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Staatsverschuldung und Verwaltungsreform in der Demokratie: Reforminstrumente und ihre politische Durchsetzbarkeit PDF

267 Pages·2001·6.777 MB·German
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Stefanie Finger Staatsverschuldung und Verwaltungsreform in der Demokratie Wirtschaftswissenschaft ~ Stefanie Finger Staatsverschuldung und Verwaltungsreform in der Demokratie Reforminstrumente und ihre politische Durchsetzbarkeit Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Dietrich Budiius Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsoufnohme Finger, Stefanie: Stootsverschuldung und Verwoltungsreform in der Demokrotie : Reforminstrumente und ihre politische Durchsetzborkeit / Stefonie Finger. Mit einem Geleilw. von Dietrich Budaus. - 1. Auf!.. - Wiesboden : Dt. Univ.-Ver!., 2001 (DUV : Wirtschoftswissenschoftl Zug!.: Homburg, Hamburger Univ. fur Wirtschoft und Politik, Diss., 2001 1. Aufloge November 2001 Aile Rechte vorbeholten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2001 Ursprunglich erschienen bei Deutscher Universitiits-Verlag GmbH, Wiesbaden 2001 lektorot: Ute Wrosmonn / Dr. Totjono Rollnik-Monke www.duv.de Dos Werk einschlief3lich oller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung ouf3erholb der engen Grenzen des Urheberrechtsgeset zes ist ohne Zustimmung des Verlog.s unzulassig und strafbar. Dos gilt insbesondere fUr Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verorbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergobe von Gebrouchsnomen, Hondelsnomen, Worenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt ouch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annohme, doss solche Nomen im Sinne der Worenzeichen-und Morkenschutz-Gesetzgebung ols frei zu betrochten waren und do her von jedermonn benutzt werden durften. Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Popier ISBN 978-3-8244-0601-2 ISBN 978-3-663-08965-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-08965-0 Geleitwort Vor dem Hintergrund der Verschuldung der Gebietskiirperschaften in Deutschland einerseits und der jiingsten politischen Diskussion urn die Aufweichung der Maastricht-Kriterien andererseits gewinnt die Arbeit von Stefanie Finger eine ganz besondere Aktualitat. Die unter Riickgriff auf die iikonomische Theorie der Politik anschaulich aufgezeigte unzulangliche Funktionsfahigkeit und Bindungswirkung institutionalisierter Ansatze zur Begrenzung der iiffentlichen Verschuldung finden durch die neuere reale Entwicklung einmal mehr ihre empirische Bestatigung. Von daher ist die sich hieraus ergebende zentrale Frage nach der Bedeutung der Verwaltungsreform flir das Verschuldungsproblem nicht nur wissenschaftlich von besonderem Erkenntnisinteresse, sondem auch praxisbezogen flir die konkrete Ausgestaltung und Steuerung der Produktion und Bereitstellung iiffentlicher Dienstleistungen. Inwieweit die durch das Verschuldungsproblem von Industrielandem ausgeliisten Verwal tungsreformen tatsachlich den Abbau von Verschuldung bewirken (kiinnen), ist bisher sowohl theoretisch als auch empirisch unzureichend geklart. Es fehlt an einer flir den privat wirtschaftlichen Sektor durchaus gangigen Verkniipfung der gesamtwirtschaftlichen Ebene mit den auf der einzelwirtschaftlichen Ebene eingesetzten Instrumenten und praktizierten Verhaltensweisen. Von daher versucht Stefanie Finger mit ihrer Arbeit erstmals flir den iiffentlichen Sektor, theoretisch fundierte Aussagen iiber die gesamtwirtschaftliche Wirkung einzelwirtschaftlicher (Reform-)Instrumente zu erarbeiten. Auf der Grundlage der Budget gleichung (Budgetrestriktion) erfolgen - die Struktur der gesamten Arbeit pragende - Wirkungsanalysen der in den Verwaltungen eingesetzten Reforminstrumente. Dabei werden die einzelnen Instrumente zunachst isoliert und dann zur Einbeziehung wechselseitiger Interdependenzen integriert als Reformsystem betrachtet. Von daher leistet die vorliegende Arbeit inhaltlich und methodisch auch einen ganz entscheidenden Beitrag zur Erfolgskon trolle von Verwaltungsreformen. Es werden Bewertungsgrundlagen erarbeitet und Probleme aufgezeigt, die fur den zukiinftigen - vor allem empirischen - Forschungsbedarf, aber auch flir die Praxisgestaltung, wesentliche Orientierungshilfen bieten. Die Arbeit von Stefanie Finger ist am Arbeitsbereich Public Management an der Hamburger Universitat fur Wirtschaft und Politik entstanden und wurde im Juni 2001 als Dissertation angenommen. Sie erflillt in ganz hervorragender Weise die Zielsetzungen dieser nochjungen Universitat Hamburgs, die darin bestehen, in wissenschaftlich fundierter Weise neue Erkenntnisse zu gewinnen und umsetzbare Empfehlungen flir die praktische Gestaltung gesellschaftlicher Problemfe1der zu erarbeiten. Das Buch wird im Rahmen der zukiinftigen Diskussion von Verschuldung und Verwaltungsreform einen maJ3geblichen Platz einnehmen. Dietrich Budaus V Vorwort Die Qualifikation (iiber die Maastricht-Kriterien) fiir die Teilnahme an der Europliischen Wahrungsunion hat die steigende Staatsverschuldung in Deutschland stark ins Blickfeld der Offentlichkeit geriickt. Dabei sind Erkl!lrungsanslitze, wie es zu steigendem Staatssektor wachstum und Staatsverschuldung kommt sowie die Bewertung der okonomischen Auswir kungen der Staatsverschuldung vor aHem dem Fachgebiet der Volkswirtschaftslehre und der Neuen Politischen Okonomie zuzuordnen. Ausgelost durch die steigende Staatsverschuldung und damit knapper werdenden disponi bien finanzieHen Ressourcen findet in Deutschland eine umfassende Reform der Verwal tungen statt. An der wissenschaftlichen Analyse der Verwaltungsreform und ihrer einzelnen Reforminstrumente sind vor allem Vertreter aus den Fachgebieten Betriebswirtschaftslehre (mit dem Schwerpunkt Public Management), Recht, Verwaltungswissenschaften, Politologie und Soziologie beteiligt. Es war fiir mich sehr reizvoll, in einer Studie zu diesen aktuellen Problemfeldem die gesamtwirtschaftliche Perspektive der Analyse von Staatsverschuldung mit der eher einzel wirtschaftlichen Perspektive der Analyse von Verwaltungsreform und Verwaltungsreform instrumenten zu verbinden. Die vorliegende Arbeit entstand wlihrend meiner Tlitigkeit als wissenschaftliche Mitarbeite rin am Arbeitsbereich Public Management der Hamburger Universitlit fiir Wirtschaft und Politik. Hier mochte ich an erster Stelle meinem Doktorvater Prof. Dr. Dietrich Budlius ganz herzlich danken, der es mir ermoglicht hat, dieses interdisziplinlire Forschungsprojekt in Angriff zu nehmen. Von seiner exzellenten Forderung meiner wissenschaftlichen Arbeit in Forschung und Lehre habe ich auch iiber die Dissertation hinaus sehr profitiert. Er hat sich sehr viel Zeit fiir Fachdiskussionen genommen, Kontakte zu extemen Wissenschaftlem her gestellt und mich vor allem ermutigt, auch eigene Anslitze zu verfolgen, die nicht dem "mainstream" entsprechen. Ich werde immer geme an die schonen und lehrreichen Jahre zuriickdenken. Danken mochte ich auch Prof. Dr. Reiner Schilling fiir die Ubemahme des Zweitgutachtens sowie Prof. Dr. Christoph Reichard yom Lehrstuhl Public Management der Universitlit Pots dam fiir die Ubemahme des extemen Gutachtens. Beide haben mir wertvolle fachliche Anregungen gegeben. Besonderer Dank geht an meinen Mann Thomas Finger, der mich mit viel Geduld unterstiitzt und mir den zeitlichen Freiraum eingerliumt hat, diese Arbeit in relativ kurzer Zeit abzu schlieBen (was viele Abende, Wochenenden und Urlaubstage gekostet hat ... ). AbschlieBend danke ich Isabell Srocke ganz herzlich fiir die Endformatierung dieser Druck fassung. Stefanie Finger VII Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................ xm Tabellenverzeichnis ............................................................................................................. xm Abkiirzungsverzeichnis ........................................................................................................ xv Problemstellung und Gang der Untersuchung .................................................................... l 2 Staatssektor und Staatsfinanzierung ................................................................................... 5 2.1 Abgrenzung des Staatssektors und staatliche Ausgabenarten .................................... 5 2.2 Finanzierung der Staatsausgaben ............................................................................... 9 2.3 Staatsverschuldung als spezielle Finanzierungsform und ihre statistischen und begrifflichen Abgrenzungen ..................................................................................... 13 2.4 Zwischenergebnis (1) ............................................................................................... 17 3 Die Wirkung von Staatsverschuldung in der okonomischen Theorie (nach dem zeitlichen Betrachtungshorizont) ...................................................................................... 19 3.1 Kurz-bis mittelfristiger Zeithorizont ....................................................................... 19 3.1.1 Steuergllittungstheorie (tax smoothing) ........................................................ 19 3.1.2 Antizyklische BUdgetpolitik keynesianischer Prligung ................................ 20 3.2 Langfristiger Zeithorizont ........................................................................................ 22 3.2.1 Gesamtwirtschaftliche Gefahrenbereiche einer andauernden Staatsverschuldung ....................................................................................... 23 3.2.1.1 Staatsbankrott.. ............................................................................... 23 3.2.1.2 Crowding-out ................................................................................. 24 3.2.1.3 Inflation ...................................................................................... 25 3.2.1.4 AuBenwirtschaftliche Risiken ........................................................ 26 3.2.2 Verschiebung der gesamtwirtschaftlichen Gefahren aufzukiinftige Generationen ................................................................................................. 27 3.2.2.1 Theoretische M1iglichkeit der Lastverschiebung ........................... 27 3.2.2.1.1 Neue Orthodoxie ........................................................... 27 3.2.2.1.2 Utility Approach ........................................................... 29 3.2.2.1.3 Aggregate Investment Approach .................................. 30 3.2.2.2 Rechtfertigung der Lastverschiebung ............................................ 30 3.2.2.3 Quantifizierung der Lastverschiebung (Generational Accounting) .................................................................................... 32 3.3 Unendlicher Zeithorizont ......................................................................................... 33 3.3.1 Ricardo-Barro-Aquivalenztheorem .............................................................. 33 3.3.2 Stellvertretertheorie ...................................................................................... 34 3.4 Zwischenergebnis (2) ............................................................................................... 35 4 Der politische ProzeB in der reprlisentativen Demokratie ................................................ 37 4.1 Reprlisentative Demokratie ...................................................................................... 37 IX 4.2 Verhaltensannahmen der Akteure im politischen ProzeB ........................................ 37 4.3 Akteure im politischen ProzeB und der EinfluB ihres Verhaltens auf Staatssektorwachstum und Staatsverschuldung ....................................................... 40 4.3.1 Wahler ........................................................................................................ 40 4.3.2 Politiker ........................................................................................................ 43 4.3.3 Interessengruppen ......................................................................................... 45 4.3.4 Biirokraten .................................................................................................... 46 4.4 Institutionenokonomische Verkniipfung der Akteure ............................................. .49 4.5 Zwischenergebnis (3) ............................................................................................... 55 5 Ansatze zur Erklarung von Staatssektorwachstum und Staatsverschuldung in der Demokratie ....................................................................................................................... 57 5.1 Erk1arungsansatze zum Staatssektorwachstum ........................................................ 57 5.1.1 Wagners Gesetz der wachsenden Staatstatigkeit... ....................................... 57 5.1.2 Verteilungspolitisches Erklarungsmodell ..................................................... 5 8 5.1.3 Entwicklungen im Zeitablauf ....................................................................... 60 5.1.4 Institutionelle Arrangements ........................................................................ 62 5.2 Erklarungsansatze zur Staatsverschuldung .............................................................. 63 5.2.1 Fiskalillusion ................................................................................................ 63 5.2.2 Intertemporale Umverteilung ....................................................................... 64 5.2.3 Politische Konjunkturzyklen ........................................................................ 65 5.2.4 Partisan und Rational Partisan Theory ......................................................... 70 5.2.5 Verschuldung als strategische Variable ........................................................ 73 5.2.6 Zermurbungskrieg (war of attrition) ............................................................. 75 5.2.7 Institutionelle Arrangements ........................................................................ 77 5.3 Zwischenergebnis (4) ............................................................................................... 80 6 Bisherige Liisungsansatze zur Defizitbegrenzung und ihre politische Durchsetzbarkeit ............................................................................................................... 83 6.1 Absolute Defizitbegrenzung (erlautert am Beispiel des Gramm-Rudman- Hollings-Gesetzes) ................................................................................................... 83 6.2 Relative Defizitbegrenzung (erlautert am Beispiel der fiskalischen EU- Konvergenzkriterien) ............................................................................................... 85 6.3 Bindung des Defizits an eine dritte ( endogene) GroBe (erlautert am Beispiel des Art. 115 GG) ............................................................................................................ 89 6.4 Zwischenergebnis (5) ............................................................................................... 94 7 Verwaltungsreform a1s neuer Ansatz zur Defizitbegrenzung ........................................... 95 7.1 Das Konzept des New Public Management (NPM) ................................................. 95 x 7.2 Verwaltungsrefonninstrumente auf den drei Ebenen des NPM und ihre Wirkung auf die Staatsverschuldung ..................................................................... 10 3 7.2.1 Neues Rollenverstiindnis von Staat und Verwaltung ................................. 105 7.2.1.1 Aufgabenanalyse .......................................................................... 10 6 7.2.1.2 Privatisierung ............................................................................... 111 7.2.1.3 Auftraggeber-I Auftragnehmerbeziehungen ................................ 116 7.2.1.4 Public Private Partnership ............................................................ 121 7.2.2 Exteme Strukturrefonn ............................................................................... 124 7.2.2.1 Gutscheinsysteme ........................................................................ 127 7.2.2.2 Ausschreibung/ Market Testing ................................................... 134 7.2.2.3 Benchmarking .............................................................................. 137 7.2.3 Binnenmodemisierung ............................................................................... 142 7.2.3.1 Strukturen .................................................................................... 142 7.2.3.1.1 Reorganisation ............................................................ 143 7.2.3.1.2 Rechtsfonnwahl .......................................................... 146 7.2.3.1.3 Rechtliche Rahmenbedingungen ................................ 153 7.2.3.2 Verfahren .................................................................................... 155 7.2.3.2.1 Kontraktmanagement .................................................. 155 7.2.3.2.2 Budgetierung ............................................................... 159 7.2.3.2.3 Rechnungswesen ......................................................... 162 7.2.3.2.4 Controlling .................................................................. 167 7.2.3.2.5 Exteme Priifung und Kontrolle ................................... 171 7.2.3.2.6 Electronic Government! Online-Verwaltung .............. 175 7.2.3.2.7 Schuldenmanagement ................................................. 180 7.2.3.3 Personen .................................................................................... 184 7.2.3.3.1 Personalausbildung ..................................................... 184 7.2.3.3.2 Personalentwicklung und -fiihrung ............................ 188 7.3 Wirkungsweise der Refonninstrumente in Kombination ...................................... 192 7.3.1 Kombination von Refonninstrumenten verschiedener Refonnebenen ...... 193 7.3.2 Kombination von Refonninstrumenten innerhalb einer Refonnebene ...... 197 7.4 Zwischenergebnis (6) ............................................................................................. 201 8 Politische Durchsetzbarkeit von Verwaltungsrefonn im demokratischen System ........ 203 8.1 Wirkung der Verwaltungsrefonninstrumente auf die Interessen der Wahler ........ 203 8.2 Wirkung der Verwaltungsrefonninstrumente auf die Interessen der Interessengruppen .................................................................................................. 211 8.3 Wirkung der Verwaltungsrefonninstrumente auf die Interessen der Biirokraten .. 216 8.4 Wirkung der Verwaltungsrefonninstrumente auf die Interessen der Politiker ...... 222 8.5 Zwischenergebnis (7) ............................................................................................. 229 9 Gesamtergebnis und Schlul3betrachtung ........................................................................ 231 Literaturverzeichnis .............................................................................................................. 23 5 XI

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