0 Arachnologische Mitteilungen 39:5-21 Nürnberg,Oktober201 Spinnen (Arachnida, Araneae) im Winter - kleinräumige Unterschiede als Folge tageszeitlicherTemperaturschwankungen Julia Käser,Valentin Amrhein &Ambros Hänggi doi:10.5431/aramit3902 Abstract:Spiders(Arachnida,Araneae)inwinter-differencesintheappearanceofspeciesinsmall- scale spaces as a response to dailytemperature fluctuations. Pitfall traps were positioned forthe in- vestigation ofthespiderfaunaatthenorthern and southern slopesofthree mountain ridges(Chilchberg, Riedberg,andBuechenberg,municipalitiesNünningenandZullwil,cantonSolothurn,Switzerland)withinthe SwissJuraMountains.Thetemperatureintheupperlitterwasmeasuredatthreehourintervals.Independent ofthe weather more or less cleardifferences between northern and southern slopes could be observed. Maximumdaytemperaturefluctuationsof15.8°Cweremeasured.Therewerenosignificantdifferencesin spidercommunities based on quantitative comparison methods.However,a qualitative analysis showed majordifferencesinspeciescomposition.Morethan50%ofallspeciesperinvestigationareashowedclear preferencesforthenorthernorthesouthernslope,withmorethentwothirdsoftheindividualsonlyfound on eitherthe northorsouth slopes. Keywords:appearanceofadults,dailytemperature,forests,Jura mountains,Switzerland,winterfauna Im Zusammenhang mit der Diskussion um den inzwischenleidervielzufrühverstorben,hatwährend Klimawandel kommen verstärkt auch Spinnen ins des 24. European Congress ofArachnology2008 in Gespräch. Dabei stehen zwei Themenfelder im seinem nicht publizierten Vortrag eine Analyse von Vordergrund: rund 20 Jahren Spinnenfängen vorgestellt. Dabei wurde untersucht, ob der Beginn des Auftretens der 1) Neue invasive Arten und deren Einfluss aufdie ersten adultenTiere einerArt mit denJahresmitteln einheimische Fauna; der Temperatur korreliert ist. Maelfait hat darauf 2) Effekte aufdieAutökologie einheimischerArten, hingewiesen,dassdieErgebnissenichtschlüssigsind: wie zum Beispieldie Verschiebungder Reifezeit. füreinigeArtenwareinfrüheresAuftretenderersten Während zum Thema „invasive Arten“ bereits eine Individuen festzustellen, für andere nicht. ganze Reihe von Arbeiten vorliegen (zum Beispiel Dabei stellt sich die Frage, ob die Jahresdurch- Buck et al. 2006, BONTE et al. 2002, HÄNGGI 8t schnittstemperatur für die Entwicklung der Spin- Bolzern2006,Kobelt8tNentwig2008,Wun- nen überhaupt relevant ist. Ganz allgemein ist der derlich 8t HÄNGGI 2005), sind die Fragen rund Kenntnisstand betreffend Autökologie der Arten um die möglichenAuswirkungen des Klimawandels eher gering. Auch heute noch werden die Angaben (Temperaturanstieg) auf die indigene Spinnenfau- von TRETZEL (1952) hinsichtlich ökologischer na noch wenig untersucht (EICHENBERGER et al. Ansprüche bzw. vonTRETZEL (1954) in Bezug auf 2009, GOBBI et al. 2006, JlMENEZ-VALVERDE 8c Reifezeiten mangels genauerer, neuerer Informatio- LOBO 2007, KlRITANI 2006).Jean-Pierre Maelfait, nen regelmässig zitiert. Nur ganz vereinzelt doku- mentieren Arbeiten die autökologischen Ansprüche Julia KÄSER, Naturhistorisches Museum Basel,Augustiner- einzelner Arten (ENGELHARDT 1964, FRICK et gasse2,CH-4001 Basel,InstitutfürNatur-,Landschaft-und al. 2007a, 2007b, JlMENEZ-VALVERDE 8t LOBO Umweltschutz(NLU),UniversitätBasel,St.Johanns-Vorstadt 2007, Romero 8t Vasconcellos-Neto 2005). Va1l0e,nCtiHn-4A0M5R6HEBaIsNe,l,Ukn.ijvuelrisai@tgämtxB.anseetl,Zoologisches Institut, Demgegenüber ist es auffällig, dass bei den meisten Vesalgasse 1, CH-4051 Basel, Forschungsstation Petite Versuchen,Arten ökologischzu charakterisieren, als CamargueAlsacienne,RuedelaPisciculture, F-68300Saint- Referenzeinheitenirgendwelchemakroökologischen Louis,[email protected] Nischen (Makrohabitate), wie zum Beispiel pflan- AmbrosHÄNGGI,NaturhistorischesMuseum Basel,Augusti- zensoziologische Einheiten, hinzugezogen werden nergasse2,CH-4001 Basel,[email protected] (z. B. Hänggi et al. 1995, Schultz 8t Finch eingereicht:11.6.2009,akzeptiert:25.2.2010;onlineverfügbar:10.5.2010 1996).DieswirdauspraktischenGründenweiterhin 6 J.Käser,V.Amrhein&A.Hänggi Abb.1:CH:Kt.Solothurn,Nünningen mitdendreiuntersuchtenHügelkämmen.1.(O)Chilchberg;2.()Riedberg;3.(O)Buechen- berg;LängeeinesQuadratsentspricht1 km. Fig.1:Switzerland,CantonSolothurn,Nünningenwiththethreeinvestigatedmountainridges.1.(O)Chilchberg;2.()Riedberg; 3.(O)Buechenberg;Lengthofaquadrateequals 1 km. immer dann der Fall sein,wenn es darum geht, eine werden.MitdervorliegendenArbeit,welche aufder ZusammenstellungübervieleArtenzubieten.Beider Masterarbeitvon KÄSER(2008) basiert,werdendrei BetrachtungderwirklichenökologischenAnsprüche Zieleverfolgt: einzelnerArtenunddamitauchden Reaktionender 1. die Untersuchung von kleinräumigen Tempera- ArtenaufÄnderungenderUmwelteinflüssesindaber turunterschieden in der obersten Streuschicht ganzandereAnsätzegefragt.NichtderGrosslebens- unterschiedlich exponierter Hänge, raum, zum Beispiel „Xerobrometum“, bestimmt das 2. die Analyse der Spinnengemeinschaften dieser Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer Art, HängeunterBerücksichtigungdiesermikroklima- sondern die Verhältnisse genau dort, wo das betref- fendeTier lebt: AufBlättern, in Gebüschen, in und tischen Unterschiede als mögliche Einflussgrösse um Kleinhohlräume, in der Baumrinde oder in und für die Artenzusammensetzung, 3 dieBeschaffungvonInformationenüberdieWin- aufdenoberstenzweiZentimeternderStreuschicht. . teraktivität der Spinnen. Hier herrschen im Detail ganz andere Verhältnisse als bei der Betrachtung der makroökologischen Parameter des Lebensraumes „Xerobrometum“, wie MaterialundMethode schonBAUCHHENSS(1990)sehreindrücklichzeigen ProjektgebietundUntersuchungsflächen konnte. DieSpinnenfängefandeninNünningenundZullwil, Bei dieser genaueren Betrachtungsweise wird Kanton Solothurn statt. Das Gebiet liegt im Nord- auchklar,dasseine KorrelationzwischenJahrestem- westender SchweizanerhöhterLagezwischenzwei peraturmittelundzeitlichemAuftretenersterAdulti Juraketten(Abb. 1).DietypischeFaltenjuralandschaft einer Art wohl kaum funktioniert. Wenn die Tem- ist zusammengesetzt aus 45% Wald, ebensoviel peratur eine Rolle spielen sollte, so müsste das eher Landwirtschaftsgebiet und die restlichen 10% sind dieTemperaturimWinteroderFrühlingsein,welche überbaute Fläche. es den Spinnen früher oder später erlaubt, aktiv zu Spinnenim Winter 1 Die Untersuchungsgebiete lagen auf drei Jura- Untersuchungsgebiet2aufdemRiedberg(Nordhang kämmen: Chilchberg (mit einem Kreis gekenn- /Südhang):EsliegtsüdlichdesDorfzentrums zeichnet), Riedberg (Kennzeichen Quadrat) und von Nünningen und befindet sich aufeiner Höhe m NN Buechenberg(Kennzeichen Rhombus) (Abb. 1). Sie vonca. 890 ü. (Abb. l,Tab. 1 und2).Dieses verlaufenvonOstnachWest,besitzenalsoausgepräg- Untersuchungsgebietbefindetsichineinemkanto- teNord-(ausgefiillteSymbole)undSüdhänge(offene nalenWaldreservat. Symbole). Alle drei Untersuchungsgebiete befinden Untersuchungsgebiet3 zwischen Buechenberg und sich im Wald. Die dominierenden Baumarten sind Brand (Nordhang / Südhang O): Es befindet am SüdhangRot-Buche (Fagussylvatica)undWald- sichnordöstlichdesDorfkernsvonNünningenund Föhre(Pinussylvestris)undamNordhangWeisstanne liegt auf780 m ü. NN. (Abb. 1,Tab. 1 und2). (Abiesalba) und Rot-Buche. Habitatparameter Lage Es fand eine Biotoperfassung nach HÄNGGI (1992) Untersuchungsgebiet 1 aufdem Chilchberg (Nord- statt. Neben den Vegetationsstrukturparametern hang • / Südhang O): Es liegt nordwestlich des (Kraut-, Strauch- und Baumschichtbedeckung) DorfzentrumsvonNünningenaufdemGemeinde- wurden auch die Hangneigung, die Exposition, die gebietvonZullwil(Abb. l,Tab. 1 und2).Miteiner Beschattung, die Ausprägung der Moosschicht und Höhevonca.760mü.NN.istesdastiefstgelegene Streuschicht sowie derAnteil Steine aufgenommen. Untersuchungsgebiet. Alle Parameter beziehen sich auf eine Fläche von Tab.1:GeographischeLageund HabitattypenderUntersuchungsflächen. Tab.1:Geographicaldataand habitattypesforthesites. Legende:AusgefüllteSymbole=Nordhänge;LeereSymbole=Südhänge/filledsymbols=northfacingslopes;opensymbols=southfacingslo- pes;Kreis=Chilchberg;Quadrat=Riedberg;Rhombus=Buechenberg/circle=Chilchberg;quadrat=Riedberg;diamond=Buechenberg;5 =5mAbstandzumHügelkamm;30=30mAbstandzumHügelkamm/5=5metresdistancetothemountainridge;30=30metresdistance fromthemountainridge Symbol Untersuchungs- Standort Lebenraum m.ü. WGS84-Koordinaten CH-Koordinaten NN gebiet •5 Chilchberg Nordhang5m Weissseggen-Buchenwald 760 47°23’53”N,7°26’2”E 612230/249686 •30 Chilchberg Nordhang30m Lungenkaut-Buchenwald 750 47°23’53”N,7°26’2”E 612225/249710 5 Riedberg Nordhang5m Tannen-Buchenwald 890 47°22’59”N,7°37’12”E 613713/248024 30 Riedberg Nordhang30m Tannen-Buchenwald 880 47°22’59”N,7°37’12”E 613701/248033 5 Buechenberg Nordhang5m Zahnwurz-Buchenwald 780 47°24’7”N,7°37’41”E 614313/250126 30 Buechenberg Nordhang30m Zahnwurz-Buchenwald 770 47°24’7”N,7°37’41”E 614308/250139 05 Chilchberg Südhang5m Weissseggen-Buchenwald 760 47°23’53”N,7°26’2”E 612227/249675 O30 Chilchberg Südhang30m Weissseggen-Buchenwald 750 47°23’53”N,7°26’2”E 612224/249657 ineinerAusbildungmit "kriechendem"Liguster 5 Riedberg Südhang5m Blaugras-Buchenwaldmit 890 47°22’59”N,7°37’12”E 613728/248011 Eichenfarn 30 Riedberg Südhang30m Linden-Zahnwurz-Buchen- 880 47°22’59”N,7°37’12”E 613730/247990 waldineinerAusbildung mitImmenblatt 05 Buechenberg Südhang5m Lungenkaut-Buchenwald 780 47°24’7”N,7°37’41”E 614319/250108 mitImmenblatt O30 Buechenberg Südhang30m Lungenkaut-Buchenwald 770 47°24’7”N,7°37’41”E 614336/250091 mitImmenblatt 8 J.Käser,V.Amrhein&A.Hänggi Tab.2:CharakterisierungderUntersuchungsflächen. Tab.2:Descriptionofthestudysites. *1 =vollexponiert;2=Viexponiert;3=Vollschatten/1 =fullyexposed;2=Viexposed;3plainshadow.**1 =viel;2=vorhanden;3=wenig;4 =keine/1=alot;2=existent;3=few;4=none.Legendesiehe/seeTab.1 Standorte 5 5 5 Parameter 05 O30 30 05 O30 •5 #30 30 30 Neigung% 20 30 30 30 35 35 20 30 50 50 40 40 Exposition S S SSO SSO SSO SSO N N NNW NNW NNW NNW Sonnenexposition(1,2,3)* 2 2 1 1 2 2 2 2 3 3 2 2 Moosschicht(1,2,3,4)** 3 3 3 3 3 3 3 3 2 3 2 3 Krautschichtbedeckung% 60 80 60 80 10 50 20 20 35 5 30 10 Strauchschichtbedeckung% 20 10 20 40 20 20 40 100 20 0 30 50 Baumschichtbedeckung% 80 90 80 50 95 90 70 40 90 80 90 70 Steindeckung% 5 0 30 10 5 0 10 5 5 5 5 5 Streuschicht(1,2,3,4)** 3 3 3 3 2 3 1 1 1 1 1 1 10 x 20 m rund um die Standorte der Fallen (Tab. 5m 5m 1 und2). DieStreuschichtwirdalshauptsächlicherLebens- Südhang Nordhang raumderepigäischenSpinnenverstanden.Diesewar an den Nordhängen deutlich mächtiger als an den 30m 30m Südhängen (Tab. 2). Die Nordhänge sind durch- schnittlichetwassteileralsdieSüdhänge.DieKraut-, Strauch- undBaumschichtbedeckungenwurden am 21.05.2008 aufgenommen. Im Winter waren ihre Deckungsanteile deutlich kleiner. Somit konnte die Hügelkamm Sonne im Winter ungehindert aufden Waldboden der Südhänge scheinen. DieDatenzurpflanzensoziologischenKartierung stammen aus dem Kommentarzur standortskundli- chen Kartierung der Wälder im Kanton Solothurn (Danner 1992). 5m 30m Fangmethode Pro Untersuchungsgebietwurdeje einTransekt mit Abb.2:PositionderFallen imQuerschnitt(oben) und inder m Aufsicht(unten)einesTransektes. 4 Standorten festgelegt. Ein Standort war in 30 Fig.2:Positionofthetrapswithinatransectfromacross-sec- Entfernung südlich des Hügelkamms, ein zweiter tional(above)andfromatopview(below). m war5 südlich des Hügelkamms, die anderenzwei Standorte befanden sich auf der nördlichen Seite (nie direktim Sonnenlicht),also in denbevorzugten auch in 5 und 30 Meter Abstand zum Hügelkamm LebensraumvonSpinnen.DieserzeichnetedieTem- (Abb. 2). Pro Standortwaren drei Fallen aufgestellt peratur alle drei Stunden auf. (Z 36 Fallen) (HÄNGGI 1989).Je nach Auswertung Als Fanggefässe dienten Bodenfallen modifiziert wurdendieFängedieserdreiFallenzusammengezählt nach BARBER (1931). Die Resultate derFallenfänge undjealseineinzigerDatenpunktindieAuswertung sind einerseits von der Dichte der Population und aufgenommen oder es gingjede Falle für sich in die anderseitsvonderAktivitätdereinzelnenIndividuen Auswertungein. Pro Standortwurdeje einTinytalk abhängig(GREENSLADE 1964).MitdieserFangme- Temperature Data Logger (Gemini Data Loggers, thode wird daher nicht die gesamte Artendiversität Chichester, UK) in die oberste Streuschicht gelegt erfasst, sondern die Resultate sind als Aktivitäts- SpinnenimWinter 9 dichten der epigäischen Makrofauna zu verstehen (UETZ &UNZICKER 1976). Dennoch erlaubt diese Methode eine standardisierte Aufnahme der bewe- gungsaktivenepigäischenMakrofauna(BLICK1999, MÜHLENBERG 1989) und kann bei identischem Methodendesign gut für vergleichende Analysen verwendetwerden. Die FallenbestandenausweissenPlastikbechern mit 7 cm Durchmesser und 5,5 cm Tiefe (212 ml Inhalt).AlsFangflüssigkeitdiente4%Formaldehyd- lösung in Wasser. Zur Verminderung der Oberflä- chenspannungwurdeeingeruchsneutralesDetergens Um verwendet. dieFallenvorRegenzuschützenwur- de mit Hilfe von drei Holzstäben eine transparente Plexiglasscheibe(15x15cm)ca. 10cmüberderFalle Um montiert. Kleinsäuger,AmphibienundReptilien zu schützen, wurden zusätzlich Drahtgitterhauben (Maschenweite 2 cm) über die Fallen gesetzt (Abb. 3). DerAbstand zwischen den drei Fallen innerhalb eines Standortesbetrug3 m. Die Bodenfallenwaren während 11 Fangperioden vom 12.09.2007 bis zum 27.04.2008fängig.DieLeerungfandimHerbstund Frühlingalle2Wochen statt.ImWinterwurdendie Fangperioden auf 4 Wochen verlängert, da wegen der geringeren Aktivität und dergeringen Verduns- tungsrate ein häufigeres Wechseln unnötig gewesen wäre und der Zugang zu den zum Teil sehr steilen HängenbeiSchneesehrgefährlichundschwierigwar (genaue Daten siehe Anhang2). Die Fänge wurden in der folgenden Vegetationsperiode weitergeführt. Derdarausresultierende Ganzjahresfangwirdspäter Abb.3:Bodenfallen im Feld(oben) undschematischeZeich- veröffentlicht (Hänggi 8cKäserin Vorbereitung). nung (unten). Die Fänge wurden mit Hilfe eines Teesiebes Fig.3:Pitfalltrapasinstalled inthefield(top)anditssche- (Russell-Smith 2005) ausgewaschen, in 75% maticdesign (bottom). EthanolüberführtunduntereinemStereomikroskop aussortiert. auf Familienebene bestimmbar waren (Ausnahme: Zur Bestimmung der adulten Spinnen wurde erstes Auftreten juveniler Lycosidae im Frühjahr, in erster Linie der Internetschlüssel der Universität vgl.Abb. 10). Bern (NENTWIG et al. 2003) benutzt. Als weitere Zur statistischen Auswertung wurden das Sta- Hilfen dienten ROBERTS (1993), WlEHLE (1956, tistikprogramm R 2.8.1 (R Develpoment Core 1960)und,wonötig,weitereFachpublikationen.Die TEAM 2008), sowie Microsoft® Office Excel 2003 Nomenklatur der Spinnen folgt PLATNICK (2009). verwendet. Die Fangzahlen pro Falle waren Pois- Juvenile und subadulte Spinnenwurdenwenn mög- son-verteilt. Um diese nicht-normale Verteilung zu lich aufGattungs- beziehungsweise Familienniveau berücksichtigen, wurden "generalized linear mixed GLMM bestimmt.DieangelegteVergleichssammlungwurde models" (packagelme4) (BATESetal.2008), zusammen mit den Beifängen im Naturhistorischen mit den Faktoren Fangperiode (12 levels), Distanz Museum Basel deponiert. vom Hügelkamm (2 levels) und Nord-Süd-Aus- richtung (2 levels) verwendet. Als "random factor" Auswertung wurden die Standorte und die Fallen eingefügt, die Juvenile und subadulte Spinnenwurden nichtin die dafürkorrigieren,dassdiesaisonalenFangzahlenvon Auswertung aufgenommen, da sie grösstenteils nur denjeweilsgleichenFallenundStandortestammten. 10 J.Käser,V.Amrhein&A.Hänggi Abb.4:Temperaturmessungenim UntersuchungsgebietChilchberg inderoberstenStreuschichtwährendderFangperiodeF (07.12.2007-03.01.2008),jeweilsin 5 mAbstandzum Hügelkamm:SchwarzeLinie=Nordhang,graueLinie=Südhang; oben:Temperaturkurven (Messungim3Stunden Intervall),unten:Tagesdurchschnittswerte. Fig.4:Temperaturesas measuredintheupperlitterattheChilchbergsiteduringtheperiodF(07.12.2007-03.01.2008)at5 m distancesfromthemountain ridge: Blackline=northfacingslope,greyline=southfacingslope; upper:Temperaturecurves(asmeasuredevery3 hours),lower:Dailymeantemperatures. DieModell-Auswahlwurde nach CRAWLEY(2005) Ergebnisse gemacht. Mittels "backward selection" wurden die Temperaturunterschiede-VergleichzweierFang- nicht signifikanten „interactions“ und „main effects“ perioden aus demModell entfernt. Die grösste Temperatur-Amplitude innerhalb ei- DieBerechnungdes Shannon-Wiener-Index(//’ nes Tages lag bei 15,8 °C, die kleinste bei 0,0 °C. = -Zpi *lnpp Anteil einerArt Z gemessen an der Während der ganzen Untersuchungsperiode (Sep- Gesamtzahl) und der dazugehörigen Evenness (J= tember-April) schwankte die Temperatur in den H’An(S),S=Gesamtartenzahl)wurdenachMAGUR- Untersuchungsgebieten zwischen -5,8 °C und 22,0 RAN (1988) und KREBS (1989) durchgeführt. °C. Beide Extremwerte wurden an einem Südhang Für die qualitativen Analysen der Verbreitung aufgezeichnet. Die Schwankungs-Amplitude war der Arten über Nord- bzw. Südhänge wurden nur an den Nordhängen durchschnittlich um 6,6 °C Um jene Arten einbezogen, welche mindestens mit 6 kleiner als an den Südhängen. das Ausmass Individuengefangenwurden. dieser unterschiedlichen Schwankungs-Amplituden Weitere Auswertungen,wie Vergleichvon Artenge- zu illustrieren, wurden zwei zeitlich nahe zusam- meinschaften,Korrespondenzanalyseundmultivari- men liegende Fangperioden mit unterschiedlicher ateAnalysen,werdenspätermitderAuswertungdes Witterung ausgesucht. In der Fangperiode (F) vom Gesamtjahresfangs veröffentlicht (Hänggi &c Käser 06.12.2007 - 03.01.2008 (Abb. 4) herrschte in den inVorbereitung). ersten zwei Wochen durchgehend Bewölkung und Spinnenim Winter 11 oooooooooooooooooooooooooooo oooocooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo qqqppqppqpoo o oun ovo o ooo ocr> o«- dr\ri-rfM\<i-rNro\\itr'\LinrN\rdNiiNr'\CiÖrMOr'\dim'r~o Abb.5:Temperaturmessungenim UntersuchungsgebietChilchberg inderoberstenStreuschichtwährendderFangperiodeG (04.1.2008-31.01.2008),jeweilsin5mAbstandzum Hügelkamm:SchwarzeLinie=Nordhang,graueLinie=Südhang; oben:Temperaturkurven(Messung im3StundenIntervall),unten:Tagesdurchschnittswerte. Fig.5:Temperaturesasmeasured intheupperlitterintheChilchbergsiteduringtheperiodG(04.1.2008-31.01.2008)at5 m distancesfromthemountainridge: Blackline=northfacingslope,greyline=southfacingslope; upper:Temperaturecurves(asmeasuredevery3hours),lower:Dailymeantemperatures. gelegentlich Niederschlag. Die Temperatur in der dertieferenNachttemperaturenamSüdhangsinddie StreuschichtüberalleUntersuchungsgebietegesehen Tagesmittelwertevon Nord- und Südhang kaum zu schwanktewährenddieserFangperiodezwischen-4,9 unterscheiden (Abb. 4, unten). DerUnterschied der °Cund+11,7°C.AndenNordhängenschwanktedie IndividuenzahlenzwischenNord-undSüdhängenist Temperatur zwischen -3,1 °C und +7,3 °C, an den in dieserFangperiode relativklein (Abb. 6). Südhängen zwischen -4,9 °C und +11,7 °C. Diese In der zweiten gezeigten Fangperiode (G) vom stärkere Schwankung an den Südhängen ist auch an 03.01.2008-31.01.2008 (Abb.5)wardieWitterung, denTemperaturkurvenderzweiausgesuchtenStand- bis aufeinzelneTage, fast durchgehend sonnig und orte(Chilchberg;5mNord(#5)und5mSüd(05)) trocken.HierwurdenMinimaltemperaturenvon-1,4 zuerkennen(Abb.4a).VonbesonderemInteresseist °C und Maximaltemperaturen von +16,7 °C in der derVergleichderTagesspitzenundTagesmittelwerte Streu aufgezeichnet. Vor allem die Maximaltempe- vom20.12.2007-25.12.2007(Abb.4).AmSüdhang ratur ist für dieseJahreszeit sehr beachtlich. An den sindklareTageshöchstspitzenzuerkennen,während Nordhängen schwankte die Temperatur zwischen die Temperatur in der Nacht wohl wegen der feh- -1,0 °C und +7,3 °C, an den Südhängen zwischen lenden Blätter in den höheren Straten sogar tiefer -1,4 °C und 16,7 °C. An der Temperaturkurve ist ist als am Nordhang, der auch einen leicht höheren zu erkennen, dass die Temperaturen des Südhanges Anteil Nadelbäume aufwies. Der Nordhang zeigt immer am Mittag ihre Spitze erreichen,was aufdie demgegenüber nur geringe Schwankungen. Wegen fastsenkrechteSonneneinstrahlungaufdenSüdhang imWinterzurückzuführen ist. . . 12 J.Käser,V.Amrhein&A.Hänggi Tab.3:Individuen-undArtenzahlenderStandorteund ihre (5),welcher sowohlbei den Individuenzahlenwie jeweiligenShannon-Wiener-Indices(Hs)unddieEvenness auch bei den Artenzahlen die tiefsten Werte zeigte (Es).DecodierungenderStandortsymbolevgl.Tab.1 (Tab. 3). Tab.3:Numbersofindividualsandofspeciespersite,with therelevantH'(Shannon-Wiener)and E(Evenness)indicies. CodesforthesitesasinTab.1 Arten-undIndividuenzahlenderUntersuchungs- gebieteundderjeweiligenNord-undSüdhänge Standorte Individuenzahl Artenzahl Hs Es ImUntersuchungsgebiet1,aufdemChilchberg,wur- •5 123 27 2,77 0,84 denammeistenIndividuenundArtennachgewiesen •30 141 29 2,74 0,81 (521 Individuen,43 Arten,Anhang). Die gefangene 5 SpinnenfaunaamNordhangdesChilchbergswaraus 56 13 2,08 0,81 30 264 Individuen (34 Arten) zusammengesetzt. Der 5 109 19 2,17 0,74 Südhang wies mit 257 Individuen (27 Arten) eine 117 21 2,8 0,92 etwas kleinereArtenzahl auf. 30 115 15 2,25 0,83 VomUntersuchungsgebiet2,demRiedberg,wur- 05 104 21 2,52 0,83 den495Individuenaus36Artenbestimmt(Anhang). IndiesemUntersuchungsgebietwarderUnterschied 5030 153 20 2,48 0,83 derIndividuenzahlenzwischenNord- (165Individu- 133 21 1,99 0,65 en) und Südhang(330 Individuen) amgrössten.Die 30 197 16 1,89 0,68 Artenzahlen unterschieden sich aber nur leicht (25 05 150 22 2,39 0,77 resp. 27Arten). Untersuchungsgebiet 3, der Buechenberg, hatte 030 98 22 2,59 0,84 mit 480 Individuen und 32 Arten am wenigsten Total 1496 58 IndividuenundArten (Anhang). SowohldieIndivi- duen-wieauchdieArtenzahlenwiesenhierähnliche Diese Schönwetterphase zeigt sich auch in den Werte auf(Nordhang232 Individuen aus 24 Arten, amSüdhangregistriertenIndividuenzahlen.Miteiner Südhang248 Individuen aus 27Arten). 2,4-fachhöheren Individuenzahl an den Südhängen ist derUnterschied sehrgross (Abb. 6). QualitativerVergleichvonNord-undSüdhängen Die Fangzahlen an den Nord- bzw. Südhängen Ein Vergleich der numerischen Charakterisierung zeigen eine deutliche, signifikant unterschiedliche (Individuenzahlen, Artenzahlen, Diversitätswert Entwicklung zwischen den beiden Perioden (Abb. H’, Evenness E) der Fänge an den verschiedenen 6; GLMM, interaction: x2 = 6,3, df= 1, p = 0,012). Standorten zeigt, ausser bei den Individuenzahlen und zum Teil bei den Artenzahlen, keine grösseren Gesamtfang Unterschiede (Tab. 3). Eine Analyse der Verteilung Insgesamt wurden vom 12.09.2007 - 27.04.2008 in der einzelnen Arten ergab aber ein deutlich anderes 11 Fangperioden 1496 adulteIndividuenandendrei Bild. Viele Arten konnten in den jeweiligen Un- Waldstandorten mit je Nord- und Südexposition tersuchungsgebieten nur an den Süd- oder an den erfasst. Die Individuen waren auf58 Arten und 10 Nordhängen nachgewiesen werden. Die meisten Familienverteilt(Anhang).Davonwaren 1024Indi- dieser Arten waren aber nur durch eine sehr kleine viduen männlich und 472 weiblich. Das Geschlech- Individuenzahl vertreten und somit konnte keine terverhältnis betrug demnach2,17:1. verlässliche Aussage über das tatsächliche Vorkom- 661 der 1496 Individuen wurden an den Nord- men dieser Arten gemacht werden. Für die weitere hängenerfasst,dierestlichen835 andenSüdhängen. Analyse wurden daher nur Arten betrachtet, die DiedurchschnittlicheAnzahlgefangenerIndividuen mit mindestens 6 Individuen nachgewiesen werden proFalleundüberalleFangperiodengesehenwarbe- konnten. Einige dieser Arten zeigten klare Unter- zogen aufdie Exposition signifikantunterschiedlich schiedeim NachweisfürdieNord-beziehungsweise (Abb. 7; GLMM,x2= 4,98, df= 1, p = 0,026). die Südhänge (Abb. 8). Bei 6 Arten wurden mehr An den verschiedenen Standorten schwankten als 2/3 der Individuen am Nordhang nachgewiesen, die Individuenzahlen zwischen 56 und 197, die Ar- bei 7Arten mehr als 2/3 am Südhang. Von den hier tenzahlen zwischen 13 und 29 (Tab. 3). Auffallend dargestelltenArtenwaren 16(55%)relativindifferent warder nördliche, obere Standort aufdem Riedberg in Bezug aufdie Hangexposition. Spinnenim Winter 13 10 -i 6-i 9 - 0 5- 8 - c O<3u - > 7 c 6 - - 5 < E t: 4 - © <v 5 3 - .2E 2- 2 - - - 1 1 0 - ”l F G Fangperiode Exposition Abb.6:Mittelwert(±SE)dererfasstenAnzahlIndividuen pro Falleund Hangexposition.VergleichderFangperiodeF Abb.7:Mittelwert(±SE)dererfasstenAnzahl Individuen pro (06.12.2007-03.01.2008) undG(03.01.2008-31.01.2008). FalleundüberalleFangperioden.VergleichderHangexpo- •=Nordhänge;Gesamtindividuenzahlen:FangperiodeF=39;Fang- sition(Fangzeit:12.09.2007-27.04.2008).•=Nordhänge;O periodeG=60.0=Südhänge;Gesamtindividuenzahlen:Fangperiode =Südhänge. F=48;FangperiodeG=144. Fig.7:Mean(±SE)numberofindividualscaptured pertrap Fig.6:Mean(+SE) numberofindividualscaptured per overtheentirestudyperiod.Comparisonoftheexposi- trapandslopeexposition.ComparisonoftheperiodsF tions(Totalcapturetime:12.09.2007-27.04.2008).•= (06.12.2007-03.01.2008)andG(03.01.2008-31.01.2008). northfacingslopes;O=southfacingslopes. #=Northfacingslopes;totalnumberofindividuals:periodF=39; ppeerriiooddGF==4680;.p0eri=odSoGu=th1f4a4c.ingslopes;totalnumberofindividuals: Jacksoneliafalconeri wurde nur am Chilchberg und am Riedberg nachgewiesen, Pardosasaltans nur Wackenaeria obtusa zum Beispiel konnte mit 7 am ChilchbergundHahniapusillanuram Riedberg. Individuen nur an den Nordhängen nachgewiesen Alle dreiArtenwurden häufiger,Pardosasaltansund werden. CentromerussellariuswarandenNordhängen Hahniapusillasogarausschliesslich, an den Südhän- mit36,andenSüdhängenmit5Individuenvertreten. gen nachgewiesen. Die beiden letzteren Arten sind Auch Tenuiphantes zimmermanni zeigte die gleiche keineWinterarten, und mitAusnahme eines Nach- Tendenz.AndenNordhängenwardieseArtmit54, weiseseinerPardosasaltansindererstenFangperiode und an den Südhängen mit 9 Individuen vertreten. im Herbst, wurden beide erst in den letzten zwei Die durchschnittliche Anzahl gefangener Indivi- Fangperioden im Frühling nachgewiesen. Für diese duen pro Falle unterschied sich je nach Exposition vierArten mit Präferenz der Südhänge gilt, dass sie signifikant (Abb. 9a; GLMM,y2= 23,30,df= 1,p < im Verlauf des Sommers, also ausserhalb der hier 0,001). vorgestellten Datenreihen, in geringer Zahl auch an Mansuphantesmansuetuszeigte einegegenläufige Nordhängenfestgestelltwurden(HänggiScKäserin Bevorzugung.DieseArtwurdehäufigerandenSüd- Vorbereitung). hängen (127 Individuen) nachgewiesen als an den Im Hinblick auf die Reaktion aufTemperatur- Nordhängen (5 Individuen). Am Buechenberg kam schwankungen sind die auf der Bodenoberfläche siegarnichtvor.DiedurchschnittlicheAnzahlgefan- sehr bewegungsaktiven Lycosidae von besonderer generTierepro Fallewarsignifikantunterschiedlich Bedeutung. Die Betrachtung aller Lycosidae (inkl. andenNord-und Südhängen (Abb.9b; GLMM,y2 juvenileTiere) bestätigte die Vermutung, dass sie an = 22,22, df= l,p < 0,001). den Südhängen früher imJahr auftreten als an den 1 3 14 J.Käser,V.Amrhein&A.Hänggi [%] cucullata(n=7 ),1 -Cicurinacicur(n=80),14-Amaurobiusfenestralis(n=12),15-Coelotesterrestris(n=6),16-Microneta viaria(n=61),17-Walckenaeriacorniculans(n=19),18-Harpactealepida(n=32),19-Centromeruscavemarum(n=48), 20-Monocephalusfuscipes(n=21);21 -Centromerusserratus(n=188),22-Harpactocratesdrassoides(n=27),23-Walckenaeria mitrata(n=13),24-Histoponatorpida(n=16),25-Diplostylaconcolor(n=10),26-Lepthyphantesnodifer(n=10),27-Tenui- phanteszimmermanni(n=63),28-Centromerussellarius(n=41),29-Walckenaeriaobtusa(n=7) Abb.8:VerteilungderArten mitmindestens6erfassten Individuen (Individuenzahl in Klammern),aufSüd-bzw.Nordhängen in ProzentallerIndividueneinerArt;punktierteLinie=2/3derrelativen Häufigkeit. Fig.8:Distributionofthespecieswithatleast6individualscaptured (Numberofindividualsin parentheses),atthenorthand southfacingslopesin percentofall individualsofaspecies;dotted line=2/softherelativeabundance. Nordhängen(Abb. 10).Währendjuvenile Lycosidae Diskussion denganzenWinterübervereinzeltandenSüdhängen Fangmethode auftreten,wurden keine an den Nordhängen festge- Bei ökologischen Untersuchungen der epigäischen stellt.VermehrtesAuftretenwurdeandenSüdhängen FaunawirdsehroftmitBodenfallengearbeitet.Vor- schon in Fangperiode I (21.02.2008 - 13.03.2008) und Nachteile dieser Methode wurden schon oft registriert, an den Nordhängen erst nach den hier besprochen und sollen hier nichtwiederholtwerden ausgewerteten Fangperioden. (siehe BLICK 1999, CURTIS 1980, HUHTA 1971, Diese qualitativen Unterschiede in derArtenzu- ObristScDuelli 1996, Riecken 1999,Topping sammensetzung zwischen den Nord- und Südhän- ßcSUNDERLAND 1992).DieindieserUntersuchung gen waren noch deutlicher, wenn nur die einzelnen verwendeteVariante derBodenfallenmit Schutzgit- Untersuchungsgebiete betrachtetwurden (Abb. 11). tern (Maschenweite 2 cm) gegen Kleinsäuger und Die am stärksten ausgeprägte Verteilung der Arten Reptilien mag einen quantitativen Einfluss aufdie auf Nord- oder Südhang ist am Hügelkamm des Fanghäufigkeit sehr grosser Spinnenarten haben, Riedbergsfestzustellen(Abb. 11,Mitte).Diesistder allerdings liegen dazu keine Vergleichsuntersuchun- geomorphologischextremsteHügelkammderUnter- genvor. Immerhinweisen die Individuenzahlenvon suchung.AberauchderChilchbergzeigteeinensehr Eurocoelotes inermis Harpactocrates drassoides und , klaren Unterschied zwischen Nord- und Südhang. Histoponatorpidadaraufhin,dass auchrelativgrosse Mehrals 75% derArtenzeigten eine eindeutige Be- Arten problemlos gefangenwerden. vorzugungdes Nord- oder Südhanges (mehr als 2/3 Das Leeren der Fallen in den Perioden mit derIndividuenderArtnuramNord-oderSüdhang). Schnee führt sicherzu einem labilen Mikroklima in Aufdem Buechenberg zeigten immerhin über 60% derunmittelbarenUmgebungderFallen.Allerdings derArteneineBevorzugungdesNord-oderSüdhan- dürfte dieser Einfluss hiervielgeringer sein, als bei- ges.TrotzvergleichbarerDiversitätswerte(Tab.3) ist spielsweisebeidenUntersuchungenvonAlTCHISON die Artzusammensetzung der Nord- und Südhänge (1978) in Manitoba (Kanada) wo die viel tieferen sehrunterschiedlich. AussentemperaturendurcheineSchneedeckevon20 cm stärker ausgeglichenwerden.