkeit die Neigung zu längerfristiger Planung und Plankoordinierung förderte, rückte auch die Idee der Kooperation in den Vordergrund des Interesses. Das gilt besonders für Wirtschaftsbereiche, in denen sich sehr nachhaltige Strukturwandlungen vollzogen haben, bei notwendigen Anpassungsprozessen Friktionen auftraten und Disproportio nalitäten sichtbar wurden. Hier zeichnen sich nicht nur bei den Beteiligten selbst intensive Bemühungen um eine Kooperation ab. Ebenso erfährt der Gedanke zwischenbetrieb licher Kooperation in der Wirtschaftspolitik eine intensive Förderung1*. Das gilt insbesondere für den Ernährungsgütersektor. Gerade im Ernährungsgüter sektor haben sich in den letzten Jahren tiefgreifende strukturelle Wandlungen vollzogen. Konzentrations- und Integrationsvorgänge haben in relativ kurzer Zeit die Struktur und das Erscheinungsbild vor allem der Verarbeitungsindustrie und des Handels er heblich geändert. Die Auswirkungen der strukturellen Veränderungen zeigen sich in weiten Bereichen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens und haben den Gedanken zwischenbetrieblicher Kooperation von mehreren Aspekten her aktualisiert. Durch die rasche Konzentration des Umsatzes und der Nachfrage auf größere Unter nehmen der Verarbeitung und des Handels und durch die von diesen ausgehenden Vor gänge der Unternehmens- und Betriebskonzentration veränderte sich die Wettbewerbs situation kleiner selbständiger Betriebe in diesen Bereichen. Um die Vorteile groß betrieblicher Wirtschaftsweise auszunutzen und ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern, haben sich bei den Kleinbetrieben intensive Formen der Kooperation und Verbunds wirtschaft durchgesetzt. Gleichzeitig stand man diesen Kooperationsbemühungen von seiten staatlicher Institutionen wegen ihrer mittelstands- und wettbewerbspolitisch er wünschten Effekte positiv gegenüber. Gegenüber den gewandelten Nachfrageverhältnissen in Verarbeitung und Handel ist das agrare Angebot lange Zeit relativ unelastisch geblieben, obwohl die Landwirtschaft als Produzent und Anbieter des sogenannten Frischwarensortiments zunehmend in die unmittelbare Interessensphäre des konzentrierten Sortimenthandels gerückt ist. Da die Landwirtschaft mit ihrer dezentralisierten Erzeugungs- und Absatzstruktur die Nach frage des konzentrierten Handels in quantitativer und qualitativer Hinsicht häufig nicht befriedigen konnte, wich der Handel teilweise auf Importe aus Ländern des Gemeinsamen Marktes aus2• Die damit auftauchenden Absatzprobleme ließen die Frage einer adä- * Die Anmerkungen stehen gesammelt ab Seite 146. 9

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